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Depression oder gesundes Leiden? Die Bedeutung der Psychopathologie in der Diagnostik psychischer Erkrankungen
Zusammenfassung Die Erkennung und diagnostische Einordnung depressiver Störungen erfordert besondere Fachkenntnis, da depressiv Kranke unterschieden werden müssen von Gesunden mit schlechter Stimmung. Die diagnostischen Algorithmen nach ICD-10 oder DSM5 sind dafür nicht geeignet, da die Diagnosedefinition im Wesentlichen auf dem obligaten Leitsymptom der depressiven Verstimmung aufbaut, während die fakultativen Zusatzsymptome unspezifisch sind und diagnoseübergreifend vorkommen und nur zur Bestimmung der aktuellen Syndromschwere dienen. Damit ist das Kernproblem in der Diagnostik depressiver Störungen die psychopathologische Befundung mit einer Abgrenzung eines anhedon depressiven Affekts von vielfältigen sonstigen schlechten Stimmungszuständen. Neben der Affektqualität ist dazu auch der Kontext und die Steuerungsfähigkeit zu beachten. Sowohl eine Unterwie Überdiagnostik haben negative Folgen für den Betroffenen wie die Gesellschaft. Die Psychopathologie muss in der wissenschaftlichen Diskussion wie bei der Ausbildung von Therapeuten angemessene Aufmerksamkeit erfahren.