{"title":"Vernachlässigte Folgen sozialer Traumatisierung","authors":"Anna-Konstantina Richter","doi":"10.21706/tg-12-4-334","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/tg-12-4-334","url":null,"abstract":"An der Diagnose Soziale Angststorung (SAS) werden verschiedene Schwachstellen in der Versorgung klar, die sich besonders bei dieser Patientengruppe zeigen, denn storungsimmanent verbergen sie ihre Beschwerden lange Zeit. Erstens ist klinische Diagnostik ohne den Einsatz von strukturierten Interviews und Tests so grosmaschig, dass diese Patient/-innen meist nicht erkannt werden. Zweitens sind die in der Evidenzbasierten Leitlinie zu bei SAS (Heinrichs, Stangier, Gerlach, Willutzki & Fydrich, 2010) empfohlenen Therapien bei einem Grosteil der Betroffenen unwirksam, weil die Nonresponderquote hoch ist. Drittens fuhren Chronifizierung durch spaten Behandlungsbeginn und hohe Komorbiditat zu einer Komplexitat in der Fallkonzeption der Behandlung und potenzierten Belastung der Betroffenen. Die sozialen Schaden fur die Betroffenen durch mangelnde Qualifizierung, geringes Einkommen und unerwunschtes Singledasein konnen eingedammt werden durch eine fruhzeitige strukturierte Psychodiagnostik und das Erforschen vielversprechender traumatherapeutischer Behandlungsansatze wie z. B. EMDR.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"363 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115972256","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zur Definition und Erfassung von Kunstfehlern und Kunstfehlerfolgen in der Psychotherapie","authors":"D. Schwartze, B. Strauss","doi":"10.21706/TG-12-4-296","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-4-296","url":null,"abstract":"Bei der Betrachtung moglicher negativer Effekte von Psychotherapie muss grundlegend zwischen den Folgen einer korrekt durchgefuhrten Therapie und denen einer inkorrekt durchgefuhrten Therapie unterschieden werden. Nur im ersten Fall kann von Nebenwirkungen im engeren Sinne gesprochen werden. Negative Therapiefolgen, die sich aus einer inkorrekt durchgefuhrten Therapie ergeben, sind weniger auf die Therapie als auf das Verhalten des Therapeuten zuruckzufuhren – sogenannte Kunstfehler. Die Verbreitung von Kunstfehlern und deren Folgen sind bis auf die extremen Falle von sexuellem Missbrauch bisher wenig systematisch untersucht. Neben personlichen Abwehrhaltungen auf Therapeutenseite sind es vor allem Schwierigkeiten in der Definition sowie begriffliche Unklarheiten, die einen empirischen Zugang zu dem Thema erschweren. Das fuhrt unter anderem dazu, dass bisher kaum geeigneten Erhebungsinstrumente existieren. Um diese Forschungslucke zu schliesen, wurde basierend auf Beschwerden von Psychotherapiepatient(inn)en ein Fragebogen entwickelt, der anonym Angaben zu verschiedenen Therapeutenverhaltensweisen erfasst. Damit soll eine Einschatzung moglich sein, wie haufig solche Ereignisse in der psychotherapeutischen Praxis auftreten und inwiefern sich die Patienten dadurch beeintrachtigt fuhlen. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist, das Konzept der Kunstfehler naher zu betrachten, um daruber zu einer genaueren Beschreibung und Erfassung verschiedener Formen therapeutischer Fehlverhaltensweisen zu gelangen.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"49 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123871628","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"»… Wenn Du meine Nähe nicht aushältst, kannst Du keine korrigierende Beziehungserfahrung machen …«","authors":"S. Stolzenburg, Bertram Möller, H. Freyberger","doi":"10.21706/TG-12-4-346","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-4-346","url":null,"abstract":"Es wird der Behandlungsfall einer Patientin mit Borderline-Personlichkeitsstorung und komplexer Traumatisierung vorgestellt, bei dem ein Teil der autoaggressiven Verhaltensanteile durch temporare Episoden von Prostitution ausagiert werden. In diesem Kontext begegnet die Patientin einem »Freier«, der selbst psychotherapeutisch tatig ist und in eine laufende ambulante Behandlung massiv eingreift. Die damit verbundenen Handlungen des Therapeuten konnen als Traumareinszenierung der Patientin verstanden werden und verstosen eklatant und auf vielfaltige Weise gegen die ethischen Richtlinien jedweder Psychotherapie. Dabei zeigt sich auch, welche grosen Uberlappungsbereiche zwischen dem narzisstischen und dem sexuellen Missbrauch in der Psychotherapie bestehen.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123075196","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Das traumatisierte Gedächtnis – Schutz und Widerstand. Wie sich traumatische Belastungen in Körper, Seele und Verhalten verschlüsseln und wieder auffinden lassen.","authors":"Sabine Trautmann-Voigt","doi":"10.21706/TG-12-4-363","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-4-363","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123100993","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Psychotherapeutische Fehler","authors":"Brigitte Schigl, S. Gahleitner","doi":"10.21706/tg-12-4-322","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/tg-12-4-322","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"368 ","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"113997146","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Empathieversagen und Grenzverletzungen in der Psychotherapie von komplex traumatisierten Patienten","authors":"A. Schleu","doi":"10.21706/TG-12-4-308","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-4-308","url":null,"abstract":"Die quantitative und qualitative Auswertung der uber 1100 Beratungsdaten, die im Rahmen des niederschwelligen Beratungsangebots des Ethikvereins e. V. erhoben worden sind, zeigen verschiedene Formen von Grenzverletzungen in der psychotherapeutischen Versorgung. Die Daten beleuchten ein Dunkelfeld von Abstinenzverletzungen, sexuellem und sozialem Machtmissbrauch, das durch andere Beschwerdewege nicht erfasst werden kann. Dabei stellen komplex traumatisierte PatientInnen eine besondere Risikogruppe dar, wahrend die Untersuchung der Risikovariablen auf Seite der PsychotherapeutInnen zwei Muster erkennen lassen. Die mehrdimensionale Betrachtung der Risiken fur Grenzverletzungen bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchung.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"50 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125965552","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Migration im Jugendalter. Psychosoziale Herausforderungen zwischen Trennung, Traumata und Bildungsaufstieg im deutschen Schulsystem.","authors":"Marianne Rauwald","doi":"10.21706/tg-12-4-362","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/tg-12-4-362","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130311647","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Mitteilungen der DeGPT","authors":"","doi":"10.21706/tg-12-3-276","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/tg-12-3-276","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126603387","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
S. Nick, J. Schröder, P. Briken, H. Richter-Appelt
{"title":"Organisierte und Rituelle Gewalt in Deutschland","authors":"S. Nick, J. Schröder, P. Briken, H. Richter-Appelt","doi":"10.21706/TG-12-3-244","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-3-244","url":null,"abstract":"Die Versorgungssituation von Menschen mit organisierten und/oder rituellen Gewalterfahrungen gilt unter Betroffenen sowie Fachexpertinnen und Fachexperten seit langem als unzureichend. Haufige psychische Folgen sind komplexe posttraumatische und dissoziative Storungen, vor allem die Dissoziative Identitatsstorung, deren Behandlung als besonders herausfordernd angesehen wird. Trotz zahlreicher Studien zu sexualisierter Gewalt, Traumafolgen und Traumatherapie gibt es bisher kaum empirische Daten zu Vorkommen, psychischen Folgen und Behandlung von organisierten und rituellen Gewalterfahrungen. Ziel der Studie ist es, die Erfahrungen von Betroffenen wissenschaftlich zu erfassen, um charakteristische Gewaltformen und deren Auswirkungen genauer zu verstehen und die Versorgung zu verbessern. Uber einen umfangreichen anonymen Online-Fragebogen wurden Angaben von 165 selbstdefinierten Betroffenen erfasst. Die Ergebnisse der Befragung dokumentieren schwere sexualisierte Gewalterfahrungen und psychische Belastungen sowie die haufige Inanspruchnahme von Therapien. Es zeigt sich eine insgesamt schwierige Versorgungssituation bei oft noch anhaltenden Gewalterfahrungen durch organisierte Tatergruppierungen. Die Ergebnisse der Online-Befragung werden unter Einbezug psychotraumatologischer Theorien, traumatherapeutischer Behandlungsansatze und ethischer Implikationen diskutiert.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"65 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115869627","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Transkulturelle Aspekte bei der Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung","authors":"J. Kizilhan","doi":"10.21706/TG-12-3-262","DOIUrl":"https://doi.org/10.21706/TG-12-3-262","url":null,"abstract":"Um Menschen, die an einer Posttraumatischen Belastungsstorung leiden und aus anderen Kulturen stammen, zu behandeln, sind sowohl kulturelle und sozialpolitische Aspekte als auch das Krankheitsverstandnis und die -verarbeitung zu beachten. Dazu gehoren neben der Akzeptanz westlicher Traumatherapieansatze auch Sprachbarrieren und die individuellen und psychosozialen Stressoren. In dem vorliegenden Beitrag sollen die Interaktion kultureller und psychosozialer Faktoren bei Menschen aus anderen Kulturen sowie die Diagnostik und Behandlung westlicher und einiger alternativer Interventionsansatze diskutiert und daraus Empfehlungen abgeleitet werden.","PeriodicalId":227427,"journal":{"name":"Trauma und Gewalt","volume":"34 4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125721118","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}