{"title":"Kinderzahl und Migrationshintergrund - ein Vergleich zwischen Frauen türkischer Herkunft mit oder ohne eigene Wanderungserfahrung sowie Frauen ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland","authors":"Robert Naderi","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21277","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21277","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die Fertilitat von Frauen mit turkischer Herkunft und deutschen Frauen unterscheidet sich deutlich voneinander. Die grundlegende Frage lautet dabei, welche Faktoren dazu fuhren, dass sich das Fertilitatsverhalten an das der Frauen ohne Migrationshintergrund annahert. Hierzu werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer vergleichenden Analyse des Mikrozensus 2012 zur Kinderzahl von Frauen mit turkischem Migrationshintergrund und Frauen gleicher Jahrgange (1963 bis 1977) ohne Migrationshintergrund prasentiert. Die Analysen berucksichtigen die eigene Wanderungserfahrung, Aufenthaltsdauer, den Bildungsstand, Erwerbstatigkeit und die Partnerschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Differenzierung nach eigener Migrationserfahrung sowie Aufenthaltsdauer im Zusammenspiel mit dem Bildungsstand wesentlich sind. Wenn in Deutschland geborene Frauen mit turkischen Wurzeln einen hohen Bildungsstand aufweisen, sind die Paritaten vergleichbar mit denen von gleich hoch gebildeten Frauen ohne Migrationshintergrund. Bei Betrachtung niedrigerer Bildungsabschlusse bleiben die Unterschiede bestehen. Schlagworter: Fertilitat, Migrationshintergrund, Turkei, Paritat, Mikrozensus ----- Abstract Number of children and migration background The fertility of women of Turkish origin significantly differs from German women’s fertility. Thus, the basic question is which factors may lead to the fact that the former’s fertility behavior starts to converge to that of women without migration background. Based on comparative analyses of the German Microcensus 2012, this article presents findings with regard to the number of children born to a) women with a Turkish migration background and b) women without migration background, both belonging to the same age group that was born between 1963 and 1977. The analyses take into account: a) having migration experience of one’s own, b) duration of living in Germany, c) educational attainment, d) employment status, and e) partnership status. The results indicate that a differentiation with regard to both migration experience and duration of living in Germany, interacting with the level of education, is essential. Highly educated women with Turkish roots born in Germany display a parity that is similar to the parity of equally highly educated women not having a migration background. When comparing women of the subgroups who have lower levels of education in common, the differences in fertility do persist. Keywords: fertility, migration background, Turkey, parity, Microcensus ----- Bibliographie: Naderi, Robert: Ein Vergleich zwischen Frauen turkischer Herkunft mit oder ohne eigene Wanderungserfahrung sowie Frauen ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland, ZfF, 3-2015, S. 70-90. https://doi.org/10.3224/zff.v27i3.21277","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124032839","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Changes in the division of labor within highly educated German couples when the first child is born","authors":"A. Dechant, H. Blossfeld","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21279","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21279","url":null,"abstract":"Abstract When becoming parents for the first time, German couples often adapt their division of paid and unpaid work, creating a more gender-specific allocation. Using longitudinal data from the qualitative event-centered project “Household division of domestic labor as a process”, we compare theoretically- postulated mechanisms of change in the division of work within couples with explanations given by the couples interviewed themselves. Our qualitative analysis demonstrates that economic and gender norm theories are quite successful at predicting changes towards a more traditional specialization when couples become parents for the first time, while they are less helpful in explaining the persistence of equal arrangements in the domestic division of work, or the change towards more equal arrangements. The interviews also show that the explanations which differentiate – within unpaid work – between childcare and housework are a better predictor of the realities of the arrangements. Furthermore, the causal order of the decisions suggested by the theories differs from the couples’ actual decision making processes: when facing the transition to parenthood, they decide first upon the division of childcare, and then of labor market activity and housework. Keywords: gender roles, division of labor within couples, housework, qualitative longitudinal research, transition to parenthood ----- Zusammenfassung Der Ubergang zur Erstelternschaft und Veranderungen der innerfamilialen Arbeitsteilung bei hochgebildeten Paaren in Deutschland Wenn Paare in Deutschland Eltern werden, verandern sie haufig ihre Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Richtung eines geschlechtsspezifischen Arrangements. Auf Basis von qualitativen, ereigniszentrierten Langsschnittdaten des Projektes “Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess” vergleicht der vorliegende Artikel theoretische Annahmen zu Veranderungen der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen mit den Erklarungen, die hochgebildete Paare selbst geben. Unsere qualitative Analyse zeigt, dass sowohl okonomische als auch Gender-Theorien relativ erfolgreich erklaren, warum Paare sich fur eine eher traditionelle Spezialisierung der Arbeiten entscheiden, wenn sie den Ubergang zur Erstelternschaft erleben. Diese Theorien sind hingegen weniger erfolgreich darin, zu erklaren, warum Paare egalitare Arrangements beibehalten oder wahlen. Anhand der qualitativen Interviews wird ersichtlich, dass Erklarungsmuster, die im Bereich der unbezahlten Arbeit zwischen Kinderbetreuung und Hausarbeit unterscheiden, besser die Realitat der Paare erfassen. Daruber hinaus ist die von den Theorien vorgeschlagene kausale Reihenfolge der Entscheidungen eine andere als die der Paare: im Ubergang zur Elternschaft entscheiden werdende Eltern zunachst uber die Kinderbetreuung und dann uber Erwerbstatigkeit und Hausarbeit. Schlagworter: Geschlechterrollen, Innerfamiliale Arbeitsteilung, Hausarbeit; qualitative Langsschnittforschung, Ubergang zur Eltern","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116788602","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Paritätsverteilungen nach Geburtsjahrgängen, Lebensformen und Bildung bei besonderer Beachtung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: eine demografisch-soziologische Analyse:","authors":"J. Dorbritz","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21276","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21276","url":null,"abstract":"Zusammenfassung In dem vorliegenden Beitrag wird erstens anhand der Daten des Mikrozensus 2012 nach besonderen Fertilitatsmustern in Deutschland gesucht. Einbezogen sind die Merkmale Lebensform, Bildung und die West-Ost-Unterschiede. Eine besondere Fokussierung der Analysen erfolgt auf die Auspragung von Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Es zeigt sich, dass die genannten Merkmale die durchschnittlichen Kinderzahlen und die Paritatsverteilungen enorm differenzieren. So haben Verheiratete und niedriger Qualifizierte deutlich mehr Kinder geboren. In der Kombination der Merkmale verstarken sich die Kontraste. Verheiratete Frauen ohne beruflichen Abschluss haben durchschnittlich 2,11 Kinder geboren. Dagegen sind es bei den Frauen, die ohne Partner im Haushalt leben und uber einen Hochschulabschluss oder eine Promotion verfugen, nur 0,67 Kinder (Geburtsjahrgange 1964-1968). Der Mikrozensus liefert aufgrund der hohen Fallzahlen exakte Befunde uber die Merkmale Kinderlosigkeit und Kinderreichtum. Nicht verfugbar sind Daten, die individuelle Einstellungen abbilden. Daher wurden zweitens auf der Grundlage des Familienleitbildsurveys 2012 des Bundesinstituts fur Bevolkerungsforschung weitere Einflussfaktoren auf Kinderlosigkeit und Kinderreichtum unter Einbeziehung von Einstellungsindikatoren untersucht. Ausgangspunkt sind die im Mikrozensus aufgefundenen Differenzierungen. Dabei konnte der Zusammenhang von Ehe und Partnersituationsowie Bildung zu Kinderlosigkeit und Kinderreichtum bestatigt werden. Die Analysen zu den Leitbildern zeigen, dass Familienleitbilder und das generative Verhalten eng miteinander verknupft sind. Als charakteristisch fur Deutschland gilt, dass sich Leitbilder etabliert haben, die Kinderlosigkeit stutzen und Kinderreichtum behindern. Kinderlosigkeit ist einerseits gesellschaftlich akzeptiert und hat eine gewisse Attraktivitat erlangt (Kinderlose konnen sich mehr leisten und ein selbstbestimmteres Leben fuhren). Andererseits wird eine Diskriminierung gegenuber Kinderreichen wahrgenommen. Hier spielt das Leitbild der verantworteten Elternschaft eine wichtige Rolle. Es wird angenommen, dass sich Kindereiche nicht mehr ausreichend genug um das einzelne Kind kummern konnen. Es sind insbesondere die Hochqualifizierten, die von einer gesellschaftlichen Stigmatisierung Kinderreicher ausgehen. Signifikante West-Ost-Unterschiede wurden nicht aufgefunden. Schlagworter: Geburten, Kinderlosigkeit, Kinderreichtum, Lebensformen, Bildung, West-Ost- Differenzierungen, Familienleitbilder, Geburtsjahrgange, endgultige Kinderzahl ------ Abstract Parity distributions according to birth cohorts, family status and education with special attention given to childlessness and large families This article initially looks for specific fertility patterns in Germany based on data from the 2012 Microcensus taking the characteristics ‘family status’, ‘education’ and ‘west/east differences’ into account. In particular, the analyses focus on the manifestations of c","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"36 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127920865","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Einführung in das Schwerpunktthema: Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: Gründe und Daten für eine paritätsspezifische Fertilitätsforschung","authors":"Martin Bujard, Detlev Lück","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21273","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21273","url":null,"abstract":"Bibliographie: Bujard, Martin/Luck, Detlev: Einfuhrung in das Schwerpunktthema: Kinderlosigkeit und Kinderreichtum: Grunde und Daten fur eine paritatsspezifische Fertilitatsforschung, ZfF, 3-2015, S. 3-17. https://doi.org/10.3224/zff.v27i3.21273","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116323721","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Kinderlosigkeit in Deutschland: Wie interagieren Bildung, Wohnort, Migrationshintergrund, Erwerbstätigkeit und Kohorte?","authors":"Martin Bujard","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21275","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21275","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Kinderlosigkeit ist ein Phanomen, das in Deutschland besonders ausgepragt ist. Bisherige Studien zeigen gruppenspezifische Unterschiede, jedoch ist das Zusammenspiel der Faktoren noch wenig erforscht. Diese Forschungslucke versucht der vorliegende Beitrag auf Basis von Dendrogrammanalysen und logistischen Regressionsanalysen mit Daten des Mikrozensus 2012 fur Frauen der Jahrgange 1950-1969 zu schliesen. Die multivariaten Befunde zeigen, dass urbaner Wohnort, hoher Bildungsabschluss, kein Migrationshintergrund, keine Ehe und Vollzeiterwerbstatigkeit die Wahrscheinlichkeit von Kinderlosigkeit erheblich erhohen und sich wechselseitig verstarken, wahrend die Effekte pekuniarer Faktoren wegfallen. Drei Gruppendifferenzierungen sind bemerkenswert: Die geringe Kinderlosigkeit bei niedriger Bildung beruht uberwiegend auf dem Effekt von Frauen mit Migrationshintergrund. Der Urbanisierungseffekt betrifft nur Frauen ohne Migrationshintergrund. Der ansteigende Trend von Kinderlosigkeit ist bei Akademikerinnen gestoppt – auf hohem Niveau: Eine Akademikerin in einer westdeutschen Grosstadt ohne Migrationshintergrund ist zu 38% kinderlos, wenn sie Vollzeit arbeitet zu 51%. In Westdeutschland schreitet die Polarisierung zwischen Mutterschaft und Karriere weiter voran: Mutterschaft hat oft die Konsequenz einer dauerhaft geringen Teilhabe am Arbeitsmarkt. Umgekehrt fuhren die gewachsenen Optionen bezuglich Beruf, Partnerwahl und Freizeit haufig zu Kinderlosigkeit. Schlagworter: Kinderlosigkeit, Fertilitat, Urbanisierung, Akademiker, Migration, Frauenerwerbstatigkeit, Mikrozensus Childlessness in Germany: How do education, place of residence, migration background, occupation and cohort interact? ----- Abstract Childlessness is a widespread phenomenon in Germany. Previous studies show considerable variation in different population groups; the interaction of different factors is, however, largely unexplored. This article aims to fill this research gap by both dendrogram analyses and by estimating logistic regression analyses for women in the cohorts 1950-1969 based on Microcensus data from 2012. Multivariate results reveal that an urban place of residence, high education, no migration background, no marriage, and full-time employment largely increase the probability of childlessness. These factors cumulatively interact with each other, while the effects of pecuniary variables rather decrease. Three group-specific differentiations are remarkable: The low childlessness rate of women with low education is predominantly based on the effect of migrants. The effect of urbanisation does not apply to women with a migration background. The trend of increasing childlessness among highly educated women has stopped – at a high level: The childlessness rate of highly educated women without migration background in western German cities amounts to 38%, with a full time occupation it even rises to 51%. For western Germany, this paper shows an increasing polarisation ","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"249 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115768474","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Martin Bujard, J. Dorbritz, Robert Herter-Eschweiler, L. Lux
{"title":"Das unterschätzte Potenzial hoher Fallzahlen – Stärken und Limitierungen des Mikrozensus am Beispiel von Fertilitätsanalysen:","authors":"Martin Bujard, J. Dorbritz, Robert Herter-Eschweiler, L. Lux","doi":"10.3224/ZFF.V27I3.21278","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I3.21278","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Aufgrund der hohen Fallzahlen (688.931 Personen in 2012) ist das Potenzial des Mikrozensus (MZ) fur demografische und familiensoziologische Analysen gros, zudem inhaltlich durch die Erhebung der Geburten von Frauen noch gestiegen. Der Beitrag hat zum Ziel, methodische Hintergrunde, Limitierungen und Potenziale des MZ am Beispiel von Fertilitat systematisch aufzuzeigen. Die Analyse von Antwortverweigerungen zeigt, dass die Art der Befragung einen starken Einfluss hat, deren Verzerrungen durch Imputationen deutlich reduziert werden konnten. Die Limitierungen sind v.a. das Querschnittsdesign sowie die fehlenden Daten zur Kinderzahl von Mannern und zur Binnenmobilitat. Die hohen Fallzahlen des MZ ermoglichen tiefenscharfe Differenzierungen bezuglich Sozialstruktur, Paritaten und Zeitverlaufe, was anhand von Konfidenzintervallen diskutiert wird. Drei Forschungsdesigns, die die Analysepotenziale nutzen, werden vorgestellt: Dendrogrammanalysen ermoglichen gruppenspezifische Differenzierungen nach funf Ebenen und zeigen so ein detailliertes Muster der Kinderlosigkeit. Der Verlauf von Paritatsmustern im Kohortenvergleich verdeutlicht die je nach beruflicher Bildung unterschiedlichen Verlaufe. Die Analysen zur altersspezifischen Haufigkeit von Erstgeburten ermoglichen, Trends von nachholenden Geburten fur verschiedene Bildungsgruppen zu identifizieren. Schlagworter: Mikrozensus, quantitative Erhebung, Imputationen, Non-Response, Fertilitat, Kinderlosigkeit, Sozialstruktur ----- Abstract The unrecognised potential of large N – Strengths and limitations of the German Microcensus exemplified by fertility research Due to a large number of cases (688.931 persons in 2012) the German Microcensus has a huge potential for analyses in demography and family sociology. Content is further improved by the new voluntary question on biological children of women. This paper aims to systematically assess the methodological background as well as limitations and potentials of the Microcensus using the example of fertility data. The analyses of nonresponse show that the way of questioning has a strong impact. The related bias could, however, be reduced by imputations. The main limitations are the cross-sectional design and missing data on the children of men and internal migration. The potential of the high case numbers of the Microcensus is systematically discussed by analyzing confidence intervals: It allows for in-dept differentiations for analyzing social structure, birth parities and time patterns. Finally, we discuss three research designs which are able to use this potential: Dendrogram analyses allow group differentiations for up to five levels and thus reveal detailed patterns of childlessness. Parity patterns by cohorts illustrate differences by occupational education. Third, the age-specific analyses of first births among several cohorts allow for identifying trends of recuperation which differ considerable between educational groups. Key words: Micr","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"54 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-10-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134111113","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Einführung in das Schwerpunktthemenheft. Eltern, Kind, Schule – ein kompliziertes Verhältnis?","authors":"Sabine Walper","doi":"10.3224/ZFF.V27I2.20072","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I2.20072","url":null,"abstract":"Bibliographie: Walper, Sabine: Einfuhrung in das Schwerpunktthemenheft. Eltern, Kind, Schule – ein kompliziertes Verhaltnis?, ZfF, 2-2015, S. 3-10. https://doi.org/10.3224/zff.v27i2.20072","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"30 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129797125","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Perspektiven von Eltern auf die Ganztagsschule","authors":"Bettina Arnoldt, C. Steiner","doi":"10.3224/zff.v27i2.20077","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/zff.v27i2.20077","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Ganztagsschulen sollen nicht nur eine bessere Forderung der Schulerinnen und Schuler ermoglichen, sondern Eltern auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstatigkeit unterstutzen. Untersuchungen zur Akzeptanz von Ganztagsschulen konzentrieren sich allerdings in erster Linie auf die Vereinbarkeitsproblematik. Die Einschatzungen der Eltern im Hinblick auf das Unterstutzungspotenzial von Ganztagsschulen fur die individuelle Entwicklung und den schulischen Erfolg ihrer Kinder wurden demgegenuber bisher kaum aufgegriffen. In diesem Beitrag untersuchen wir, welche Teilnahmemotive Eltern mit der Ganztagsschule verbinden und ob diese Erwartungen eingelost werden. Hierbei wird der Frage nachgegangen, welche Rolle dabei die Bildungsstrategien und der sozio-okonomische Hintergrund der Eltern spielen. Fur unsere Analysen verwenden wir in erster Linie die Daten einer Befragung von Eltern von Schulerinnen und Schulern an Ganztagsschulen (N=16.261), die im Jahr 2009 im Rahmen der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG) durchgefuhrt wurde. Unsere Befunde zeigen zunachst einmal, dass Ganztagsschulen vor allem von ostdeutschen Doppelverdiener- Hauhalten akzeptiert werden. Diese Eltern verbinden mit der Ganztagsschule in gleicher Weise Betreuungs- und Forderungsmoglichkeiten. Das gilt insbesondere auch fur Eltern mit weniger gunstigen sozialen Voraussetzungen. Schlagworte: Ganztagsschule, Bildungsungleichheit, individuelle Forderung ----- Abstract All-day schools are not only meant to improve the individual development of their students, they are also supposed to support parents in reconciling family and work. However, studies on parental acceptance of all-day schools focus primarily on the issue of work-life balance. The opinions of parents with regard to the potential support of allday schools for individual development and educational success of their children have hardly been examined. In this paper, we investigate whether parents regard all-day schools as an opportunity for improving the individual development of their children. For our analyses, we use mainly the data of a survey of parents of students at all-day schools (N=16,261), which was conducted in 2009 within the “Study on the development of all-day schools” (StEG). First of all, our findings show that all-day schools are accepted particularly by East German parents in dualincome households. These parents see all-day schools as an opportunity for both goals, i.e. for a better care as well as a way of enhancing the personal development of their children. This is especially true for parents with a less privileged social background. Keywords: all-day schools, educational inequality, personal development ----- Bibliographie: Arnoldt, Bettina/Steiner, Christine: Perspektiven von Eltern auf die Ganztagsschule, ZfF, 2-2015, S. 84-103. https://doi.org/10.3224/zff.v27i2.20077","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"100 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122678370","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Schlüsselfaktor Elterliche Beteiligung: Warum Lehrkräfte türkischstämmige und deutsche Kinder aus belasteten Familien häufig als verhaltensauffällig einstufen","authors":"Katharina Kohl, J. Jäkel, B. Leyendecker","doi":"10.3224/ZFF.V27I2.20076","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I2.20076","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Kindliches Problemverhalten beeinflusst unabhangig von individuellen kognitiven Fahigkeiten stark den langfristigen Schulerfolg. Turkischstammige Mutter berichten im Vergleich zu deutschen Muttern uber erhohte familiare Belastung und beteiligen sich nach Auskunft der Lehrkrafte weniger am schulischen Alltag ihrer Kinder. Erhohte Belastung fuhrt zu einer starkeren Delegation von Erziehungsverantwortung und erhohtem kindlichen Problemverhalten. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die Zusammenhange zwischen familiarer Belastung, elterlicher Beteiligung in der Schule und der Beurteilung von Verhaltensproblemen turkischstammiger (n = 148) und deutscher (n = 54) Kinder durch deutsche Lehrkrafte (N = 202). Wir fanden einen Zusammenhang zwischen Verhaltensproblemen im Lehrerurteil und geringer elterlicher Beteiligung, wahrend ein turkischstammiger Migrationshintergrund keinen signifikanten Effekt hatte. Mediationsanalysen zeigten, dass der Zusammenhang zwischen hoher familiarer Belastung und wahrgenommenen Verhaltensproblemen durch elterliche Beteiligung in der Schule vermittelt wurde. Dies legt nahe, dass Lehrer diejenigen Kinder und Jugendlichen als problematischer wahrnahmen, deren Eltern sich bedingt durch ihre hohe familiare Belastung weniger schulisch engagierten. Weitere Analysen zeigten, dass gute deutsche Sprachfahigkeiten bei den turkischstammigen Muttern mit hoherer elterlicher Beteiligung in der Schule und so indirekt einer positiveren Beurteilung kindlichen Verhaltens durch deutsche Lehrkrafte einhergin-gen. Unsere Studie bestatigt die herausragende Bedeutung elterlicher Beteiligung fur die kindliche Schullaufbahn und zeigt Ansatzpunkte fur potenzielle Praventionsmoglichkeiten. Schlagworte: Verhaltensprobleme, Starken und Schwachen (SDQ), turkischstammige Kinder, Jugendliche und Mutter, familiare Belastung, elterliche Beteiligung in der Schule, Lehrerurteil, deutsche Sprachfahigkeiten ----- Abstract Childhood behavior problems affect long-term school success. Turkish immigrant mothers report higher levels of family adversity and are less involved in their children’s school matters than German mothers. High family adversity is associated with delegation of parenting responsibilities and with elevated levels of behavior problems in childhood and adolescence. This study examined associations between family adversity, parental involvement in school matters, and Turkish immigrant (n = 148) and German (n = 54) students’ teacher-rated behavior problems. Results showed that children whose parents were less involved in school were rated as more difficult by their teachers, whereas a Turkish immigrant background had no significant effect. Effects of high family adversity on teacher-rated behavior problems were fully mediated by parental involvement in school matters: teachers rated those children and adolescents as more difficult whose parents were less involved in school matters because they were living under adverse circumsta","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123897189","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Familiale Einflussfaktoren auf das elterliche Schulinteresse aus der Sicht von Grundschulkindern","authors":"M. Feldhaus","doi":"10.3224/ZFF.V27I2.20073","DOIUrl":"https://doi.org/10.3224/ZFF.V27I2.20073","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag fokussiert das Verhaltnis zwischen Elternhaus und Schule an einer entscheidenden Schnittstelle beider Kontexte, dem elterlichen Schulinteresse. Betrachtet werden Einflusse auf das schulbezogene Interesse der Eltern, insbesondere im Ubergang von der Grundschule zu den weiterfuhrenden Schulen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Frage, inwieweit Veranderungen in der familialen Beziehungsdynamik mit Veranderungen des Schulinteresses korrespondieren. Das elterliche Schulinteresse wird aus der Perspektive der Kinder erfasst. Auf der Basis der Daten des Beziehungs- und Familienentwicklungspanels (pairfam) und der darin durchgefuhrten Kinderbefragung wurden Angaben der Kinder (N= 342) aus Welle 2 und 4 herangezogen. Die 2- Wellen-Panelregressionsanalysen bestatigen, dass das elterliche Interesse an schulischen Leistungen in der Grundschulphase ein sehr hohes Niveau hat, unabhangig vom Bildungsstand und den Bildungsaspirationen der Eltern, dass es sich aber in den Zeiten des Ubergangs zwischen Grundschule und den weiterfuhrenden Schulen bereits signifikant reduziert. Es zeigt sich ferner, dass ein Anstieg des kindlichen Problemverhaltens und eine Verschlechterung der Beziehungsqualitat zu den Eltern mit einer Reduktion des Schulinteresses der Eltern korrespondiert. Schlagworte: elterliches Schulinteresse, Grundschule, Eltern-Kind-Beziehung ----- Abstract This article focuses on a decisive interface in the relationship between parents and school: parents’ home-based school involvement. By observing the transition from primary to secondary, school we investigate to what extent changes in the family’s situation and relationship dynamics are associated with changes in parental school involvement, which, in turn, is measured from the child’s perspective. Using data from the children’s survey within the Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics (pairfam), two observation points can be employed (N=342). The analyses confirm that parental involvement is at a high level during primary school, independently of parents’ educational level and aspirations, but drops significantly during the transition from primary to secondary school. Furthermore, it can be shown that an increase in children’s challenging behaviour and a worsening quality of parentchild relationship corresponds with a reduction of parental school involvement. Keywords: parental school involvement, primary school, parent-child relationships. ----- Bibliographie: Feldhaus, Michael: Familiale Einflussfaktoren auf das elterliche Schulinteresse aus der Sicht von Grundschulkindern, ZfF, 2-2015, S. 11-27. https://doi.org/10.3224/zff.v27i2.20073","PeriodicalId":273006,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Familienforschung","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2015-07-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125495200","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}