Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0008
Tanya Tyagunova
{"title":"Prüfungskompetenz","authors":"Tanya Tyagunova","doi":"10.1515/sosi-2021-0008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0008","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Beitrag fokussiert die universitäre mündliche Prüfung als spezifische kommunikative Praxis. Seinen Ausgangspunkt bildet die Beobachtung, dass sich die Situation eines Prüfungsgesprächs für Prüflinge vor allem als Problem der Formulierung einer angemessenen Antwort unter den Bedingungen der doppelten Offenheit der Prüfungskommunikation konstituiert: der Offenheit der Antwortevaluation und der Unsicherheit bezüglich der Kriterien der Antwortangemessenheit. Der Beitrag verfolgt das Ziel, empirisch zu rekonstruieren, wie dieses Problem von den Prüflingen bearbeitet wird. Anhand der Analyse von Interaktionssequenzen aus mündlichen Prüfungen in den modularisierten Lehramtsstudiengängen wird gezeigt, wie Prüflinge mit der Aufforderung zur Verbalisierung ihres Wissens situativ umgehen. Die rekonstruierten Techniken können als verfahrensbegrenzte regulative Mechanismen verstanden werden, sich als wissend und diskursfähig darzustellen. Sie stellen den Ausdruck einer praxisinternen Verfahrenskompetenz dar.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129370151","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0014
Johannes Twardella
{"title":"Die Genese des Islam","authors":"Johannes Twardella","doi":"10.1515/sosi-2021-0014","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0014","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In dem vorliegenden Aufsatz wird ein Ausschnitt aus der Biographie des Propheten Mohammed von Ibn Ishaq mit Hilfe der Methode der Objektiven Hermeneutik analysiert, die „iqra-Erzählung“. Dies geschieht unter der Fragestellung, wie von der Genese des Islam erzählt und Evidenz für dieses Neue zu stiften versucht wird. Die Erzählung handelt von dem Rückzug Mohammeds in die Höhle Hira im Monat Ramadan und von seiner Begegnung mit dem Engel Gabriel, der Mohammed die erste Offenbarung übermittelt. Im Zuge der sequentiellen Analyse wird deutlich, dass einzelne Elemente – das Modell von Offenbarung, die Struktur der prophetischen Rede Mohammeds – so konstruiert sind und insgesamt die Erzählung dergestalt mit narrativer Plausibilität ausgestattet wird, dass Zweifel an dem Neuen, dem Islam möglichst nicht aufkommen. Dies hat Konsequenzen, die bis in die Gegenwart hinein wirken.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"20 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126461092","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0010
F. Schröder, O. Schmidtke
{"title":"Replik auf den Diskussionsanstoß zu „Gütekriterien qualitativer Sozialforschung“ von Jörg Strübing, Stefan Hirschauer, Ruth Ayas, Uwe Krähnke und Thomas Scheffer","authors":"F. Schröder, O. Schmidtke","doi":"10.1515/sosi-2021-0010","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0010","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Text ist eine Replik auf den Diskussionsanstoß zu Gütekriterien qualitativer Sozialforschung von Jörg Strübing et al. (2018) und der Replik der Autorengruppe (vgl. Hirschauer et al. 2019) auf die Kritik von Eisewicht und Grenz (2018). Es werden anhand der Interpretation von einzelnen Textstellen folgende Probleme der Beiträge herausgearbeitet: 1. Das Ignorieren der vorhandenen methodologischen Diskussion um Gütekriterien in der empirischen Sozialforschung. 2. Die Vermeidung der Ableitung der Notwendigkeit ansatz-übergreifender Gütekriterien aus den besonderen Bedingungen qualitativer Forschungs-prozesse, ihren typischen Problemlagen und Fallstricken. 3. Die Vermeidung von klaren Argumentationen und Schlussprozessen, die Dominanz von Mitteln der rhetorischen Manipulation sowie die implizite Diskreditierung vermeintlicher Gegenpositionen. 4. Die Diffusität der vorgeschlagenen fünf Gütekriterien, die für Konzeption und Durchführung von Forschung nicht hilfreich erscheinen und im Falle ihrer erfolgreichen Implementierung ausschließlich diskretionäre Handlungsspielräume für zukünftige gutachterliche Praxis ermöglichten.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"44 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133799772","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0012
Julia Reischl
{"title":"Triangulation von Dokumentarischer Methode und Tiefenhermeneutik","authors":"Julia Reischl","doi":"10.1515/sosi-2021-0012","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0012","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag fokussiert die Triangulation von Dokumentarischer Methode und Tiefenhermeneutik. Dabei werden die beiden Verfahren vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen methodologisch-methodischen Grundannahmen vorgestellt, gegenübergestellt und das relationale Moment dieser – unter Bezugnahme auf wesentliche interaktionistische bzw. sozialisationstheoretische Konzeptionen Erving Goffmans – herausgearbeitet, um abschließend den Mehrwert der Methodentriangulation zu skizzieren.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"206-207 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130702455","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0002
F. Schumann
{"title":"Jenseits von Identität","authors":"F. Schumann","doi":"10.1515/sosi-2021-0002","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0002","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Aufkommen des Rechtspopulismus führte in den letzten Jahren zu einer (Wieder-)Beschäftigung mit dem Konzept der Gemeinschaft. Diese zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie Gemeinschaft individualisierend als eine Orientierung am Lokalen oder an kollektiven Identitäten fasst. Da die rechtspopulistischen Gemeinschaftsbezüge aber in einem politischen Kontext getätigt werden, umfassen sie nicht nur individuelle Zugehörigkeit oder Orientierungen, sondern eine Vorstellung des sozialen Gemeinwesens. Der Beitrag schlägt ausgehend von Ferdinand Tönnies und Max Weber einen Gemeinschaftsbegriff vor, der diese Facette systematisch berücksichtigt und Gemeinschaft als eine affektiv aufgeladene Deutung von sozialer Ordnung versteht. Welche Perspektiven der Forschung sich aus diesem Begriff ergeben, wird abschließend am Beispiel der geschichtswissenschaftlichen Debatte um Volksgemeinschaft rekonstruiert.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"68 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123102335","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0015
Christian Wevelsiep
{"title":"Der Eigensinn der religiösen Praxis","authors":"Christian Wevelsiep","doi":"10.1515/sosi-2021-0015","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0015","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im Zentrum des Aufsatzes steht die Frage nach der Bedeutung in Kontrast zur Funktionalität der Religion. Einleitend wird das Verhältnis von Religion und Politik skizziert, insofern es den Rahmen religiöser Ausdrucksmöglichkeiten in der Moderne bestimmt (1). Es folgt eine Darstellung der religions- und kultursensiblen Praxis, die gleichsam als ein Leitbild der interkulturellen Pädagogik und der Sozialen Arbeit erscheint (2). Schließlich soll eine funktionalismuskritische Herangehensweise dabei helfen, den authentischen Kern religiöser Praxis zu verstehen (3).","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"70 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115384228","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0009
Marianne Rychner, S. Schumann
{"title":"Reflexion von Sachunterricht durch Erst- und Zweitsemesterstudierende","authors":"Marianne Rychner, S. Schumann","doi":"10.1515/sosi-2021-0009","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0009","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Erforschung professioneller Reflexion gilt als schwierig, während die Hochschulausbildung den Anspruch hat, dass Studierende im Verlauf des Studiums eine höhere Stufe der Reflexivität erreichen. Vor diesem Hintergrund wurde Studierenden einer pädagogischen Hochschule eine Unterrichtseingangssequenz vorgelegt; sie sollten das Geschehen in Kleingruppen reflektieren. Die dabei erzeugten Audioaufnahmen wurden analysiert im Hinblick auf die Frage, welche Formen von Reflexivität sich feststellen lassen. Als Ergebnis ließen sich typologisch klar voneinander abgrenzbare Fälle bereits bei erst- und zweitsemestrigen Studierenden ausweisen. Bei allen deutet sich an, dass Studierende es tendenziell ablehnen, pauschal zu urteilen. Ebenfalls typenübergreifend zu beobachten ist ein hohes Maß an Unsicherheit bezüglich der Frage, wie im konkreten Fall zu reagieren ist. Zugleich wird oft schnell von „richtigem“ oder „falschem“ Verhalten ausgegangen, ohne dass strukturelle Bedingungen in diese Beurteilungen mit einbezogen werden. Offen bleibt die Frage, ob und wie die Reflexivität sich im weiteren Verlauf des Studiums ausdifferenziert.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116855195","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Sozialer SinnPub Date : 2021-01-01DOI: 10.1515/sosi-2021-0007
Andrea Kleeberg-Niepage, M. Marx
{"title":"„Vom Haben und Machen“","authors":"Andrea Kleeberg-Niepage, M. Marx","doi":"10.1515/sosi-2021-0007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/sosi-2021-0007","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Kinderzeichnungen als bedeutsamer Zugang zur kindlichen Perspektive auf die Welt und die eigene Position darin könnten vor allem in der kulturvergleichenden Forschung verstärkt interessieren. Versteht man Kinderzeichnungen als Bilder und damit (auch) als Träger von kulturellen Bedeutungen, in denen sich Erfahrungen und implizite Wissensbestände der Zeichnenden dokumentieren, bietet sich eine rekonstruktive Analyse an, die gleichsam ‚hinter‘ das offensichtlich Abgebildete schaut. In der vorliegenden dokumentarischen Interpretation von Kinderzeichnungen aus Ghana und Deutschland wird deutlich, wie sich die Zeichnenden zu (sozio-)kulturell spezifischen Erwartungen einerseits und zu kulturübergreifenden Entwicklungsanforderungen anderseits positionieren. Damit gelingt sowohl ein Einblick in die kindliche Perspektive auf Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse als auch in kulturell spezifische Normierungen, welche diese Prozesse rahmen.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123115575","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}