Dominik Skauradszun, Jeremias Kümpel, Selina Schweizer, Vincent Gramlich
{"title":"Zur Auswirkung eines Stakings auf die Rechtsposition der Kunden im Falle der Insolvenz des Kryptoverwahrers","authors":"Dominik Skauradszun, Jeremias Kümpel, Selina Schweizer, Vincent Gramlich","doi":"10.15375/zbb-2023-0606","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0606","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Für die Vertrauenswürdigkeit von Finanzdienstleistungsinstituten, die das Kryptoverwahrgeschäft nach § 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 6 KWG betreiben, ist es essenziell, dass die Kunden ihre verwahrten Kryptowerte in der Insolvenz des Instituts aussondern können. Wäre dies nicht der Fall und würde den Kunden im Fall der Insolvenz des Instituts womöglich ein Totalverlust drohen, würde dies die Attraktivität des Geschäftsmodells der Kryptoverwahrer erheblich beeinträchtigen und voraussichtlich Kunden dazu bewegen, die Verwahrung der eigenen Kryptowerte bzw. kryptographischen Schlüssel ohne Rückgriff auf ein solches Institut selbst zu übernehmen. Demgegenüber löst die Aussicht auf eine Rendite durch das sog. Staking für die Kunden einen Reiz aus. Im Rahmen des Stakings werden die Kryptowerte durch den Inhaber selbst oder seinen Kryptoverwahrer für den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus einer Blockchain hinterlegt, wodurch sich fortlaufend weitere Kryptowerte verdienen lassen (sog. Rewards). Von einem einzelnen Kunden lässt sich dies in aller Regel nicht effizient durchführen, sodass diese Aussicht auf ein passives Einkommen für eine Verwahrung durch entsprechende Institute spricht. Es könnte insofern ein Zielkonflikt zwischen Insolvenzschutz und Renditechancen bestehen, d. h. die Aussichten auf eine Rendite könnten sich negativ auf den Schutz der Kunden in der Insolvenz des Kryptoverwahrers auswirken. Der Beitrag untersucht daher, ob und wann ein solcher Einsatz von sammelverwahrten Kryptowerten für den Proof-of-Stake-Konsensmechanismus (Staking) Aussonderungsrechte kraft fremdnütziger Treuhand oder kraft unwiderleglicher Vermutung nach § 46i KWG n. F. tangiert. Die Autoren schlagen eine aus dem BGB abgeleitete „Früchtelösung“ vor, mit der das Staking bei vollem Schutz der Kunden in der Insolvenz des Kryptoverwahrers ermöglicht wird.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"19 73","pages":"355 - 368"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"138999063","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"The Green Asset Ratio – same same but different?","authors":"Jan Müller-Dethard, Matthias Petras","doi":"10.15375/zbb-2023-0609","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0609","url":null,"abstract":"Abstract The green asset ratio (GAR) is supposed to be the central indicator for the taxonomy alignment of the bank’s assets. However, we show that GARs may differ for one and the same bank between article 8 taxonomy reporting and pillar 3 disclosures, leading effectively to two GARs. We argue that this inconsistency may lead to confusion and incredibility among stakeholders.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"17 8","pages":"385 - 392"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-12-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"138996262","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zum Anwendungsbereich der ECSP-VO","authors":"Jasper Schedensack","doi":"10.15375/zbb-2023-0507","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0507","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Am 10. 11. 2021 ist die Verordnung über Europäische Schwarmfinanzierungsdienstleister für Unternehmen (European Crowdfunding Service Provider-Verordnung, „ECSP-VO“) in Kraft getreten. Erklärte Ziele: Den Markt für renditeorientiertes Crowdfunding in Europa zur Beseitigung der Fragmentierung des Rechtsrahmens auf ein neues Fundament zu stellen, den Wettbewerb zwischen Crowdfundingplattformen zu verbessern und Marktteilnehmern in kleinen Mitgliedsstaaten mit weniger ausgeprägten Crowdfundingmärkten besseren Zugang zu Kapital und Anlagemöglichkeiten zu geben. Mit Ablauf des Übergangszeitraums am 10. 11. 2023 gilt die ECSP-VO für alle in ihren Anwendungsbereich fallenden Crowdfunding-Modelle verpflichtend. Noch vor Verabschiedung des finalen Entwurfs der Verordnung wurde in der Literatur vor allem die Frage nach dem Anwendungsbereich aufgeworfen, die auch heute noch nicht eindeutig beantwortet ist. Genau dieser Frage widmet sich ausweislich des Untertitels Johannes Öhmann in seiner Dissertation zur ECSP-VO mit Blick auf die deutschen Anlageformen. Das Entstehen der Problematik drängt sich auf: Da die Regulierung europäisch ist, sich in den Ländern jedoch bisher verschiedene Modelle des Crowdfundings herausgebildet haben, muss untersucht werden, wie sich die nationalen Crowdfunding-Modelle und die jeweils genutzten Anlageformen zur ECSP-VO verhalten. Während sich Öhmann auf die größte Frage des produktspezifischen Anwendungsbereichs konzentriert (welche Rechtsgestaltungen sind als Anlageinstrumente von der ECSP-VO erfasst?), sollen hier auch noch einige weitere jüngst behandelte Fragen zum Anwendungsbereich thematisiert werden.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"6 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759673","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Lieferkettensorgfalt aus Bankensicht","authors":"Michael Nietsch","doi":"10.15375/zbb-2023-0505","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0505","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Das seit dem 1. 1. 2023 geltende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) hat als Regelungsadressaten maßgeblich Unternehmen der Realindustrie vor Augen. Die Einbindung der Finanzindustrie in die Human Rights Due Diligence wird allerdings seit Langem diskutiert. Der EU-Gesetzgeber schickt sich nunmehr an, dies mit der geplanten Corporate Sustainability Due Diligence Directive umzusetzen. Der nachfolgende Beitrag zeigt den bestehenden und im Werden begriffenen Rechtsrahmen für Banken und Kreditinstitute auf. Dabei beleuchtet er zugleich den Hintergrund des die Entwicklung maßgeblich treibenden Soft Law. In seinen Schlussfolgerungen werden die bislang kaum diskutierten Prämissen einer verstärkten Einbindung der Finanzindustrie in lieferkettenbezogene Sorgfaltspflichten hinterfragt und die Notwendigkeit alternativer Konzepte verdeutlicht.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"229 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759676","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Impressum","authors":"","doi":"10.15375/zbb-2023-0502","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0502","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"40 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759678","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Cover","authors":"","doi":"10.15375/zbb-2023-frontmatter5","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-frontmatter5","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"107 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135758535","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"The reform of the crisis management and deposit insurance framework: An overview","authors":"Dario Annoscia, Cristiano Martinez","doi":"10.15375/zbb-2023-0509","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0509","url":null,"abstract":"Abstract The Crisis Management and Deposit Insurance (CMDI) legal framework brought important benefits in terms of protecting financial stability while avoiding contagion, safeguarding the functioning of the single market, minimising recourse to taxpayers money, significantly improving depositor protection and contributing to boosting consumers’ confidence in the EU banking sector. However, according to the European Commission, it could be further improved especially with regard to smaller and medium-sized banks. This article presents an overview of the European Commission’s legislative proposals addressing those shortcomings and aimed at strengthening the CMDI legal framework, which was presented in April 2023. The core part of this reform is made up of three legislative proposals amending the Bank Recovery and Resolution Directive (Directive 2014/59/EU), the Single Resolution Mechanism Regulation (Regulation 806/2014) and the Deposit Guarantee Schemes Directive (Directive 2014/49/EU). The fourth legislative proposal, would amend the Bank Recovery and Resolution Directive and the Single Resolution Mechanism Regulation with regard to targeted provisions on minimum requirement for own funds and eligible liabilities.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759491","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Paradigmenwechsel ante portas? Die neue Letztsicherungsfazilität (Backstop) des ESM","authors":"Jörn Axel Kämmerer","doi":"10.15375/zbb-2023-0504","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0504","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Eine der wichtigsten Neuerungen der im Januar 2021 beschlossenen Reform des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ist die Letztsicherungsfazilität, auch Backstop genannt. Sie wird, wenn der ESM-Änderungsvertrag in Kraft getreten ist, das Bindeglied zwischen der Bankenunion und dem für Staaten konzipierten „Rettungsschirm“ bilden. Im Anschluss an eine Positionsbestimmung des Backstop im System der unionalen Sicherungsmechanismen geht dieser Beitrag der Funktionsweise (und der Funktionalität) der Letztentscheidungsfazilität und dabei nicht zuletzt der Frage nach, ob sie im Einklang mit der auch rechtlich verbindlichen Maxime steht, Bail-out zu verhindern.","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"229 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759671","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Inhaltsverzeichnis","authors":"","doi":"10.15375/zbb-2023-0501","DOIUrl":"https://doi.org/10.15375/zbb-2023-0501","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":485421,"journal":{"name":"Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"135759640","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}