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Kunst und Krisen des Wartens im Umgang mit Langzeiterkrankten
Zusammenfassung Das Phanomen des Wartens verweist unweigerlich auf die Differenz zwischen innerem Zeiterleben und auferlegter Zeitordnung. Bereits Berger und Luckmann (1966) haben sich mit dem Problem der Abstimmung verschiedener Ebenen von Zeitlichkeit in der Alltagswelt auseinandergesetzt. Besonders deutlich wird diese Problematik im Kontext von langandauernden Erkrankungen, z.B. schwere Bewusstseinsstorungen oder degenerativ verlaufende motorische Erkrankungen, wie etwa der pathologische Zustand des Wachkomas oder der fortgeschrittenen amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Diese Untersuchungsfelder sind gekennzeichnet durch Irritationen von Kommunikationserwartungen, die darin resultieren, dass das erkrankte Gegenuber zu einem Fremden wird. Die durch diese Zweifel gepragte Interaktion ist in erster Linie durch den Modus des Wartens gepragt – auf Rekonvaleszenz oder Tod, auf Untersuchungsergebnisse oder Therapieerfolge und, im Besonderen, auf Reaktionen des Gegenubers. Im Beitrag werden die unterschiedlich...