{"title":"Morphologie – Syntax – Morphosyntax: Theoretisch-methodologische Überlegungen am Beispiel der Diachronie von Perfekt- und Plusquamperfektformen im Deutschen","authors":"M. Kotin","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0015","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0015","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Am Beispiel der Herausbildung der analytischen bzw. periphrastischen Verbalformen des Perfekts und Plusquamperfekts in der deutschen Sprache werden sprachtheoretisch relevante Probleme der Morphosyntax behandelt. Zentral sind dabei Fragen der Ontologie und sich daraus ergebenden Methodologie linguistischer Forschung. Konfrontiert werden universalgrammatisch definierbare typologische und textbasierte historische Ansätze, und es wird gezeigt, dass beide ihre eigene Erklärungsadäquatheit besitzen, auch wenn sie schwer vereinbar sind. Ferner werden konstruktionsgrammatische vs. kompositionelle Konzepte von Verbalperiphrasen als methodologische Alternativlösungen erörtert.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125295242","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Hilfsverbselektion in den Schriften Martin Luthers","authors":"Melitta Gillmann, A. Werth","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0008","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im Beitrag wird die Hilfsverbvariation beim Positionsverb stehen in deutschsprachigen Drucken Martin Luthers untersucht. Stehen weist bei der Perfektbildung – hist. und gegenwartsspr. – Variation zwischen haben und sein auf, die im Wesentlichen diatopisch, historisch, aber auch semantisch bedingt ist. Unsere Untersuchung von 186 Hilfsverbverwendungen weist für Luther eine starke Tendenz zu sein nach, jedoch präferiert er haben bei bestimmten übertragenen Bedeutungen von stehen. Daneben ist auch freie Variation zu verzeichnen. Die Befunde lassen allgemeine omdt. und oobdt. Einflüsse auf Luthers Sprachgebrauch und ein Übergangsstadium im Sprachwandel vermuten.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130955445","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Variation in der mittelniederdeutschen Substantivflexion","authors":"Sarah Ihden, I. Schröder","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0004","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0004","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Variation stellt eines der zentralen Merkmale historischer Sprachstufen dar. Im Projekt zur Erarbeitung einer neuen wissenschaftlichen mittelniederdeutschen Grammatik, das sich in einer ersten Phase der Flexion der Substantive widmet, steht daher die Untersuchung von Variation und die Frage nach ihrer geeigneten grammatikographischen Darstellung methodisch im Zentrum. Eine unabdingbare Voraussetzung für variationssensitive Studien ist ein korpusbasiertes Vorgehen. Die Analysen stützen sich auf die Daten des nach den Parametern Zeit, Sprachraum und Genre strukturierten Referenzkorpus Mittelniederdeutsch / Niederrheinisch (1200–1650), das Annotationen zur Wortart und Flexionsmorphologie sowie zum Lemma enthält. Am Beispiel der Nullmarkierung im Genitiv und Dativ der konsonantisch auslautenden Maskulina und Neutra im Singular wird die Untersuchung flexionsmorphologischer Variation im Mittelniederdeutschen veranschaulicht.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116859266","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"(Morpho-)Syntax und Sprachgeschichte","authors":"D. Hetjens, A. Lasch, Kerstin Roth","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0003","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0003","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"131 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121542203","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Erkläransätze zu Unterschieden in der Verbreitung der tun-Periphrase in extraterritorialen Varietäten des Deutschen","authors":"Anna Saller","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0013","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0013","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die tun-Periphrase (tP) ist im Standarddeutschen stigmatisiert, kommt aber in Dialekten wie in extraterritorialen Varietäten des Deutschen teilweise sehr häufig vor. Eine vergleichende Untersuchung deutscher Varietäten in Texas, Australien, Siebenbürgen und Namibia ergab, dass die tP in diesen Gebieten unterschiedlich häufig auftrat. Dieser Aufsatz diskutiert die möglichen Gründe für diese Frequenzunterschiede. Neben Ursprungsdialekten und Sprachkontakt werden auch außersprachliche Einflüsse und eine natürliche Entwicklung (im Givón’schen Sinne einer pragmatischen Verwendung) in den Blick genommen, für die Salienz der sprachlichen Form und die kommunikativen Rahmenbedingungen einer Sprache zentral sind.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128154857","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Präpositionalphrasen mit duruh bei Otfrid und im Tatian","authors":"C. Braun, P. Pfeifer, Elisabeth Scherr","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0006","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0006","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Im Rahmen dieser Studie wird gezeigt, dass Präpositionalphrasen mit duruh im Ahd. Tatian sowie in Otfrids Evangelienbuch als Ergänzung sowie als Adverbiale auftreten können. Während sich Verwendungen als Ergänzung im Wesentlichen auf lokale Semantik beschränken, weist der Bereich der Adverbialen ein großes semantisches Spektrum auf. Die Präpositionalphrase duruh + NP kann zudem als Ausgangspunkt für einen Grammatikalisierungspfad gelten: Dieser bewegt sich über die Konstruktion duruh daz, bei der daz entweder als Pro-Form auf einen Referenten verweist oder im Sinne eines Konnektors einen Sachverhalt aufgreift, hin zu einer Funktion als Korrelat. In den analysierten Werken liegen alle Stufen dieses Grammatikalisierungsprozesses bereits vor.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"309 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116803311","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Koordinationsellipsen in Patientenbriefen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts","authors":"Katharina Gunkler-Frank","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0012","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0012","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Beitrag untersucht, ob sich die theoretische Verortung von Koordinationsellipsen und ihren aggregativen Formen im Nähe-Distanz-Kontinuum auch im Sprachgebrauch historischer Schreibender widerspiegelt. Dazu wird anhand eines Korpus von 202 Patientenbriefen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert intra- und interindividuelle Variation untersucht. Dabei zeigt sich, dass entsprechend ihrer theoretischen Einordnung Koordinationsellipsen häufiger unter distanzsprachlichen und aggregative Koordinationsellipsen häufiger unter nähesprachlichen Kommunikationsbedingungen auftreten.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127532080","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zur Entwicklung der abstraktbildenden Wortbildungsmuster [X-heit], [X-scaf(t)] und [X-tuom] im Alt- und Mittelhochdeutschen","authors":"Tanja Stevanović","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0018","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0018","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Beitrag untersucht die Entwicklung der Wortbildungsmuster [X-heit], [X-scaf(t)] und [X-tuom] im Zeitraum von 800 bis 1300 anhand einer Untersuchung in den Referenzkorpora Altdeutsch und Mittelhochdeutsch. Im Mittelpunkt steht die Frage, seit wann -heit, -scaf(t) und -tuom als Derivationssuffixe des Deutschen einzustufen sind. Außerdem werden die drei Muster, die zahlreiche Eigenschaften teilen, hinsichtlich ihrer Basiswörter und semantischen Funktion untersucht, um mögliche Konkurrenzen zwischen ihnen aufzudecken.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"71 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134635500","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Ach [...] was wars so dunkel in dem Wolf seinem Leib!“","authors":"Bettina Lindner-Bornemann, Andreas Blombach","doi":"10.1515/jbgsg-2023-0019","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2023-0019","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Obwohl sich possessive Dative in fast allen deutschen Dialekten, in den regionalen Umgangssprachen sowie im gesprochenen und geschriebenen Substandard finden, spielen sie insgesamt in den bisher erschienenen Arbeiten zu possessiven Ausdrucksformen des Deutschen eine untergeordnete Rolle. In der Forschung stehen recht unterschiedliche Positionen zu Alter (schon im Ahd., erst im Mhd. oder erst im 15. Jh.), Entstehung (Reanalyse zweier ursprünglich unabhängiger Satzglieder oder Analogiebildung zum possessiven Genitiv) und Gebrauch nebeneinander. Der Beitrag überprüft diese Positionen auf der Basis von 7566 manuell annotierten Belegen aus dem DTA-Korpus. Es zeigt sich, dass possessive Dative über den gesamten Zeitraum selten sind; Belege mit possessiver Lesart finden sich v. a. im 16. und 17. Jahrhundert. Die Daten lassen den von den meisten Untersuchungen favorisierten Reanalyse-Ansatz wahrscheinlicher erscheinen, wie ihn bereits Hermann Paul und Otto Behaghel formulierten. Genitive mit Possessivpronomen sind den possessiven Dativen aber zahlenmäßig überlegen und stellen über fast den gesamten Zeitraum eine funktional sehr ähnliche Konkurrenzform dar.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"51 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-07-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122296040","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}