{"title":"Industrie 4.0 als sozio-technische Zukunftsvorstellung. Zur Bedeutung von organisationaler Sinnerzeugung und -stiftung","authors":"U. Meyer","doi":"10.5771/9783845295008-349","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-349","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Dieser Artikel geht der Frage nach, wie und aus welchen Gründen der Begriff und die Idee einer Industrie 4.0 in Deutschland in den Jahren ab 2012 so erfolgreich und wirkmächtig geworden ist. Die Debatte um eine Industrie 4.0 ist klar einzuordnen in den größeren Kontext der Digitalisierung in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Neben den deutlich globaleren Begriffen der Digitalisierung, insbesondere Big Data und Sharing Economy, hat sich Industrie 4.0 als zentraler Begriff der Digitalisierung in Deutschland etabliert. Industrie 4.0 dient dabei als Beispiel für eine sozio-technische Zukunftsvorstellung und die Wirkung solcher Ideen über zukünftige Technikentwicklung auf die Gegenwart. Um die Entstehung und den Erfolg solcher Begriffe erfassen zu können, werden Konzepte aus den Science and Technology Studies (STS) bzw. der Techniksoziologie mit solchen aus der Organisationssoziologie verbunden. Der Artikel argumentiert, dass eine sozio-technische Zukunftsvorstellung dann erfolgreich ist, wenn sie möglichst vielen unterschiedlichen Organisationen Orientierung geben kann. Es zeig sich, dass solche Digitalisierungsdebatten, wie Industrie 4.0 eine ist, durchaus wirkmächtig sind, nicht aber unbedingt in der Form, wie es in den Debatten selbst formuliert wird. Organisationen orientieren ihre Aktivitäten an solchen Digitalisierungsdebatten, jedoch auf ihre ganz eigene Art und Weise. Es scheint daher notwendig, deutlicher zu unterscheiden zwischen (a) existierenden Debatten zu Digitalisierung, (b) organisationalen Entscheidungen bezüglich Digitalisierung und (c) den Veränderungen in den alltäglichen Prozessen und Aktivitäten in und von Organisationen.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"57 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2020-05-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121728495","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Doing words with things of the Internet","authors":"E. Ruppert","doi":"10.5771/9783845295008-467","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-467","url":null,"abstract":"Much of social and political life is now conducted through the Internet and social and power relations are ever more entwined with digital life. How might digital sociology then attend to fundamental sociological questions of power and subjectivity as people variously act through the Internet? There are of course many studies of how the Internet is remaking sociality, social networks, publics, politics, identities, subjectivities, or human-technology interactions. In various ways, they attend to how the Internet is altering relations not only between people but also between people and vast arrangements of sociotechnical conventions that have become part of everyday language, such as tweeting, messaging, friending, emailing, blogging, sharing, and so on. Interpreting the digital data that these ‘registers of action’ generate and their different forms of subjectivity represent an interpretive challenge for digital sociology and its emerging digital methods. In response to this challenge, I offer a conceptual framing that starts from Bruno Latour’s account of ‘how to do words with things’ to interpret the various ways that subjects ‘do words with things of the Internet’. The framing builds on the formulation that when subjects act they perform different subject positions that are composites of obedience, submission, and subversion. I then focus on subjects who perform digital acts by subverting conventions of the Internet to make rights claims and in doing so bring a political subjectivity called the digital citizen into being.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"66 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133926604","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Daten als Schnittstellen zwischen algorithmischen und sozialen Prozessen. Konzeptuelle Überlegungen zu einer Relationalen Techniksoziologie der Datafizierung in der digitalen Sphäre","authors":"R. Häussling","doi":"10.5771/9783845295008-134","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-134","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag nähert sich der Thematik der Digitalisierung von einer genuin techniksoziologischen Perspektive. Die Fokussierung technischer Aspekte findet sich gegenwärtig vor allem in zwei Ansätzen wieder: dem so genannten computerzentrierten Paradigma, welches insbesondere Programme, binäre Prozesse und Algorithmen fokussiert, und dem datenbankzentrierten Paradigma, welches das Management von und den Zugriff auf Daten ins Zentrum der Betrachtung rückt. Bei beiden Ansätzen bleibt die zentrale Frage, wie digitale und soziale Prozesse sich wirkungsvoll zur Digitalisierung verkoppeln, letztlich unbeantwortet. Eine weiterführende Perspektive für die Beantwortung dieser Frage wird hier in der Relationalen Soziologie gesehen. Der vorliegende Beitrag unterbreitet den Vorschlag, Daten als Schnittstellen zwischen algorithmischen und sozialen Prozessen zu begreifen. Mit einem Schnittstellenkonzept ist der relationale Ansatz in der Lage, den Kern des Digitalisierungsprozesses, die wechselseitigen Beeinflussungen dieser zwei Formen von Prozessen dezidiert zu analysieren. Hierfür wird ein Modell datentechnologischer Verkopplungen entwickelt.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128502563","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Gender und das Digitale – Programmatiken, empirische Ergebnisse und Synergien an der Schnittstelle von Geschlechtersoziologie und Digitaler Soziologie","authors":"Tanja Carstensen","doi":"10.5771/9783845295008-411","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-411","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Technologien sind konstitutiver Bestandteil von Geschlechterverhältnissen; gleichzeitig schreiben sich Geschlechterverhältnisse in Gestaltung und Nutzung von Technologien ein. Dieses enge Wechselverhältnis von Technik und Geschlecht zeigt sich auch bei digitalen Technologien. Allerdings sind Digitale Soziologie und Geschlechtersoziologie bisher nur lose verbunden, was insofern überraschend ist, dass sie ähnliche theoretische Bezüge, Paradigmen, Themen und Forschungshaltungen teilen. Der Artikel verfolgt das Ziel, mögliche Synergieeffekte beider Teildisziplinen zu identifizieren, skizziert hierfür zentrale Annahmen, Fragestellungen und Anliegen beider Teildiziplinen und resümiert Ergebnisse zu den zentralen Forschungsgebieten Zugang, Materialisierungen, Praktiken, Arbeitsteilungen und Öffentlichkeiten. Es wird gezeigt, dass mit digitalen Technologien Geschlechterverhältnisse sowohl verfestigt als auch destabilisiert werden. Gleichzeitig werden die Potenziale gemeinsamer Forschung aufgezeigt.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"62 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"123688374","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Getrennt zusammenleben: Soziotechnische Konstellationen und Praktiken der Fürsorge und Erziehung im Kontext von Transmigration","authors":"H. Greschke, Jagoda Motowidlo","doi":"10.5771/9783845295008-225","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-225","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Wie kann das Verhältnis von technologischer Entwicklung und der sozialen Aneignung von Kommunikationstechnologien (KT) begrifflich bestimmt werden? Anhand des Phänomens der Transmigration rekonstruiert der Beitrag dieses als einen wechselseitigen Prozess techno-sozialer Hybridisierung. Transmigration bedient sich grenzüberschreitender Mobilitätspraktiken, die sich durch eine simultane Orientierung an Herkunftsund Zielort auszeichnen und dauerhafte transstaatliche Familienbeziehungen hervorbringen. Transmigration ist ohne KT kaum denkbar – dieser Umstand hat sich im Zuge der Verfügbarkeit elektronischer und digitaler Technologien stark intensiviert. Gleichwohl lassen sich transstaatliche Familienbeziehungen bereits im 18. und 19. Jahrhundert nachweisen. In einer diachron vergleichenden Analyse beleuchtet der Beitrag den Wandel transmigratorischer Konstellationen und Praktiken der Fürsorge und Erziehung im Lichte der jeweils zur Verfügung stehenden technologischen Ressourcen und zeigt, wie sich die Mediatisierung sozialer Praktiken und die Sozialisierung von Medientechnologien wechselseitig bedingen und wie sich die Verteilung von Handlungsträgerschaft zwischen menschlichen und technologischen Partizipierenden dabei wandelt. Technosoziale Hybridisierung, so das Ergebnis der Analyse, bezeichnet erstens die Gleichzeitigkeit und Aufeinanderbezogenheit der Mediatisierung des Sozialen und der Sozialisierung von Medien; zweitens die Konvergenz zwischen der Materialität von Medienformaten und den Handlungsund Interaktionsweisen, in die sie eingelassen und die mit ihnen transformiert werden, sodass drittens in soziotechnischen Konstellationen Funktionselemente von technologischen und menschlichen Partizipierenden reflexiv aufeinander verweisen.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127201271","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Postsoziale Gesellschaft. Zur Aktualität der Systemtheorie in Zeiten digitaler Kommunikation","authors":"Sascha Dickel","doi":"10.5771/9783845295008-46","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-46","url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Der Beitrag prüft am Fall des Wissenschaftssystems, inwiefern die systemtheoretische Differenzierungstheorie in der Lage ist, die digitale Gesellschaft zu beschreiben. Auf Basis von prototypischen Fällen einer digital geöffneten Wissenschaft wird argumentiert, dass es durchaus Indizien für eine soziale Entdifferenzierung gibt. Diese Diagnose sozialer Entdifferenzierung steht jedoch nicht im Widerspruch zur systemtheoretischen Differenzierungstheorie, sondern entspricht ihrem Verständnis von funktionaler Differenzierung als einer post-sozialen Gesellschaftsformation, einer sozialen Ordnung also, welche die strukturelle Relevanz der Sozialdimension relativiert. Die eigentliche Herausforderung für die Systemtheorie besteht im Kontext digitaler Entgrenzung darin, ihr Verständnis des Postsozialen auszudehnen – über die Grenzen menschlicher Teilnehmer hinaus.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127246753","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die kommunikative Konstruktion der Daten. Mediendebatten des Digitalen","authors":"E. Wagner, Niklas Barth","doi":"10.5771/9783845295008-91","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-91","url":null,"abstract":"Daten sind älter als die Digitalisierung, schon längst findet man diese semantischen Kuriositäten in Notizbüchern, Protokollen, Tabellen, und in noch amorpher, prädatafizierter Form überall dort, wo sich Daten in Bücher, Köpfe, Tabellen und schließlich Computer schreiben lassen. In ihrer digitalen Form belegen Daten, dass die vermeintlich binäre Logik der Digitaltechnik durchaus Bedeutung übermitteln und speichern kann. Zugleich sind digitale Daten immer die Überformung der semantischen Qualität in quantitativ und vor allem maschinell prozessierbares Material. In Big Data Applikationen werden heute längst Daten zu Geschlecht, Beruf, Alter, Konsum, Konfession, Lokalität und vieles weiteres Zählbares und Unzählbares miteinander verschmolzen.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"25 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131651659","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Das Produktionsmodell des digitalen Kapitalismus","authors":"Oliver Nachtwey, Philipp Staab","doi":"10.5771/9783845295008-285","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-285","url":null,"abstract":"eigent-liche Geschäftsmodell der Zukunft entsteht. signifikante","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"69 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132981097","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digital Experiences – Patient’s Patchwork Knowledge in Health-Related Online Forums","authors":"N. Zillien","doi":"10.5771/9783845295008-198","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-198","url":null,"abstract":"Patients undergoing infertility treatment are constantly confronted with complex decisions requiring scientific knowledge. Referring to scientific knowledge, which often is tentative and conflicting, however, frequently impedes the patients’ decision-making. Against this background, we analyse how infertility patients perceive and utilise other patients’ knowledge which was communicated and gained in infertility forums. A guiding premise of this article is that the characteristics of digital media help to bring scientific knowledge to a conclusion and, in this way, to translate it into an everyday decision-relevant resource. In a multimethod design, we carried out qualitative telephone interviews with 32 people with an unfulfilled desire to have children, a standardised online survey of 1,216 users of infertility forums as well as a standardised content analysis of three German-language infertility forums. Our study shows that patients’ online forums constitute a place where scientific knowledge and lived experiences intertwine. In order to increase their chances of a pregnancy, infertility patients using online forums interweave scientific knowledge and personal experiences, go back and forth in this process, and form patchwork knowledge enabling them to go on in decisions involving uncertainty. Scientific Knowledge in Everyday Life Nowadays, scientific knowledge is increasingly considered as the guiding principle of almost every sphere of life (Collins 2014, Nowotny 2016, Weingart 2013). Unlike religious or traditional knowledge, however, scientific knowledge is preliminary, controversial and therefore presents no simple certainty. Thus, if everyday life is based upon scientific knowledge, the opportunities of choice proliferate: Life, death, sex, religion, marriage, parenthood – everything becomes decidable, in a way has to be decided (Beck/Beck-Gernsheim 1994:16 f.). Knowledge societies then construct a “social world, in which things are more and more ‘made’ to happen” (Stehr 2001 b:10). This holds especially true for human reproduction. Due to new medical possibilities, such as birth control and reproductive medicine, as well as the societal acceptance of new forms of family, reproductive choices are constantly and significantly rising (McNeil 1990:11). Particularly assisted reproductive technologies, which have been developed over the last four decades, have pulled human reproduction into the scientific domain. Apart from adopting, fostering or changing partners, men and women seeking to fulfill their desire to have a child can pursue different ways of reproductive medical treatment. Even if Assisted Reproductive Technologies are widespread today, it is still the case that “fertility (...) is both unpredictable and 1 Soziale Welt, Sonderband 23 (2020), 198 – 209 https://doi.org/10.5771/9783845295008-198, am 12.08.2021, 13:18:27 Open Access http://www.nomos-elibrary.de/agb prone to turbulence” (Nowotny 2016:91). This means that scientific kn","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"129004884","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Monitory politics, digital surveillance and new protest movements: an analysis of Hong Kong’s Umbrella Movement","authors":"John Postill, Victor Lasa, Ge Zhang","doi":"10.5771/9783845295008-453","DOIUrl":"https://doi.org/10.5771/9783845295008-453","url":null,"abstract":": In this article we seek to inject some dynamism and complexity into the current scholarship on digital surveillance. Drawing from ethnographic research in Hong Kong, we argue that digital surveillance is a multi-directional endeavour with top-down, bottom-up and horizontal dimensions. Therefore it cannot be reduced to desktop-down portrayals of an almighty ‘surveillance state’ – not even in advanced surveillance regimes like China’s. Instead we suggest that digital surveillance practices must be set within a much larger, dynamic system we describe as monitory politics , a type of political action in which state and non-state actors surveil and shape one another’s activities across a rapidly changing communicative landscape. To develop this idea, we first provide a brief methodological section based on our participant observation during the 2014 protests in Hong Kong, also known as the Umbrella Movement, after which we review the existing literature on China’s surveillance efforts. We then sketch an account of the protests, followed by a discussion of the uncannily similar horizontal (or lateral) surveillance practices of local people and the police. We conclude that China’s ‘networked authoritarianism’ (MacKinnon 2011, 2012) is far from being a perfect model of control, for numerous forms of dissent and resistance survive in the country, with the Hong Kong protests as a case in point.","PeriodicalId":288070,"journal":{"name":"Soziologie des Digitalen - Digitale Soziologie?","volume":"34 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"124573949","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}