{"title":"Filmallegorien der Nationen. Über die Position der Zuschauenden","authors":"Irina Gradinari","doi":"10.18778/2196-8403.2021.03","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.03","url":null,"abstract":"Das Kino hat neue Formen der Kollektivität geschaffen, nämlich einen identitätspolitischen und affektiven Anschluss der Zuschauenden an einen Staat, eine Nation und die Macht der Geschichte. Dieser Anschluss wird zunächst mit dem Neologismus Staatsgenre diskutiert, um die sozialpolitische Hierarchisierung der Genres und deren Produktions- und Rezeptionsbedingungen zu konzeptualisieren. In Anlehnung an feministische Theorien der Zuschauenden wird daraufhin versucht, eine Sehperspektive zu erfassen, die an der Gemeinschaftsbildung beteiligt wird. In diesem Zusammenhang wird zum einen der narratologische Ansatz von Teresa de Lauretis interessant, mit dem Identifikationsprozesse mit dem Bild beschrieben werden. Zum anderen wird die Allegorie als eine affektive Figur gedacht, mit der die Zuschauenden performativ eine exzentrische Position erlangen bzw. mit der Abstrahierung des Bildes zur Allegorie die Umwandlung mitvollziehen. Diesen Prozessen können sich die Zuschauenden nicht entziehen, weil es um deren affektive Überwältigung durch die Bilder geht, die u.a. durch die Auflösung der Gendersemantiken bedingt wird. Als Beispiel fungiert der oscarprämierte Blockbuster Saving Private Ryan (USA 1998).","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"148 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116572842","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„[…] ging ihre Welt doch meiner voraus“: Selbstreflexive Erzählweisen von Nachgeborenen in SUSANNE FRITZ’ Wie kommt der Krieg ins Kind und MONIKA SZNAJDERMANS Fałszerze pieprzu. Historia rodzinna [Die Pfefferfälscher. Geschichte einer Familie]","authors":"Yvonne Drosihn","doi":"10.18778/2196-8403.2021.07","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.07","url":null,"abstract":"Bei den hier untersuchten nacherinnernden Schreibweisen geht es jeweils darum, Lücken, unerzählt Gebliebenes zu füllen. Anhand genannter Werke von SUSANNE FRITZ und MONIKA SZNAJDERMAN wird dem Ansatz nachgegangen, für sich selbst Geschichte, Familienrelationen sowie zum Teil traumatische Hinterlassenschaften zu klären. Das Phänomen der hochreflektierten Suche – selbstreflexiv und unter Rückgriff auf vielerlei Quellen und andere literarische ‚Zeugnisse‘ – sticht bei diesen beiden Beispielen der Literatur der zweiten Generation insbesondere hervor.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"14 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127031558","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Das ,Unheimlicheʻ in JAROSŁAW MAREK RYMKIEWICZʼ Umschlagplatz und IGOR OSTACHOWICZʼ Noc żywych Żydów [Nacht der lebenden Juden]","authors":"Alexander Höllwerth","doi":"10.18778/2196-8403.2021.04","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.04","url":null,"abstract":"Das ,Unheimlicheʻ rührt sowohl in Jarosław Marek Rymkiewiczʼ Umschlagplatz als auch in Igor Ostachowiczʼ Noc żywych Żydów [Nacht der lebenden Juden] weniger von einer romantischen Faszination am Gespenstischen als vielmehr von einem tiefsetzenden kollektiven Trauma her – ein Trauma, entspringend einem Schuldkomplex, der nur schwer objektivierbar ist. Dieses Trauma lässt das, was Améry als ,Heimat‘ und Flusser als ,Wohnen‘ bezeichnet, brüchig und fragwürdig werden. Allein die Auseinandersetzung mit dem diesem Trauma und diesem Schuldkomplex zugrundeliegenden Menschheitsverbrechen vermag einen Ausweg aus dieser Dynamik des ,Unheimlichen‘ zu bahnen.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"31 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126951379","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Eine vergleichende Studie zu Verwandtschaftsbezeichnungen im Chinesischen und im Deutschen","authors":"Jiye Duan, Jarosław Aptacy","doi":"10.18778/2196-8403.2021.09","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.09","url":null,"abstract":"Die Forschung im Bereich der Verwandtschaftsbezeichnungen ist ein wichtiger Bestandteil der Lexikologie und der sozialen Kultur. In diesem Beitrag werden deutsche und chinesische Verwandtschaftsbezeichnungen definiert, es werden ihre Merkmale erschlossen und ihre Semantik dargestellt, um die Bezeichnungen in den beiden Sprachen zu vergleichen. Dadurch wird auch versucht, die Unterschiede zwischen der chinesischen und der deutschen Kultur in diesem Bereich zu identifizieren und deren mögliche Gründe zu ermitteln.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"29 3","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"120855210","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"STEN NADOLNY und die Kunst der Lebensbeschreibung","authors":"B. Lasse","doi":"10.18778/2196-8403.2021.05","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.05","url":null,"abstract":"Im Autobiographiediskurs spielen Romane bisher keine nennenswerte Rolle als theoretische Impulsgeber. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass STEN NADOLNYS Selim oder Die Gabe der Rede eine autofiktionale Situation im inneren der diegetischen Welt erzeugt und sich damit für die Reflexion autobiographietheoretischer Problemkontexte eignet. Mit Rekurs auf Kristevas Überlegungen zur Selbst-Fremdheit werden die ‚autofiktionalen‘ Schreibakte vorgeführt, die das Individuum auch vom Fremden her erschreiben. Als dezentrierte Selbstlebensbeschreibung überschreitet NADOLNYS Roman damit gängige Formen der Autofiktion.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132477819","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Fangt an zu kochen – das Rezept folgt“ (nach Brian Eno). Aber das Setting, die Zutaten, der Appetit und die Experimentierlust sollten schon gegeben sein. (Post-)dramaturgische und spielästhetische Positionen und Diskurspotentiale","authors":"S. Tigges","doi":"10.18778/2196-8403.2021.08","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.08","url":null,"abstract":"Die sich ästhetisch zunehmend durchdringende zeitgenössische Theater- und Performancepraxis weisen ein erhebliches Innovations- und Diskurspotential auf, das sowohl spielästhetische als auch (post-)dramaturgische Fragen auslöst. Dabei interessieren u.a. folgende Aspekte, gerade auch im Hinblick auf die künstlerische Ausbildungspraxis, besonders: Schein, Authentizität, Repräsentationskritik, Autorschaft, Stückentwicklung, (soziale) Teilhabe, Digitalisierung, Cross-gender-acting.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130565052","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Unser wichtigstes Palladium ist die Sprache“ – Zur Frage von Nation, Identität und Sprache in einem multilingualen Umfeld am Beispiel des Grafen JOHANN MAILÁTH","authors":"O. Tamássy-Lénárt","doi":"10.18778/2196-8403.2021.02","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.02","url":null,"abstract":"Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, wie sich das komplizierte Verhältnis von Sprache, Nation und Identität im ungarischen Reformzeitalter entwickelte. Dargestellt werden die Pest-Budaer Literaturlandschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die zu dieser Zeit im Königreich Ungarn kursierenden Auffassungen über die ‚Natio Hungarica‘ sowie das Schicksal jener Autor*innen, die sich trotz ihrer deutschen Muttersprache als Hungarus bekannten, aber die sich als Schriftsteller*innen nicht des Ungarischen bedienen wollten oder konnten. Als Beispiel dient Graf Johann Mailáth (1786-1855), eine transnationale Vermittlerfigur zwischen Pest-Buda und Wien und Anhänger der Idee des Staatspatriotismus im Sinne Hormayrs.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"26 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134025751","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Korpusgestützte Analyse der Verben ernennen und 任命 (renming): ein fremdsprachenunterricht-orientierter deutsch-chinesischer Vergleich","authors":"Yang Yaqing, Jarosław Aptacy","doi":"10.18778/2196-8403.2021.10","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2021.10","url":null,"abstract":"Die Korpuslinguistik kann dem Fremdsprachenunterricht dienen und die Lernenden beim Wortschatzerwerb unterstützen. Davon ausgehend werden in dem vorliegenden Beitrag Sätze mit ernennen aus dem DWDS-Korpus und die mit 任命 (renming) aus dem BCC-Korpus exzerpiert und vor allem in Bezug auf ihre Valenzmuster vergleichend analysiert. Obwohl die zwei Wörter jeweils in ihrem eigenen Sprachsystem dasselbe bedeuten, unterscheiden sie sich merklich auf der parole-Ebene. Diese Unterschiede können nach unserer Ansicht Ursache für eine negative Interferenz in der Zielsprache sein. Durch eine Analyse der Valenzrealisierung dieser Verben konnten direkte Schlussfolgerungen für eine didaktische Aufarbeitung des untersuchten Materials gezogen werden.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2021-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126646345","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"„Vier Steine seien der Heimat Dank“ – Kriegerdenkmäler und Erinnerungskulturen in Oberösterreich vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart","authors":"C. Gruber","doi":"10.18778/2196-8403.2020.10","DOIUrl":"https://doi.org/10.18778/2196-8403.2020.10","url":null,"abstract":"Kriegerdenkmäler spiegeln auf besondere Weise sowohl Brüche als auch Kontinuitäten wider, welche die politischen Umwälzungen des Ersten Weltkrieges, des Dritten Reichs sowie der Nachkriegszeit in der österreichischen Erinnerungskultur hinterlassen haben. Dieser Beitrag widmet sich einer Reihe von Denkmälern einer spezifischen Region in Oberösterreich. Die Analyse der Inschriften führt den ambivalenten und oberflächlich neutralen Charakter von Kriegerdenkmälern vor Augen: Deren sprachliche Botschaften lassen zwischen den Extrempolen ‚Helden‘ und ‚Opfer‘ bis heute kaum Platz für gesellschaftlich schonungslose und gleichzeitig historisch reflektierte Perspektiven auf die Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts.","PeriodicalId":366215,"journal":{"name":"Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen","volume":"44 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-12-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127048490","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}