{"title":"A permafrost glacial hypothesis - Permafrost carbon might help explaining the Pleistocene ice ages","authors":"R. Zech","doi":"10.3285/EG.61.1.07","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.61.1.07","url":null,"abstract":"Wahrend der letzten ~100 ka Glazial-Interglazial-Zyklen war die Konzentration des Treibhausgases CO2 in der Atmosphare eng mit der globalen Temperatur gekoppelt. Die Grunde fuur die CO2 Konzentrationsschwankungen wurden bislang vor allem im Ozean vermutet, bleiben aber ratselhaft. Daruberhinaus gibt es nur spekulative Erklarungsansatze fur den mittelpleistozanen Ubergang von den 41 ka Eiszeitzyklen im Fruhpleistozan vor ~0.7 Ma zu den ~100 ka Eiszeitzyklen danach. Die klassische Milankovitch Theorie der Sommerinsolation in hohen nordlichen Breiten kann die Abfolge der pleistozanen Eiszeiten nicht vollstandig erklaren. Basierend auf jungsten Erkenntnissen, dass die Menge des organischen Bodenkohlenstoffs in Permafrostgebieten massiv unterschatzt wurde, und der simplen Logik, dass Permafrostgebiete und die entsprechende Kohlenstoffspeicherung in den Eiszeiten vermutlich wesentlich groser waren als in den Warmzeiten, soll hier eine „Permafrost Hypothese“ vorgestellt werden: (i) Langsame Anreicherung von Kohlenstoff in Permafrostboden wahrend Abkuhlungsphasen, sowie rasche Freisetzung von CO2 und Methan wahrend Erwarmungsphasen, sind entscheidende positive Ruckkopplungsprozesse fur das Klima. (ii) Anderungen der integrierten annuellen Insolation an der sudlichen, und damit sensitiven Permafrostgrenze konnten als externe Ausloser fur globale Klimaveranderungen fungieren. (iii) Der mittelpleistozane Wechsel der Eiszeitzyklen konnte implizit damit erklart werden, dass Permafrostgebiete im Laufe der langfristigen pleistozanen Abkuhlung Breiten von ~45°N erreichten. Dort verschwindet das fur hohere nordliche Breiten charakteristische aus der Schiefe der Ekliptik resultierende ~41 ka Signal der annuellen Insolation, und es dominiert allein das ~100 ka Signal der orbitalen Ekzentrizitat.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"61 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-05-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131724708","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zur periglaziären Bildung und Überformung rinnenartiger Strukturen im Jungmoränengebiet Süd-Holsteins","authors":"Alf Grube","doi":"10.3285/EG.61.1.06","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.61.1.06","url":null,"abstract":"Der weichselkaltzeitliche Binnensander-Bereich Bargfeld-Stegen (Schleswig-Holstein) nordlich von Hamburg ist durch intensive periglaziare Uberpragung charakterisiert. Hierbei treten rinnenartige Hohlformen (Rinnen), von bis zu 26 m Breite und 3,5 m Tiefe in den Vordergrund. Haufige Gemeinsamkeiten dieser Rinnen sind ein flach-konvexes Rinnenprofil, flache Basisflachen bzw. ein Einschneiden der Rinne bis zu einer Grenzflache (ehem. Permafrostflache), eine bindige Fullung mit aufgearbeitetem oder umgelagerten Till, ein diapir-artiges Aufdringen von Teilen der Rinnenfullung im oberen Bereich und im Randbereich, Unterschneidungen und andere fluviatile Kennzeichen an den Rinnenflanken sowie homogen mit Sand gefullte Sekundar-Rinnen im zentralen oberen Teil der Strukturen. Sie sind bevorzugt an Hangen im Winkel zur Haupt-Eisvorstossrichtung sowie im Randbereich der vorhandenen Deck-Till-Verbreitung vorhanden. Es kommen verschiedene Entstehungsmoglichkeiten in Betracht. Die Strukturen durften masgeblich wahrend der jungeren Weichsel-Kaltzeit unter Frostbodenklima durch die Wirkung periglaziar-fluviatiler Prozesse (Abluation) in Verbindung mit Solifluktionsprozessen, gebildet worden sein.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"39 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-04-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133419721","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
P. Fischer, A. Hilgers, J. Protze, Holger Kels, F. Lehmkuhl, Renate Gerlach
{"title":"Formation and geochronology of Last Interglacial to Lower Weichselian loess/palaeosol sequences – case studies from the Lower Rhine Embayment, Germany","authors":"P. Fischer, A. Hilgers, J. Protze, Holger Kels, F. Lehmkuhl, Renate Gerlach","doi":"10.3285/EG.61.1.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.61.1.04","url":null,"abstract":"Abstract. Anhand zweier Profile aus dem Niederrheingebiet wird die Komplexitat der Genese und Chronologie letztinterglazialer bis fruh-weichselzeitlicher Loss-Palaoboden-Sequenzen diskutiert. Die untersuchten Profile wurden in den Braunkohletagebauen Inden und Garzweiler aufgenommen und sind mit mittelpalaolithischen Fundkomplexen verknupft. Erstmalig werden dabei Multi-Element-Analysen neben Lumineszenz-Datierungen an Quarzen (ITL, OSL) aus niederrheinischen Lossprofilen vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse offenbaren grose Unsicherheiten hinsichtlich einer stratigraphischen und palaoklimatischen Interpretation von polygenetisch uuberpragten Sediment- und Palaobodensequenzen. Eine bedeutende Rolle nimmt dabei auch die Reliefposition in Verbindung mit der Morphogenese des Palaoreliefs ein, die in hoherem Mase als bisher berucksichtigt werden sollte.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"86 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2012-01-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126138321","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"The Late Weichselian to Holocene succession of the Niedersee (Rügen, Baltic Sea) – new results based on multi-proxy studies","authors":"A. Kossler, J. Strahl","doi":"10.3285/EG.60.4.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.60.4.04","url":null,"abstract":"Eine klassische weichselspatglaziale Lokalitat ist die kleine Toteishohlform des Niedersees, welche direkt an der sudostlichen Kuste der Halbinsel Jasmund (Rugen, Ostsee) aufgeschlossen ist. Neue Studien wurden durchgefuhrt, bei denen sich die sedimentare Abfolge des Niedersees als ein hervorragendes Archiv fur palaookologische/-klimatische Rekonstruktionen erwies, wodurch detaillierte Aussagen zur regionalen Vegetationsgeschichte sowie zum regionalen Klima und Milieu wahrend des Weichselspatglazials und auch teilweise fur das Holozans moglich sind. Mit Hilfe der Pollenstratigraphie, AMS 14C-Datierungen und dem Nachweis der Laacher See Tephra konnte die sedimentare Abfolge in die bestehende Quartarstratigraphie eingehangt werden; als Besonderheit ist hier das quasi gesamte Weichselspatglazial vollstandig aufgeschlossen. Die Sedimentation beginnt schon im ausgehenden Weichselhochglazial und dauert zunachst bis zum Praboreal an (~15.000–~10.000 Jahre v. H.) und ist vor allem durch Ablagerungen eines kleinen, flachen Sees charakterisiert. Anderungen im Wasserhaushalt fuhrten letztendlich wahrend des Praboreals zu einem Hiatus. Eine letztmalige Vernassung des Standorts fuhrte im Atlantikum zur Entwicklung eines kalkigen Niedermoors. Die sich erganzenden Analysen der verschiedenen und vielfaltigen Organismenreste des Niedersees (z. B. Pollen, Ostracoden, Mollusken, Makroreste von Pflanzen etc.), erlaubten in sehr detaillierter Weise Anderungen im Klima und deren Auswirkungen auf das Habitat zu erfassen.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-11-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125349047","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Mathias Küster, Fred Ruchhöft, S. Lorenz, W. Janke
{"title":"Geoarchaeological evidence of Holocene human impact and soil erosion on a till plain in Vorpommern (Kühlenhagen, NE-Germany)","authors":"Mathias Küster, Fred Ruchhöft, S. Lorenz, W. Janke","doi":"10.3285/EG.60.4.05","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.60.4.05","url":null,"abstract":"Abstract. Geoarchaologische Untersuchungen im Bereich eines glazigenen Solls verweisen auf den holozanen menschlichen Einfluss auf einer Grundmoranenplatte in Vorpommern in prahistorischer und historischer Zeit sowie dessen geomorphologische Ruckkopplung. Die basale sedimentare Fullung der untersuchten Depression besteht aus Torf, Mudde und Verlandungstorf und spiegelt fruh- bis mittelholozane hydrologische Schwankungen wider. Die obere Sequenz von wechselnden Kolluvien und organogenen Schichten deutet auf einen variierenden menschlichen Einfluss im Laufe der Zeit hin. Absolute AMS 14C-Datierungen von begrabenen Torfen und Mineralbodenhorizonten mit zum Teil erhohten Anteilen organischer Substanz, abgesichert durch palynologische und archaologische Daten, belegen zwischenzeitliche Phasen von Oberflachenstabilitat. Hingegen reflektieren die kolluvialen Sande Phasen erhohter prahistorischer und historischer Besiedlung und Landnutzung. Die Sande konnen zum einen relativ durch die organogenen Schichten datiert und zum anderen zu den benachbarten archaologischen Funden in Beziehung gebracht werden. Erhohte Erosionsprozesse werden demnach in das spate Neolithikum, den Ubergang spate Bronzezeit zur fruhen Eisenzeit, das Mittelalter und letztendlich in die Moderne gestellt. Die Akkumulation des jungsten Kolluviums fuhrt im Randbereich des Solls zur volligen Verfullung bis an die rezente Oberflache.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-11-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133625110","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Stratigraphy of Late Quaternary fluvial terraces at the confluence of the Lech and Danube valleys","authors":"Patrick Schielein, G. Schellmann, J. Lomax","doi":"10.3285/EG.60.4.02","DOIUrl":"https://doi.org/10.3285/EG.60.4.02","url":null,"abstract":"Gegenstand dieser Studie ist die wurm-spatglaziale und holozane Talentwicklung am Zusammenfluss von Lech und Donau im Nordlichen Alpenvorland. Die morphologischen Formen im Untersuchungsgebiet wurden mit Hilfe von Gelandekartierungen und digitalen Gelandemodellen aufgenommen. Die Ablagerungen beider Flusse wurden in zahlreichen Aufschlussen untersucht und deren Alter mit Radiokarbon- sowie Lumineszenzdatierungen bestimmt. Daneben wurden auch archaologische Daten und historische Karten genutzt, um die Altersstellung der einzelnen Terrassen einzugrenzen. Im Untersuchungsgebiet bildet eine spatglaziale Niederterrasse die alteste Flussterrasse innerhalb des Talbodens, die allerdings nur im Donautal unterhalb der Lechmundung erhalten ist. In beiden Talern sind praboreale bis boreale Terrassenflachen nur kleinraumig verbreitet, wahrend ein Sockelschotter gleichen Alters weitraumig unter jungeren Ablagerungen anzutreffen ist. Atlantische Flussbettablagerungen sind im Untersuchungsgebiet nicht zu finden. Dagegen dominieren subboreale und subatlantische Terrassen das Lechmundungsgebiet. Die heutigen Flusslaufe von Lech und Donau werden von bis zu sechs subatlantischen Terrassen begleitet. Deren Verbreitung und morphologisches Erscheinungsbild verweist im Donautal oberhalb der Lechmundung auf einen maandrierenden Flusslauf, die der jungsten Lechterrasse auf ein verzweigtes Gerinnebettmuster. Unterhalb der Lechmundung treten dagegen Ubergangsformen beider Flussgrundrisstypen auf.","PeriodicalId":227489,"journal":{"name":"EG Quaternary Science Journal","volume":"88 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2011-11-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130377370","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}