{"title":"Semistrukturierte Interviews mit jüdisch-deutschen Ärztinnen und Ärzten über Verlust, Trauer und ärztliche Trauerbegleitung","authors":"David Tschebiner","doi":"10.1515/spircare-2022-0037","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0037","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Fragestellung: Vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Trauerbegleitungspraxis sechs jüdisch-deutscher Ärztinnen und Ärzte, ihren Perspektiven auf Verlust, Trauer und ärztliche Trauerbegleitung sowie der Frage, inwiefern ihre Biografie und ihre Religiosität/Spiritualität (R/S) diese formen. Methode: Hierzu wurden semistrukturierte Interviews geführt und mittels einer adaptierten Version der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Die Intensität und Komplexität des trauerbegleitenden Kontaktes hängt u. a. vom Belastungspotenzial des Verlusts, der persönlichen Identifikation mit den Betreuten sowie der gegenseitigen Sympathie ab. Inhaltlich finden sich „klassisch ärztliche“ Verhaltensweisen (z. B. Medikation, Überweisung); die Respondenten beleuchten jedoch auch schulmedizinisch wenig beachtete interaktionelle Phänomene (z. B. „Mitgefühl“, „für jemanden da sein“) und erörtern u. a. den vieldeutigen Trauerbegriff sowie das Spannungsfeld zwischen Professionalität und emotionaler Intimität im Kontakt. Als einflussnehmend auf ihre Trauerbegleitung beschreiben die Respondenten private und berufliche Trauererfahrungen, die Auseinandersetzung mit Religionsethik (z. B. in Bezug auf Ideen der Nächstenliebe und des Leids) sowie Auswirkungen der jüdischen Verfolgungsgeschichte auf ihre subjektive Lebenswelt. Über den Einfluss ihrer selbstbeurteilten R/S erlauben die Studienergebnisse keine verlässliche Aussage. Diskussion: Vorliegende Untersuchung sensibilisiert für zwischenmenschliche Konflikte, Rollenbilder sowie Bedürfnisse innerhalb der Beziehung zwischen Ärzten und Trauernden und zeigt auf, wie der Zugang zur eigenen Trauerbegleitungspraxis geformt wird bzw. wie diese aussehen kann. Damit bietet sie einen Ansatz zur aktiven Definition und Entwicklung der eigenen ärztlich-trauerbegleitenden Funktion.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"9 1","pages":"240 - 249"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"91287836","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Muslimische Seelsorge in einem interreligiös geprägten Gesundheitswesen","authors":"S. Gärtner","doi":"10.1515/spircare-2022-0067","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0067","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der Beitrag geht von dem illustrativen Fallbericht einer islamischen Seelsorgerin in einem Krankenhaus aus. In einem zweiten Schritt wird die Empirie in einen größeren Zusammenhang gestellt: Es geht um das Rollenverständnis islamischer Seelsorgepersonen in einem interreligiösen Kontext, den Glauben muslimischer Patientinnen und Patienten in diesem Kontext, ihre damit verbundenen Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit sowie die Bedeutung von Familie und Kultur für die seelsorgliche Begleitung. Abschließend skizziere ich die Situation von Musliminnen und Muslimen in den Niederlanden und danach das Umfeld der dortigen islamischen Seelsorge, näherhin die Ausbildungsmöglichkeiten und ihren Status in einer säkularen Organisation.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"6 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"75669606","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Storytelling in sozialen Medien – die Umkehrung eines Seelsorge-Paradigmas?","authors":"A. Haußmann","doi":"10.1515/spircare-2022-0074","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0074","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"50 1","pages":"89 - 97"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76447658","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digitalisierung in der TelefonSeelsorge – Erfahrungsbericht und Empfehlungen","authors":"Markus Mütze","doi":"10.1515/spircare-2022-0075","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0075","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"12 1","pages":"160 - 163"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80965713","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Sterben und Tod – Flucht, Krieg, Religion und die Möglichkeiten der Psychotherapie","authors":"N. Mönter","doi":"10.1515/spircare-2023-0001","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2023-0001","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"70 1","pages":"175 - 178"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"89700566","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Geistliche Trockenheit bei stationär behandelten Personen mit depressiven und Suchterkrankungen","authors":"Guido Alexander Maas, Charlotte Maas, A. Büssing","doi":"10.1515/spircare-2022-0059","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0059","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Psychisch erkrankte Personen scheinen häufiger Gefühle geistlicher Trockenheit zu empfinden als unbelastete (religiöse) Vergleichsgruppen. Dies konnte in einer Studie auf Basis der Spiritual Dryness Scale bei depressiven und Suchterkrankten in stationärer Behandlung beobachtet werden. Der folgende Artikel beschäftigt sich mit möglichen Implikationen, die sich hieraus für eine Psychotherapie ergeben können. Es werden zum einen allgemeine Implikationen für den erweiterten klinischen Kontext beleuchtet. Zum anderen wird anhand von zwei ausgewählten psychotherapeutischen Verfahrensansätzen (kognitive Umstrukturierung sowie Akzeptanz- und Commitment-Therapie) exemplarisch vorgestellt, wie sich die Aspekte der geistlichen Trockenheit in die dyadische (Individual-) Psychotherapie von depressiven und alkoholabhängigen Patienten integrieren lassen können. Deren praxisnahe Umsetzung wird anhand von einigen Beispielen deutlich gemacht.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"21 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81996039","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
A. Haußmann, Simon Peng-Keller, D. Neuhold, Fabian Winiger
{"title":"Digitalisierte Spiritual Care und Seelsorge","authors":"A. Haußmann, Simon Peng-Keller, D. Neuhold, Fabian Winiger","doi":"10.1515/spircare-2023-0012","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2023-0012","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"6 1","pages":"87 - 88"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-29","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"79067300","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Niederschwellig, flexibel, digital – Seelsorge auf Instagram","authors":"Insa Maren Lindena","doi":"10.1515/spircare-2022-0065","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0065","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Seelsorge wird schon seit den 1990er Jahren digital per Mail oder Chat angeboten. Seit einigen Jahren gibt es vermehrt auch Seelsorge auf Instagram. Um erste Einblicke zu erhalten, wurde ein Fragebogen entwickelt, der von drei auf Instagram seelsorglich aktiven Pfarrpersonen ausgefüllt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurde. Die Ergebnisse vermitteln einen Eindruck, wie Seelsorge auf Instagram umgesetzt werden kann und welche Chancen und Herausforderungen dabei entstehen. Sie zeigen, dass die Selbstpräsentation als Pfarrperson sowie die angesprochenen Themen (z. B. Krankheit, Sterben, Beziehungsprobleme, Glaubensfragen) in Posts und Stories Anknüpfungspunkte zur Seelsorge auf Instagram bieten, die v. a. in den Privatnachrichten stattfindet. Die Chance der Instagram-Seelsorge liegt in ihrer Niederschwelligkeit sowie der zeitlichen und örtlichen Flexibilität, die besonders für weibliche, jüngere Personen im Alter von ca. 18 bis 45 Jahren attraktiv sind. Das unvorhersehbare Arbeitsaufkommen und der damit verbundene hohe Zeitaufwand werden wiederum als herausfordernd beschrieben. Auch die Wahrung des Seelsorgegeheimnisses wird aufgrund der Datenschutzprobleme als schwierig wahrgenommen. Doch ein Rückzug aus der Social-Media-Seelsorge scheint trotz der datenschutzrechtlichen Herausforderungen nicht angemessen. Vielmehr besteht die Notwendigkeit, neue Regelungen und technische Möglichkeiten zu entwickeln, um verantwortungsvolle und rechtlich abgesicherte Seelsorge auf Instagram weiterhin zu gewährleisten.","PeriodicalId":36836,"journal":{"name":"Journal of Spiritual Formation and Soul Care","volume":"53 1","pages":"135 - 142"},"PeriodicalIF":0.3,"publicationDate":"2023-03-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"88469188","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}