{"title":"Postakute Effekte von klassischen Psychedelika","authors":"Ricarda Evens, T. Majić","doi":"10.1055/a-2305-6591","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"ZUSAMMENFASSUNG Klassische Psychedelika wie Psilocybin oder Lysergsäurediethylamid (LSD) werden seit einigen Jahren wieder als Mittel für die Behandlung psychiatrischer Störungen untersucht. Nach dem Abklingen der akuten psychedelischen Effekte werden typischerweise postakute Effekte beobachtet, die eine entscheidende Rolle für den Einsatz dieser Substanzen als mögliche Therapeutika spielen und sich in subakute und Langzeiteffekte unterteilen lassen. Subakute Effekte umfassen u. a. das psychedelische „Afterglow“-Phänomen, das sich in Wohlbefinden, Gefühlen von Leichtigkeit, einer tieferen Verbundenheit mit sich und einer erhöhten Offenheit für zwischenmenschliche Begegnungen sowie einer Abnahme repetitiver Grübelschleifen äußert. Andererseits können in dieser Zeit aber auch Komplikationen auftreten. So werden in den Tagen nach der Einnahme häufig Kopfschmerzen beschrieben sowie seltener depressive und Angstsymptome, Schlafstörungen, dissoziative Symptome und visuelle Wahrnehmungsstörungen sowie psychotische Syndrome. In manchen Fällen können diese Komplikationen in anhaltende psychische Störungen übergehen, die eine psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung erforderlich machen.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"56 15","pages":"350 - 356"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Nervenheilkunde","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2305-6591","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Medicine","Score":null,"Total":0}
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Abstract
ZUSAMMENFASSUNG Klassische Psychedelika wie Psilocybin oder Lysergsäurediethylamid (LSD) werden seit einigen Jahren wieder als Mittel für die Behandlung psychiatrischer Störungen untersucht. Nach dem Abklingen der akuten psychedelischen Effekte werden typischerweise postakute Effekte beobachtet, die eine entscheidende Rolle für den Einsatz dieser Substanzen als mögliche Therapeutika spielen und sich in subakute und Langzeiteffekte unterteilen lassen. Subakute Effekte umfassen u. a. das psychedelische „Afterglow“-Phänomen, das sich in Wohlbefinden, Gefühlen von Leichtigkeit, einer tieferen Verbundenheit mit sich und einer erhöhten Offenheit für zwischenmenschliche Begegnungen sowie einer Abnahme repetitiver Grübelschleifen äußert. Andererseits können in dieser Zeit aber auch Komplikationen auftreten. So werden in den Tagen nach der Einnahme häufig Kopfschmerzen beschrieben sowie seltener depressive und Angstsymptome, Schlafstörungen, dissoziative Symptome und visuelle Wahrnehmungsstörungen sowie psychotische Syndrome. In manchen Fällen können diese Komplikationen in anhaltende psychische Störungen übergehen, die eine psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung erforderlich machen.
期刊介绍:
Da bei psychischen Störungen Hausärzte fast immer die ersten Ansprechpartner sind und die Weichenstellung für eine kompetente fachärztliche Behandlung in ihren Händen liegt, wendet sich die Nervenheilkunde zugleich an Primärärzte.
Ziel ist neben der Weitergabe aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, praxistaugliche Informationen zu vermitteln, die zur besseren Versorgung von Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Störungen beitragen. Regelmäßig werden Empfehlungen oder Leitlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke veröffentlicht.
Nervenheilkunde erscheint regelmäßig mit zwölf Ausgaben pro Jahr und richtet sich vor allem an Nervenärzte, Neurologen, Psychiater und Psychologen in Klinik und Praxis, Allgemeinmediziner und niedergelassene Internisten.