{"title":"Internetbezogene Störungen","authors":"Internetbezogene Störungen, N. Romanczuk-Seiferth","doi":"10.1055/s-0038-1669697","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669697","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Allgegenwärtigkeit des Internets und seiner Nutzung ist ein Phänomen unserer Zeit. Wenngleich das Internet unzählige Möglichkeiten bietet und vielfach den Alltag bereichert und erleichtert, entwickeln manche Menschen Probleme mit bestimmten Nutzungsformen des Internets und leiden unter den Folgen des häufig exzessiven Internetkonsums. Entwickelt sich eine Störung von Krankheitswert lässt sich von einer Internetbezogenen Störung sprechen. In diesem Beitrag soll überblicksartig beleuchtet werden, welchen Einfluss die Nutzung des Internets auf die Psyche haben kann und welche Formen der Internetnutzung zu einer psychischen Erkrankung führen können. Diskutiert wird, ob und inwiefern man bei exzessiver Internetnutzung von einer Abhängigkeitserkrankung sprechen kann, welche Erkenntnisse hierzu aus der aktuellen Forschung vorliegen und was die besonderen Herausforderungen in der klinischen Versorgung von Menschen mit internetbezogenen Störungen sind.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"4 1","pages":"204 - 209"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"78860982","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"In eigener Sache","authors":"W. Gaebel, P. Falkai, N. Sartorius, J. Zielasek","doi":"10.1055/s-0038-1669695","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669695","url":null,"abstract":"M der vorliegenden Ausgabe 4–2017 stellt Die Psychiatrie ihre Tätigkeit als eigenständiges wissenschaftliches Publikationsorgan ein und wird als Bestandteil der Fortschritte der Neurologie Psychiatrie weitergeführt. In ihrer ersten Ausgabe 1–2004 war Die Psychiatrie mit dem Anliegen angetreten, „entsprechend ihrem Untertitel in erster Linie die Grundlagen und Perspektiven des Faches in allen seinen Facetten“ zu fördern. Wie die damaligen Herausgeber in ihrem Editorial bemerkten, sollte „ein Forum geschaffen werden, das die Auseinandersetzung mit Konzepten und Methoden, mit den Anforderungen, die von innen und außen an das Fach herangetragen werden, mit den aktuellen Fragen in Forschung, Lehre und Versorgung sowie ihren künftigen Entwicklungstendenzen erlaubt. Kurz: alle Themen, die das Selbstverständnis der nunmehr rund 200 Jahre bestehenden medizinischen Disziplin berühren und für deren weitere Entwicklung entscheidend sind, sollen Gegenstand der neuen Fachzeitschrift sein.“ Und weiter hieß es: Die Namensgebung „verbindet sich mit der Hoffnung, dass in einer Zeit zunehmender Infragestellung und Fragmentierung das neue Organ identitätserhaltende, womöglich auch identitätsstiftende Funktion haben möge“ (2). Folgerichtig war die erste Ausgabe unmittelbar dem Thema der „Identität der Psychiatrie“ gewidmet, wobei die Herausgeber selbst diese Thematik in ihren Beiträgen aus jeweils unterschiedlicher Perspektive aufgegriffen hatten (1–4). Seitdem diente die thematische Schwerpunktsetzung jeder der vier Ausgaben pro Jahr dieser Programmatik des neuen Organs, häufig auch unter Gastherausgeberschaft (Tab. 1). Informationen zu allen erschienenen Schwerpunktheften mit Beiträgen und Autoren befinden sich auf www.schat tauer.de im Bereich „Zeitschriften“ unter „Die Psychiatrie“ und „Archiv“. Seit 2014 fand die Thematik des jährlichen DGPPN-Kongresses mit ausgewählten Beiträgen Eingang in die Ausgabe des 4. Quartals in Herausgeberschaft der jeweiligen DGPPN-Präsidenten/in. Dies gilt auch für die vorliegende letzte Ausgabe, die Beiträge des zum zweiten Mal in Deutschland stattfindenden WPA/DGPPN-Weltkongresses in Herausgeberschaft des amtierenden DGPPN Präsidenten, Prof. Arno Deister, beinhaltet (s. das weitere Editorial). Die gute Beziehung zur Fachgesellschaft reflektierte sich auch in der Wahl von Die Psychiatrie als eines der Mitteilungsorgane der DGPPN. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal von Die Psychiatrie war die Internationalität der Autorenschaft und ihres Editorial Board. Wie bereits in der ersten Ausgabe angekündigt, wurden durchweg als Autoren auch „Experten international aus dem Fach und seinen Grenzgebieten, aber auch aus anderen Bereichen und Disziplinen zu aktuellen Themen gewonnen, um den Leser in fokussierter Form die Rezeption globaler Perspektiven und deren Überprüfung für den eigenen Zuständigkeitsbereich zu erleichtern“ (2). Dabei wurden einzelne dieser Artikel zumeist im Original englischsprachig publiziert und damit auch einer inter","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"101 1","pages":"199 - 201"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-10-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80860644","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Depression","authors":"U. Hegerl, A. Reif","doi":"10.1055/s-0038-1669684","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669684","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"44 1","pages":"131 - 132"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84617392","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Pharmakotherapie der Depression in Schwangerschaft und Stillzeit","authors":"S. Kittel-Schneider","doi":"10.1055/s-0038-1669689","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669689","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Depressive Episoden sind ein ebenso häufiges Problem in der Schwangerschaft und Stillzeit wie in anderen Lebensabschnitten bei Frauen. Insbesondere bei schwer ausgeprägter Symptomatik kann auch in dieser besonderen Lebensspanne eine psychopharmakologische Therapie indiziert sein. Dies sollte allerdings immer nach individuellem Nutzen-Risiko entschieden werden gemeinsam mit der Patienten und ggf. auch dem Partner. Große neuere Studien zeigen nach Adjustierung für verschiedene Risikofaktoren, dass die meisten Antidepressiva und Antipsychotika auch wenn sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft gegeben werden, kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen haben. Medikation mit SSRIs im letzten Trimenon der Schwangerschaft wurde in mehreren Studien als assoziiert mit einem erhöhten Risiko für die an sich sehr seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation des persistierenden pulmonalen Hypertonus gezeigt (PPH). Die in Zusammenhang mit SSRI-Exposition berichteten PPH-Fälle endeten jedoch nicht tödlich, wie das bei PPH aus anderer Ursache potenziell vorkommen kann. Antidepressiva und Antipsychotika-Gabe in der Spätschwangerschaft sind allerdings in bis zu 30% der Kinder mit so genannten Anpassungsstörungen assoziiert. Diese äußern sich z.B. in Tremor, Trinkschwäche und Apathie, sind aber in der Regel nicht lebensbedrohlich und selbstlimitierend. Weniger gut ist die Datenlage bezüglich Medikamenteneinnahme in der Stillzeit. Einige Substanzen können aber als relativ sicher für das gestillte Kind angesehen werden. Sertralin, Paroxetin und Nortriptylin sind aktuell die Substanzen mit der besten Datenlage unter den Antidepressiva. Bei den Antipsychotika sind Olanzapin und Quetiapin die Mittel der ersten Wahl in der Stillzeit.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"20 1","pages":"160 - 163"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80426575","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ohne Evidenzbasierung: Vier Tipps zur Behandlung von Menschen mit depressiven Erkrankungen","authors":"U. Hegerl","doi":"10.1055/s-0038-1669693","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669693","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Vier bei der Behandlung von Patienten mit depressiven Störungen hilfreiche praktische Vorgehensweisen werden vorgestellt. 1) Für die Vermittlung eines Krankheitskonzeptes, das psychosoziale und neurobiologische Aspekte in ein komplementäres Verhältnis bringt, wird das Bild einer Medaille mit zwei Seiten empfohlen. 2) Die Bedeutung der semantischen Unterscheidung zwischen Müdigkeit im Sinne von Schläfrigkeit versus Müdigkeit im Sinne von Erschöpfung mit Ein- und Durchschlafstörungen sowie von Antriebsarmut versus Antriebshemmung wird dargelegt. 3) Die mögliche depressiogene Wirkung des Schlafes und sich daraus ergebende Konsequenzen für das Selbstmanagement der Patienten werden diskutiert. 4) Die Geschwindigkeit des Krankheitsbeginns einer depressiven Episode als wichtiger klinischer Hinweis auf eine mögliche, bisher unentdeckte Bipolarität wird dargestellt.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"46 1","pages":"184 - 187"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82371659","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Begriffe der Depression und Melancholie im Werk von Johann Christian August Heinroth (1773-1843)","authors":"H. Steinberg","doi":"10.1055/s-0038-1669685","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669685","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Leipziger Psychiater Johann Christian August Heinroth definierte den Inhalt des Begriffes Depression neu zur rein symptomatischen Beschreibung einer allgemein traurigen, niedergedrückten Stimmung und damit als recht klar umrissenes psychopathologisches Phänomen. Dieser so vor allem in seinem Lehrbuch von 1818 eingeführte Terminus blieb im Fortgang der Geschichte der Psychiatrie mit dieser Bedeutung erhalten. Davon zu unterscheiden nutzte er zur Bezeichnung der depressiven Erkrankung des Gemüts, das er entsprechend der Vermögenspsychologie neben dem Geist und dem Willen als eine der Grundkräfte der Seele auffasste, innerhalb seiner eigenen, in der Reflexion entstandenen kategorialen Krankheitsklassifikation indes den vorhandenen Begriff der Melancholie.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"3 1","pages":"133 - 135"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72866138","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Alternative und unterstützende Verfahren in der Depressionsbehandlung – Sport und Bewegung","authors":"V. Oertel-Knöchel, F. Hänsel","doi":"10.1055/s-0038-1669691","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669691","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hauptsymptome depressiver Erkrankungen sind eine gedrückte Stimmung, eine Reduktion des Antriebs, Interessenverlust und kognitive Einschränkungen wie eine Verminderung der Aufmerksamkeitsleistung und der Konzentrationsfähigkeit. Viele depressive Patienten berichten darüber hinaus über Appetitstörungen, Schlafstörungen und Energielosigkeit. Diese können in der Folge zu Aktivitätseinschränkungen und körperliche Inaktivität führen. Davon betroffen sind meist auch die sozialen Interaktionen der Patienten und es kommt zu sozialem Rückzug. Daraus resultiert vielfach eine eingeschränkte Funktionalität sowohl im Alltag als auch im Berufsleben. Körperliche Aktivität hat neben einer Vielzahl positiver metabolischer Effekte einen neuroprotektiven Effekt, indem es die Neurogenese anstößt. Darüber hinaus steigert regelmäßige Bewegung die Lebensqualität bei chronisch psychiatrischen Patienten und reduziert Aggressionen sowie Suizidalität. Weiterhin konnten ein gestärktes Selbstbewusstsein, ein positives Selbstbild, weniger negative Grundüberzeugungen, verbesserte Handlungskompetenzen und der Aufbau von intrinsischer Motivation gezeigt werden. Insgesamt zeigt sich, dass die Wirksamkeit sportlichen Trainings, insbesondere in Bezug auf die Größe des Effekts trotz vieler Studien aufgrund von methodischen Verzerrungen unklar bleibt. Zweitens ist die Frage nach potenziellen Mechanismen eines antidepressiven Effekts sportlichen Trainings bisher nicht ausreichend geklärt (Wirkung).","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"24 1","pages":"171 - 174"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"72979461","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Aus Forschung und Industrie","authors":"","doi":"10.1055/s-0038-1672298","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1672298","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"2154 1","pages":"195 - 195"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91374012","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Stationäre Psychotherapie der Depression: Kliniken, Leitlinien, Methoden und Herausforderungen","authors":"C. Nisch, R. Tauber, H. Himmerich","doi":"10.1055/s-0038-1669687","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669687","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Stationäre Depressionstherapie findet in Deutschland in krankenversicherungsfinanzierten psychiatrisch-psychotherapeutischen oder psychosomatisch-psychotherapeutischen Akutkliniken und in rentenversicherungsfinanzierten Rehabilitationskliniken statt. In Akutkliniken wird die Diagnose nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) gestellt und therapeutisch versucht, eine Remission zu erreichen; häufig sind eine spezialisierte Depressionsstation und ein klinikinterner Behandlungsalgorithmus vorhanden. In Rehabilitationskliniken spielt diagnostisch das Modell der internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) eine wesentliche Rolle; seitens der Deutschen Rentenversicherung wurde ein Reha-Therapiestandard für depressive Störungen entwickelt. Als störungsspezifische Psychotherapieformen empfehlen sich neben der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) und anderen Richtlinienverfahren für bestimmte Patienten Schematherapie oder Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP). Das Behandlungsangebot kann außerdem die Therapie mit Antidepressiva, indikative Gruppen bei Komorbidität, Fertigkeitentraining und Psychoedukation sowie Ergo-, Physio-, Bewegungsund Musiktherapie, Sozialarbeit, Angehörigenarbeit und Selbsthilfegruppen umfassen.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"38 1","pages":"143 - 150"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82572129","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Depression oder gesundes Leiden? Die Bedeutung der Psychopathologie in der Diagnostik psychischer Erkrankungen","authors":"M. Linden","doi":"10.1055/s-0038-1669686","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669686","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Erkennung und diagnostische Einordnung depressiver Störungen erfordert besondere Fachkenntnis, da depressiv Kranke unterschieden werden müssen von Gesunden mit schlechter Stimmung. Die diagnostischen Algorithmen nach ICD-10 oder DSM5 sind dafür nicht geeignet, da die Diagnosedefinition im Wesentlichen auf dem obligaten Leitsymptom der depressiven Verstimmung aufbaut, während die fakultativen Zusatzsymptome unspezifisch sind und diagnoseübergreifend vorkommen und nur zur Bestimmung der aktuellen Syndromschwere dienen. Damit ist das Kernproblem in der Diagnostik depressiver Störungen die psychopathologische Befundung mit einer Abgrenzung eines anhedon depressiven Affekts von vielfältigen sonstigen schlechten Stimmungszuständen. Neben der Affektqualität ist dazu auch der Kontext und die Steuerungsfähigkeit zu beachten. Sowohl eine Unterwie Überdiagnostik haben negative Folgen für den Betroffenen wie die Gesellschaft. Die Psychopathologie muss in der wissenschaftlichen Diskussion wie bei der Ausbildung von Therapeuten angemessene Aufmerksamkeit erfahren.","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"16 1","pages":"136 - 142"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"82653558","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}