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Das beachtete Publikum. Eine institutionelle Perspektive 注意周到的观众体制视角
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 2020-10-20 DOI: 10.5771/9783748905158-277
Pierre Rieder
{"title":"Das beachtete Publikum. Eine institutionelle Perspektive","authors":"Pierre Rieder","doi":"10.5771/9783748905158-277","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-277","url":null,"abstract":"Der Schutz des Publikums vor Manipulation durch die Rundfunkmedien war ein wichtiger Grund, dass der schweizerische Gesetzgeber eine Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen schuf. Später ergänzte er das System der Programmaufsicht mit vorgelagerten Ombudsstellen. Vergleichbare Beschwerdemöglichkeiten gibt es zwar in vielen Ländern. Nirgends ist aber der Einfluss des Publikums auf die Tätigkeit der für Medieninhalte zuständigen Aufsichtsbehörden grösser als in der Schweiz. Die entsprechenden Verfahren sind kostenlos und auch für juristische Laien ohne Weiteres anwendbar. Bei Erfüllen der Voraussetzungen besteht ein Anspruch auf einen rechtsverbindlichen Entscheid. Das Publikum macht von seinen Beanstandungsmöglichkeiten vor allem bei als einseitig, tendenziös oder nicht faktengetreu taxierten Informationssendungen rege Gebrauch. Beim Entscheid über Beschwerden spielen aber die Medienfreiheit und die Programmautonomie eine große Rolle. Die meisten Beschwerden werden deshalb abgewiesen. Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen UBI","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"19 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-10-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124360580","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Mediengesellschaft mit Zukunft? Anforderungen an Netzpolitik und Journalismus 这是未来媒体公司?网络政治和新闻报道的要求
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 2020-10-20 DOI: 10.5771/9783748905158-133
Hans-Ulrich Voigt
{"title":"Mediengesellschaft mit Zukunft? Anforderungen an Netzpolitik und Journalismus","authors":"Hans-Ulrich Voigt","doi":"10.5771/9783748905158-133","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-133","url":null,"abstract":"Das bisherige Geschäftsmodell klassischer Medienhäuser fällt in sich zusammen. Über übliche Wege (Anzeigen, Abos) lassen sich Medien kaum mehr finanzieren. Das bedeutet ein hohes demokratisches Risiko wie z.B. die sinkende Medienvielfalt. Die digitale Transformation erzwingt eine rasche Strukturveränderung des Medienmarkts. Diese gelingt nur, wenn aufeinander abgestimmt politische, finan-zielle und technische Ansätze entwickelt werden, sowie eine Innovationskultur, die auch eine Fehlerkultur ist und das Scheitern als einen von mehreren Wegen zu ler-nen akzeptiert und nutzt. Inhalt, Technik, Politik, Ethik sind die Treiber einer digitalen Zukunftsstrategie, und zwar ins Digitale übertragen. Dazu sammeln wir in neuen Projekten gerade Erfahrungen: Bezogen auf Inhalte (z.B. stiftungsfinanzierte Lokalberichterstattung Bajour 2 ), Technik (z.B. eigene Plattforminfrastrukturen, WePublish 3 ), Politik (z.B. Netzwerk Verband für Medien mit Zukunft 4 ) und Ethik. Auf dieser Grundlage werden hier nun vier Thesen formuliert und begründet zur ein-tauchten und ihn leitender Funktion prägten: selbständigen Minuten“.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"31 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-10-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125014965","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Die Medienethik und der Heilige Geist. Theologische Impulse für eine Kultur der Digitalität 媒体道德与圣灵想要幽暗延伸可以
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 2020-10-20 DOI: 10.5771/9783748905158-291
T. Zeilinger
{"title":"Die Medienethik und der Heilige Geist. Theologische Impulse für eine Kultur der Digitalität","authors":"T. Zeilinger","doi":"10.5771/9783748905158-291","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-291","url":null,"abstract":"Ausgehend von einer kurzen Skizze theologischer Beiträge zur deutschsprachigen Medienethik wird die Leistungskraft der Rede vom Heiligen Geist für ein interdisziplinäres Verständnis des digitalen Wandels und die sich entwickelnde Kultur der Digitalität erkundet. An ausgewählten Beispielen beschreibt der Beitrag das Miteinander von institutionellen, personellen und konzeptionellen Impulsen der Theologie – katholisch wie evangelisch – für die Entwicklung der Medienethik. Dabei kommen normative und hermeneutische Verständnisse der Ethik in den Blick. Vor dem Hintergrund der mit Felix Stalder und Dirk Baecker skizzierten Kultur der Digitalität entwickelt der Autor die von Helmut Gorski formulierte These der Relevanz der christlichen Rede vom Heiligen Geist für die digitale Gegenwart weiter. Unter Rückgriff auf medientheoretische und ethische Arbeiten der Theologen Philipp Stoellger und Johannes Fischer werden zehn Impulse zehn Impulse der Rede vom Heiligen Geist für Medien, Religion und Kultur in digitalen Zeiten entfaltet. Die Figur des Heiligen Geistes impliziert dabei sowohl kritische wie konstruktive Potentiale für eine der dynamischen Realität des digitalen Zeitalters angemessene Medienethik. Personen – Orte – Konzepte: Der historische Beitrag der Theologie zur deutschsprachigen Medienethik Am Anfang steht die historische Perspektive: Was hat die Theologie zur Entwicklung der Medienethik beigetragen und wie hat sie dies getan? Meine These hierzu schlägt einen ersten Bogen von der Medienethik zum Heiligen Geist und lautet: Ohne das Kraftfeld des Heiligen Geistes wäre die Geschichte der deutschsprachigen Medienethik nur unvollständig begrif1. 1 Antrittsvorlesung als apl. Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am 19. Juli 2019. Eine Vorfassung des Beitrags wurde im Februar vorgetragen auf der Jahrestagung „Kommunikationsund Medienethik – reloaded“ in Köln. 293 https://doi.org/10.5771/9783748905158-291 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 09.12.2020, 13:41:35. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. fen. Institutionen, Personen und Konzepte lassen sich zwar unterscheiden, aber nicht voneinander trennen. Wenn man auf die jüngere Geschichte der Medienethik im deutschsprachigen Raum blickt, hängt das eine mit dem anderen eng zusammen. Gleich ob man auf die handelnden Personen, die diskutierten Konzepte oder die Orte des Geschehens blickt: Theologie und Kirche waren auf jeden Fall vielfach beteiligt, als die Medienethik aus der Taufe gehoben wurde. Ohne die Beiträge von Publizisten wie Hermann Boventer oder Michael Schibilsky,2 ohne die Verankerung des Netzwerks Medienethik an der Hochschule für Philosophie des Jesuitenordens in München mit der Person Rüdiger Funioks oder die Beiträge des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik in den Anfangsjahren des Netzwerks gäbe es die Medienethik so wie wir sie kennen wohl nicht.3 Aus Erlanger Sicht sind dabei die Abteilung Christliche Publiz","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"48 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-10-20","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131549832","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Digitale Souveränität – Interdisziplinäre Diskurse und normative Implikationen
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-45
C. Schicha
{"title":"Digitale Souveränität – Interdisziplinäre Diskurse und normative Implikationen","authors":"C. Schicha","doi":"10.5771/9783748905158-45","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-45","url":null,"abstract":"Digitale Souveränität bezieht sich auf die normative Kategorie der Selbstbestimmung, die nicht nur der Kommunikationsund Medienwissenschaft oder Moralphilosophie zuzuordnen ist, sondern auch die Diskurse in der Soziologie, der Politischen Theorie, der Psychologie oder der Rechtswissenschaft prägt. Dabei stellt die Selbstbestimmung zunächst das Recht des einzelnen Individuums in den Mittelpunkt. Hier spielt im digitalen Zeitalter das Recht auf informationelle Selbstbestimmung etwa in Bezug auf die Speicherung der eigenen Daten aus juristischer Perspektive eine entscheidende Rolle. Es ist zentral, dass die Rahmenbedingungen die Möglichkeit zulassen, die individuelle wie auch kollektive Selbstbestimmung durchzuführen. Konkret geht es darum, dass der Einzelne und die Gesellschaft in die Lage versetzt werden, das Leben nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Die Menschen – so der Anspruch – sollen die Möglichkeit erhalten, an einer gemeinsamen Meinungsund Willensbildung mitzuwirken, um das eigene Wohlergehen zu optimieren.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"125 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"117340881","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Was sagen uns „Fake News“ (nicht) über Wahrheit? Medienethische Überlegungen zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit im digitalen Zeitalter 真实是什么?关于数字时代的真实和真实媒体道德问题
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-231
Ingrid Stapf
{"title":"Was sagen uns „Fake News“ (nicht) über Wahrheit? Medienethische Überlegungen zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit im digitalen Zeitalter","authors":"Ingrid Stapf","doi":"10.5771/9783748905158-231","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-231","url":null,"abstract":"Der Beitrag systematisiert „Fake News“ aus medienethischer Perspektive und ordnet sie mit Bezug auf normative Ansprüche an Wahrheit, Freiheit und Verantwortung ein. Wahrheit als oberste Maxime des Journalismus gilt als eine der zentralen ethischen Anforderungen an Medien in freiheitlichen Demokratien. Denn Medien haben einen verfassungsrechtlichen Auftrag, die Öffentlichkeit zu informieren und dadurch die Meinungsbildung und politische Teilhabe zu ermöglichen. Medien stehen allerdings immer wieder unter dem Verdacht der Manipulation, Täuschung und Lügen. Nicht nur der USA-Wahlkampf 2016 oder die Brexit-Entscheidung haben veranschaulicht, wie fragil das Verhältnis von Medien und Wahrheit sein kann. Es wird argumentiert, dass „Fake News“ sich inhaltlich zwar auf Wahrheit beziehen, dass aber in aktuellen Kontexten auch individuelle Gefühle und das soziale Klima in einer Gesellschaft eine Rolle spielen. Gleichzeitig bleiben wahre Informationen, aus medienethischer Sicht, Grundlage einer freien Gesellschaft, in der der Einzelne selbstbestimmt handeln und entscheiden kann.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"33 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127462889","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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„Troll“ oder „Glaubenskrieger“? Zur Differenzierung dysfunktionaler Formen der Medienkritik in Onlinekommentaren 巨怪还是信仰战争?史蒂夫
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-197
Tobias Eberwein
{"title":"„Troll“ oder „Glaubenskrieger“? Zur Differenzierung dysfunktionaler Formen der Medienkritik in Onlinekommentaren","authors":"Tobias Eberwein","doi":"10.5771/9783748905158-197","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-197","url":null,"abstract":"Praktische Erfahrungen mit Onlinekommentaren auf journalistischen Nachrich-ten-Websites haben gezeigt, dass diese nicht automatisch für mehr Vielfalt sorgen, sondern im Gegenteil häufig dysfunktionale Effekte wie Hate Speech und systema-tisches Trolling mit sich bringen. Solchen Problemen stehen Journalisten bislang meist hilflos gegenüber – insbesondere, wenn sie dabei selbst zur Zielscheibe der Kritik werden. Ein Grund dafür ist mangelndes Hintergrundwissen über die kriti-schen Kommentierer: Was genau bringt Nutzer journalistischer Web-Angebote dazu, in Kommunikationsmuster wie Trolling oder Hate Speech zu verfallen? Was sind ihre Motive für Kritik an Journalisten und ihrer Berichterstattung? Ein zwei-stufiges qualitatives Forschungsdesign ermöglicht einen nuancierten Blick auf aktuelle Phänomene dysfunktionaler Anschlusskommunikation im Onlinejournalis-mus. Interviews mit Kommentierern zeigen, dass es den typischen ‚Troll’ – zumindest im deutschen Sprachraum – nicht gibt. Stattdessen erscheint eine Differenzierung anhand unterschiedlicher Motive für Kritik am Journalismus angebracht. Nicht selten lassen die interviewten Mediennutzer ein ausgeprägtes politisches oder anderswie beeinflusstes Sendungsbewusstsein erkennen, das sie eher als ‚Glaubenskrieger’ erscheinen lässt – und unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten of-fenbart.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"1986 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125696892","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Sind „moral machines” kulturrelativ? Maschinenethische Anmerkungen zu einem psychologisch-informatischen Experiment 道德观相对于文明吗?一项心理信息实验的工程道德评论
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-105
M. Rath
{"title":"Sind „moral machines” kulturrelativ? Maschinenethische Anmerkungen zu einem psychologisch-informatischen Experiment","authors":"M. Rath","doi":"10.5771/9783748905158-105","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-105","url":null,"abstract":"Der Beitrag geht der Frage nach, ob „moral machines“, also digitale Maschinen, die eigenständig normativ Entscheidungen fällen, auch als moralische Akteure bezeichnet werden können. Die Rede von nicht-menschlichen moralischen Akteuren ist in der angewandten Ethik, z.B. der Wirtschaftsethik in Bezug auf Unternehmen, nicht ungewöhnlich. Diese Rede ist aber nur „metaphorisch“ (vgl. Enderle 1992) zu verstehen. Akteure i.e.S. sind hier die Mitarbeiter*innen eines Unternehmens. Für die Maschinenethik ist hingegen interessant, ob Maschinen in nicht-metaphorischem Sinne als „moral actors“ qualifiziert werden können. Am Beispiel des online-Experiments „moral machine“ des Media Labs des Massachusetts Institute of Technology Boston, das 40 Millionen Menschen aus allen Erdteilen moralische Dilemmata im Bereich des autonomen Fahrens entscheiden ließ, wird erörtert, inwieweit daraus im nicht-metaphorisch Sinne für digitale Maschinen ein nicht kulturrelativer Status als „moral actor“ begründet werden kann. Ich möchte der Frage nachgehen, ob moralische Maschinen (Rath 2018b), also Maschinen, die sich an vorgegebene normative Prinzipien halten, wie sie z.B. in Programmierungen solcher Maschinen festgelegt werden, zugleich als „moral actors” bezeichnet werden können. Der ethische Bezugspunkt ist die Nutzung digitaler Medien und Maschinen in einer demokratischen Gesellschaft. Welche moralischen Regeln sollen für die Konstruktion, Funktion und letztlich Nutzung dieser digitalen Maschinen gelten? Wer soll diese Regeln festlegen? Und sind diese dann jeweils kulturrelativ? Nun ist es keineswegs ethisch irrelevant, welche Voraussetzungen ein potentieller Akteur auf der Basis moralischer Regeln erfüllt. Das besondere 1 Dieser Beitrag ist die gekürzte Fassung einen Vortrags, gehalten im Rahmen der internationalen Konferenz „Media in Transition 10“ am Massachusetts Institute of Technology am 17. und 18. Mai 2019. Ich danke dem DAAD für die Unterstützung dieser Vortragsreise durch ein Kongressreisestipendium. 105 https://doi.org/10.5771/9783748905158-105 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 14.12.2020, 03:45:34. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. an moralischen Regeln ist nämlich, dass sie gewichtige Voraussetzungen haben. Das Individuum, das diesen Regeln folgt, muss als Subjekt oder Person ausgezeichnet sein. Philosophie hat es sich bis ins 20. Jahrhundert hinein mit dieser Frage leicht gemacht. Subjekte und Personen waren einfach Menschen und nur Menschen. Unternehmen als moralische Akteure Diese einfache Gleichung ging aber schon seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr auf. Deutlich wurde das zuerst im Wirtschaftssektor. Unternehmen wurden mehr und mehr von ihren Gründerinnen bzw. Gründern abgetrennt. Große Unternehmen waren quasi selbstständig geworden. Und im Alltagsverständnis wird Unternehmen auch moralische Verantwortung zugeschrieben: wir unterstellen ihnen Interessen, schreiben ihnen Entscheidungen zu und halten sie daher für ","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121917134","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Das beachtete Publikum. Eine redaktionelle Perspektive 注意周到的观众剪辑角度
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-283
Daniel Fiene
{"title":"Das beachtete Publikum. Eine redaktionelle Perspektive","authors":"Daniel Fiene","doi":"10.5771/9783748905158-283","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-283","url":null,"abstract":"Die Digitalisierung hat das Publikum unumkehrbar zu einem selber aktiv kommu-nizierenden Gegenüber von Journalist*innen gemacht. Dadurch bedarf es noch größerer und auch andersartiger Beachtung als traditionell. Darin liegt einerseits Potenzial für eine Community-Redaktions-Beziehung, die für alle Seiten ein Ge-winn ist. Aber bekannt ist auch, dass es andererseits destruktiv kommunizierende Gruppen und Personen im Publikum gibt. Redaktionen sind gefordert ihrem Publikum hohe Beachtung zu schenken, aber – wo notwendig – auch Grenzen zu zei-gen. Der Beitrag beginnt mit einer Darlegung zentraler Herausforderungen aus re-daktioneller Sicht und beschreibt dann drei Beispiele: Erstens die Strategie der „Rheinischen Post“, die als eine der ersten deutschen Regionalzeitungen eine kon-sequente Strategie entwickelt und ein Audience-Engagement-Team etabliert hat; zu diesem gehört ein Listening-Center für einen mit digitalen Mitteln betriebenen re-daktionellen Prozess auf der Grundlage von Leserdaten. Zweitens das Community-Buildung des neuen Projekts „Media Pioneer“. Und drittens die von der Landesanstalt für Medien NRW angestoßene Initiative „Verfolgen statt nur Löschen“, der sich die Rheinische Post als eines der ersten Medienhäuser anschloss.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"8 Suppl 2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"117341594","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Titelei/Inhaltsverzeichnis Titelei /目录。
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-1
{"title":"Titelei/Inhaltsverzeichnis","authors":"","doi":"10.5771/9783748905158-1","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-1","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126551486","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker? 事实、捏造的新闻和查证:谁来核对事实呢?
Kommunikations- und Medienethik reloaded? Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783748905158-251
R. Blum
{"title":"Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker?","authors":"R. Blum","doi":"10.5771/9783748905158-251","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-251","url":null,"abstract":"In einer Zeit, in der die Medien mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ konfrontiert sind, gilt nicht mehr als selbstverständlich, dass Journalistinnen und Journalisten nach der Wahrheit suchen. Die Öffentlichkeit hat aber Anspruch, die Wahrheit zu erfahren. Deshalb haben Faktenchecker an Bedeutung gewonnen, sowohl in den USA wie neuerdings auch in Europa. Dieser Beitrag untersucht die Seriosität und Unparteilichkeit von Faktenchecks am Beispiel zweier solcher Einrichtungen in der Schweiz. Ausgangspunkt war ein Urteil der Rundfunk-Beschwerdeinstanz, die einen Faktencheck massiv rügte. Aus der Analyse von 14 Faktenchecks der Zeitung „Tages-Anzeiger“ und der SRG-Online-Plattform „swissinfo“ geht hervor, dass die Quellen in der Regel transparent sind, aber die Auswahl der Aussagen nicht begründet wird und dabei teilweise ein Bias vermutet werden kann. Daher stellt sich die Frage, wer die Faktenchecker checkt. Die nicht ganz befriedigende Antwort lautet: Selbstregulierung sowie die Möglichkeit von Publikumsbeschwerden. Theoretischer Zugriff Als im Spätherbst 2018 der mehrfach preisgekrönte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius der wiederholten Fälschung überführt wurde, war dies der größte Glaubwürdigkeitsdefekt des Journalismus seit den gefälschten Hitler-Tagebüchern, die der „stern“ 1983 publiziert hatte (Seufert 2008). Dass ein Journalist noch und noch mit unwahren Recherchen brillieren konnte, war ein Beispiel für das Versagen des journalistischen Binnen-Faktencheckings. Ausgerechnet der „Spiegel“, der sich stets mit seinem Archiv und mit seiner pingeligen Fakten-Überprüfung brüstete, musste eingestehen, dass man dem Nachrichtenmagazin problemlos erfundene Geschichten unterjubeln konnte („Der Spiegel“ 2019; Moreno 2019). Die Branche bestätigte damit unfreiwillig den Vorwurf der „Lügenpresse“. Dabei ist es gerade die ureigene Aufgabe des Journalismus, nach der Wahrheit zu suchen. Dies halten auch die verschiedenen berufsethischen Kodizes fest. So sagt der deutsche Pressekodex in Ziffer 1: „Die Achtung vor 1. 251 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“1 Im österreichischen Ehrenkodex steht: „Der österreichische Presserat ist Plattform für alle, die sich zu einem der Wahrheitsfindung und Korrektheit verpflichteten Gebrauch der Pressefreiheit bekennen (...).“2 Und in der Schweizer „Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten“ heißt es in Ziffer 1: „Sie (die Journalistinnen und Journalisten) halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.“3 Damit schließen die Journalistenkodizes an die philosophischen Wahrheitstheorien an, die die Wahrheit abgrenzen von Über","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116763440","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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