NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2309-6457
Cornelius Schüle, Gabi Koller, U. Herwig
{"title":"Ketamin und Esketamin","authors":"Cornelius Schüle, Gabi Koller, U. Herwig","doi":"10.1055/a-2309-6457","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2309-6457","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Ketamin blickt bereits auf eine längere Geschichte der Anwendung in der Psychiatrie zurück. Insbesondere ist es in den letzten 2 Dekaden zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen erforscht und eingesetzt worden und ist mit dem Enantiomer Esketamin in Deutschland für diese Indikation zugelassen. Hier wird es vor allem als pharmakologische Intervention genutzt. Ketamin kann zudem als atypisches Psychedelikum oder Dissoziativum bezeichnet werden, da die Wirkung mit einer charakteristischen qualitativen Bewusstseinsänderung einhergeht. Insofern gibt es Ansätze, diese psychophänomenologische Wirkung therapeutisch im Sinne einer ketaminaugmentierten Psychotherapie zu nutzen. Dies ist aber mit der Studienlage nicht untermauert. Im Artikel werden zunächst pharmakologische Aspekte von Ketamin und Esketamin vorgestellt, dann aktuelle klinisch-psychiatrische Anwendungen und letztlich die Überlegung diskutiert, erlebte Bewusstseinsinhalte psychotherapeutisch einzubringen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"4 9","pages":"366 - 373"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141397906","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2261-0745
U. Herwig, Mihai Avram, Stefan Borgwardt, Helena D. Aicher
{"title":"Neurobiologie und Wirkmodelle zu Psychedelika","authors":"U. Herwig, Mihai Avram, Stefan Borgwardt, Helena D. Aicher","doi":"10.1055/a-2261-0745","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2261-0745","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Zur Beantwortung der Frage, ob Psychedelika eine therapeutische Wirkung bei psychischen Erkrankungen aufweisen, ist entscheidend, sich mit möglichen Wirkmechanismen auseinanderzusetzen. Solche können auf psychopharmakologischer, neurobiologischer, neurosystemischer und psychotherapeutischer Ebene beschrieben werden. Neben der klassischen Pharmakologie befasst sich der Artikel mit neurobiologischen Befunden zur Emotionsregulation, der Wahrnehmungsverarbeitung und dem Ruhemodus-Netzwerk unter dem Einfluss von Psychedelika. Hieraus können Hypothesen zur Wirkweise aus einer neurodynamischen Perspektive abgeleitet werden. Letztlich wird der Übergang zu psychotherapeutischen Wirkfaktoren beschrieben. Eine neurobiologisch und psychotherapeutisch integrative Betrachtung der Psychedelikawirkung kann helfen, gezielte psychotherapeutische Interventionen bzw. eine psychotherapeutische Basis für die Einbettung einer Psychedelikaanwendung zu gestalten.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"28 7","pages":"340 - 349"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141396721","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2261-0564
U. Herwig
{"title":"Psychedelika in der Psychiatrie – Nachlese der 1. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Psychedelische Forschung und Therapie (DGPFT e.V.), Teil 2","authors":"U. Herwig","doi":"10.1055/a-2261-0564","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2261-0564","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"90 10","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141405774","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2305-6591
Ricarda Evens, T. Majić
{"title":"Postakute Effekte von klassischen Psychedelika","authors":"Ricarda Evens, T. Majić","doi":"10.1055/a-2305-6591","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2305-6591","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Klassische Psychedelika wie Psilocybin oder Lysergsäurediethylamid (LSD) werden seit einigen Jahren wieder als Mittel für die Behandlung psychiatrischer Störungen untersucht. Nach dem Abklingen der akuten psychedelischen Effekte werden typischerweise postakute Effekte beobachtet, die eine entscheidende Rolle für den Einsatz dieser Substanzen als mögliche Therapeutika spielen und sich in subakute und Langzeiteffekte unterteilen lassen. Subakute Effekte umfassen u. a. das psychedelische „Afterglow“-Phänomen, das sich in Wohlbefinden, Gefühlen von Leichtigkeit, einer tieferen Verbundenheit mit sich und einer erhöhten Offenheit für zwischenmenschliche Begegnungen sowie einer Abnahme repetitiver Grübelschleifen äußert. Andererseits können in dieser Zeit aber auch Komplikationen auftreten. So werden in den Tagen nach der Einnahme häufig Kopfschmerzen beschrieben sowie seltener depressive und Angstsymptome, Schlafstörungen, dissoziative Symptome und visuelle Wahrnehmungsstörungen sowie psychotische Syndrome. In manchen Fällen können diese Komplikationen in anhaltende psychische Störungen übergehen, die eine psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung erforderlich machen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"56 15","pages":"350 - 356"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141416305","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2306-6120
U. Herwig
{"title":"Geschichte der Anwendung von Psychedelika","authors":"U. Herwig","doi":"10.1055/a-2306-6120","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2306-6120","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Die menschliche Nutzung heute als psychedelisch bezeichneter Substanzen erfolgt bereits seit Jahrtausenden. Die wissenschaftliche Untersuchung, zunächst pharmakologisch, später psychiatrisch, setzte ab Ende des 19. Jahrhunderts ein. Die ersten Überlegungen zur klinischen Anwendung insbesondere zur Unterstützung von Psychotherapien wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts umgesetzt und erlebten eine breitere Anwendung in den 1950er- und 1960er-Jahren. Nach Entlegalisierung ab den 1970er-Jahren waren bis Ende des 20. Jahrhunderts nur wenige Studien insbesondere zu neurobiologischen Grundlagen erfolgt. Ab den 2000er-Jahren kam es zu neuen klinischen Studien mit einem steilen Anstieg in den letzten Jahren, besonders bezüglich der Anwendung von Psilocybin bei Depressionen. Heute findet eine breitere fachliche und gesellschaftliche Diskussion zu dem Thema statt und die Frage einer Einführung von Psychedelika in die klinische Psychiatrie in Deutschland steht im Raum.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"39 1","pages":"332 - 339"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141407870","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2261-0832
T. Bschor, A. Bauer
{"title":"Preisträger der Griesinger-Medaille der BGPN 2024","authors":"T. Bschor, A. Bauer","doi":"10.1055/a-2261-0832","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2261-0832","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"63 9","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141408591","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-06-01DOI: 10.1055/a-2283-0238
Nina Hartter, Marvin Däumichen, Andrea Jungaberle, Christopher Schmidt, M. Wolff, G. Gründer, H. Jungaberle
{"title":"Einstellungen zur Einführung der psychedelischen Therapie","authors":"Nina Hartter, Marvin Däumichen, Andrea Jungaberle, Christopher Schmidt, M. Wolff, G. Gründer, H. Jungaberle","doi":"10.1055/a-2283-0238","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2283-0238","url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG In 11 Fokusgruppeninterviews diskutierten 31 Teilnehmende, gegliedert in die Zielgruppen Ärzte, Psychotherapeuten und (Ex-)Patienten ihre Einstellungen, Wünsche und Bedenken in Bezug auf die mögliche Einführung psychedelischer Therapien in das deutsche Gesundheitssystem. Folgende Themenbereiche wurden besprochen: Risiken und Potenziale psychedelischer Therapien; Erwartungen und Wünsche; Zulassung, Regulation und Zugänglichkeit; therapeutische Begleitung psychedelischer Therapien; Ausbildung zur Durchführung psychedelischer Therapien; Rahmenbedingungen und Durchführung psychedelischer Therapien; Sicherheitsvorkehrungen; vermutete Wirkfaktoren psychedelischer Therapien und Befürchtungen und Bedenken. Die Teilnehmenden äußerten sich größtenteils optimistisch und wünschten sich eine patientennahme und risikominimierende Regulierung psychedelischer Therapien.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"27 1","pages":"357 - 365"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141399278","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-04-01DOI: 10.1055/a-2276-3041
Patricia F. Young
{"title":"Die ICD-11 und die Schlafstörungen","authors":"Patricia F. Young","doi":"10.1055/a-2276-3041","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2276-3041","url":null,"abstract":"Seit dem 01.01.2022 ist von der Weltgesundheitsorganisation die ICD-11 verabschiedet worden. Die neue Struktur der ICD-11 beinhaltet 3 neue Kapitel. So lässt sich unter dem Kapitel 7 der ICD-11 das neue Kapitel der Schlaf-Wach-Störung finden. Die neue Struktur der ICD-11 mit einem eigenen Kapitel der Schlaf-Wach-Störungen ähnelt der Internationalen Klassifikation von Schlafstörungen Version 3 (International Classification of Sleep Disorders Version 3, ICSD-3). Die Zusammenstellung von Erkrankungen des Schlafs in einem eigenen Kapitel stellt eine besondere Grundlage für die Zusammenführung der schlafmedizinischen Erkrankungen in zukünftigen Versorgungsstrukturen dar. Da die Schlaf-Wach-Regulation bei all den in dem ICD-11-Kapitel 7 aufgeführten Schlafstörungen eine Rolle spielt, wurde diese als ätiologische Grundlage in den Titel für das Kapitel genommen. Für die Schlafmedizin ist durch die sich in Zukunft in der Umsetzung befindlichen ICD-11 für Versorgungsstrukturen eine große Chance, um als eigenständiges Fach gestärkt zu werden. Es besteht die Chance, spezifische schlafmedizinische Versorgungsstrukturen zu etablieren. Mit der ICD-11 ist für die Schlafstörungen erstmalig eine Zusammenführung der schlafmedizinischen Erkrankungen neben der ICSD-3 als spezifische Klassifikation gelungen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"14 5","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140768573","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
NervenheilkundePub Date : 2024-04-01DOI: 10.1055/a-2270-9450
S. Evers
{"title":"Die Abbildung der Neurologie in der neuen ICD-11","authors":"S. Evers","doi":"10.1055/a-2270-9450","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2270-9450","url":null,"abstract":"Die neue ICD-11 bringt im Kapitel der Neurologie einige Änderungen. So finden sich die Schlaf-Wach-Störungen und die infektiösen Erkrankungen des Nervensystems nicht mehr in dem Kapitel der Neurologie. Dagegen sind die zerebrovaskulären Krankheiten in das Kapitel der Neurologie übergeleitet worden. Die Einteilung der einzelnen Krankheitsbilder erfolgt jetzt nach den großen klassischen Gruppen, z. B. den Bewegungsstörungen oder den demyelinisierenden Krankheiten. Insgesamt geht der Trend dahin, dass klinisch und pathophysiologisch ähnliche Krankheiten in ein Unterkapitel zusammengefasst werden. Gerade in der Neurologie können sehr viele Querverweise und Doppeldiagnosen vergeben werden. Insbesondere in der Schlaganfallmedizin bietet die neue ICD-11 vielfältige Möglichkeiten der Kodierung auf klinischer und parallel auf pathophysiologischer Ebene. Derzeit befindet sich die deutsche Übersetzung der ICD-11 in Bearbeitung, hier könnten (und sollten) noch einige Verbesserungen vorgenommen werden.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"177 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"140784430","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}