{"title":"Identität, Fundamentalismus und Medien","authors":"G. Schneider","doi":"10.30820/8225.10","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.10","url":null,"abstract":"Der Autor versteht Identität als dynamisches Zusammenspiel von Positivität (Kontinuität, Kohärenz) und Negativität (Entfestigung, Veränderungsoffenheit). In traditionellen Lebenswelten ist Identität durch Positivität dominiert, Kontingenz wird abgewehrt. Umgekehrt findet man in der Spätmoderne Tendenzen zur Affirmation von Kontingenz und Negativität. Insbesondere für Adoleszente mit einem verunsicherten traditionalen Hintergrund nimmt dadurch die Bereitschaft zu, zur Abwehr gegen die darin liegende Bedrohung ihrer Stabilität die Identitätspositivität zum Beispiel durch religiöse Identifizierungen in Richtung einer fundamentalistischen Organisation zu vereinseitigen. Entsprechende Gemeinschaften können ihren Zusammenhalt durch den spezifisch darauf ausgerichteten Einsatz von Medien sichern und verstärken.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124584625","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kalkulative Formen der Selbstthematisierung und das epistemische Selbst","authors":"Eryk Noji, U. Vormbusch","doi":"10.30820/8225.02","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.02","url":null,"abstract":"Zahlen bieten im Kontext der Individualisierung und Beschleunigung von Lebensverhältnissen spezifische Vorteile gegenüber narrativen Selbstthematisierungen. Selbstvermessungspraktiken werden aufgrund der Objektivitätsfiktion, der universalen Vergleichsfunktion sowie der Stärke schwacher Zahlen als eine Institution der Selbstthematisierung untersucht, die im Vergleich zu Beichte und Gruppentherapie eine spezifisch dynamische Stabilisierung des Selbst ermöglicht.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"176 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131508176","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Self-Tracking als technische Selbstvermessung im Zeichen der Optimierung","authors":"Oswald Balandis, Jürgen Straub","doi":"10.30820/8225.01","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.01","url":null,"abstract":"Wissenschaftlich-technologische und technische Innovationen sind mit sozialen Vorstellungen verknüpft, die den Horizont rein technischer Herausforderungen und Problemlösungen weit überschreiten. Jede Technologie und Technik ist mit kollektiven, öffentlich artikulierten und institutionell verfestigten Entwürfen von wünschenswerten oder beklemmenden Zukunftsvisionen verwoben. Dies schlägt sich auch in individuellen Erlebnischancen, Lebensentwürfen und Handlungsoptionen nieder. Insbesondere bei Praktiken des Self-Trackings ist dies zu beobachten, sobald technische Messund Analyseverfahren in Handlungsvollzüge und das Alltagsleben integriert und Selbstoptimierungen subjektiv bedeutsam werden.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114437409","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Warum nun auch der Schlaf?","authors":"Petra Gehring","doi":"10.30820/8225.06","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.06","url":null,"abstract":"Der Beitrag widmet sich dem neuen digitalen Service-Typ Schlaf-App, der sich aktuell – augenscheinlich nachfragegetrieben – rasch in Form diverser kostenloser oder kostengünstiger Produkte verbreitet. Was bieten Schlaf-Apps? Wie machen sie sich attraktiv und was motiviert zu deren Nutzung? Dem Beitrag zufolge handelt es sich um spielerische und im Detail auch tatsächlich nutzlose, um völlig sinnfreie Produkte. Ebendeshalb bleibt aber eben die Frage nach dem Motiv dafür besonders interessant, dass Menschen im Hinblick auf das eigene Schlafen und Träumen ohne irgendwelche Mehrwerte Selbstüberwachungstechniken nutzen (und auch höchst intime Daten hergeben). Sollte man hier von bloßer Unterhaltung sprechen? Oder von Enhancement? Der Beitrag sieht beide Aspekte im Spiel.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121311669","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Alles, was zählt","authors":"S. Rieger","doi":"10.30820/8225.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.04","url":null,"abstract":"Der Beitrag rekonstruiert die Vorgeschichte der gegenwärtigen Selbsttrackingund Selbstoptimierungsverfahren. Dazu erweist es sich als sinnvoll, auf eine Sachlage zurückzugreifen, die das Phänomen der Datenverarbeitung als Problem seiner Materialität und seines Umfangs virulent werden lässt. Für den deutschen Sprachraum spitzt sich diese Konstellation am Ende des 18. Jahrhunderts zu – in einem Moment, in dem das Projekt einer Datenverarbeitung sich über etwas scheinbar Selbstverständliches zu verständigen beginnt: die Frage nämlich, was denn überhaupt ein Datum ist. Daran schließt sich die Folgefrage an, welche Rolle medienhistorisch variante Formen einer Datenpolitik für die Genealogie von Selbstverhältnissen haben.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133886061","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Rückzug auf den eigenen Körper","authors":"P. Schulz","doi":"10.30820/8225.05","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.05","url":null,"abstract":"Der Artikel analysiert den Fokus von Lifelogging-Praktiken auf Gesundheitsund Fitnessanwendungen mithilfe einer verdinglichungstheoretischen Perspektive. Dabei versteht er das Ringen um die Kontrolle über den eigenen Körper als Rückzug der Realisierung der Autonomie von zunehmend unkontrollierbar und unsicher erscheinenden gesellschaftlichen Verhältnissen und Lifelogging als (entfremdeten) Versuch, eine erfahrene Heteronomie zu bewältigen.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131289786","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Destruktivität, Gewalt und die Macht der Medien","authors":"J. Küchenhoff","doi":"10.30820/8225.09","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.09","url":null,"abstract":"Es ist keine leicht zu bewältigende Aufgabe, mit der Wirklichkeit des Bösen fertig zu werden, das eine Provokation für das Weltverständnis und die Werte darstellt. Die Psychoanalyse ermöglicht es, individuelle und kollektive destruktive Prozesse nachvollziehen zu können. Dabei stellt sich heraus, dass das Böse meist nicht kategorial, sondern dimensional verstanden werden kann. Was als böse erscheint, kann unter Umständen auch Positives enthalten und kann positiviert werden. Nicht nur die Tatsache des Bösen, sondern auch der Diskurs über das Böse entscheiden über die Arbeit an ihm. Der mediale Diskurs kann ebenso zur Verschleierung wie zur Eskalierung des Bösen führen.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129770902","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Selbstvermessung als Optimierungsform und Abwehrkorsett","authors":"Vera King, B. Gerisch","doi":"10.30820/8225.03","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.03","url":null,"abstract":"Anknüpfend an Befunde aus einem Projekt über »Aporien der Perfektionierung in der beschleunigten Moderne«, in dem Folgen und Paradoxien von zeitgenössischen Optimierungsund Perfektionierungsanforderungen in ihrem Wechselspiel mit individuell biografischen Dispositionen und Motiven untersucht worden sind, wird in diesem Beitrag herausarbeitet, wie sich Logiken des Messens in einer an stetiger Selbstverbesserung ausgerichteten Lebensführung zum Ausdruck bringen und welche Bewältigungsund Abwehrfunktionen sie erfüllen können. Anhand des Falls eines jungen Mannes, der sich als hochambitionierter und begeisterter »Self-Tracker« der Quantified Self-Bewegung zurechnet, werden psychische und soziale Dynamiken von Selbstvermessung als Optimierungsform exemplifiziert.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124362473","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Einige systematische Überlegungen zur Grundlegung einer Psychoanalytischen Erziehungsund Bildungswissenschaft","authors":"Gianluca Crepaldi","doi":"10.30820/8225.11","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.11","url":null,"abstract":"Jener erziehungswissenschaftliche Fachbereich, der als Psychoanalytische Pädagogik tradiert wird und dessen Erkenntnisinteresse vor allem die Reflexion des Interaktionsfelds Pädagoge-Edukand betrifft, vermag den paradigmatischen, gesellschaftstheoretischen und kulturkritischen Stellenwert der Psychoanalyse in den modernen Erziehungsund Bildungswissenschaften nicht ausreichend abzubilden. Um den Fortbestand der Psychoanalyse im Kontext der Bildungswissenschaften längerfristig sicherzustellen, ist es aus Sicht des Autors notwendig geworden, systematische Überlegungen anzustellen, die auf eine Erweiterung des Gegenstandsbereichs und des Gegenstandsverständnisses der traditionellen Psychoanalytischen Pädagogik abzielen und letztlich die konsequente Umbenennung des Fachs in »Psychoanalytische Erziehungsund Bildungswissenschaft« sinnvoll erscheinen lassen.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"4 3","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134529848","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Fundamentalismus und Medien","authors":"Christina von Braun","doi":"10.30820/8225.08","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/8225.08","url":null,"abstract":"In dem Artikel wird die Rolle der Medien bei der Entwicklung des Fundamentalismus – ob jüdischer, christlicher oder islamischer Art – beschrieben. Ein Rückblick auf die Entstehung des Monotheismus zeigt, wie eng dieser selbst mit dem neu erfundenen alphabetischen Schreibsystem der Antike zusammenhing. Das gilt auch für die modernen Fundamentalismen, die sich zwar auf transzendente Glaubensinhalte berufen, aber ganz im Bann medialer Kommunikation stehen. Sie repräsentieren ›sekundäre Religionen‹ – einen Glauben, der durch Aufklärung hindurchgegangen ist und von deren weltlichen Ansprüchen geprägt ist. Im letzten Abschnitt wird an einem konkreten Beispiel dargestellt, mit welchen medialen Techniken – Internet, soziale Medien, filmische Aufnahmen – die Rekrutierung junger Dschihadisten stattfindet. Da es sich in diesem Fall um eine junge Frau handelt, werden auch die Geschlechterrollen des Fundamentalismus thematisiert.","PeriodicalId":178713,"journal":{"name":"Das sich vermessende Selbst – Self-Tracking und Lifelogging zwischen Spielerei und Subjektivierungsform","volume":"119 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123759475","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}