N. Broel, J. V. Stein, F. V. Wengner, K. Reineke, M. Gand
{"title":"Erforschung von Basidiomycota zur nachhaltigen Herstellung von Lebensmittelfarbstoffen","authors":"N. Broel, J. V. Stein, F. V. Wengner, K. Reineke, M. Gand","doi":"10.1002/lemi.202559162","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559162","url":null,"abstract":"<p>In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach neuen, natürlichen Farbstoffen stark gestiegen, insbesondere aufgrund ihres Einsatzes zur Färbung neuer veganer und vegetarischer Lebensmittel mit Ähnlichkeit zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Gleichzeitig nimmt die Zurückhaltung der Verbraucher gegenüber Lebensmitteln, die mit synthetischen Farbstoffen gefärbt sind, zu. Die mikrobielle Produktion dieser Farbstoffe als nachhaltigere Methode stellt dabei eine vielversprechende Option dar. Eine interessante Gruppe von Organismen für die Farbstoffproduktion sind die Pilze des Phylum Basidiomycota, zu denen die meisten Speisepilze gehören. Beispielsweise wurden im Review von Velisek und Cejpek aus 2011, 87 pilzliche Farbstoffe und deren Derivate zusammengetragen [1]. Allerdings ist für viele Arten nicht bekannt, ob deren Farbstoffe auch in der industriell relevanteren submersen Kultivierung gebildet werden können. Daher wurden aus der Pilzstammsammlung des Instituts für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie, welche über 500 Arten umfasst, 53 Kandidaten ausgewählt und einem Screening unterzogen, wobei ein besonderer Fokus auf rote, wasserlösliche Farbstoffe gelegt wurde. Im Emerskultur-Screening wurden verschiedenste Farbeindrücke von rot bis grün beobachtet. Basierend darauf wurden 22 Kandidaten für weitere Tests in Submerskultur ausgewählt. Unter Variation unterschiedlichster Kulturparameter sowie Medienzusammensetzungen konnten tiefbraune, orange sowie tief burgunderfarbene Überstände erzeugt werden. Besonders die Supplementation von Aminosäuren führt bei zwei Pilzen zur Ausbildung intensiv rot gefärbter Kulturüberstände. Um weiterführende Informationen über die Biosynthese und deren toxikologische Eigenschaften zu sammeln, wurde diese Farbstoffe aus dem Kulturüberstand isoliert und deren Strukturen mittels verschiedener Techniken wie HR-MS, ECD und NMR-Spektroskopie aufgeklärt. Dabei konnte der Farbstoff, der verantwortlich für die burgunderfarbenen Kulturüberstände einer Pleurotus Spezies ist, als neuartiges Meroterpenoid mit Aminoquinone Chromophor identifiziert werden. Somit konnten Informationen über die strukturelle Vielfalt, der durch Pilze produzierten Sekundärmetaboliten sowie deren Biosynthese gesammelt werden, sowie vielversprechende Kandidaten für die Anwendung als Lebensmittelfarbstoff identifiziert werden.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146038","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Charakterisierung der Reaktionsprodukte verschiedener rekombinanter 4,6-α-Glucanotransferasen","authors":"N. Brand, O. Müller, D. Wefers","doi":"10.1002/lemi.202559059","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559059","url":null,"abstract":"<p>4,6-α-Glucanotransferasen sind stärkemodifizierende Enzyme, die Stärke/Maltodextrine in lsomalto-/Malto-Polysaccharide (IMMPs) umwandeln. Dabei spalten sie eine Glucose-Einheit am nichtreduzierenden Ende eines Stärke-/Maltodextrinmoleküls ab und transferieren diese unter der Bildung einer α-1,6-Verknüpfung auf das nichtreduzierende Ende eines zweiten α-1,4-verknüpften Akzeptormoleküls, an dem bei mehrfacher Wiederholung der Reaktion eine längere Kette aus α-1,6-verknüpften Glucopyranosen entsteht. Der Anteil an a-1,6-Verknüpfungen sowie die Länge der α-1,6-verknüpften Abschnitte hängt dabei von dem verwendeten Enzym sowie dem Substrat und potentiell auch von den Reaktionsbedingungen ab. Neben der Transferaseaktivität besitzen 4,6-α-Glucanotransferasen auch eine Hydrolyseaktivität, bei der Wasser als Akzeptormolekül fungiert, was zur Freisetzung des intermediär gebundenen Glucosemoleküls führt. In vorangegangenen Studien wurde die Menge an freigesetzter Glucose jedoch häufig nicht quantifiziert, dazu wurde oft keine detaillierte Charakterisierung der enzymatisch synthetisierten IMMPs vorgenommen.</p><p>Das Ziel der Untersuchungen war es daher, die strukturelle Zusammensetzung der Reaktionsprodukte drei verschiedener 4,6-α-Glucanotransferasen im Detail zu untersuchen. Dafür wurden zwei verschiedene Maltodextrine sowie Weizenstärke bei verschiedenen pH-Werten und Temperaturen umgesetzt. Die gebildeten Produkte wurden anschließend mittels <sup>1</sup>H-NMR-Spektroskopie analysiert, wobei die anomeren Signale verschiedener Struktureinheiten mithilfe von Standardsubstanzen und 2D-Experimenten identifiziert wurden. Über die Integrale der jeweiligen Signale konnten die Anteile der vorliegenden Verknüpfungen und der freigesetzten Glucose ermittelt werden. Zusätzlich wurden ausgewählte Produkte über eine enzymatischchromatographische Fingerprint-Analyse analysiert, bei der die 1-1,4-verknüpften Anteile der IMMPs enzymatisch vollständig hydrolysiert und die Hydrolyseprodukte mittels Hochleistungs-Anionenaustauschchromatographie mit gepulster amperometrischer Detektion (HPAEC-PAD) vermessen werden. Ein Vergleich der Peakflächen ausgewählter Signale zeigt deutliche Unterschiede in der Längenverteilung der a-1,6-verknüpften Abschnitte. Eine Nachverfolgung der Reaktion über die Analyse der Reaktionsmischung bei verschiedenen Zeitpunkten lieferte zudem detaillierte Informationen über den Verlauf der Reaktion sowie die Umsetzung verschiedener Substrate. Somit konnte ein verbessertes Verständnis der Struktur und Bildung von IMMPs durch rekombinante 4,6-1-Glucanotransferasen erhalten werden.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146052","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ernährungsthemen in den Sozialen Medien: Mythen, Märchen, Marketing","authors":"M. Smollich","doi":"10.1002/lemi.202559018","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559018","url":null,"abstract":"<p>Die Sozialen Medien prägen zunehmend das Ernährungsverhalten breiter Bevölkerungsschichten. Dieser Vortrag beleuchtet die Schnittstellen zwischen digitaler Informationsvermittlung, Ernährungskommunikation und Konsumverhalten. Anhand ausgewählter Beispiele werden ernährungsbezogene Falschinformationen, virale Trends und gezielte Marketingstrategien analysiert. Der Fokus liegt auf der Wirkung von Influencermarketing, der Emotionalisierung von Ernährung sowie den Mechanismen bei der Verbreitung von Fehlinformationen. Ziel des Vortrags ist es, ein kritisches Verständnis für die algorithmusbasierten Dynamiken der Sozialen Medien zu entwickeln, Fehlinformationen leichter erkennen und die Potenziale evidenzbasierter Wissenschaftskommunikation zu nutzen.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146064","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ballaststoffe - eine ernährungsphysiologische Betrachtung","authors":"Dr. Felix Kerlikowsky","doi":"10.1002/lemi.202559212","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559212","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":"S3-259-S3-264"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146071","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Shigatoxin-bildenden E. Coli auf der Spur - Stufenkontrollen in Getreidemühlen","authors":"Dr. A. Krause, T. Prüser, A.-C. Geuthner, D. Mäde","doi":"10.1002/lemi.202559171","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559171","url":null,"abstract":"<p>Seit 2016 wird regelmäßig über STEC (Shigatoxin-bildende <i>E. Coli</i>) in Getreidemehlen berichtet, doch der genaue Weg der Kontamination derart großer Produktmengen blieb bisher offen.</p><p>Shigatoxin-bildende <i>E. Coli</i> können akute Darmentzündungen mit zum Teil schweren Verläufen hervorrufen. Insbesondere bei Kindern kann eine Infektion mit STEC zur Ausbildung eines sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit akutem Nierenversagen führen. Das Vorkommen von STEC in Getreidemehlen und rohen Teigen ist eine mögliche Erklärung für die besonders hohe Inzidenz von STEC bei Kindern.</p><p>Während 2018 - 2022 in bundesweiten Untersuchungsprogrammen (BÜP, Zoonosenmonitoring) in Deutschland in 9 % bis über 14 % der Mehlproben STEC isoliert wurde, konnten nur in 0,9 % der untersuchten Getreideproben stx-Gene molekularbiologisch nachgewiesen werden. An welcher Stelle es genau zu der Vermehrung und Verbreitung von STEC kommt, ist bisher noch ungeklärt. Eine Möglichkeit ist die Vermehrung im Mühlenbetrieb, da Untersuchungen in Mühlen in Sachsen-Anhalt einen Zusammenhang von Nachweisquote und Mühlenbetrieb zeigten. Um die Möglichkeit einer Vermehrung im Mühlenbetrieb zu untersuchen und um zu erkennen an welcher Stelle im Prozess die Vermehrung von STEC erfolgt, wurden Stufenkontrollen in Betrieben unterschiedlicher Kapazitäten entnommen. Als Stufenkontrollen wurden Getreide-, Mahlerzeugnis- Mehl- und Staubproben an verschiedenen Prozessstufen entnommen. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte als besondere Auffälligkeit STEC in fast allen Staubproben über den gesamten Prozess hinweg. Hiermit wurde Staub als mögliche Quelle der Kontamination des Fertigproduktes Mehl postuliert. Damit kommt der Prozessführung und in der Konsequenz dem Management der Betriebe eine wesentliche Bedeutung zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146077","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kann Vitamin C ebenso wie lipophile Antioxidantien vor UV-B-induzierter Lipidoxidation in Liposomen schützen?","authors":"A. Heidrich, M. Höfer, V. Böhm","doi":"10.1002/lemi.202559197","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559197","url":null,"abstract":"<p>Ascorbinsäure ist für ihre antioxidative Wirkung bekannt und soll eine regenerative Wirkung auf lipophile Antioxidantien besitzen [1]. Zur Untersuchung des Effektes wurden drei Carotinoide und a-Tocopherol, Antioxidantien die in Zellmembranen von Pflanzen und des Menschen präsent sind, ausgewählt. Repräsentativ für die unterschiedlichen Molekülstrukturen der Carotinoide wurden Lycopin, ß-Carotin und Lutein betrachtet. Die Lipidperoxidation wurde in Liposomen, die aus Sojalecithin hergestellt wurden, durch UV-B-Strahlung (320 nm) initiiert. Die Bestrahlung erfolgte unter Kühlung bei 60 W/m<sup>2</sup> für 20 min. Zur Quantifizierung der Lipidoxidation wurde der Biomarker Malondialdehyd herangezogen. Dieser wurde mit Thiobarbitursäure derivatisiert und mittels HPLC-DAD analysiert [2].</p><p>Bei einer Konzentration von 0,4 mg/g Lecithin boten die lipophilen Antioxidantien auch schon alleine einen Schutz von mindestens 20 %. Ähnlich zu Versuchen aus der Literatur mit chemischen Antioxidantien stieg auch unter UV-B-Strahlung die protektive Wirkung mit der Polarität der lipophilen Antioxidantien an [3]. Der alleinige Zusatz von Ascorbinsäure zu Liposomen führte erst bei einer Konzentration von 1,5 mg/g Lecithin zu einer signifikanten Reduzierung der Malondialdehyd-Bildung um ebenfalls 20 %.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146079","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
L. S. Edrich, M. Kiene, L. Heinke, S. Steqmüller, P. Winterhalter, Prof. Dr. E. Richling
{"title":"Antiinflammatorische Wirkung von Fruchtsaftextrakten in-vitro","authors":"L. S. Edrich, M. Kiene, L. Heinke, S. Steqmüller, P. Winterhalter, Prof. Dr. E. Richling","doi":"10.1002/lemi.202559203","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559203","url":null,"abstract":"<p>Entzündliche Prozesse können auf unterschiedliche Weise physiologische Prozesse im menschlichen Körper beeinflussen. Besonders chronisch entzündliche Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes Typ 2, Arthritis, gastrointestinale und neurodegenerative Erkrankungen, sowie gesundheitliche Komplikationen, die in den letzten Jahren mit Covid-19 aufgetreten sind, senken die Lebensqualität der Betroffenen drastisch. Solchen Erkrankungen liegt häufig ein Ungleichgewicht in der zellulären Produktion von pro- (z. B. Tumornekrosefaktor (TNF)-α, Interleukin (IL)-1β, IL-6, IL-8) und antiinflammatorischen Zytokinen (z. B. IL-4, IL-10, IL-13) zugrunde. In den letzten Jahren gaben zahlreiche in-vivo- und in-vitro-Studien Hinweise darauf, dass sich Polyphenole und polyphenolreiche Extrakte protektiv auf entzündliche Prozesse auswirken können. Wir zeigten bereits, dass ein Extrakt aus Apfelsaft die Transkription proinflammatorischer Gene [1] und ein Extrakt aus Heidelbeertrester die Translation und Sekretion proinflammatorischer Zytokine und Chemokine in-vitro entgegenwirken konnten [2]. Daher wurde im Rahmen des vorgestellten Projekts mittels einer humanen Monozyten-Zelllinie (THP-1) im Antikörper-basierten Lumit® Immunoassay untersucht, ob die Ausschüttung proinflammatorischer Immunmediatoren durch eine Inkubation mit Fruchtsaftextrakten reduziert wird. Dazu wurden die folgenden Fruchtsaftextrakte verwendet: Rote Traube, Schwarze Johannisbeere, Granatapfel, Cranberry, Heidelbeere, Holunder, Aronia, Erdbeere, Kirsche und Apfel. Die in-vitro-Aktivitätstestung zeigte, dass eine durch Lipopolysaccharid (LPS)-lnterferon (IFN)-γ-Co-Stimulation induzierte Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine (TNF-α, IL-1 β, IL-6, IL-8) durch alle zehn getesteten Fruchtsaftextrakten dosisabhängig gehemmt werden konnte. Die stärkste Hemmung der Zytokinausschüttung wiesen die Extrakte aus Roten Traube und Schwarzen Johannisbeere auf. Im Rahmen einer humanen Interventionsstudie sollen diese weiter untersucht werden. Die erzielten Daten könnten langfristig einen Beitrag zur Gesundheitsprävention leisten.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146080","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Z. Xu, J. Liu, J. Kreissl, C. Oellig, W. Vetter, S. Frank, PD Dr. M. Steinhaus
{"title":"Identification of the Major Odorants in Fresh Rhizomes and Leaves of the Chinese Culinary Herb Houttuynia cordata","authors":"Z. Xu, J. Liu, J. Kreissl, C. Oellig, W. Vetter, S. Frank, PD Dr. M. Steinhaus","doi":"10.1002/lemi.202559153","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559153","url":null,"abstract":"<p><i>Houttuynia cordata</i> is an essential culinary herb in Asian countries and belongs to the Saururaceae family. Its edible rhizomes and leaves are accompanied by a distinctive fishy aroma, contributing to its popularity as a foodstuff. However, the molecular background of its characteristic aroma is still unclear. To fill this gap, we isolated the volatile compounds of freshly harvested rhizomes and leaves by solvent extraction and automated solvent-assisted flavor evaporation and screened them for odor-active compounds by applying a comparative aroma extract dilution analysis. For the structural assignment, the odor properties, retention indices, and mass spectra of the <i>Houttuynia cordata</i> odorants were compared with data obtained from authentic reference compounds. This approach resulted in the identification of 44 and 41 odorants in fresh rhizomes and leaves, respectively. FD factors ranged up to 16384 for the rhizomes and up to 4096 for the leaves. The odorant with the highest FD factors in both samples was identified as metallic, soapy, and fishy smelling 3-oxododecanal. The presence of 3-oxododecanal in <i>Houttuynia cordata</i> has already been reported, but its potential contribution to the plant's characteristic odor has not yet been considered. Toward clarifying the tautomeric composition of 3-oxododecanal, quantum calculations suggested a predominance of the enol forms in the plant. Future experiments will be focused on unequivocally identifying the key odorants in fresh <i>Houttuynia cordata</i> rhizomes and leaves and confirming the assumption that 3-oxododecanal plays a major role in the overall aroma.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146097","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Christina Deser, Thomas Kapp, Carolin Bischoff, Dr. Jörg Rau
{"title":"Food Defense im Land Baden-Württemberg - in 20 Jahren von der Datenbank zur Checkliste","authors":"Christina Deser, Thomas Kapp, Carolin Bischoff, Dr. Jörg Rau","doi":"10.1002/lemi.202559031","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/lemi.202559031","url":null,"abstract":"<p>Die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln und Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Lebensgrundlagen des Menschen. HACCP und andere gängige Konzepte zielen auf die Prävention unbeabsichtigter Kontamination von Lebensmitteln ab [1]. <i>Food Defense</i> Konzepte dienen dagegen dem strukturierten Schutz vor absichtlichen Eingriffen. Im Gegensatz zu den USA fehlen in der EU konkrete rechtliche Vorgaben für entsprechende Maßnahmen. Üblich sind privatwirtschaftliche Zertifizierungen der Lebensmittelwirtschaft nach Branchenstandards wie IFS oder BRC, welche Food Defense Maßnahmen integrieren [2].</p><p>Aufbauend auf vorhergehenden Projekten arbeitet das CVUA Stuttgart im Rahmen des vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Projektes „Vorsorge gegen Lebensmittelterrorismus in Baden-Württemberg (VoLT)” aktiv an der Sensibilisierung der heimischen Lebensmittelunternehmen für dieses spezielle Thema der Lebensmittelsicherheit. Im Zuge von VoLT werden mehrere Gebiete bearbeitet: Eine speziell gepflegte Datenbank enthält die Eigenschaften von chemischen, biologischen und radiologischen Gefahrstoffen im Hinblick auf ihre Eignung für vorsätzliche Kontaminationen. Daraus leiten sich priorisierte Aufgaben zur Stärkung der Laboranalytik und der Diagnostik ab, beispielsweise in der Untersuchung auf Toxine.</p><p>Hierfür ist die Mitwirkung an Netzwerken, die sich mit spezieller Analytik auseinandersetzen, wichtig.</p><p>Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erstellung praxisnaher Hilfsmittel für Behörden und Unternehmen. Bereits intensiv genutzt wird die „Checkliste <i>Food Defense</i>” zur Erkennung von Schwachstellen in betrieblichen Abläufen. Bei VoLT wird die frei zum Download verfügbare Liste in freiwilligen Fachgesprächen systematisch angewendet [3]. Diese Gespräche sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Ein weiterer Bestandteil wird in der Pflege und dem Ausbau unseres Netzwerks von Fachkontakten zu verschiedenen Disziplinen und Institutionen liegen. Unsere über 20-jährige Erfahrung aus der Begleitung des Themas <i>Food Defense</i> geben wir im Rahmen der Ressourcen an identifizierte Partner weiter.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"145146105","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}