{"title":"Alternative und unterstützende Verfahren in der Depressionsbehandlung – Sport und Bewegung","authors":"V. Oertel-Knöchel, F. Hänsel","doi":"10.1055/s-0038-1669691","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Hauptsymptome depressiver Erkrankungen sind eine gedrückte Stimmung, eine Reduktion des Antriebs, Interessenverlust und kognitive Einschränkungen wie eine Verminderung der Aufmerksamkeitsleistung und der Konzentrationsfähigkeit. Viele depressive Patienten berichten darüber hinaus über Appetitstörungen, Schlafstörungen und Energielosigkeit. Diese können in der Folge zu Aktivitätseinschränkungen und körperliche Inaktivität führen. Davon betroffen sind meist auch die sozialen Interaktionen der Patienten und es kommt zu sozialem Rückzug. Daraus resultiert vielfach eine eingeschränkte Funktionalität sowohl im Alltag als auch im Berufsleben. Körperliche Aktivität hat neben einer Vielzahl positiver metabolischer Effekte einen neuroprotektiven Effekt, indem es die Neurogenese anstößt. Darüber hinaus steigert regelmäßige Bewegung die Lebensqualität bei chronisch psychiatrischen Patienten und reduziert Aggressionen sowie Suizidalität. Weiterhin konnten ein gestärktes Selbstbewusstsein, ein positives Selbstbild, weniger negative Grundüberzeugungen, verbesserte Handlungskompetenzen und der Aufbau von intrinsischer Motivation gezeigt werden. Insgesamt zeigt sich, dass die Wirksamkeit sportlichen Trainings, insbesondere in Bezug auf die Größe des Effekts trotz vieler Studien aufgrund von methodischen Verzerrungen unklar bleibt. Zweitens ist die Frage nach potenziellen Mechanismen eines antidepressiven Effekts sportlichen Trainings bisher nicht ausreichend geklärt (Wirkung).","PeriodicalId":49348,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","volume":"24 1","pages":"171 - 174"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2017-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Die Gesamte Neurologie Und Psychiatrie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1669691","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Hauptsymptome depressiver Erkrankungen sind eine gedrückte Stimmung, eine Reduktion des Antriebs, Interessenverlust und kognitive Einschränkungen wie eine Verminderung der Aufmerksamkeitsleistung und der Konzentrationsfähigkeit. Viele depressive Patienten berichten darüber hinaus über Appetitstörungen, Schlafstörungen und Energielosigkeit. Diese können in der Folge zu Aktivitätseinschränkungen und körperliche Inaktivität führen. Davon betroffen sind meist auch die sozialen Interaktionen der Patienten und es kommt zu sozialem Rückzug. Daraus resultiert vielfach eine eingeschränkte Funktionalität sowohl im Alltag als auch im Berufsleben. Körperliche Aktivität hat neben einer Vielzahl positiver metabolischer Effekte einen neuroprotektiven Effekt, indem es die Neurogenese anstößt. Darüber hinaus steigert regelmäßige Bewegung die Lebensqualität bei chronisch psychiatrischen Patienten und reduziert Aggressionen sowie Suizidalität. Weiterhin konnten ein gestärktes Selbstbewusstsein, ein positives Selbstbild, weniger negative Grundüberzeugungen, verbesserte Handlungskompetenzen und der Aufbau von intrinsischer Motivation gezeigt werden. Insgesamt zeigt sich, dass die Wirksamkeit sportlichen Trainings, insbesondere in Bezug auf die Größe des Effekts trotz vieler Studien aufgrund von methodischen Verzerrungen unklar bleibt. Zweitens ist die Frage nach potenziellen Mechanismen eines antidepressiven Effekts sportlichen Trainings bisher nicht ausreichend geklärt (Wirkung).