Julia Warmdt, Henrik Frisch, Katharina Kindermann, Sanna Pohlmann-Rother, C. Ratz
{"title":"Professionalisierung von Lehrkräften für Digitalität und Inklusion","authors":"Julia Warmdt, Henrik Frisch, Katharina Kindermann, Sanna Pohlmann-Rother, C. Ratz","doi":"10.21248/qfi.110","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.110","url":null,"abstract":"Durch verändertes Lehren und Lernen in einer Kultur der Digitalität und steigende Heterogenität im Zuge inklusiver Schulentwicklungen stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, Unterricht mit und über digitale Medien in inklusiven Lehr-Lernkontexten gewinnbringend zu gestalten. Bei der professionellen Initiierung von inklusiven Medienbildungsprozessen kommt Lehrkräften eine Schlüsselaufgabe zu. Universitäre Lehr- und Lernkonzepte können angehende Lehrkräfte auf die Gestaltung, Durchführung und Reflexion digital-inklusiver Lehr- und Lernsituationen vorbereiten. Konzepte, die zu einer systematischen Qualifizierung angehender Lehrkräfte in den Kompetenzbereichen im Kontext von Digitalität und Inklusion beitragen, sind bislang jedoch eher eine Ausnahme. Folglich stellt sich die Frage, wie universitäre Lehrveranstaltungen im Rahmen der Lehrkräftebildung gestaltet werden können, um angehende Lehrkräfte in diesem Bereich zu professionalisieren. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst herausgearbeitet, welche Lehrkräftekompetenzen im Rahmen von Digitalität und Inklusion bedeutsam sind. Die Grundlage dafür bilden Publikationen zu Rahmenmodellen und Kompetenzkatalogen aus medienpädagogischen und inklusionsbezogenen Diskursen, deren zentrale Aussagen mittels eines narrativen Reviews in einem Modell zusammengeführt werden, das aus sieben Kompetenzbereichen besteht. Im Anschluss wird ein universitäres Seminarkonzept vorgestellt, das an vier Kompetenzbereichen dieser Modellierung ausgerichtet ist. In der Lehrveranstaltung erstellen Studierende des Lehramts an Grundschulen sowie des Lehramts für Sonderpädagogik in interdisziplinär zusammengesetzten Kleingruppen digitale Bilderbücher, die im Beitrag exemplarisch vorgestellt werden. Abschließend wird das entwickelte Modell sowie die darauf aufbauende Konzeption des Seminarangebots diskutiert und mit Blick auf ihre Bedeutung für die Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften für einen digital-inklusiven Unterricht reflektiert.\u0000 \u0000Abstract\u0000Due to changes in teaching and learning in a culture of digitality and increasing heterogeneity, resulting from recent inclusive school developments, teachers face the challenge of designing lessons with and about digital media in an inclusive context. Teachers play a key role in initiating inclusive media education processes as professionals. University teaching and learning concepts can prepare future teachers for the design, implementation and reflection of digital and inclusive teaching and learning situations. However, concepts that contribute to a systematic qualification of future teachers in the areas of competence regarding digitality and inclusion have so far been the exception rather than the rule. Consequently, the question arises as to how university courses can be designed within the framework of teacher training to professionalize future teachers in this area. In this article, the relevant teacher competencies in the context of digitality and inclusion are firs","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131526061","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digitale Medien zur Unterstützung eines sprachsensiblen (inklusiven) Sportunterrichts","authors":"S. Kehm, Hannah Wirths, H. Tiemann, C. Glück","doi":"10.21248/qfi.112","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.112","url":null,"abstract":"Sprache ist ein wesentlicher Aspekt für die erfolgreiche Partizipation in Schule und Unterricht. Obgleich das Unterrichtsfach Sport sehr bewegungs- und handlungsorientiert ist, ergeben sich auch dort besondere sprachliche Herausforderungen, welche die Teilhabe von Schüler*innen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, mit Förderbedarf oder aus einem sprachlich wenig anregenden Umfeld behindern können. Diese können sich z. B. durch die vorrangige Verwendung der Lautsprache ohne unterstützende Schriftsprache, ungünstige räumlich-akustische Gegebenheiten, durch die sprachliche Komplexität von Instruktionen sowie durch die Verwendung von Bildungs- und Fach- bzw. Sportsprache ergeben. Jene sprachlichen Barrieren werden im vorliegenden Artikel charakterisiert und unter Einbezug der Kriterien und Methoden des Konzepts zum sprachsensiblen Fachunterricht näher beleuchtet. Als eine Möglichkeit, den Barrieren im (inklusiven) Sportunterricht zu begegnen, wird der Einsatz digitaler Medien und Technologien hervorgehoben. Im Anschluss wird anhand eines Praxisbeispiels aus der universitären Ausbildung von Sportlehrkräften aufgezeigt, wie sprachlichen Barrieren unter Einbezug digitaler Medien begegnet werden kann. Es wird diskutiert, wie ein sprachsensibler (inklusiver) Sportunterricht mit digitalen Medien Teilhabe und Inklusion fördern sowie potenzielle Barrieren abbauen kann.\u0000 \u0000Abstract\u0000Language is an essential aspect for successful participation in school and thus also in physical education. Although physical education is primarily oriented towards movement and action, there are also special linguistic challenges that can hinder the participation of pupils with German as a second or foreign language, with special needs or from a linguistically little stimulating environment. These can result e. g. from the predominant use of spoken language without supporting written language, poor spatial-acoustic conditions, the linguistic complexity of instructions and the use of educational and subject language. In this article these linguistic barriers are characterised and examined in more detail within the language-sensitive teaching approach and its methods. The use of digital technologies is emphasised as one way of counteracting these barriers in (inclusive) physical education. Subsequently, a practical example from the university training of physical education teachers illustrates how language barriers can be countered using digital technologies. It will be discussed how language-sensitive physical education with digital technologies can enable participation and inclusion, break down potential barriers and create positive experiences.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"36 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133583074","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Teilhabe an digital-inklusiven Bildungsprozessen - Das Universal Design for Learning diklusiv als methodisch-didaktischer Unterrichtsrahmen","authors":"T. Böttinger, Lea Schulz","doi":"10.21248/qfi.122","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.122","url":null,"abstract":"Bildungsbenachteiligungen werden nicht zwingend durch digitale Medien selbst verursacht, können durch diese aber intensiviert werden (Niesyto, 2007). Andererseits bieten digitale Medien vielfältige Potenziale, Exklusionsrisiken im Unterricht zu verringern (Bosse, Schluchter & Zorn, 2019) und Lern-Zugänge zu eröffnen. Der Artikel beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Frage nach Teilhabe an digitalen Bildungsprozessen in inklusiven Unterrichtssettings. Zunächst werden Chancen und Risiken des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht beleuchtet und vor dem Hintergrund des Konstrukts der Diklusion betrachtet. Anschließend wird mit dem Universal Design for Learning diklusiv ein Rahmenkonstrukt zur methodisch-didaktischen Planung von Unterricht sowie eine damit zusammenhängende universitäre Ausbildungsmaßnahme zu diklusivem Unterricht vorgestellt. Abschließend erfolgt eine kritische Einordnung und Diskussion für die Lehrer:innenbildung.\u0000 \u0000Abstract\u0000Educational disadvantages are not necessarily caused by digital media themselves, but digital media can intensify these disadvantages (Niesyto, 2007). On the other hand, digital media offers a variety of potentials to reduce risks of exclusion in the classroom (Bosse, Schluchter & Zorn, 2019) and to open up access to learning. Against this background, this article addresses the question of participation in digital educational processes in inclusive classroom settings. First, the opportunities and risks of using digital media in the classroom are highlighted and considered against the backdrop of the construct of diclusion. Then, the Universal Design for Learning diclusive, a framework for the methodological-didactical planning of lessons as well as a related university training measure on diclusive lessons, is presented. Finally, a critical classification and discussion for teacher education follows.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"223 10","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132443822","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Jessica Berger, Katharina Maitz, B. Gasteiger-Klicpera
{"title":"Open Educational Resources im inklusiven Unterricht: Eine qualitative Interviewstudie zu Nutzungspraktiken und Weiterbildungsbedarfen von Lehrpersonen","authors":"Jessica Berger, Katharina Maitz, B. Gasteiger-Klicpera","doi":"10.21248/qfi.118","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.118","url":null,"abstract":"Das Konzept der Open Educational Resources (OER) wurde ursprünglich im Hochschulkontext entwickelt, wird jedoch immer mehr auch im Schulbereich genutzt. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, welches Wissen österreichische Lehrer*innen zum Thema OER haben, wie sie diese im inklusiven Unterricht einsetzen und welche Wünsche und Bedarfe sie hinsichtlich dieses Themas sowohl im Hinblick auf Aus-, Fort- und Weiterbildungen, als auch in Bezug auf den Einsatz von OER im Unterricht äußern. Mithilfe eines halbstandardisierten Interviewleitfadens wurden im Frühjahr/Sommer 2022 elf österreichische Lehrpersonen befragt. Aus den Ergebnissen der Interviews geht hervor, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten bisher keine oder kaum Berührungspunkte mit dem Begriff OER hatte. Dennoch zeigte sich, dass jede der elf Lehrpersonen regelmäßig OER im Unterricht nutzt, auch wenn die genaue Abgrenzung zwischen OER und Materialien, die nicht unter freier Lizenz verfügbar sind, schwerfällt. Besonders im Sinne der Individualisierung des Unterrichts und der Differenzierung von Materialien zeigt sich, dass Lehrpersonen Dateiformate präferieren, die eine einfache Adaptierung der gefundenen Materialien erlauben. In Bezug auf die Verfügbarkeit von Materialien geht der klare Wunsch nach einem Ausbau des Materialangebots sowie bereits bestehender Materialien hervor. Als Lösungsvorschlag wurde einerseits der Ausbau einer bereits bestehenden Plattform genannt und andererseits die Etablierung einer neuen, umfangreicheren und übersichtlichen Plattform.\u0000 \u0000Abstract\u0000The concept of Open Educational Resources was developed in the context of higher education, but it is increasingly being used in other areas of education, especially in schools. The present study investigates the knowledge of Austrian teachers concerning Open Educational Resources, how they use them in inclusive education and what their wishes and needs are with regard to this topic, both in terms of training and further education, as well as regarding using Open Educational Resources in classrooms. Eleven Austrian teachers were interviewed with a semi-standardised guideline in spring/summer 2022. The majority of the interviewees had no or hardly any previous contact with the term OER. Nevertheless, each of the eleven teachers regularly uses OER in their teaching, even if the differentiation between OER and materials not available under a free licence is difficult for them. Especially regarding individualisation of teaching and differentiation of materials teachers prefer file formats allowing an easy adaptation of the materials. Regarding the availability of materials, there is a clear desire to expand the range of existing materials. The proposed solution was on the one hand the extension of an existing platform and on the other hand the establishment of a new, more comprehensive and clearly structured platform for OER.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"46 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134278280","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Das Kompetenzmodell ITPACK-NW für die diklusive Lehrkräftebildung in den Naturwissenschaftsdidaktiken","authors":"René Schroeder, Silvia Fränkel","doi":"10.21248/qfi.121","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.121","url":null,"abstract":"Ein diklusiver (digitaler und inklusiver) naturwissenschaftlicher Unterricht bietet spezifische Potenziale, aber auch Barrieren bezüglich der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen. Im Rahmen der Lehrkräftebildung müssen diese Bedarfe zunächst einmal identifiziert und anschließend adressiert werden. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag den aktuellen theoretischen und empirischen Forschungsstand und arbeitet Leerstellen sowie Qualifizierungsbedarfe von (angehenden) Lehrkräften heraus. Dabei wird das TPACK-Modell (Technological Pedagogical Content Knowledge) vor dem Hintergrund der Bedarfe eines diklusiven naturwissenschaftlichen Unterrichts sowie der damit verbundenen Anforderungen an Lehrkräfte ausdifferenziert. Der Beitrag mündet in einer Darstellung und Erörterung des erweiterten Modells (ITPACK-NW). Das Kompetenzmodell wurde für den Kontext inklusiver Lerngruppen entwickelt und besteht aus den Elementen des inklusionspädagogischen, fachdidaktischen und technologiebezogenen Wissens sowie deren Überschneidungsbereiche. Abschließend werden Potenziale für den Einsatz innerhalb der Lehrkräftebildung und Forschung aufgezeigt.\u0000 \u0000Abstract\u0000Digital and inclusive science education, referred to as \"diclusive\", has the potential to offer specific benefits. However, there are also barriers to designing effective teaching and learning processes. Therefore, it is essential to identify these needs in teacher education and address them accordingly. This article analyzes the current state of theoretical and empirical research to identify gaps and the qualification needs of (prospective) teachers in the context of inclusive science education. The TPACK model (Technological Pedagogical Content Knowledge) is discussed in light of the needs of inclusive science education and the associated requirements for teachers. The article concludes with a presentation and discussion of the extended model, ITPACK-NW. This competency model is developed specifically for the context of inclusive learning groups and includes elements of inclusive education, subject didactics, and technology-related knowledge, as well as their overlapping areas. Finally, the article highlights the potential use of ITPACK-NW in teacher education and research.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"33 1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116651407","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digitale Bilderbücher als differenzierendes Aufgabenformat für inklusiven Grundschulunterricht","authors":"Katharina Kindermann, Sanna Pohlmann-Rother","doi":"10.21248/qfi.92","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.92","url":null,"abstract":"Digitalisierung und Inklusion sind die beiden aktuell wohl bedeutendsten Transformationsprozesse, die die Unterrichtskultur beeinflussen. Qualitativ hochwertige Aufgabenformate leisten einen entscheidenden Beitrag, ob und inwieweit an Schulen inklusiver Unterricht in digital gestützten Lehr-Lernkontexten realisiert wird. Gleichzeitig wird die Schlüsselrolle der Lehrkräfte deutlich, die über vielfältige und komplexe Fähigkeiten verfügen müssen, wenn es um die eigenständige Entwicklung solcher Aufgaben geht. An der Universität Würzburg gibt es ein medienpädagogisches und inklusionsbezogenes Seminarangebot, in dem Studierende des Lehramts an Grundschulen sowie des Lehramts für Sonderpädagogik in interdisziplinären Kleingruppen am Tablet digitale Bilderbücher (winBooks – Würzburger eBooks für inklusiven Unterricht) für den inklusiven Anfangsunterricht erstellen. Kinder mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt geistige Entwicklung werden dabei besonders berücksichtigt. Im Beitrag wird das Potenzial der winBooks für einen gemeinsamen Unterricht aller Kinder unter fachdidaktischer sowie entwicklungsorientierter Perspektive dargelegt. Der Schwerpunkt dabei liegt auf der Leseförderung unter Beachtung des erweiterten Lesebegriffs. Anschließend werden Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitstudie des Seminars vorgestellt. Aus Lerntagebüchern der Seminarteilnehmer*innen (N = 115) wurde entlang des Modells zum Fortbildungserfolg nach Kirkpatrick (1998) analysiert, wie die Lehramtsstudierenden die Entwicklung eines digitalen Bilderbuchs erleben, welchen Lernfortschritt sie für sich selbst feststellen und inwieweit sie sich deren Einsatz in ihrer späteren Unterrichtspraxis vorstellen können. Die mittels qualitativer Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse zeigen die von den Studierenden wahrgenommenen Schwierigkeiten im Umgang mit dem iPad und weisen auf den Mehrwert der kooperativen Arbeit in der interdisziplinär zusammengesetzten Kleingruppe hin. Die meisten Studierenden zeigen sich überzeugt vom Einsatz digitaler Bilderbücher als differenzierendes Aufgabenformat und sind motiviert, diese in ihrem späteren Unterricht einzusetzen.\u0000 \u0000Abstract\u0000Digitization and inclusion are probably the two most important transformation processes currently influencing the culture of teaching. High-quality task formats make a decisive contribution to whether and to what extent inclusive teaching in digitally supported teaching-learning contexts is realized in schools. At the same time, the key role of teachers becomes obvious. They must have diverse and complex skills when it comes to independently developing such tasks. At the university of Würzburg, there is a seminar in media pedagogy and inclusion pedagogy. In this seminar, prospective elementary school teachers as well as prospective special education teachers create digital picture books (winBooks – Würzburg ebooks for inclusive teaching) in small and interdisciplinary groups on the tablet for inclusive teaching in the 1s","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"46 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-12","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"132791548","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digitalisierung, Inklusion und Gamification. Verschränkung von Querschnittsthemen in der Lehrkräftebildung im Lehr-Lern-Raum Inklusion","authors":"F. Beier, Tina Czaja","doi":"10.21248/qfi.124","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.124","url":null,"abstract":"Der Beitrag thematisiert die konkreten Herausforderungen, die die sozialen Transformationsprozesse Digitalisierung und Inklusion für die Lehrkräftebildung erzeugen. Einerseits müssen zukünftigen Lehrkräften Kompetenzen vermittelt werden, um innovative digitale und inklusive Lernumgebungen gestalten zu können. Andererseits herrschen an den Schulen sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen, die inklusive und digitale Unterrichtssettings beeinflussen. Berufspraktische Erfahrungen fallen daher sehr unterschiedlich aus und lassen kaum systematische Einsichten über den didaktischen und pädagogischen Mehrwert innovativer Ansätze zu. Letztlich scheitern diese in der berufspraktischen Ausbildungsphase häufig bereits an verfügbarer Technik oder an einer fehlenden adäquaten räumlichen Ausstattung. Im Beitrag thematisieren wir von dieser Problemlage ausgehend das Konzept des Lehr-Lern-Raumes Inklusion, indem Studierende auf innovative und flexibilisierte Lernszenarien vorbereitet werden. Am Beispiel des Gamification-Ansatzes wird dabei gezeigt, wie Inklusion und Digitalisierung sinnvoll als gemeinsame Themen der Lehrkräftebildung vermittelt werden können.\u0000 \u0000Abstract\u0000This article addresses the concrete challenges that the social transformation processes of digitization and inclusion create for teacher education. On the one hand, the current structure of teacher training makes it difficult to consider digitization and inclusion as joint development tasks. On the other hand, schools have very different framework conditions that influence inclusive and digital teaching settings. Professional experience, therefore, varies greatly and hardly allows for systematic insights into the didactic and pedagogical added value of innovative approaches. Ultimately, these often fail in the practical training phase due to the availability of technology or the lack of an adequate spatial learning environment. In this article, we address the concept of teaching-learning space inclusion based on this problem situation by preparing students for innovative and flexible learning scenarios. Using the gamification approach as an example, we show how inclusion and digitalization can be meaningfully taught as common topics in teacher education.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-10","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126741689","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Verständigung ermöglichen – Eigenständigkeit anregen. Zur Bildungsrelevanz von Online-Lehre in inklusiven Settings","authors":"Anke Redecker","doi":"10.21248/qfi.107","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.107","url":null,"abstract":"Angesichts vielfältiger Kritik am Distanzlernen während der Corona Pandemie, durch das sich viele SchülerInnen allein gelassen fühlten, wird im Beitrag für eine diskursive Bildung plädiert, durch die Lernende mit diversen Voraussetzungen und Bedürfnissen nicht nur von Lehrenden, sondern auch mit- und voneinander lernen können, was einen entscheidenden Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit bietet. In der Kritik steht hingegen ein einsames Ableisten von Drill-and-Practice Programmen, das sich auf fremdinitiierte Zumutungen der Selbststeuerung, extrinsische Motivation und vorgezeichnete Lernwege konzentriert und damit wenig Raum für eigensinnige und kreative Erprobungen lässt. Im Ausgang von ihren – auch besonderen – Bedürfnisse, Voraussetzungen und Perspektiven bilden sich Menschen, indem sie angeregt, irritiert und ermutigt werden, sich zu ihren Lerngegenständen und -prozessen ins Verhältnis zu setzen. In digitalen Kontexten bieten hier Videokonferenzen einen tragfähigen Ansatz, sowohl präsenzanalog als auch durch technische Bereicherungen inklusive Bildungsprozesse kokreativ zu gestalten, wobei regelmäßige Videokonferenzen nicht nur Struktur und rituellen Halt bieten, sondern auch vielfältige Möglichketen der Interaktion. Zugleich sind Lernende durch die Bildungsaufgabe herausgefordert, mit digitalen Chancen und Risiken zwischen Ermächtigung und Bemächtigtwerden, eigenständiger Kommunikationsgestaltung und datafizierter Kontrolle, bereichernden Überraschungen und bedrängenden Unwägbarkeiten zurecht zu kommen.\u0000 \u0000AbstractConsidering the manifold critique of distance learning during the Corona pandemic, where many students felt left alone, the text advocates a discoursive education, that enables learners with diverse preconditions and needs to learn not only from teachers, but also with and from each other, which offers a significant contribution to educational justice. Criticized is on the contrary a lonely fulfilling of drill and practice programs which concentrates on externally initiated impositions of self-guidance, extrinsic motivation and predefined learning paths and therefore leaves only little room for self-willed and creative trials. Proceeding from their – even special – needs, preconditions and perspectives, human beings educate themselves being inspired and encouraged to put themselves into relationship to their learning topics and processes. Here video conferences offer a sustainable approach to shape inclusive education processes cocretively in presence analogy and with technical facilities. They enable not only structure and ritual support, but also manifold possibilities of interaction. At the same time learners are challenged by the education task to cope with digital chances and risks between authorization and being dominated, autonomous communicating and dataficated control, enriching surprises and troubling uncertainties.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"39 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-05-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"115925243","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Digitalisierung (nicht nur) im Dienst der Inklusion in der Lehramtsausbildung der sprachlichen Kernfächer","authors":"C. Blume, Gudrun Marci-Boehncke","doi":"10.21248/qfi.116","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.116","url":null,"abstract":"Aufgrund der Relevanz der Medien- bzw. digitalen Kompetenz zur Teilhabe in der digital mediatisierten Gesellschaft sind das Wissen und die Einstellung von angehenden Lehrkräften in den sprachlichen Kernfächern diesbezüglich zentrale Fragen. In den wenigen vorhandenen Untersuchungen zur Medien- oder digitalen Kompetenz sind allerdings fachbezogene Unterschiede kaum repräsentiert. Ebenso fehlen empirische Analysen zur inklusiven Medienbildung und der wahrgenommenen Relevanz dieser Themen aus Sicht der Lehrenden. Anhand paralleler Befragungen von Lehramtsstudierenden und Lehrenden in den Fächern Deutsch und Englisch wird die selbstwahrgenommene (pädagogische) Medienkompetenz sowie die Relevanz von der Medien- bzw. digitalen Bildung für inklusive Schulsettings von Studierenden untersucht und mit der thematischen Vermittlung und Relevanzerkennung durch Lehrende verglichen. Es zeigt sich ein heterogenes Bild von Lehramtsstudierenden sowohl hinsichtlich der selbstwahrgenommenen (pädagogischen) Medienkompetenz als auch der Inklusionskompetenz. Bei einer hohen erkannten Relevanz identifizieren die Studierenden den Bedarf nach gezielten Lehr-/Lerngelegenheiten. Inwiefern diese flächendeckend angeboten werden, kann aufgrund einer limitierten Rücklaufquote der Lehrenden nur bedingt eruiert werden. Es drängt sich die Frage nach den Gründen für die niedrige Beteiligung auf und ob diese Tatsache mit den Einstellungen und Kompetenzen der Lehrenden in Verbindung gebracht werden muss. Diese Frage wird in diesem Artikel eruiert, bleibt allerdings unbeantwortet.\u0000 \u0000AbstractDue to the relevance of media or digital competence for participation in digitally mediatized society, the knowledge and attitudes of prospective teachers in the core language subjects are central issues. In the few existing studies in this area, however, subject-related differences are rarely represented. Similarly, there is a lack of empirical analyses on inclusive media education and the perceived relevance of these topics from the perspective of their teachers, the university lecturers. Parallel surveys of pre-service teachers and university lecturers in the subjects German and English were conducted to examine students’ self-perceived media (pedagogical) competence as well as the perceived relevance of media or digital education for inclusive school settings. This was compared with how university lecturers addressed these topics and assessed their relevance for future teachers. It was found that pre-service teachers’ self-perceived media (pedagogical) competence and inclusive competence vary widely. Recognizing these topics as highly relevant, the pre-service teachers identify the need for targeted teaching/learning opportunities. The extent to which these are offered across the board can only be limitedly determined, due to a limited response rate from the lecturers. The question arises as to what attitudes and competences these lecturers hold.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"22 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-03-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114198098","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Zur Gestaltung inklusiver naturwissenschaftsbezogener Aufgaben für den Sachunterricht – freies Explorieren als Brücke zwischen Fach- und Entwicklungsorientierung","authors":"F. Schütte, T. Simon","doi":"10.21248/qfi.103","DOIUrl":"https://doi.org/10.21248/qfi.103","url":null,"abstract":"Mit diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, inwiefern das freie Explorieren eine geeignete Methode sein kann, um Aufgaben im inklusiven naturwissenschaftsbezogenen Sachunterricht einen Rahmen zu geben. Eckpunkte bilden dabei die Diskurse um Inklusion bzw. inklusive Sachunterrichtsdidaktik, naturwissenschaftsbezogenes Lernen im Kindesalter und gute (Lern)Aufgaben. Ziel ist es, zentrale Ansprüche zu identifizieren, die sowohl Lehrkräften zur Orientierung bei der Gestaltung inklusiver naturwissenschaftsbezogener Lernaufgaben für den Sachunterricht dienen können, als auch Anforderungen an eine inklusionsorientierte Lehrkräftebildung im Bereich naturwissenschaftsbezogenen Sachunterrichts darzustellen. Dazu werden wir zunächst auf ausgewählte Aspekte der Diskurse zu einer inklusiven Sachunterrichtsdidaktik eingehen und diese mit konzeptionellen Überlegungen zum inklusiven naturwissenschaftsbezogenen Lernen im Sachunterricht verbinden (Kap. 1). Weiterhin werden wir auf Aufgabenparadigmen und die Frage, was gute Aufgaben für den inklusiven (naturwissenschaftsbezogenen) Sachunterricht kennzeichnet, eingehen (Kap. 2). Dem folgend stellen wir bündig die Methode des freien Explorierens vor, um deren inklusionspädagogisches bzw. -didaktisches Potenzial zu verdeutlichen (Kap. 3). Dabei wird die Frage leitend sein, inwiefern eine Orientierung am Ansatz des freien Explorierens für naturwissenschaftsbezogenes Lernen im Sachunterricht sinnvoll ist, um gute inklusive Lernaufgaben zu gestalten. Wir schließen den Beitrag mit einem Fazit und Reflexionen zu spezifischen Anforderungen für die Lehrkräftebildung, die sich aus unseren Auseinandersetzungen ableiten lassen (Kap. 4).\u0000 \u0000Abstract\u0000In this paper, we explore the question to what extent free exploration can be a suitable method to frame tasks in inclusive science education. Key points are the discourses around inclusion and inclusive science didactics, science-based learning in early childhood, and good (learning) tasks. The aim is to identify central claims that can serve as orientation for teachers in designing inclusive science-related learning as well as to present requirements for an inclusion-oriented teacher education in the field of science-related education. We will first discuss selected aspects of the discourses on inclusive science didactics and connect them to conceptual considerations of inclusive science-based learning (Ch. 1). Furthermore, we will address task paradigms and the question of what characterizes good tasks for inclusive (science-based) learning (Ch. 2). Following this, we will introduce the method of free exploration in order to illustrate its potential for inclusive pedagogy and didactics (Ch. 3). The guiding question will be to what extent an orientation towards the approach of free exploration is useful for science-based learning in order to design good inclusive learning tasks. We end the paper with a conclusion and reflections on specific requirements for teacher education that ca","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2023-03-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"116391947","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}