{"title":"Kleine Literaturen – kleine Archive?","authors":"Dominik Srienc","doi":"10.1515/9783110696479-007","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110696479-007","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":346297,"journal":{"name":"Logiken der Sammlung","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129195826","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Sammlung zur Repression – Zugang als demokratisches Recht","authors":"Joachim Förster","doi":"10.1515/9783110696479-011","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110696479-011","url":null,"abstract":"Wer einmal Gelegenheit hatte, in den Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR (Stasi-Akten) zu lesen, dem erschiene es vermutlich nicht naheliegend, das Stasi-Unterlagen-Archiv im Rahmen einer Veranstaltungsreihe Literatur und Archiv zu thematisieren. Endlose Schachtelsätze, bürokratisch-militärische Wortungetüme und eine Fülle von Abkürzungen – die Sprache der Stasi (vom banalen Inhalt vieler Berichte ganz abgesehen) ist eher ein sprachliches Gegenbild zur Literatur. Eine zeitgeschichtliche Assoziation zur Literatur wäre die Tatsache, dass kaum ein anderes Milieu von der Stasi so lückenlos überwacht und kontrolliert wurde wie die SchriftstellerInnen in der DDR. Wohl nirgends verfügte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) über ein so dichtes Spitzelnetz wie im sog. Sicherungsbereich Literatur. Der Schriftstellerverband war durchsetzt von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM), missliebige KünstlerInnen waren Opfer zersetzender Maßnahmen. Kaum etwas fürchtete Stasi-Chef Erich Mielke so sehr wie die intellektuelle Unbotmäßigkeit. Für den interdisziplinären Ansatz dieser Reihe, die „Logiken der Sammlung“ vergleichend zu beleuchten, dürfte das Stasi-Unterlagen-Archiv im Hinblick auf seine Besonderheiten allerdings nicht uninteressant sein. Nie zuvor sind die Hinterlassenschaften einer Geheimpolizei geschlossen übergeben und zeitnah zugänglich gemacht worden. Die Stasi hat niemals damit gerechnet, dass die Produkte ihrer streng konspirativen Tätigkeit eines Tages in diametraler Umkehr ihres Entstehungszwecks ausgerechnet auch den Opfern ihrer Maßnahmen gegenüber offengelegt werden würden. Vor Abgabe nicht mehr benötigter Akten an Archive oder der Aufnahme in Sammlungen finden im Regelfall Prozesse der Anbietung, archivarischen Bewertung und Auswahl statt. Des Weiteren gelten für Unterlagen mit personenbezogenen Informationen normalerweise lange Schutzfristen, die einer Nutzung ohne Einwilligung grundsätzlich entgegenstehen. Die Stasi-Unterlagen wurden durch den plötzlich eintretenden politischen Umbruch der friedlichen Revolution und die Besetzungen der Stasi-Dienststellen 1989/90 quasi aus dem laufenden Betrieb","PeriodicalId":346297,"journal":{"name":"Logiken der Sammlung","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"130556119","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Frontmatter","authors":"","doi":"10.1515/9783110696479-fm","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110696479-fm","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":346297,"journal":{"name":"Logiken der Sammlung","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123727967","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Konservierung der Töne. Ein Archiv für gesprochene Sprache","authors":"Stephan Gaisbauer","doi":"10.1515/9783110696479-008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110696479-008","url":null,"abstract":"Im Rahmen einer Publikation, die vornehmlich Archiven und Sammlungen literarischer Texte oder bildkünstlerischer Werke gewidmet ist, mag die Präsentation eines Archivs für gesprochene Sprache vielleicht peripher oder gar exotisch wirken. Die Besonderheiten eines solchen Archivs ergeben sich nicht nur aus den spezifischen Kategorien von Medialität und Materialität, sondern auch aufgrund praktischer Fragen wie der Handhabung von Primärund Metadaten, der Transkription und Annotation von Gesprächsdaten oder der archivtauglichen Langzeitsicherung. Da allerdings der Anteil digitaler Medien in allen Arten von Archiven ständig zunimmt, werden kategorielle Unterschiede zwischen den klassischen Literaturund Kunstarchiven und den Tonund Filmarchiven zunehmend geringer werden. Als bescheidenes Beispiel eines Audio-Archivs soll im Folgenden das OÖ. Spracharchiv vorgestellt werden, das im Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich angesiedelt ist und neben schriftlichen Quellen zu den Dialekten des Landes vor allem Tondokumente beherbergt. Geführt und bestückt wird das Archiv von der hausinternen Einrichtung OÖ. Sprachforschung, die sich der Erforschung, Dokumentation und Beschreibung oberösterreichischer Sprachvarietäten in ihren vielfältigen regionalen, sozialen und medialen Erscheinungsformen widmet. Das OÖ. Spracharchiv kann es hinsichtlich Alter und Bedeutung, Umfang und Erschließungsgrad natürlich keineswegs mit anderen traditionsreichen Spracharchiven – etwa dem „Archiv für gesprochenes Deutsch“ in Mannheim (vgl. Schmidt 2017) – aufnehmen: Es ist erst rund 25 Jahre alt, sein Sammelschwerpunkt sind die regionalen Sprachvarietäten eines Bundeslandes, die inhaltliche Erschließung ist bislang nur ansatzweise erfolgt, eine (Online-)Publikation der Tondokumente liegt noch in weiter Ferne. Von seiner Genese her ist das OÖ. Spracharchiv auch nicht das Ergebnis einer systematischen Sammeltätigkeit oder eines zielgerichteten Konzepts, sondern gleichsam nur Nebenprodukt des größeren Projektes Sprachatlas von Oberösterreich (SAO), bei dem neben den schriftlichen Aufzeichnungen an jedem Erhebungsort zusätzlich Tonaufnahmen eines oder mehrerer freier Gespräche gemacht wurden. Mit den Audio-Kassetten, Tonbändern und DAT-Kassetten, die pro Gemeinde etwa zwischen 30 und 60 Minuten freie Erzählungen enthalten, wurde im Jahr 1995 ein kleines AudioArchiv eingerichtet. Seither wurden die Materialien kontinuierlich vermehrt, sodass der Bestand an eigenen Tondokumenten gegenwärtig immerhin rund","PeriodicalId":346297,"journal":{"name":"Logiken der Sammlung","volume":"24 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-04-06","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125913566","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}