{"title":"Unterlassenshaftung des Drogenbesitzers bei möglicherweise fehlender Eigenverantwortlichkeit des Konsumenten? – Überlegungen anhand der Entscheidungen BGHSt 61, 21 und 318 (sog. GBL-Fälle)","authors":"Andreas Werkmeister","doi":"10.5771/9783845297613-97","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-97","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124849028","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Materiell-rechtlicher Gehalt und prozessualer Nachweis des Eventualvorsatzes im Spiegel der höchstrichterlichen Rechtsprechung","authors":"Till Mengler","doi":"10.5771/9783845297613-123","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-123","url":null,"abstract":"Nach gefestigter Rechtsprechung des BGH setzt Eventualvorsatz – in Abgrenzung zur (bewussten) Fahrlässigkeit – voraus, „dass der Täter den Eintritt des tatbestandlichen Erfolges als möglich und nicht ganz fernliegend erkennt, und dass er ihn billigt oder sich um des erstrebten Zieles willen mit der Tatbestandsverwirklichung zumindest abfindet.“1 Von dem jeweiligen normativen Gehalt der Elemente „Wissen“ und „Wollen“ zu unterscheiden ist die Frage des prozessualen Nachweises. „Wesentlicher Indikator sowohl für das Wissensals auch für das Willenselement des bedingten Vorsatzes“ ist nach dem BGH der Grad der Gefährlichkeit der Tathandlung; daneben habe das Tatgericht jedoch alle weiteren „im Einzelfall in Betracht kommenden, einen Vorsatz in Frage stellenden Umstände in seine Erwägungen einzubeziehen“.2 In der Grundstruktur besteht Eventualvorsatz also in materiell-rechtlicher Hinsicht aus zwei – kategorial verschiedenen – Elementen, für deren prozessualen Nachweis verschiedene Indikatoren zu berücksichtigen sind.3 Daraus folgt – nach allgemeinen Grundsätzen –, dass die Auslegung der Elemente als Rechtsfrage vollständig revisibel ist, wohingegen die relevanten Tatumstände in freier Beweiswürdigung festzustellen sind, revisionsgerichtlich kontrollierbar lediglich auf Beweiswürdigungsfehler, insbesondere „Lückenhaftigkeit“.4 Die Frage, welche „Einzelfallumstände“ für den A.","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125591069","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Notstandshandlungen zugunsten von Kollektivrechtsgütern am Beispiel des Tierschutzes – Überlegungen anlässlich des Urteils des OLG Naumburg vom 22.2.2018 – 2 Rv 157/17","authors":"Fabian Stam","doi":"10.5771/9783845297613-171","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-171","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"205 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121174361","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zur Abgrenzung von Mittäterschaft und Beihilfe in der neuesten Rechtsprechung des 2. und 3. Strafsenats des BGH","authors":"Aleksandra Ligocka","doi":"10.5771/9783845297613-31","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-31","url":null,"abstract":"Die Abgrenzung zwischen Mittäterschaft und Beihilfe ist von erheblicher praktischer Bedeutung, weil sich die beiden Beteiligungsformen in ihrem Unrechtsgehalt deutlich voneinander abheben, was in der gesetzlichen Anordnung der obligatorischen Strafmilderung für den Gehilfen zum Ausdruck kommt. Der Gesetzgeber hat bei Ausgestaltung des heutigen Beteiligungssystems zwar angedeutet, den Tatherrschaftsgedanken zu bevorzugen, aber auf seine gesetzliche Verankerung verzichtet und damit Auslegungsspielräume belassen,1 um eine Fortentwicklung der Abgrenzungskonzepte in der Rspr. und Lehre nicht zu hindern.2 Nach der mittlerweile ständigen Rspr. des BGH hat die Abgrenzung „aufgrund einer wertenden Gesamtbetrachtung aller festgestellten Umstände“ zu erfolgen, wobei als maßgebliche Kriterien „der Grad des eigenen Interesses an der Tat, der Umfang der Tatbeteiligung und die Tatherrschaft oder wenigstens der Wille dazu“ genannt werden.3 Ob vor diesem Hintergrund von einer Annäherung der Rspr. an die Tatherrschaftslehre gesprochen werden kann, wird im Schrifttum unterschiedlich beurteilt.4 Die Kritiker bemängeln vor allem die fehlende Gewichtung der einzelnen Merkmale und weisen auf die daraus resultierende Unvorhersehbarkeit der A.","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"58 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122153344","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Beteiligung durch Unterlassen","authors":"Yao Li","doi":"10.5771/9783845297613-77","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-77","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125987641","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Von Rindfleisch, Tabak, Futtermitteln und Insidern – Verfassungsrechtliches Konfliktpotential bei Blankettstrafgesetzen","authors":"Carina Dorneck","doi":"10.5771/9783845297613-9","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-9","url":null,"abstract":"„[W]ie ein irrender Körper seine Seele sucht“, so suche eine Blankettvorschrift die sie ausfüllende Norm. Mit diesen Worten verglich Binding in seinem Werk „Normen und ihre Übertretung, Band 1“ aus dem Jahr 1922 die Blankettstrafgesetze.1 Blankettstrafgesetze sind solche Normen, die zur Vervollständigung des Straftatbestandes auf andere gesetzliche Bestimmungen verweisen. Der Gegenstand der Verhaltensnorm, auf der die Strafdrohung beruht, wird also erst durch die Regelung erkennbar, auf die im Strafgesetz verwiesen wird (Verweisungsobjekt).2 Das bedeutet aber, dass nicht unmittelbar erkennbar ist, welches Verhalten Unrecht darstellt. Dass solche Tatbestände insbesondere im Hinblick auf das in Art. 103 Abs. 2 GG verfassungsrechtlich verankerte Bestimmtheitsgebot problematisch sind, liegt damit auf der Hand. Der Beschluss des BVerfG zum Rindfleischetikettierungsgesetz aus dem Jahr 2016 sowie die Entscheidung des BVerfG zum Finanzmarktnovellierungsgesetz aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass fast 100 Jahre später Bindings Aussage auch heute noch den Zahn der Zeit trifft. Man könnte sich sogar zu der gewagten These hinreißen lassen, dass die Frage nach Blankettstrafgesetzen und ihrer Vereinbarkeit mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben aktueller ist denn je, wird das Wirtschafts-, Steueroder Umweltstrafrecht betrachtet. 2008 behauptete Rotsch noch, dass „[n]icht nur in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes, auch in der strafrechtswissenschaftlichen Literatur [...] das Bestimmtheitsgebot derzeit keine Konjunktur“ habe.3 Gute zehn Jahre später sieht dies schon wieder anders aus. Dies soll mit vorliegendem Beitrag nachgewiesen werden. A.","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"86 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115974414","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Beihilfe kraft Organisationszugehörigkeit? Überlegungen zum Problem der Mordbeihilfe in Konzentrationslagern","authors":"Alaor Leite","doi":"10.5771/9783845297613-53","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-53","url":null,"abstract":"Bei so aufsehenerregenden Fällen, die berechtigte emotionale Reaktionen in der Gesellschaft hervorrufen und deren politische Bedeutung kaum zu überschätzen ist, scheinen „rein“ strafrechtsdogmatisch orientierte Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Denn die wissenschaftlichen Ergebnisse können rasch entweder als „politische“ Stellungnahme oder als unsensibler und realitätsfremder Dogmatismus desavouiert werden. Über die hier noch näher zu besprechende Bestätigung der Verurteilung von Oskar Gröning hat sich beispielsweise der Strafrechtslehrer Safferling ausdrücklich folgendermaßen geäußert: „jede andere Entscheidung wäre politisch einem Skandal gleichgekommen“.1 Dies sind tatsächlich auf den ersten Blick keine optimalen Bedingungen, Thesen über die Konturen der Beihilfe A.","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125813363","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Titelei/Inhaltsverzeichnis","authors":"","doi":"10.5771/9783845297613-1","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-1","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"174 ","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"120864996","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Erforderlichkeit der Notwehrhandlung","authors":"Robert Pest","doi":"10.5771/9783845297613-137","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845297613-137","url":null,"abstract":"Die in § 32 StGB geregelte Notwehr verbürgt ein „schneidiges“1 Eingriffsrecht für den Angegriffenen, das im äußersten Fall auch die Tötung des Angreifers erlaubt.2 Allerdings ist dieses eingriffsintensive Notwehrrecht an strenge Voraussetzung gebunden. So ist die Verteidigung unter Außerachtlassung des staatlichen Gewaltmonopols nur in einer zugespitzten Situation,3 nämlich im Fall eines gegenwärtigen und rechtswidrigen Angriffs zulässig. Zudem ist die Notwehr durch das Gebot der Erforderlichkeit (§ 32 Abs. 2 StGB) und das Tatbestandsmerkmal der Gebotenheit (§ 32 Abs. 1 StGB)4 begrenzt. Ob der Gebotenheit in der Praxis nur eine relativ geringe Bedeutung zukommt,5 braucht an dieser Stelle nicht geklärt zu werden. Jedenfalls handelt es sich bei dem Erforderlichkeitsgebot um ein äußerst praxisrelevantes Tatbestandsmerkmal zur Eingrenzung des Notwehrrechts.6 Gleichzeitig beinhaltet es die „schwierigsten Probleme“ der Regelung,7 denn die Pflicht, in bedrängter Lage und auf Grundlage einer spontanen Wahrnehmung binnen Sekunden8 nur die erforderliche Verteidigung zu wählen, kann an die richtige Steuerung des VerteidigungsverhalA.","PeriodicalId":421411,"journal":{"name":"Der Allgemeine Teil des Strafrechts in der aktuellen Rechtsprechung","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129582365","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}