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Versöhnung auf den Begriff gebracht: kolumbianische Perspektiven 想想哥伦比亚的处境
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 2020-06-25 DOI: 10.5771/9783845298597-211
Anika Oettler
{"title":"Versöhnung auf den Begriff gebracht: kolumbianische Perspektiven","authors":"Anika Oettler","doi":"10.5771/9783845298597-211","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-211","url":null,"abstract":"Im Zuge der Umsetzung des 2016 unterzeichneten Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia Ejército del Pueblo (FARC-EP, Bewaffnete Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens Volksarmee) wurden mehrere Instrumente der Transitional Justice eingesetzt, um das Problem der vergangenen kollektiven Gewalt zu adressieren. Dabei stellt die Comisión para el Esclarecimiento de la Verdad, la Convivencia y la No Repetición (Kommission für die Aufklärung der Wahrheit, das Zusammenleben und die Nicht-Wiederholung) eine der drei institutionellen Säulen des Sistema Integral de Verdad, Justicia, Reparación y No Repetición (SIVJRNR, Integrales System der Wahrheit, Gerechtigkeit, Reparation und Nicht-Wiederholung) dar. Diese Kommission soll durch historische Aufklärung, Anerkennung und die Förderung des Zusammenlebens in den Regionen die Grundlagen für die NichtWiederholung, die Versöhnung und den stabilen und nachhaltigen Frieden legen (Presidencia de la República 2017). In der Benennung dieser Institutionen und der Bestimmung ihrer Ziele spiegelt sich eine Vielfalt von Begriffen wider, die dann ins Spiel kommt, wenn es darum geht, Perspektiven für die Transformation gespaltener Gesellschaften oder die Aufarbeitung von systematisch begangenen Menschenrechtsverletzungen und Gewalttaten zu entwickeln. Während im internationalen akademischen Feld eine lebhafte Debatte um den Nutzen und Nachteil einzelner Begriffe geführt wird, ist in politischen, medialen und alltäglichen Diskursräumen ein Nebeneinander von oft vagen und unklaren Begriffen zu beobachten. Dabei hat sich auch der Begriff der Versöhnung als eine eingängige, aber höchst unscharfe vergangenheitspolitische Formel etabliert. Wie auch im Mandatstext der kolumbianischen Wahrheitskommission (vgl. ebda.) wird der Begriff der Versöhnung mit der Hoffnung auf eine Nicht-Wiederholung der gewaltsamen Vergangenheit und der Idee eines stabilen und nachhaltigen Friedens zusammenge1.","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"112 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129689152","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Selektive Gewalt, illegale Ökonomie und der Staat in Mexiko 选择性暴力非法经济和墨西哥政府
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 2020-06-25 DOI: 10.5771/9783845298597-53
Alke Jenss
{"title":"Selektive Gewalt, illegale Ökonomie und der Staat in Mexiko","authors":"Alke Jenss","doi":"10.5771/9783845298597-53","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-53","url":null,"abstract":"In Guerrero, Mexiko, sehen wir einen Mann mit Vollautomatikgewehr im Schatten einer Zeltplane am Tisch sitzen. In einem Artikel der britischen Zeitung The Guardian bezeichnet sich der Mann als Teil der Stratege einer bewaffneten „Selbstverteidigungsgruppe“, die behauptet, sie verfüge über 9.000 Mann. Hundert davon seien zum Töten ausgebildet: “[A] team that comes to destroy”. Was nach einem billigen Actionfilm klingt, zeigt einerseits die zersplitterte und schwer durchschaubare Sicherheitslage in Mexiko. Andererseits unterstreicht die Selbstpräsentation solcher Gruppen, dass sie nicht notwendigerweise antistaatliche Gewalt ausüben. Der Guardian zitiert den Mann, seine Verbindungen zum Militär seien bestens: “It’s a relationship of tolerance, if not coordination. [...] You don’t mess with us, and we don’t mess with you” (Stevenson 2019). Das gewaltsame Verschwindenlassen von 43 Studierenden aus Ayotzinapa im Jahr 2014 zeigte ähnliche, mindestens lokale und regionale Kooperationen zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Gewaltund Sicherheitsakteuren. Artikel wie der des Guardian vermitteln, was Soziolog*innen und Politikwissenschaftler*innen Kollusion nennen: Die Transformation von Staatlichkeit geht mit der Verquickung zwischen Staat und Kriminalität einher. Fue el estado („es war der Staat“): Seit 2014 ist das common sense in Mexiko. 2018 belaufen sich die offiziellen Zahlen auf 37.000 gewaltsam Verschwundene seit 2007, als die Offensive des Staates \"gegen die Drogen\" begann (Secretariado Ejecutivo del Sistema Nacional de Seguridad Pública 2018). Ich argumentiere, dass in Mexiko selektive Sicherheitsarrangements zwischen staatlicher und nicht-staatlicher Gewaltausübung trotz sich verändernder Kräftekonstellationen und einer neuen Regierung, die Gewalt durch den Staat stets kritisiert der Logik nach auf Dauer gestellt sind. Es gilt eine staatliche Politik der selektiven Sicherheit (ausführlich: Jenss 2016). Der Text beginnt mit einer Begriffsklärung und der Skizzierung des theoretischen Zugangs, bevor ich anschließend zentrale Thesen zum Verhältnis von illegaler Ökonomie und Staat zur Diskussion stelle und entsprechende Entwicklungen in Mexiko nachzeichne.","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122289064","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Zwischen Erinnern und Vergessen: Aktuelle Kontroversen zur Bearbeitung der Vergangenheit 在记忆与遗忘之间:关于处理过去的当前的争议
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783845298597-183
S. Peters
{"title":"Zwischen Erinnern und Vergessen: Aktuelle Kontroversen zur Bearbeitung der Vergangenheit","authors":"S. Peters","doi":"10.5771/9783845298597-183","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-183","url":null,"abstract":"Nicht nur im Reggaeton gilt: Vergessen ist en vogue! Die Frage des Vergessens im Internet wird in den Feuilletons der Tageszeitungen ebenso zentral diskutiert wie die Herausforderungen der Pflege von Demenzkranken in einer alternden Gesellschaft. Doch darüber hinaus hat das Vergessen in den vergangenen Jahren ein unerwartetes vergangenheitspolitisches Revival erlebt. Bereits vor einem knappen Jahrzehnt wurde eine neue „Konjunktur des Vergessens“ (Dimbath/Wehling 2011: 8) in den Debatten zur kollektiven Erinnerung konstatiert. In Teilen geht dies mit der Intention einher, eine vergangenheitspolitische Richtungsverschiebung vorzunehmen. Die Erinnerung an die Gewalt der Vergangenheit – so der Tenor einer wachsenden Anzahl von Stimmen – lässt die Wunden einer gewaltsamen Vergangenheit nicht etwa heilen, sondern perpetuiere die gesellschaftlichen Gräben und Konflikte beziehungsweise beinhalte sogar den Keim zukünftiger (gewaltsamer) Auseinandersetzungen. Diese Position steht in einem bemerkenswerten Kontrast zum mühsam erkämpften Konsens über den Wert der Erinnerung als Teil der Bearbeitung der Gewalt von Diktaturen, Bürgerkriegen und massiven Menschenrechtsverletzungen. Damit opponiert sie auch gegen die Bedeutung der kollektiven Erinnerung als Bedingung der Möglichkeit auf dem Weg zur Prävention der Wiederholung solcher Gewalttaten. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Imperativ der Erinnerung ist weiterhin weit verbrei-","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122152279","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Zur Aushandlung von Wahrheit – Transitional Justice und Bildungspolitik in Guatemala 进行辩论
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783845298597-161
J. Kirchheimer
{"title":"Zur Aushandlung von Wahrheit – Transitional Justice und Bildungspolitik in Guatemala","authors":"J. Kirchheimer","doi":"10.5771/9783845298597-161","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-161","url":null,"abstract":"1996 wurde nach Jahren der Verhandlungen zwischen dem guatemaltekischen Staat und der Guerillaorganisation Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca (URNG), einer der längsten und blutigsten bewaffneten Konflikte des Kalten Krieges beendet. Seither stellen der guatemaltekische Friedensprozess und die Wahrheitskommission (Comisión de Esclarecimiento Histórico, CEH) eine wichtige Referenz für eine Reihe akademischer Debatten dar. Das liegt einerseits an der Rolle Zentralamerikas als Laboratorium für internationale Politiken der Konflikttransformation (Brett 2013; Kurtenbach 2007). Andererseits repräsentierte die CEH einen bis dato neuen Typus institutionalisierter Aufklärung. Statt einer Reihe von Vergehen isoliert zu betrachten, versuchte die Kommission, Massenverbrechen in ihrem historischen und institutionellem Zusammenhang zu erklären (Grandin 2012). Viel seltener wird allerdings über einen dritten Aspekt des Friedensprozesses berichtet, der gerade im Hinblick auf Debatten über die gesellschaftliche und politische Wirkung von Wahrheitskommissionen nicht weniger interessant ist: die Bildungsreform und insbesondere die Revision des Curriculums, die sowohl in den Friedensverträgen von 1996 als auch in den Empfehlungen der CEH von 1999 verankert wurden. Diese Auslassung ist durchaus überraschend: Schließlich werden Wahrheitskommissionen häufig damit legitimiert, dass die offizielle Anerkennung von Verbrechen, Tätern und Opfern, einen gewissermaßen pädagogischen Effekt habe (Mendeloff 2011: 358). So argumentierte Hayner (1994: 607), dass Wahrheitskommissionen einen gesellschaftlichen Lernprozess anstoßen könnten, der die Wiederholung von Verbrechen unwahrscheinlicher mache und Geschichtsrevisionismus unterbinde. Ignatieff (1995: 113), beschreibt Wahrheitskommissionen als ein Mittel, Vergangenheitsdiskurse einzuhegen, indem die Anzahl lässlicher Lügen (permissible lies) reduziert werde. Gerade im lateinamerikanischen Kontext sind solche Argumente plausibel, da Geheimhaltung oftmals selbst zu einem strategischen Element staatlicher Gewaltausübung wurde (Oettler 2008: 86). 1.","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133990632","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika 拉丁美洲的暴力和冲突处理
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783845298597-7
S. Peters
{"title":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","authors":"S. Peters","doi":"10.5771/9783845298597-7","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-7","url":null,"abstract":"Latin America is puzzling: Politicians often celebrate Latin America as a peaceful region. However, their slogans conflict with the reality of everyday life there. The region is characterised by a high level of violence and for years has consistently recorded one of the highest incidences of violence globally. Nevertheless, Latin America is also a place where innovative conflict resolution mechanisms take place. This book aims to contribute to analysis of the concurrence of widespread violence and innovative approaches to conflict resolution. It adopts an interdisciplinary perspective and highlights current dynamics based on single-case and comparative studies as well as conceptual discussions. \u0000\u0000With contributions by\u0000Lena Ahrends, Kai Ambos, Horacio Castellanos Moya, Kristina Dietz, Rosario Figari-Layús, Myriell Fußer, Anna von Gall, Ornella Gessler, Sonja Jalali, Alke Jenss, Antonia Jordan, Jakob Kirchheimer, Sascha Menig, Brigitta von Messling, Anika Oettler, Stefan Peters, Julian Reiter, Veronika Reichwein, Gustavo Urquizo, Hannes Warnecke-Berger\u0000","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132391021","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Titelei/Inhaltsverzeichnis Titelei /目录。
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783845298597-1
{"title":"Titelei/Inhaltsverzeichnis","authors":"","doi":"10.5771/9783845298597-1","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-1","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129435521","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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Die Selbstreproduktion der Gewalt? Zentralamerika nach den Bürgerkriegen 暴力的自我释放?中美洲随着内战
Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika Pub Date : 1900-01-01 DOI: 10.5771/9783845298597-33
Hannes Warnecke-Berger
{"title":"Die Selbstreproduktion der Gewalt? Zentralamerika nach den Bürgerkriegen","authors":"Hannes Warnecke-Berger","doi":"10.5771/9783845298597-33","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845298597-33","url":null,"abstract":"Mehr als 25 Jahre nach dem Ende der Bürgerkriege, die in El Salvador im Jahr 1992 und in Guatemala im Jahr 1996 mit der Unterzeichnung von Friedensverträgen ihr Ende fanden, und der damit verbundenen „Lösung“ der Zentralamerikakrise bleibt Gewalt ein Strukturmerkmal zentralamerikanischer Gesellschaften. Es ist Gewalt im Frieden, da die politische Artikulation des Konflikts ausgeschaltet wurde, dessen struktureller Nährboden aber nach wie vor wirkt (Zinecker 2014). Gewalt ist in vielen Teilen Zentralamerikas ein Alltagsphänomen. Sie hat sich in den Gesellschaften eingenistet und durchdringt sie fast allgegenwärtig. Es ist nicht nur die „alte“ Gewalt, die sich im politischen System entwickelte und die darauf abzielte die Gesellschaft zu verändern, sondern auch die „neue“ Gewalt, die zwar immer noch in der Öffentlichkeit, nun aber scheinbar ohne politische Motive ausgeübt wird, die das heutige Gesicht Zentralamerikas prägt. Gewalt ist in der Familie, Gewalt ist in der Schule, Gewalt ist auf der Straße, Gewalt ist auf dem Markt, Gewalt ist vor der Kirche. Kurz: Gewalt ist überall. Werden international vergleichbare Statistiken zu Grunde gelegt, so ist Zentralamerika heute eine der gewaltreichsten Regionen der Welt. Gewaltraten übertreffen hier um ein Vielfaches das europäische Niveau. Jedoch haben auch der Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump und die damit verbundene Rhetorik gegen Zentralamerika, die Aufreihung einiger der in Zentralamerika aktiven Gewaltakteure auf der Terrorliste der USA und schließlich die Stigmatisierung der in Zentralamerika präsenten Jugendbanden als „most dangerous gang in the Americas“ (Wolf 2012), dazu beigetragen, Zentralamerika als eine besonders brutale Weltregion darzustellen. Tatsächliche Gewalt und „moral panics“ gehen Hand in Hand. Die ökonomischen und sozialen Folgen der Gewalt sind nicht nur geringeres Wirtschaftswachstum, erhebliche Einschnitte in der lokalen, regionalen und nationalen Entwicklung, sondern ebenso ein bedeutsamer Grund für die anhaltende Migration Richtung Norden. Auch die politi1.","PeriodicalId":301681,"journal":{"name":"Gewalt und Konfliktbearbeitung in Lateinamerika","volume":"73 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126435614","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
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