{"title":"»Dieses Ganze aber ist und bleibt todt«","authors":"J. Krämer","doi":"10.7788/OMZ-2014-0206","DOIUrl":"https://doi.org/10.7788/OMZ-2014-0206","url":null,"abstract":"In Wagners Schriften zum Musiktheater spielt Christoph Willi bald Gluck bekanntlich eine prominente Rolle. Immer wieder beruft sich »der Meister« auf den Opernreformator und erklärt ihn zum Begründer jener Entwicklung zum wahren musikalischen Drama, die in seinem eigenen Werk kulminiere. Gluck erscheint als exemplarisches Vorbild Wagners, sein Schaffen als erster großer, überzeitlicher Gipfel des Musikdramas: »In dem Dreigestirn, Gluck, Mozart und Beethoven, besitzen wir den Leitstern, dessen reines Licht uns stets auch auf den verwirrendsten Pfaden der Kunst richtig leuchten wird [...].«1 Im Gegensatz dazu steht jedoch, dass sich Wagner in anderen, eher privaten Texten oft erstaunlich negativ über Gluck äußert. 1847 schreibt er etwa an Eduard Hanslick, dass »Gluck’s Musik uns unverkennbar viel schuldig« bleibe, weil sie »einem gewissen gefesselten, conventionellen Pathos – dem der Racine’schen Tragödie« verhaftet bleibe und dies nicht überschreiten könne.2 Noch drastischer heißt es 1852 in einem Brief an Eduard Devrient, dass Gluck ihn nie erquickt, sondern stets gepeinigt habe. Denn Gluck sei ein Musiker gewesen,","PeriodicalId":147000,"journal":{"name":"Österreichische Musikzeitschrift","volume":"30 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"126694239","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Gar viel Neues für Kammerensemble","authors":"C. Heindl","doi":"10.7788/OMZ-2014-0225","DOIUrl":"https://doi.org/10.7788/OMZ-2014-0225","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":147000,"journal":{"name":"Österreichische Musikzeitschrift","volume":"33 2","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114028838","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"»… DirigentInnen, die dieses Orchester aus elektronischen Objekten leiten …«","authors":"J. Giannini","doi":"10.7788/OMZ-2014-0210","DOIUrl":"https://doi.org/10.7788/OMZ-2014-0210","url":null,"abstract":"60 Gianpaolo Evangelista wurde im Oktober 2013 als Professor für Musikinformatik ans Institut für Komposition und Elektroakustik der Wiener Musikuniversität berufen. Nach dem Studium der Physik in seiner Heimatstadt Neapel promovierte er an der University of California, Irvine und ging 1985 als Mitarbeiter von Iannis Xenakis an das Pariser Centre d’études de mathématiques et automatique musicales. In Italien forschte er anschließend in einem Raumforschungsinstitut und in Lausanne in einem Labor für audiovisuelle Kommunikation. »... DirigentInnen, die dieses Orchester aus elektronischen Objekten leiten ...«","PeriodicalId":147000,"journal":{"name":"Österreichische Musikzeitschrift","volume":"778 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"134512686","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"»Im Mittelpunkt steht der singende und der tanzende Mensch«","authors":"Irene Brandenburg","doi":"10.7788/OMZ-2014-0203","DOIUrl":"https://doi.org/10.7788/OMZ-2014-0203","url":null,"abstract":"Von allen (Opern-)Werken Glucks ist Orpheus und Eurydike das einzige, das eine (fast) lückenlose Aufführungsund Rezeptionsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart aufzuweisen hat. Seine Entstehung vollzieht sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund weitreichender Erneuerungsbestrebungen: In allen Bereichen der darstellenden Künste formierte sich damals Widerstand gegen gültige ästhetische Konzepte und gegen eine Kunstauffassung, die dem Gedankengut der europäischen Aufklärung, insbesondere den Idealen der Einfachheit und Natürlichkeit – dem »retour à la nature« im Sinne Rousseaus – entgegenstand. Vor diesem kulturhistorischen Hintergrund ist auch das Reformexperiment zu sehen, das im Wien der 1760er Jahre aus dem kreativen Zusammenwirken des Kreises um Gluck, seines Textdichters Ranieri de’ Calzabigi, des Choreographen Gasparo Angiolini, des Sängers Gaetano Guadagni und anderer hervorging. Als »Pilotprojekt« erwies sich – bezeichnenderweise – das pantomimische Ballett Le Festin de pierre (Don Juan), uraufgeführt im Oktober 1761 am Wiener Burgtheater, dem 1762 mit der italienischen Azione teatrale Orfeo ed Euridice die erste Oper folgte, die aus dem Geist der damals lebhaft diskutierten Reformimpulse zu einer tiefgreifenden Erneuerung der Oper im Hinblick auf Sujet, Dramaturgie und Musik hervorgegangen war. Die wenig später auch schriftlich fixierten Leitlinien zielten auf die Schaffung einer neuen musikdramatischen Kunstform, in der Text, Musik, Darstellung, Szene Thema","PeriodicalId":147000,"journal":{"name":"Österreichische Musikzeitschrift","volume":"21 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2014-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125693089","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}