ChemKonPub Date : 2025-03-27DOI: 10.1002/ckon.202500008
Ulrike Zimmer
{"title":"Schulen und Hochschulen brauchen Qualitätsbooster","authors":"Ulrike Zimmer","doi":"10.1002/ckon.202500008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/ckon.202500008","url":null,"abstract":"<p>Heute geborene Kinder werden voraussichtlich Mitte des Jahrhunderts ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Zukunftsforscher gehen davon aus, dass dann das menschliche Gehirn um Künstliche Intelligenz (KI) virtuell oder real erweitert werden kann. Eine solche Entwicklung hätte auch gravierende Folgen für die Chemieforschung. Denn wir müssen uns schon heute die Frage stellen, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler in 25 Jahren haben sollten.</p><p>Der Weg vom Universalgelehrten des 19. Jahrhunderts hin zum modernen Forscher, der auch KI nutzt und als Nobelpreisträger ausgezeichnet wird, war lang und von vielen Entwicklungen geprägt. Der Universalgelehrte forschte für sich und seinen Fürsten. Heute dient die Wissenschaft dem gesellschaftlichen Fortschritt. Dies zeigt sich besonders bei Ernährung, Gesundheit, Energie, Klimaschutz oder Mobilität. Aber auch bei der Digitalisierung und dem gezielten Einsatz von KI. Stets bedarf es dabei gut ausgebildeter junger Menschen. Und hier setzt der Fonds der Chemischen Industrie (FCI), das Förderwerk des Verbands der Chemischen Industrie, seit 75 Jahren an.</p><p>1950, im Gründungsjahr des FCI, waren mehr als 80 Prozent der Chemieinstitute an den deutschen Hochschulen zerstört oder schwer beschädigt. Den Gründern des FCI war klar, dass es gewaltiger Anstrengungen bedurfte, um die Chemieforschung an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen wieder auf ein international vergleichbares Niveau zu heben. Der FCI hat bei seiner Förderung von Anfang an auf Qualität und Exzellenz gesetzt.</p><p>Angesichts des internationalen Standortwettbewerbs, der nicht nur unsere Branche, sondern auch die Hochschulen und Forschungseinrichtungen betrifft, ist eine gezielte, qualitativ hochwertige Bildungspolitik gerade in den MINT-Fächern auch heute noch umso wichtiger. Bildung ist in einem ressourcenarmen Land wie Deutschland unser wichtigster Rohstoff. Nur mit klugen Köpfen kann Deutschland Innovationsland bleiben, unser Wohlstand gesichert werden. Doch die Alarmglocken schrillen immer lauter: Besonders im MINT-Bereich fehlen immer mehr Fachkräfte.</p><p>Wie können wir gegensteuern? Kinder müssen früh für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie für forschendes Denken begeistert werden. Um diese Begeisterung bis zum Ende der Schulzeit aufrechtzuerhalten und einheitliche naturwissenschaftliche Grundbildung zu gewährleisten, muss naturwissenschaftlich-technisch orientierter Sachunterricht an allen Grundschulen verbindlich eingeführt und anschließend durch mehr MINT-Unterricht, unabhängig von der Schulform, weiterentwickelt werden.</p><p>Naturwissenschaften leben vom Experiment. Damit Schülerinnen und Schüler mehr Versuche durchführen können, zum Beispiel den Nachweis von Gasen wie Sauerstoff in der Luft, braucht es MINT-Lehrkräfte, die ausreichend Zeit für die Vor- und Nachbereitung haben.</p><p>Neben der Theorie muss der Chemieunterricht Bezüge zum","PeriodicalId":43673,"journal":{"name":"ChemKon","volume":"32 3","pages":"81"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2025-03-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ckon.202500008","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"143707454","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"OA","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
ChemKonPub Date : 2025-03-11DOI: 10.1002/ckon.202400037
Sybille Hüfner, Hannes Sander, Franziska Frey, Florian List, Florian Brodhun, Anna Hartmann, Oliver Schneide, Caroline Stanze, Simone Abels
{"title":"Einstieg in die chemische Reaktion – inklusiv und kontextorientiert\u0000 Introduction of the chemical reaction – inclusive and context-based","authors":"Sybille Hüfner, Hannes Sander, Franziska Frey, Florian List, Florian Brodhun, Anna Hartmann, Oliver Schneide, Caroline Stanze, Simone Abels","doi":"10.1002/ckon.202400037","DOIUrl":"https://doi.org/10.1002/ckon.202400037","url":null,"abstract":"<p>Die „chemische Reaktion“ als Basiskonzept für alle Schüler:innen zugänglich zu machen, ist ein wichtiges Anliegen inklusiven Chemieunterrichtes. Kontextorientierte Unterrichtsansätze spielen für die Schaffung von Zugängen für Lernende schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle. Im hier vorgestellten Unterrichtseinstieg für den Chemieanfangsunterricht wird die Kontextorientierung mit einer Wahlmöglichkeit verknüpft. Über Memory-Karten werden lebensweltliche Beispiele von braunwerdenden Apfelschnitzen bis karamellisierendem Zucker den Schüler:innen zur Auswahl gestellt. In einem geführten Ansatz des forschenden Lernens werden die Lernenden dabei begleitet, arbeitsteilig die chemische Reaktion am selbst gewählten Beispiel nachzustellen. Im Klassenvergleich werden in der Zusammenführung die gemeinsamen Merkmale chemischer Reaktionen erarbeitet. Erste praktische Erprobungen deuten auf ein großes Potenzial für inklusiven Chemieunterricht hin.</p>","PeriodicalId":43673,"journal":{"name":"ChemKon","volume":"32 4","pages":"132-139"},"PeriodicalIF":0.4,"publicationDate":"2025-03-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"144171347","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}