{"title":"Die letzte Analyse-Stunde – und was dann?","authors":"G. Hummel","doi":"10.18754/jfp.65.5","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.5","url":null,"abstract":"In der psychoanaytischen Literatur existieren nach meiner Kenntnis keine kasuistischen Beiträge zur letzten Stunde, und die theoretischen Überlegungen zur letzten Stunde sowie zur postanalytischen Beziehung sind sehr überschaubar. Auch in der Ausbildung wird das Thema bestenfalls gestreift. In den mir bekannten Curricula der deutschen Institute werden keine Seminare zum Thema Abschied aufgeführt. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Terminsetzung der letzten Stunde, der gemeinsamem Abschiedsgestaltung und Gestaltung des postanalytischen Kontakts auseinander. Dabei wird auch das Konzept der Übertragungsneurose, deren «Heilung» und die Auflösung der Übertragung als Gradmesser für das Ende des analytischen Prozesses kritisch hinterfragt. In der Erfahrung der Analysewirklichkeit «überlebt» eine Bereitschaft zu positiver, aber auch negativer Übertragung, die auch bei einer Wiederbegegnung nach Jahren anspringt. Im Wie der gemeinsamen Abschiedsgestaltung soll gezeigt werden, wie das Übertragungsfeld dieses Prozesses durch die inneren Arbeitsmodelle von beiden Protagonisten gemeinsam gestaltet werden.\u0000In Fallvignetten zur letzten Stunde wird dargestellt, wie komplex die letzten Stunden sein können, aber auch wie unspektakulär sie manchmal sind. Sie entstammen eigener Erfahrung als Behandler, Supervisor und Dozent für Workshops zu diesem Thema. Weiter will ich auf die Gestaltung postanalytischer Beziehungen eingehen. Unser «Arbeitsmodell Abschied» wird mit dem Wissen um den dynamischen Entwicklungsprozess in den ersten Jahren nach einer analytischen Psychotherapie deutlich verändert. Dieses Wissen erleichtert vielleicht auch das Abtrauern von Grössenphantasien auf beiden Seiten der Couch, was in der Psychoanalyse bis zur letzten vereinbarten Stunde alles hätte erreicht werden müssen.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"75 11","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141348014","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Assoziationen zur Beendigung von Psychotherapien aus verhaltenstherapeutischer Perspektive","authors":"Thomas Schnell","doi":"10.18754/jfp.65.7","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.7","url":null,"abstract":"Aufgrund fehlender Konzepte und Forschungsarbeiten zum Thema des Therapieendes in der Verhaltenstherapie (VT) ist es schwierig, belastbare Befunde dazu zu referieren. Allerdings lassen sich durchaus diverse Themen assoziieren, die Bezug zum Ende in der VT haben. Das Therapieende lässt sich auf verschiedenen Ebenen beschreiben. Die zentralste Ebene ist sicherlich die der therapeutischen Beziehung, deren Relevanz in der VT in den letzten 30 Jahren immens angestiegen ist. Parallel haben sich in der VT störungsspezifische Therapiekonzepte entwickelt für interaktionelle Störungen (insb. Persönlichkeitsstörungen), bei denen die therapeutische Beziehung einen besonderen Stellenwert hat, da sich die Psychopathologie direkt auf der Ebene der Therapiebeziehung manifestiert. Im Kontext von Beziehungskonzepten stellt sich implizit die Frage, wie die Beziehung am Ende der Therapie wieder aufgelöst werden kann, damit sich PatientInnen nicht krisenhaft im Stich gelassen fühlen. Eine weitere Ebene ist die Prozess- und Inhaltsebene mit der Feststellung, dass therapeutisch relevante Prozesse am Ende der Therapie eine veränderte Bedeutung aufweisen. Zuletzt gibt es noch die formale Ebene, in der es bspw. um die Frage veränderter Frequenzen von Therapiestunden geht. Interessant ist, dass die VT eine Therapieschule ist, deren Kernkompetenz darin besteht, therapeutische Themen zu strukturieren und zu manualisieren. Bei der Frage nach der Beendigung der Therapie sind die Akteure jedoch relativ auf sich alleine gestellt. Es mangelt zu diesem Thema nach wie vor an belastbarer Forschung. Dennoch lassen sich aus assoziierten Themenfeldern Gestaltungsprinzipien ableiten.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"32 6","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141349089","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Ende in der Psychoanalyse","authors":"Ursula Ostendorf","doi":"10.18754/jfp.65.3","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.3","url":null,"abstract":"Das Ende einer Psychoanalyse bedeutet neben Erweiterung der Persönlichkeit auch Abschied, Verlust und Getrenntsein. Für die Bewältigung dieser Gefühle braucht es eine Ausstattung, die ein Verstehen der inneren Welt möglich macht, um paranoide wie depressive Ängste zu verarbeiten. Dazu ist ein stabiles Ich notwendig, begleitet von einem schützenden, realistischen Über-Ich, der Internalisierung guter innerer Objekte, dem Verstehen der Komplexität des Zusammenwirkens von inneren Instanzen wie Über-Ich und Ich, den inhärenten Triebkräften und einer Unterscheidungsfähigkeit von Realität und Phantasma.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"45 9","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141345298","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Nachruf auf Dipl. Psych. Thomas Auchter","authors":"Fotini Tilkeridou-Wolf, Tom Hartung","doi":"10.18754/jfp.65.14","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.14","url":null,"abstract":"\u0000\u0000\u0000\u0000Nachruf auf Dipl. Psych. Thomas Auchter (1948–2024)\u0000\u0000\u0000\u0000","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"55 23","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141346966","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zuhören, hinhören – aufhören","authors":"Mirna Würgler","doi":"10.18754/jfp.65.8","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.8","url":null,"abstract":"Im Übergang zum Rentenalter beschloss ich, meine Berufstätigkeit bald zu beenden, um mir mehr Freiraum für andere Interessen zu verschaffen. Ich beschreibe, wie ich das Aufhören angehe, wie meine Patient:innen darauf reagieren und wie ich versuche die aufkommenden Themen, Aktionen, Verwirrungen und Emotionen im Lichte des Abschieds zu verstehen. Nachträglich scheint es mir, als wirkte auch mein eigener Trauerprozess gestaltend mit, wie Freud ihn beschrieb: «Jede einzelne der Erinnerungen und Erwartungen, in denen die Libido an das Objekt geknüpft war, wird eingestellt, überbesetzt und an ihr die Lösung der Libido vollzogen» (Freud, 1917, S.63). Ich hebe einzelne Gedanken von Theoretiker:innen hervor, die mir besonders hilfreich waren, und lasse mich von Gedankengängen leiten, die sich im Hin und Her des therapeutischen Prozesses ergeben.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"23 10","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141346580","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Bis in alle Ewigkeit? Konsolidierung und Transformation im postanalytischen Prozess","authors":"Vera Luif, Maria Teichert","doi":"10.18754/jfp.65.9","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.9","url":null,"abstract":"Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den Herausforderungen und Chancen nach dem Ende einer analytischen Behandlung. Die spezifischen Anforderungen von Separation, Trauer, Verzicht, Identifikation, Internalisierung, Selbstanalyse und Generativität im postanalytischen Prozess können für Analysand und Analytikerin1 gleichermassen herausfordernd sein. Die Autorinnen beleuchten dabei sowohl die inneren postanalytischen Entwicklungsaufgaben für das analytische Paar als auch die reale äussere Gestaltung postanalytischen Kontakts nach Behandlungsende. Die postanalytische Zeit wird dabei als vulnerable Phase angesehen, die besondere Sorgfalt für die jeweilige analytische Dyade und deren individuellen Aushandlung einer postanalytischen Beziehung benötigt. Eine spezielle Form der postanalytischen Beziehung ist dabei die lehranalytische Beziehung, deren Einfluss und Wechselwirkung auf die Institutionskultur an analytischen Ausbildungsinstituten diskutiert wird.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"41 15","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141349800","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Überlegungen zur Beendigung und zu Begrenzungen von analytischen Psychotherapien mit Kindern und Jugendlichen","authors":"Anita Garstick-Straumann, Norbert Wolff","doi":"10.18754/jfp.65.6","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.6","url":null,"abstract":"Besonderheiten hinsichtlich Zeitlichkeit und Endlichkeit bei Kinder- und Jugendlichenanalysen und -psychotherapien werden herausgearbeitet. Insbesondere wird auf die Bedeutung der Elternarbeit bei der Behandlung von Kindern und die notwendige Flexibilität des Settings bei Therapien mit Jugendlichen eingegangen. Weitere Aspekte sind das subjektive Zeitempfinden, das bei Kindern und ihren Eltern unterschiedlich sein kann, ebenso der Umgang mit Phantasien und Begrenzungen. Enttäuschungen in der Erwartungshaltung von Eltern und Therapeut:innen und die gefühlte Zukunftslosigkeit bei Jugendlichen werden oft zum Thema.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"80 4","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141348281","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Zeit zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit","authors":"T. Auchter","doi":"10.18754/jfp.65.2","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.2","url":null,"abstract":"Die Zeit besitzt eine wichtige Orientierungsfunktion und ist Voraussetzung von Kommunikation. Sie unterliegt einem spezifischen psychischen Entwicklungsprozess. Die Zeit ordnet unser Leben, aber sie ordnet es auch auf seine Grenze, unseren Tod hin. Der Autor setzt sich mit den verschiedenen Dimensionen der Zeit, dem inneren Erleben und der äusseren Realität der Zeit, dem Verhältnis der Psychoanalyse zur Zeit und den Besonderheiten des psychoanalytischen Settings, dem zeitlosen Unbewussten, der Entwicklung des Zeiterlebens im Laufe der Lebensspanne, den Phänomenen eines pathologischen Zeiterlebens und dem Thema der Vergänglichkeit und Sterblichkeit auseinander.","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"50 12","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141345145","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Marie-Luise Hermann: War das schon alles? Babyboomer jenseits der Lebensmitte","authors":"Jürgen Grieser","doi":"10.18754/jfp.65.10","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.10","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"62 16","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141349354","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Roger Money-Kyrle: Klinische Beiträge. Ausgewählte Schriften Band 2. Herausgegeben und kommentiert von Heinz Weiß und Claudia Frank","authors":"M. Römer","doi":"10.18754/jfp.65.12","DOIUrl":"https://doi.org/10.18754/jfp.65.12","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":337975,"journal":{"name":"Journal für Psychoanalyse","volume":"36 16","pages":""},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2024-06-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"141346070","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}