事实、捏造的新闻和查证:谁来核对事实呢?

R. Blum
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Daher stellt sich die Frage, wer die Faktenchecker checkt. Die nicht ganz befriedigende Antwort lautet: Selbstregulierung sowie die Möglichkeit von Publikumsbeschwerden. Theoretischer Zugriff Als im Spätherbst 2018 der mehrfach preisgekrönte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius der wiederholten Fälschung überführt wurde, war dies der größte Glaubwürdigkeitsdefekt des Journalismus seit den gefälschten Hitler-Tagebüchern, die der „stern“ 1983 publiziert hatte (Seufert 2008). Dass ein Journalist noch und noch mit unwahren Recherchen brillieren konnte, war ein Beispiel für das Versagen des journalistischen Binnen-Faktencheckings. Ausgerechnet der „Spiegel“, der sich stets mit seinem Archiv und mit seiner pingeligen Fakten-Überprüfung brüstete, musste eingestehen, dass man dem Nachrichtenmagazin problemlos erfundene Geschichten unterjubeln konnte („Der Spiegel“ 2019; Moreno 2019). Die Branche bestätigte damit unfreiwillig den Vorwurf der „Lügenpresse“. Dabei ist es gerade die ureigene Aufgabe des Journalismus, nach der Wahrheit zu suchen. Dies halten auch die verschiedenen berufsethischen Kodizes fest. So sagt der deutsche Pressekodex in Ziffer 1: „Die Achtung vor 1. 251 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“1 Im österreichischen Ehrenkodex steht: „Der österreichische Presserat ist Plattform für alle, die sich zu einem der Wahrheitsfindung und Korrektheit verpflichteten Gebrauch der Pressefreiheit bekennen (...).“2 Und in der Schweizer „Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten“ heißt es in Ziffer 1: „Sie (die Journalistinnen und Journalisten) halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.“3 Damit schließen die Journalistenkodizes an die philosophischen Wahrheitstheorien an, die die Wahrheit abgrenzen von Überzeugungen und Behauptungen. „Wahrheit und die Vermeidung von Irrtum sind Grundziele unserer Erkenntnisbemühungen.“ (Grundmann 2018: 14). Deshalb sei die Klärung des Begriffs und der Natur der Wahrheit die unverzichtbare Voraussetzung für die normative Erkenntnistheorie. Seit Aristoteles haben sich die Philosophen mit dem Wahrheitsbegriff auseinandergesetzt. Wahrheit, ein absoluter Begriff, müsse intersubjektiv zugänglich und mitteilbar sein, sagt Grundmann (Grundmann 2018: 17). Und genau hier setzt die Rolle der Medien ein: Sie haben die Aufgabe, Wahrheiten zu vermitteln. Fake News und Faktenchecks Was heute als Fake News bezeichnet wird, gab es schon immer. Nicht nur im Krieg betrieben politische und ökonomische Akteure Desinformation. Fürsten hatten ihre Chronisten, die durch Weglassen und Hochstilisieren die je eigene Wahrheit für ihren Herrn kreierten. Die Kirche bog Wahrheiten zurecht, Handelsgesellschaften, Firmen, Lobbies oder Gewerkschaften logen. In den großen ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Liberalismus und Konservativismus und zwischen Kommunismus, Faschismus und Kapitalismus behauptete jeweils jede Seite, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Medien spielten das Spiel mit. In neuster Zeit sind „alternative“ Medien auf den Plan getreten, die „alternative Fakten“ verbreiten. Teils handelt es sich um PR für bestimmte Interessen, teils um Verschwörungstheorien, teils um rechtspopulistische Positionen. Gemeinsam ist diesen „alternativen“ Medien, dass sie Fundamen2. 1 https://www.presserat.de/pressekodex.html 2 https://www.presserat.at/show_content.php?hid=2 3 https://presserat.ch/journalistenkodex/erklaerung/ Roger Blum 252 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. talkritik an den „Mainstream-Medien“ üben, die sie als „Lückenpresse“, „Lügenpresse“ oder gar als „Feinde des Volkes“ bezeichnen. Dies bewirkte, dass die Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien Schaden nahm (Thoden 2015; Haupt 2016; Teusch 2016; Wernicke 2017). Gleichzeitig kursieren tatsächlich viele Falschmeldungen, Fake News und Lügen, bedingt auch durch die viel größere Zahl an Medienbühnen, die journalistisch nicht ausreichend geprüft sind, nämlich Talkshows, und bedingt durch die Social Media. Dies macht Faktenprüfungen nötiger denn je. Zu unterscheiden ist dabei zwischen neuen und alten Faktenchecks: • Der klassische Faktencheck besteht aus der traditionellen binnenjournalistischen Prüfung der Beiträge durch Gegenlesen, Sendungsabnahme, Abgleich dank Dossier-Kenntnissen oder Archivmaterial. Schon immer galt das Vieroder Sechs-Augen-Prinzip als wichtige Maßnahme der Qualitätssicherung vor der Publikation oder Ausstrahlung eines journalistischen Werkstücks. • Der neue, zusätzliche Faktencheck gilt der Prüfung von durch Medien vermittelten Fremdaussagen, die Politiker, Wirtschaftsführer, Kirchenobere, Kulturveranstalter, Sportfunktionäre, Truppenführer und andere Personen der Zeitgeschichte an Medienkonferenzen, in traditionellen Medien, in Social Media oder auf ihren Schauplätzen gemacht haben. Diese neue Art des Faktenchecks ist ein Phänomen der letzten 25 Jahre. Die Funktion übernahmen Akteure sowohl außerhalb als auch innerhalb der traditionellen Medien. In den USA haben sich Stiftungen und Institute der Aufgabe angenommen, aber auch die „Washington Post“ hat eine entsprechende Stelle eingerichtet. Die meisten Faktenchecker überprüfen Aussagen von Politikern, die diese an Medienkonferenzen, in Reden oder in Tweets gemacht haben (Schlup 2018). Die nachfolgende Tabelle listet einige Beispiele auf: Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker? 253 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Tab. 1: Fact checking in den USA Akteure Träger Themen Snopes (1994) https://www.snopes.com Snopes Media Group, James Randi Educational Foundation, Virginia Gesellschaftliche Themen Factcheck (2003) https://www.factcheck.org/ Annenberg Public Policy Center, Pennsylvania Politiker-Aussagen Politifact (2007) https://www.politfact.com Poynter Institute, Florida Politiker-Aussagen Washington Post (2007) https://www.washingtonpost .com/news/fact-checker/?nor edirect=on&utm_term=30de 92962599 Washington Post, Washington Politiker-Aussagen Die amerikanischen Vorbilder haben Nachahmer auch in Europa gefunden. In Deutschland prüft beispielsweise das Faktenfinder-Team der ARD„Tagesschau“ die Hintergründe zum Aktuellen.4 Die Talksendung „Hart aber fair“ prüft Aussagen in der eigenen Sendung5, ebenso „Maischberger“6. Das Medienbüro „correctiv“ betreibt Faktenchecks in Zusammenarbeit mit Facebook.7 In Österreich ist der Faktencheck der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2“ sehr bekannt.8 In der Schweiz führen der „Tages-Anzeiger“9 und die SRG-Auslandplattform „swissinfo“10 Faktenchecks durch.","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker?\",\"authors\":\"R. 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Daher stellt sich die Frage, wer die Faktenchecker checkt. Die nicht ganz befriedigende Antwort lautet: Selbstregulierung sowie die Möglichkeit von Publikumsbeschwerden. Theoretischer Zugriff Als im Spätherbst 2018 der mehrfach preisgekrönte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius der wiederholten Fälschung überführt wurde, war dies der größte Glaubwürdigkeitsdefekt des Journalismus seit den gefälschten Hitler-Tagebüchern, die der „stern“ 1983 publiziert hatte (Seufert 2008). Dass ein Journalist noch und noch mit unwahren Recherchen brillieren konnte, war ein Beispiel für das Versagen des journalistischen Binnen-Faktencheckings. Ausgerechnet der „Spiegel“, der sich stets mit seinem Archiv und mit seiner pingeligen Fakten-Überprüfung brüstete, musste eingestehen, dass man dem Nachrichtenmagazin problemlos erfundene Geschichten unterjubeln konnte („Der Spiegel“ 2019; Moreno 2019). Die Branche bestätigte damit unfreiwillig den Vorwurf der „Lügenpresse“. Dabei ist es gerade die ureigene Aufgabe des Journalismus, nach der Wahrheit zu suchen. Dies halten auch die verschiedenen berufsethischen Kodizes fest. So sagt der deutsche Pressekodex in Ziffer 1: „Die Achtung vor 1. 251 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. 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Deshalb sei die Klärung des Begriffs und der Natur der Wahrheit die unverzichtbare Voraussetzung für die normative Erkenntnistheorie. Seit Aristoteles haben sich die Philosophen mit dem Wahrheitsbegriff auseinandergesetzt. Wahrheit, ein absoluter Begriff, müsse intersubjektiv zugänglich und mitteilbar sein, sagt Grundmann (Grundmann 2018: 17). Und genau hier setzt die Rolle der Medien ein: Sie haben die Aufgabe, Wahrheiten zu vermitteln. Fake News und Faktenchecks Was heute als Fake News bezeichnet wird, gab es schon immer. Nicht nur im Krieg betrieben politische und ökonomische Akteure Desinformation. Fürsten hatten ihre Chronisten, die durch Weglassen und Hochstilisieren die je eigene Wahrheit für ihren Herrn kreierten. Die Kirche bog Wahrheiten zurecht, Handelsgesellschaften, Firmen, Lobbies oder Gewerkschaften logen. In den großen ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Liberalismus und Konservativismus und zwischen Kommunismus, Faschismus und Kapitalismus behauptete jeweils jede Seite, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Medien spielten das Spiel mit. In neuster Zeit sind „alternative“ Medien auf den Plan getreten, die „alternative Fakten“ verbreiten. Teils handelt es sich um PR für bestimmte Interessen, teils um Verschwörungstheorien, teils um rechtspopulistische Positionen. Gemeinsam ist diesen „alternativen“ Medien, dass sie Fundamen2. 1 https://www.presserat.de/pressekodex.html 2 https://www.presserat.at/show_content.php?hid=2 3 https://presserat.ch/journalistenkodex/erklaerung/ Roger Blum 252 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. talkritik an den „Mainstream-Medien“ üben, die sie als „Lückenpresse“, „Lügenpresse“ oder gar als „Feinde des Volkes“ bezeichnen. Dies bewirkte, dass die Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien Schaden nahm (Thoden 2015; Haupt 2016; Teusch 2016; Wernicke 2017). Gleichzeitig kursieren tatsächlich viele Falschmeldungen, Fake News und Lügen, bedingt auch durch die viel größere Zahl an Medienbühnen, die journalistisch nicht ausreichend geprüft sind, nämlich Talkshows, und bedingt durch die Social Media. Dies macht Faktenprüfungen nötiger denn je. Zu unterscheiden ist dabei zwischen neuen und alten Faktenchecks: • Der klassische Faktencheck besteht aus der traditionellen binnenjournalistischen Prüfung der Beiträge durch Gegenlesen, Sendungsabnahme, Abgleich dank Dossier-Kenntnissen oder Archivmaterial. Schon immer galt das Vieroder Sechs-Augen-Prinzip als wichtige Maßnahme der Qualitätssicherung vor der Publikation oder Ausstrahlung eines journalistischen Werkstücks. • Der neue, zusätzliche Faktencheck gilt der Prüfung von durch Medien vermittelten Fremdaussagen, die Politiker, Wirtschaftsführer, Kirchenobere, Kulturveranstalter, Sportfunktionäre, Truppenführer und andere Personen der Zeitgeschichte an Medienkonferenzen, in traditionellen Medien, in Social Media oder auf ihren Schauplätzen gemacht haben. Diese neue Art des Faktenchecks ist ein Phänomen der letzten 25 Jahre. Die Funktion übernahmen Akteure sowohl außerhalb als auch innerhalb der traditionellen Medien. In den USA haben sich Stiftungen und Institute der Aufgabe angenommen, aber auch die „Washington Post“ hat eine entsprechende Stelle eingerichtet. Die meisten Faktenchecker überprüfen Aussagen von Politikern, die diese an Medienkonferenzen, in Reden oder in Tweets gemacht haben (Schlup 2018). 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摘要

在这样一个媒体被“谎言”的指责困扰的年代,女记者和记者寻求真相已不再是理所当然之事。然而公众有权知道真相。这就是我们了解情况的重要性所在的一点,这在美国和欧洲都是如此。这篇文章旨在考察本国这两个具备上述特点的机构的忠实程度和公正性。他们是做真实的司法裁判对病情认真评估的。对“每日指数”报纸的14项成分分析和srg在线平台“pressinfo”显示,来源通常是透明的,而陈述理由却没有根据,而且有可能有Bias。那么谁来核对事实呢?而不令人满意的答案是:自我调节和观众投诉。在理论上,在2018年晚期被得奖无数的《明镜周刊》记者克拉雅斯·Relotius被证明无伪,这是该新闻工作存在的最大的信誉缺陷,自从《斯特恩》1983年伪造的希特勒《假周刊》以来也是如此。(《泰晤士报》2008年问世)一位记者在不真实的调查中还能做到最好的说明了新闻业家庭调查的失败。这种人总是吹嘘自己的档案内容及接受严格的成分查证,他不得不承认自己可以很轻易地向新闻杂志撒谎。(《明镜周刊》2019年)莫雷诺2019年).新闻界在无意间证实了媒体的“说谎”指控。记者的工作就是寻找真相这是我们不同的职业守则例如,第1段提到的“尊重第1段”。21,251鸣斯季讨教、学名5771 95,251文档备份和传阅是无法接受的。真相、维护人的尊严和新闻真正知情是新闻界的首要命令。"在奥地利荣誉守则上,奥地利讲堂…"会站在所有”2、瑞士”的义务和权利的宣言》女记者”第1段说:“她(女和记者)按照真理而不管,由此造成的后果,是对公众的指引去知道真相.3这是依照新闻揭示哲学真理的守则真理和避免错误是我们认知的基础。“2018年基准曼:14”因此,提出这个问题和真理的本质是标准知识所不可或缺的。自亚里士多德一开始哲学家们就研究真理这个概念主辩:2018年格伦曼说,心灵之真相是人们能够了解并且能够说得出去的。这就是被媒体操纵的原因:媒体被赋予了传达真理的功能。所谓的假新闻及迹象调查在今天的生活中都有真实的历史。不仅仅是在战争中使用情报王子们都有守旧史他们不理会他们的主人,故弄玄虚教会告白,商业公司,企业,说客,工会。在自由主义与保守主义、共产主义、法西斯主义和资本主义之间伟大的意识形态斗争中,每一方都守信真理。媒体如常参与其中。在近代,“另类”媒体登上了传播“另类事实”的舞台。有时是表象,有时是阴谋论,有时是右翼民粹主义他们的共同点就是“替代性”媒体。i liscn . w. cn .新闻稿. . i.此处经英文解释…文档备份和传阅是无法接受的。像你所说的“主流媒体”一样,对“粗糙”“谎言派”,甚至“人民的敌人”进行正面批评。 《泰晤士报》2016年头;Teusch 2016年;2017年Wernicke) .与此同时,大量的虚假新闻和谎言在流行,这是由于大量的新闻节目没有受到足够的考量:访谈节目和社交媒体。这比任何时候都更需要了解情况。区分正在新与旧Faktenchecks:•Faktencheck由经典传统binnenjournalistischen考试从Sendungsabnahme訪稿的投入,感谢Dossier-Kenntnissen同步或Archivmaterial .无论如何,四六眼原则都被视为确保新闻出版物或出版物流通之前的重要措施。•新的额外Faktencheck但不审查由通过媒体的Fremdaussagen相称的政客、商界领袖、Kirchenobere、Kulturveranstalter Sportfunktionäre元帅和其他人士,Zeitgeschichte Medienkonferenzen在传统媒体、社交媒体或任其Schauplätzen .你不该做这种我们掌握的新情况是过去25年来的一个现象。此外,这种功能还从传统媒体内外从事表演。美国的两家大学都这样,但“华盛顿邮报”也提供了一个合适的职位。大多数事实查证者都在查证那些在媒体会议,谈话以及推特上发表的消息。(下面的表格会列出以下几个例子:事实、假新闻与查证:谁来核对事实呢?{pos(26:220)}词源来自IP ' 2071,2391,251文档备份和传阅是无法接受的。Tab . 1:在美国已出版的《货物之行》(1994年),有作者之声丽斯普尔/www.snopes.com Snopes媒体集团,James Randi养儿基金会、Virginia Randi社会议题评估中心(2003)佛罗里达政客的言论《华盛顿邮报》(2007年)例如在德国,ARD此次电视台的事实鉴证团队就在调查这个情节。4《不给人太公正》节目在自己的节目5以及《Maischberger》6中陈述。媒体“cor矜约”与facebook合作进行了成分检查。7在奥地利,orf节目“time来2”的了解度很熟悉。8在瑞士,“日常指数”9和srssinfo "十大成分表。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker?
In einer Zeit, in der die Medien mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ konfrontiert sind, gilt nicht mehr als selbstverständlich, dass Journalistinnen und Journalisten nach der Wahrheit suchen. Die Öffentlichkeit hat aber Anspruch, die Wahrheit zu erfahren. Deshalb haben Faktenchecker an Bedeutung gewonnen, sowohl in den USA wie neuerdings auch in Europa. Dieser Beitrag untersucht die Seriosität und Unparteilichkeit von Faktenchecks am Beispiel zweier solcher Einrichtungen in der Schweiz. Ausgangspunkt war ein Urteil der Rundfunk-Beschwerdeinstanz, die einen Faktencheck massiv rügte. Aus der Analyse von 14 Faktenchecks der Zeitung „Tages-Anzeiger“ und der SRG-Online-Plattform „swissinfo“ geht hervor, dass die Quellen in der Regel transparent sind, aber die Auswahl der Aussagen nicht begründet wird und dabei teilweise ein Bias vermutet werden kann. Daher stellt sich die Frage, wer die Faktenchecker checkt. Die nicht ganz befriedigende Antwort lautet: Selbstregulierung sowie die Möglichkeit von Publikumsbeschwerden. Theoretischer Zugriff Als im Spätherbst 2018 der mehrfach preisgekrönte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius der wiederholten Fälschung überführt wurde, war dies der größte Glaubwürdigkeitsdefekt des Journalismus seit den gefälschten Hitler-Tagebüchern, die der „stern“ 1983 publiziert hatte (Seufert 2008). Dass ein Journalist noch und noch mit unwahren Recherchen brillieren konnte, war ein Beispiel für das Versagen des journalistischen Binnen-Faktencheckings. Ausgerechnet der „Spiegel“, der sich stets mit seinem Archiv und mit seiner pingeligen Fakten-Überprüfung brüstete, musste eingestehen, dass man dem Nachrichtenmagazin problemlos erfundene Geschichten unterjubeln konnte („Der Spiegel“ 2019; Moreno 2019). Die Branche bestätigte damit unfreiwillig den Vorwurf der „Lügenpresse“. Dabei ist es gerade die ureigene Aufgabe des Journalismus, nach der Wahrheit zu suchen. Dies halten auch die verschiedenen berufsethischen Kodizes fest. So sagt der deutsche Pressekodex in Ziffer 1: „Die Achtung vor 1. 251 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“1 Im österreichischen Ehrenkodex steht: „Der österreichische Presserat ist Plattform für alle, die sich zu einem der Wahrheitsfindung und Korrektheit verpflichteten Gebrauch der Pressefreiheit bekennen (...).“2 Und in der Schweizer „Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten“ heißt es in Ziffer 1: „Sie (die Journalistinnen und Journalisten) halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.“3 Damit schließen die Journalistenkodizes an die philosophischen Wahrheitstheorien an, die die Wahrheit abgrenzen von Überzeugungen und Behauptungen. „Wahrheit und die Vermeidung von Irrtum sind Grundziele unserer Erkenntnisbemühungen.“ (Grundmann 2018: 14). Deshalb sei die Klärung des Begriffs und der Natur der Wahrheit die unverzichtbare Voraussetzung für die normative Erkenntnistheorie. Seit Aristoteles haben sich die Philosophen mit dem Wahrheitsbegriff auseinandergesetzt. Wahrheit, ein absoluter Begriff, müsse intersubjektiv zugänglich und mitteilbar sein, sagt Grundmann (Grundmann 2018: 17). Und genau hier setzt die Rolle der Medien ein: Sie haben die Aufgabe, Wahrheiten zu vermitteln. Fake News und Faktenchecks Was heute als Fake News bezeichnet wird, gab es schon immer. Nicht nur im Krieg betrieben politische und ökonomische Akteure Desinformation. Fürsten hatten ihre Chronisten, die durch Weglassen und Hochstilisieren die je eigene Wahrheit für ihren Herrn kreierten. Die Kirche bog Wahrheiten zurecht, Handelsgesellschaften, Firmen, Lobbies oder Gewerkschaften logen. In den großen ideologischen Auseinandersetzungen zwischen Liberalismus und Konservativismus und zwischen Kommunismus, Faschismus und Kapitalismus behauptete jeweils jede Seite, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Medien spielten das Spiel mit. In neuster Zeit sind „alternative“ Medien auf den Plan getreten, die „alternative Fakten“ verbreiten. Teils handelt es sich um PR für bestimmte Interessen, teils um Verschwörungstheorien, teils um rechtspopulistische Positionen. Gemeinsam ist diesen „alternativen“ Medien, dass sie Fundamen2. 1 https://www.presserat.de/pressekodex.html 2 https://www.presserat.at/show_content.php?hid=2 3 https://presserat.ch/journalistenkodex/erklaerung/ Roger Blum 252 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. talkritik an den „Mainstream-Medien“ üben, die sie als „Lückenpresse“, „Lügenpresse“ oder gar als „Feinde des Volkes“ bezeichnen. Dies bewirkte, dass die Glaubwürdigkeit der traditionellen Medien Schaden nahm (Thoden 2015; Haupt 2016; Teusch 2016; Wernicke 2017). Gleichzeitig kursieren tatsächlich viele Falschmeldungen, Fake News und Lügen, bedingt auch durch die viel größere Zahl an Medienbühnen, die journalistisch nicht ausreichend geprüft sind, nämlich Talkshows, und bedingt durch die Social Media. Dies macht Faktenprüfungen nötiger denn je. Zu unterscheiden ist dabei zwischen neuen und alten Faktenchecks: • Der klassische Faktencheck besteht aus der traditionellen binnenjournalistischen Prüfung der Beiträge durch Gegenlesen, Sendungsabnahme, Abgleich dank Dossier-Kenntnissen oder Archivmaterial. Schon immer galt das Vieroder Sechs-Augen-Prinzip als wichtige Maßnahme der Qualitätssicherung vor der Publikation oder Ausstrahlung eines journalistischen Werkstücks. • Der neue, zusätzliche Faktencheck gilt der Prüfung von durch Medien vermittelten Fremdaussagen, die Politiker, Wirtschaftsführer, Kirchenobere, Kulturveranstalter, Sportfunktionäre, Truppenführer und andere Personen der Zeitgeschichte an Medienkonferenzen, in traditionellen Medien, in Social Media oder auf ihren Schauplätzen gemacht haben. Diese neue Art des Faktenchecks ist ein Phänomen der letzten 25 Jahre. Die Funktion übernahmen Akteure sowohl außerhalb als auch innerhalb der traditionellen Medien. In den USA haben sich Stiftungen und Institute der Aufgabe angenommen, aber auch die „Washington Post“ hat eine entsprechende Stelle eingerichtet. Die meisten Faktenchecker überprüfen Aussagen von Politikern, die diese an Medienkonferenzen, in Reden oder in Tweets gemacht haben (Schlup 2018). Die nachfolgende Tabelle listet einige Beispiele auf: Fakten, Fake News und Wahrheitssuche: Wer checkt die Faktenchecker? 253 https://doi.org/10.5771/9783748905158-251 Generiert durch IP '207.241.231.83', am 11.12.2020, 10:03:33. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig. Tab. 1: Fact checking in den USA Akteure Träger Themen Snopes (1994) https://www.snopes.com Snopes Media Group, James Randi Educational Foundation, Virginia Gesellschaftliche Themen Factcheck (2003) https://www.factcheck.org/ Annenberg Public Policy Center, Pennsylvania Politiker-Aussagen Politifact (2007) https://www.politfact.com Poynter Institute, Florida Politiker-Aussagen Washington Post (2007) https://www.washingtonpost .com/news/fact-checker/?nor edirect=on&utm_term=30de 92962599 Washington Post, Washington Politiker-Aussagen Die amerikanischen Vorbilder haben Nachahmer auch in Europa gefunden. In Deutschland prüft beispielsweise das Faktenfinder-Team der ARD„Tagesschau“ die Hintergründe zum Aktuellen.4 Die Talksendung „Hart aber fair“ prüft Aussagen in der eigenen Sendung5, ebenso „Maischberger“6. Das Medienbüro „correctiv“ betreibt Faktenchecks in Zusammenarbeit mit Facebook.7 In Österreich ist der Faktencheck der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2“ sehr bekannt.8 In der Schweiz führen der „Tages-Anzeiger“9 und die SRG-Auslandplattform „swissinfo“10 Faktenchecks durch.
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