{"title":"Eine Definition der Angemessenheit mit mehreren Variablen: Herausforderungen und Chancen","authors":"Simon Brimblecombe","doi":"10.1111/issg.12036","DOIUrl":"10.1111/issg.12036","url":null,"abstract":"<div>\u0000 \u0000 <p>Die Verabschiedung der Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation über sozialen Basisschutz, 2012 (Nr. 202), zeigt, wie wichtig die Ausweitung der Deckung der sozialen Sicherheit weltweit genommen wird. Damit die positiven Auswirkungen einer Deckungsausweitung maximal genutzt werden können, müssen nicht nur möglichst viele Menschen Leistungen und Dienstleistungen erhalten, die so viele Risiken wie möglich abdecken, sondern die Leistungen müssen auch angemessen sein. Wenn auch nicht ganz ohne Aufwand, so kann doch ein Deckungsniveau definiert und gemessen werden. Die Definition einer angemessene Leistung gestaltet sich hingegen oft schwieriger und beruhte bislang meist auf dem Mass relativer Angemessenheit der Geldleistungen: der Ersatzquote. Angesichts der vielfältigen Ziele, welche die Systeme der sozialen Sicherheit anstreben, erscheint allerdings die Verwendung einer umfassender angesetzten Angemessenheit, die nicht nur die Höhe der Geldleistungen betrachtet, nicht nur viel angebrachter, sondern auch notwendig. In einem Kontext, in dem die finanziellen Zwänge nachweislich stärker sind denn je, untersucht dieser Artikel die Bedeutung des Konzepts der Angemessenheit sowie die Frage, warum eine allgemeinere Betrachtung dieser Art notwendig scheint, damit auch andere Aspekte der Leistungs- und Dienstleistungserbringung berücksichtigt werden können. Der Artikel beschreibt, wie eine solche Analyse anhand mehrerer Variablen durchgeführt werden könnte und welches ihre Herausforderungen sind. Durch die Mitberücksichtigung weiterer Ziele der Leistungserbringung – wie etwa die Dienstleistungsqualität, die Sicherheit der Leistungen und die Interaktion mit anderen Akteuren – versucht der Artikel dazu beizutragen, die Debatte weiter zu führen.</p>\u0000 </div>","PeriodicalId":100723,"journal":{"name":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","volume":"66 3-4","pages":"195-219"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-12-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/issg.12036","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"106556623","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Vorwort","authors":"Hans-Horst Konkolewsky","doi":"10.1111/issg.12028","DOIUrl":"https://doi.org/10.1111/issg.12028","url":null,"abstract":"<p>Diese Sonderausgabe in Form einer Doppelnummer der <i>Internationalen Revue für Soziale Sicherheit</i> befasst sich mit der vorrangigen Herausforderung der Ausweitung der Deckung durch die soziale Sicherheit. Sie entstand unter Leitung von Krzysztof Hagemejer, Verantwortlicher für politische Entwicklung und Forschung der Hauptabteilung Sozialschutz des Internationalen Arbeitsamtes.</p><p>Im Juni 2012 verabschiedete die 101. Sitzung der Internationalen Arbeitskonferenz eine neue Empfehlung für die soziale Sicherheit: die <i>Empfehlung betreffend den nationalen sozialen Basisschutz, 2012 (Nr. 202)</i>. Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) unterstützt die Empfehlung Nr. 202 mit Nachdruck als unverzichtbares Instrument zur Ausweitung der Deckung durch die soziale Sicherheit und als Orientierungshilfe für nationale Akteure bei der Entwicklung von sozialer Sicherheit für alle. Es scheint daher selbstverständlich, dass der Hauptzweck der vorliegenden Doppelnummer darin liegt, die Ziele dieser Empfehlung zu unterstützen und zur Geltung zu bringen.</p><p>In diesem Sinn ist die Empfehlung Nr. 202 eine zweidimensionale Strategie zur Ausweitung der Deckung und zum Aufbau und Erhalt umfassender Systeme der sozialen Sicherheit: Es geht um die Einrichtung von Basisniveaus in Form von grundlegenden Garantien der sozialen Sicherheit, um allen Bedürftigen so rasch wie möglich Schutz zu bieten („horizontale“ Dimension); Ausweitung von Geltungsbereichen und Niveaus der Deckung durch die soziale Sicherheit gemäß <i>Übereinkommen 102 (1952) über Soziale Sicherheit (Mindeststandards)</i> und anderen bestehenden Normen der sozialen Sicherheit auf möglichst viele Personen und so schnell wie möglich („vertikale“ Dimension).</p><p>Geleitet von der strategischen Vision der IVSS von der dynamischen sozialen Sicherheit und der IVSS-Strategie zur Ausweitung der Deckung durch die soziale Sicherheit haben die IVSS-Mitgliedsorganisationen einander und weiteren relevanten Beteiligten viel zu bieten, was das Fachwissen in der Verwaltung von Programmen der sozialen Sicherheit zur erfolgreichen Ausweitung der Deckung betrifft, nicht zuletzt in Bezug auf die „vertikale“ Dimension. Die Verbreitung dieses unvergleichlichen Fachwissens, das in den IVSS-Richtlinien für soziale Sicherheit maßgebend formalisiert ist, wird durch die Entwicklung des IVSS-Zentrums für Exzellenz erleichtert, das ein umfassendes Angebot von Dienstleistungen für IVSS-Mitglieder bereitstellt.</p><p>Ein weiteres Anliegen dieser Sondernummer ist es, die langjährige Arbeitsbeziehung zwischen IVSS und IAA zu bekräftigen, die 2012 durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung der beiden Organisationen über die Zusammenarbeit im Bereich der sozialen Sicherheit weiter gestärkt wurde.</p><p>Ein nicht minder wichtiges Ziel ist es, die IVSS-Mitgliedsorganisationen über internationale Entwicklungen in der sozialen Sicherheit auf dem Laufenden zu halten. Die in den Beiträgen dieser So","PeriodicalId":100723,"journal":{"name":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","volume":"66 3-4","pages":"1-2"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-12-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/issg.12028","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134805268","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"OA","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Finanzierung des sozialen Basisschutzes: Gedanken zum finanzpolitischen Spielraum","authors":"Elliott Harris","doi":"10.1111/issg.12034","DOIUrl":"10.1111/issg.12034","url":null,"abstract":"<div>\u0000 \u0000 <p>Die Effizienz des Sozialschutzes im Kampf gegen Armut und Bedürftigkeit, bei der Abfederung von Schocks, der Verringerung sozialer Ungleichheit und der Förderung von langfristigem Wachstum ist bewiesen, doch effiziente Systeme der sozialen Sicherung sind in vielen Entwicklungsländern sowie in Ländern mit geringem Einkommen seit geraumer Zeit ein unbezahlbarer Luxus. Das Konzept eines Sockels der sozialen Sicherung besteht in der Einrichtung eines garantierten Minimums an sozialer Sicherheit zu einem vernünftigen Preis, auch in einem Umfeld knapper Ressourcen; ein Sockel, der als Plattform für die graduelle Einführung eines umfassenden Systems der sozialen Sicherheit dient. Die Einführung und Aufrechterhaltung eines solchen Sockels bzw. seine Ausdehnung setzt die gegenwärtige und zukünftige Mobilisierung von Haushaltsmitteln voraus. Der vorliegende Artikel argumentiert, dass bei der Schaffung des dafür notwendigen finanzpolitischen Spielraums zunächst die Vorhersehbarkeit sorgfältig analysiert werden muss, ferner auch die Auswirkungen gegenwärtiger Finanzierungsentscheidungen auf die längerfristige finanzielle Tragfähigkeit von Steuern und Schulden, die gesamtwirtschaftliche Stabilität, Ungleichheit, Armutsminderung und das Wachstum und somit auf den zukünftigen finanziellen Spielraum. Aus dieser Perspektive untersucht der Artikel die Auswirkungen der Schaffung von Haushaltsmitteln durch die zusätzliche Bereitstellung von Ressourcen innerhalb des Landes, ferner durch Neuzuweisung von Ausgaben oder Effizienzsteigerung, Reduzierung des Schuldendienstes oder externe Finanzierungsquellen. Er präsentiert auch eine breite Palette von Maßnahmen zu einem vernünftigen Preis, die auf langfristig tragbare Art und Weise in Ländern mit unterschiedlichen Einkommens- und Entwicklungsniveaus getroffen worden sind, sowohl mit eigenen Ressourcen als auch mit externer Finanzierung.</p>\u0000 </div>","PeriodicalId":100723,"journal":{"name":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","volume":"66 3-4","pages":"125-163"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-12-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/issg.12034","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"103866177","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Bernhard Ebbinghaus (Hrsg.). \u0000 The varieties of pension governance – Pension privatization in Europe. \u0000Oxford, \u0000Oxford University Press, \u0000 2011. 440 S. ISBN 978-0-19-958602-08.","authors":"Hedva Sarfati","doi":"10.1111/issg.12025","DOIUrl":"10.1111/issg.12025","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":100723,"journal":{"name":"Internationale Revue für Soziale Sicherheit","volume":"66 2","pages":"151-154"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2013-06-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1111/issg.12025","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"104936740","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}