{"title":"Wie sich das Bürgertum in Form hält. Moderne bildende Kunst als Herrschaftsmedium","authors":"J. Fischer","doi":"10.3790/SINT.50.1-2.185","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.50.1-2.185","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Frage der modernen bildenden Kunst ist soziologisch eine Frage der Herrschaft oder des Nonkonformismus: Wer bleibt wie in Form – wer stabilisiert seine unwahrscheinliche Herrschaft im 21. Jahrhundert? Offensichtlich das „Burgertum“ – nicht im trivialen Sinn der neomarxistischen Theorie der ‚kapitalistischen Gesellschaft‘, sondern im Sinn der soziologischen Theorie der komplexen „civil-bourgeois-creative society“. Im Kontext seiner Vernichtungserfahrungen im 20. Jahrhundert durch dezidiert nicht-burgerliche Projekte der Moderne ist das Burgertum zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Phonix-Klasse der Gesellschaft, die durch die innerstadtischen Museen der zeitgenossischen Kunst eine tiefe Verschwisterung mit der modernen Avantgardekunst, der abstrakten Kunst aufweist. Das wird pragnant im Kontrast mit einer ganz anderen Avantgardekunst des 20. Jahrhunderts (z. B. des mexikanischen Muralismo und in seinem Gefolge des sozialistischen Realismus), die den nicht-burgerlichen Massen (Arbeitern, ...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"84 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126267080","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Der Laie als Präzedenzfall im Rechtsdenken Pierre Bourdieus","authors":"Andrea Kretschmann","doi":"10.3790/SINT.55.1.79","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.55.1.79","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In seinem Rechtsdenken weist Bourdieu dem juristischen Laien eine nur marginale Rolle zu. Dieser sei fur die Konstitution des Rechts nicht nur in keiner Weise wirkmachtig, sondern zusatzlich an den Geschehnissen im ‚objektiven‘ rechtlichen Feld ganzlich unbeteiligt. Im vorliegenden Beitrag argumentiere ich, dass diese Auffassung Bourdieus zu kurz greift, insofern sie eine Leerstelle hinsichtlich der Handlungsfahigkeit von Laien in rechtlichen Alltagskontexten aufweist. Aufgrund dieser Diagnose nehme ich eine Erweiterung des Bourdieuschen Rechtsdenkens vor, die zugleich offenlegt, dass Bourdieus Verstandnis der Feldgrenzen – und damit der Emanation des Rechts – graduell in Zweifel gezogen werden muss. Der Laie wird so zum Prazedenzfall fur die Architektur des Rechts bei Bourdieu. Abstract Following Bourdieu, he assigns the lay person only a marginal role in his legal thought. For him, the lay person is not only non-influential with regard to the constitution of law but he is also completely...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123790316","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Ein Theater machen“: Darstellendes Handeln in der Lebenswelt","authors":"J. Stagl","doi":"10.3790/sint.55.1.27","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/sint.55.1.27","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Beitrag kontrastiert die Theatralisierung des Alltagshandelns mit dem institutionalisierten Theater. Dann veranschaulicht er die erstere durch ‚letzte Worte‘ am Totenbett und bei Hinrichtungen und schliest mit einer Reflexion uber das darstellende Handeln. Abstract This paper contrasts theatricality in everyday life with the institutionalized theatre. Then it exemplifies the former by ‚last words‘ on the deathbed and during executions and finishes with reflexions on performative acting.","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"36 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121466082","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Bei dauerhafter Verweigerung der Integration …“. Der Integrationsbegriff in deutschen Ausweisungsdebatten","authors":"T. Schwarz","doi":"10.3790/SINT.49.1.53","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.49.1.53","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Integration spielt nicht nur eine Rolle in offentlichen Debatten, sondern nimmt auch im deutschen Auslanderrecht eine zentrale Position ein. Seit 2007 sieht das Aufenthaltsgesetz vor, in bestimmten Fallen die fehlende Integration durch Ausweisung zu sanktionieren. Anhand einer Phase zusammenhangender (Medien-)Ereignisse im April 2006 wird untersucht, welches Verstandnis von Integration den Ausweisungsdiskurs in der jungeren deutschen Vergangenheit pragte. Im Reden uber Ausweisungen wird ein Schwerpunkt auf die Nicht-Integration bzw. die vermeintliche Verweigerung von Integration gelegt. Im deutschen Ausweisungsdiskurs entsteht die Vorstellung einer ‚integrierten‘ deutschen Gesellschaft, aus der ‚nicht-integrierte Andere‘ ausgewiesen werden konnen oder sollen. Abstract Integration does not only play a role in public debates, but also occupies a central position in German immigration law. Since 2007, the German Residence Act in certain cases provides for the sanctioning of a lack of integrat...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"20 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127739095","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Einrichtung der Versicherung als soziologisches Problem","authors":"Alberto Cevolini","doi":"10.3790/SINT.48.1.65","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.48.1.65","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Versicherung ist eine der am weitesten diskutierten doch zugleich bestrittenen Einrichtungen der modernen Gesellschaft. Wahrend es nicht an einer wissenschaftlichen Literatur uber den juristischen Ursprung und die wahrscheinlichkeitstheoretischen Bedingungen des Versicherungsvertrags fehlt, gibt es noch heute kaum soziologische Forschungen, die die Einrichtung der Versicherung in den Rahmen einer allgemeinen Theorie der Gesellschaft einbetten. Der Artikel schlagt einen Forschungsansatz vor, der aufgrund historischer Dokumente (spatmittelalterlicher Vertrage, Rechnungsbucher, Tagebucher) das Problem der Versicherung am Prozess der funktionalen Differenzierung der modernen Gesellschaft und an der allmahlichen Durchsetzung des Geldmechanismus in einem ausdifferenzierten Wirtschaftssystem ankoppelt. Man versucht auf diese Weise zu erklaren, wie man von einer Gefahrengemeinschaft zu einer Risikogesellschaft ubergeht. Daraus folgt die These, dass die Versicherungsanstalten eine hoch unwahrsc...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133874038","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Der lange Schatten Marianne Webers. Anmerkungen zu den Max Weber-Biographien von Joachim Radkau, Jürgen Kaube und Dirk Käsler","authors":"J. Weiß","doi":"10.3790/SINT.54.1-2.143","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.54.1-2.143","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114600333","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kunst und Krisen des Wartens im Umgang mit Langzeiterkrankten","authors":"Jessica Pahl","doi":"10.3790/SINT.54.1-2.27","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.54.1-2.27","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das Phanomen des Wartens verweist unweigerlich auf die Differenz zwischen innerem Zeiterleben und auferlegter Zeitordnung. Bereits Berger und Luckmann (1966) haben sich mit dem Problem der Abstimmung verschiedener Ebenen von Zeitlichkeit in der Alltagswelt auseinandergesetzt. Besonders deutlich wird diese Problematik im Kontext von langandauernden Erkrankungen, z.B. schwere Bewusstseinsstorungen oder degenerativ verlaufende motorische Erkrankungen, wie etwa der pathologische Zustand des Wachkomas oder der fortgeschrittenen amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Diese Untersuchungsfelder sind gekennzeichnet durch Irritationen von Kommunikationserwartungen, die darin resultieren, dass das erkrankte Gegenuber zu einem Fremden wird. Die durch diese Zweifel gepragte Interaktion ist in erster Linie durch den Modus des Wartens gepragt – auf Rekonvaleszenz oder Tod, auf Untersuchungsergebnisse oder Therapieerfolge und, im Besonderen, auf Reaktionen des Gegenubers. Im Beitrag werden die unterschiedlich...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"54 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131095887","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Programmatik und Bestandsaufnahme einer empirisch-analytischen Kunstsoziologie","authors":"G. Otte","doi":"10.3790/SINT.50.1-2.115","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.50.1-2.115","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Kunstsoziologie wird in diesem Beitrag die Aufgabe zugewiesen, kollektive soziale Phanomene der Produktion, Vermittlung und Rezeption von Kunst zu beschreiben und zu erklaren. Dabei wird ein weites Kunstverstandnis eingenommen, das die Kunste spartenubergreifend in ihren „hohen“ wie „popularen“ Ausdrucksformen umfasst. Der Beitrag nahert sich Kunstphanomenen von einer empirischanalytischen Warte und pladiert fur akteurtheoretisch fundierte Erklarungen kunstbezogener Makrophanomene und den besonderen Einsatz quantitativer und vergleichender Methoden. Die kunstsoziologische Perspektive wird von Zugangen anderer Disziplinen abgegrenzt. Zu jedem der drei Aufgabenbereiche werden Kernfragen formuliert, wegweisende Studien der internationalen Forschung vorgestellt und Forschungsertrage und -defizite aufgezeigt. Abstract According to the agenda proposed in this article, the sociology of the arts aims at describing and explaining collective social phenomena in the production, mediation and rece...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"79 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130090786","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Metapher und sozialwissenschaftliche Terminologie. Anmerkungen zur räumlichen Metaphorik bei Bruno Latour","authors":"Thorn R. Kray","doi":"10.3790/SINT.48.1.113","DOIUrl":"https://doi.org/10.3790/SINT.48.1.113","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Spannung zwischen Beschreibung und Beschriebenem ist nicht nur in der Wissenschaftstheorie ein zentrales Motiv. Jede moderne Theoriesprache muss Stellung zu sich selbst beziehen. Dabei geht es auf metatheoretischer Ebene um die Art, wie die soziale Realitat gefasst und beschrieben werden kann. Dieser Artikel untersucht die Verwendung von Metaphern in der Sozialtheorie Bruno Latours. Er stellt die These auf, dass der spezielle Gebrauch von Metaphern in Kombination mit Begriffen eine hybride Terminologie entstehen lasst. Diese bedingt eine reichere Perspektive auf soziale Phanomene und die Konditionen ihrer Beschreibung. Um eine solche Kombination resp. Konfiguration genauer untersuchen zu konnen, konzentriert sich der Artikel zunachst auf die Theorie(n) der Metapher und leuchtet diese hinsichtlich des Fur und Wider ihrer Verwendung in (sozial-)wissenschaftlichen Diskursen aus. Vor diesem Hintergrund wird Latours Monographie „Reassembling the Social“ zum Gegenstand detaillierterer Analys...","PeriodicalId":296377,"journal":{"name":"Sociologia Internationalis","volume":"11 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133933962","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}