{"title":"Institutionalisierung der Freiheit im Recht. Foucault und die postmarxistische Rechtskritik","authors":"K. Schubert","doi":"10.5771/9783748904618-351","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748904618-351","url":null,"abstract":"In der postmarxistischen politischen Philosophie wird die Veranderung gegenuber der Verstetigung analytisch und normativ bevorzugt. Deshalb leistet die postmarxistische Theorie keine realistische Analyse und normativ-differenzierende Bewertung von politischen Institutionen, insbesondere des Rechts. Der Beitrag liefert einen Ansatz, um diese Lucke zu schliesen, indem er der Abblendung von institutionellen Fragen mit einer neuen postfundamentalistischen Institutionentheorie begegnet. Diese Theorie basiert auf dem Freiheitsbegriff der Kritik, der im Anschluss an Foucault entwickelt wird und zeigt, dass kritischer Subjektivitat durch die Institutionalisierung von freiheitlichen Subjektivierungsregimen bedingt ist. Dieser Freiheitsbegriff korrigiert den avanciertesten Ansatz der postmarxistischen Rechtstheorie, Menkes Rechtskritik. Deren Starke ist es, die liberal entpolitisierende Subjektivierung des Rechts zu kritisieren, doch Menkes Vorschlag einer radikalen Politisierung ist paternalistisch. Mit Foucault lasst sich hingegen ein Recht denken, das Subjektivierung kritisiert und dennoch nicht paternalistisch ist, weil es die Subjekte zur Kritik der Institutionen befahigt.","PeriodicalId":335821,"journal":{"name":"Institutionen des Politischen","volume":"30 4","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-09-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"120932515","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"I. Systematische und historische Grundlagen","authors":"","doi":"10.5771/9783748904618-25","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748904618-25","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":335821,"journal":{"name":"Institutionen des Politischen","volume":"41 8 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129649468","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zwischen Ordnung und Nicht-Ordnung. Demokratische Stasis als Alternative zum radikaldemokratischen Konfliktbegriff","authors":"Sara Gebh","doi":"10.5771/9783748904618-111","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748904618-111","url":null,"abstract":"Die radikaldemokratische Tradition konzipiert Konflikt meist als Unterbrechung, Ereignis oder flüchtigen Moment der Transgression. Fragen der Institution und Ordnung finden in dieser präsentistischen Logik kaum Beach-tung. Der Abbau dieses institutionellen Defizits der Radikaldemokratie erfordert einen alternativen Konfliktbegriff, der der Einsicht in die Grundlosigkeit jeder politischen Ordnung gerecht wird, aber über die schlichte Negation des Status Quo hinausweist. Zu diesem Zweck entwickelt der vorliegende Beitrag das Konzept der demokratischen Stasis. Ausgehend von einer Rekonstruktion der antiken Verwendungsweise lässt sich demokratiazsche Stasis als Politisierung verstehen, die dem Prinzip der gleichen politischen Freiheit verpflichtet ist und deswegen provisorisch, im Namen des demos , kollektiv und öffentlich ausgetragen wird. Erst solch ein alternativer Konfliktbegriff ermöglicht es, radikale Demokratie nicht nur als Aufflackern eines emanzipatorischen Impulses zu denken, sondern sich auf die Suche","PeriodicalId":335821,"journal":{"name":"Institutionen des Politischen","volume":"143 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128402642","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Titelei/Inhaltsverzeichnis","authors":"","doi":"10.5771/9783748904618-1","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748904618-1","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":335821,"journal":{"name":"Institutionen des Politischen","volume":"284 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123097544","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Von der Unmöglichkeit der Institutionalisierung des Politischen zur ambivalenten Kraft politischer Imagination. Ein Streifzug mit Marchart, Hochschild und Castoriadis","authors":"G. Thonhauser","doi":"10.5771/9783748904618-379","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783748904618-379","url":null,"abstract":"Der Beitrag widmet sich zunächst der Frage, warum in der Debatte um die politische Differenz die Dimension der Institutionalisierung untertheoretisiert bleibt. Anhand ausgewählter Positionen wird gezeigt, wie das Denken der politischen Differenz auf eine von zwei Alternativen hinausläuft: einen Philosophismus, der sich radikal von der Politik verabschiedet, oder einen Politizismus, der sich radikal der Politik verschreibt. Beide Alternativen haben zur Folge, dass aus einer Ontologie des Politischen nichts für die konkrete Gestaltung politischer Institutionen folgen kann. Zudem wird gezeigt, dass die Rede von der politischen Differenz ihre Dringlichkeit angesichts der post-politischen Situation Ende des 20. Jahrhundert erhielt, während die gegenwärtige Rückkehr des Politischen die Fokusverschiebung auf tatsächliche politische Alternativen geboten erscheinen lässt. Nach einer Rekonstruktion von Marcharts Reformulierung der politischen Differenz werden anschließend mit Hochschild und Castoriadis Mechanismen identifiziert, die dafür sorgen, dass es uns zumeist gelingt, eine Konfrontation mit der Abgründigkeit des Sozialen zu vermeiden, indem wir potenzielle Dissonanzen","PeriodicalId":335821,"journal":{"name":"Institutionen des Politischen","volume":"136 3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124599643","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}