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Das Vorkommen von STEC in Getreidemehlen und rohen Teigen ist eine mögliche Erklärung für die besonders hohe Inzidenz von STEC bei Kindern.</p><p>Während 2018 - 2022 in bundesweiten Untersuchungsprogrammen (BÜP, Zoonosenmonitoring) in Deutschland in 9 % bis über 14 % der Mehlproben STEC isoliert wurde, konnten nur in 0,9 % der untersuchten Getreideproben stx-Gene molekularbiologisch nachgewiesen werden. An welcher Stelle es genau zu der Vermehrung und Verbreitung von STEC kommt, ist bisher noch ungeklärt. Eine Möglichkeit ist die Vermehrung im Mühlenbetrieb, da Untersuchungen in Mühlen in Sachsen-Anhalt einen Zusammenhang von Nachweisquote und Mühlenbetrieb zeigten. Um die Möglichkeit einer Vermehrung im Mühlenbetrieb zu untersuchen und um zu erkennen an welcher Stelle im Prozess die Vermehrung von STEC erfolgt, wurden Stufenkontrollen in Betrieben unterschiedlicher Kapazitäten entnommen. Als Stufenkontrollen wurden Getreide-, Mahlerzeugnis- Mehl- und Staubproben an verschiedenen Prozessstufen entnommen. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte als besondere Auffälligkeit STEC in fast allen Staubproben über den gesamten Prozess hinweg. Hiermit wurde Staub als mögliche Quelle der Kontamination des Fertigproduktes Mehl postuliert. Damit kommt der Prozessführung und in der Konsequenz dem Management der Betriebe eine wesentliche Bedeutung zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Shigatoxin-bildenden E. Coli auf der Spur - Stufenkontrollen in Getreidemühlen\",\"authors\":\"Dr. A. Krause, T. Prüser, A.-C. Geuthner, D. 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Shigatoxin-bildenden E. Coli auf der Spur - Stufenkontrollen in Getreidemühlen
Seit 2016 wird regelmäßig über STEC (Shigatoxin-bildende E. Coli) in Getreidemehlen berichtet, doch der genaue Weg der Kontamination derart großer Produktmengen blieb bisher offen.
Shigatoxin-bildende E. Coli können akute Darmentzündungen mit zum Teil schweren Verläufen hervorrufen. Insbesondere bei Kindern kann eine Infektion mit STEC zur Ausbildung eines sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) mit akutem Nierenversagen führen. Das Vorkommen von STEC in Getreidemehlen und rohen Teigen ist eine mögliche Erklärung für die besonders hohe Inzidenz von STEC bei Kindern.
Während 2018 - 2022 in bundesweiten Untersuchungsprogrammen (BÜP, Zoonosenmonitoring) in Deutschland in 9 % bis über 14 % der Mehlproben STEC isoliert wurde, konnten nur in 0,9 % der untersuchten Getreideproben stx-Gene molekularbiologisch nachgewiesen werden. An welcher Stelle es genau zu der Vermehrung und Verbreitung von STEC kommt, ist bisher noch ungeklärt. Eine Möglichkeit ist die Vermehrung im Mühlenbetrieb, da Untersuchungen in Mühlen in Sachsen-Anhalt einen Zusammenhang von Nachweisquote und Mühlenbetrieb zeigten. Um die Möglichkeit einer Vermehrung im Mühlenbetrieb zu untersuchen und um zu erkennen an welcher Stelle im Prozess die Vermehrung von STEC erfolgt, wurden Stufenkontrollen in Betrieben unterschiedlicher Kapazitäten entnommen. Als Stufenkontrollen wurden Getreide-, Mahlerzeugnis- Mehl- und Staubproben an verschiedenen Prozessstufen entnommen. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte als besondere Auffälligkeit STEC in fast allen Staubproben über den gesamten Prozess hinweg. Hiermit wurde Staub als mögliche Quelle der Kontamination des Fertigproduktes Mehl postuliert. Damit kommt der Prozessführung und in der Konsequenz dem Management der Betriebe eine wesentliche Bedeutung zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu.