{"title":"»Im Mittelpunkt steht der singende und der tanzende Mensch«","authors":"Irene Brandenburg","doi":"10.7788/OMZ-2014-0203","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Von allen (Opern-)Werken Glucks ist Orpheus und Eurydike das einzige, das eine (fast) lückenlose Aufführungsund Rezeptionsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart aufzuweisen hat. Seine Entstehung vollzieht sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund weitreichender Erneuerungsbestrebungen: In allen Bereichen der darstellenden Künste formierte sich damals Widerstand gegen gültige ästhetische Konzepte und gegen eine Kunstauffassung, die dem Gedankengut der europäischen Aufklärung, insbesondere den Idealen der Einfachheit und Natürlichkeit – dem »retour à la nature« im Sinne Rousseaus – entgegenstand. Vor diesem kulturhistorischen Hintergrund ist auch das Reformexperiment zu sehen, das im Wien der 1760er Jahre aus dem kreativen Zusammenwirken des Kreises um Gluck, seines Textdichters Ranieri de’ Calzabigi, des Choreographen Gasparo Angiolini, des Sängers Gaetano Guadagni und anderer hervorging. Als »Pilotprojekt« erwies sich – bezeichnenderweise – das pantomimische Ballett Le Festin de pierre (Don Juan), uraufgeführt im Oktober 1761 am Wiener Burgtheater, dem 1762 mit der italienischen Azione teatrale Orfeo ed Euridice die erste Oper folgte, die aus dem Geist der damals lebhaft diskutierten Reformimpulse zu einer tiefgreifenden Erneuerung der Oper im Hinblick auf Sujet, Dramaturgie und Musik hervorgegangen war. Die wenig später auch schriftlich fixierten Leitlinien zielten auf die Schaffung einer neuen musikdramatischen Kunstform, in der Text, Musik, Darstellung, Szene Thema","PeriodicalId":147000,"journal":{"name":"Österreichische Musikzeitschrift","volume":"21 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2014-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Österreichische Musikzeitschrift","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.7788/OMZ-2014-0203","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Von allen (Opern-)Werken Glucks ist Orpheus und Eurydike das einzige, das eine (fast) lückenlose Aufführungsund Rezeptionsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart aufzuweisen hat. Seine Entstehung vollzieht sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund weitreichender Erneuerungsbestrebungen: In allen Bereichen der darstellenden Künste formierte sich damals Widerstand gegen gültige ästhetische Konzepte und gegen eine Kunstauffassung, die dem Gedankengut der europäischen Aufklärung, insbesondere den Idealen der Einfachheit und Natürlichkeit – dem »retour à la nature« im Sinne Rousseaus – entgegenstand. Vor diesem kulturhistorischen Hintergrund ist auch das Reformexperiment zu sehen, das im Wien der 1760er Jahre aus dem kreativen Zusammenwirken des Kreises um Gluck, seines Textdichters Ranieri de’ Calzabigi, des Choreographen Gasparo Angiolini, des Sängers Gaetano Guadagni und anderer hervorging. Als »Pilotprojekt« erwies sich – bezeichnenderweise – das pantomimische Ballett Le Festin de pierre (Don Juan), uraufgeführt im Oktober 1761 am Wiener Burgtheater, dem 1762 mit der italienischen Azione teatrale Orfeo ed Euridice die erste Oper folgte, die aus dem Geist der damals lebhaft diskutierten Reformimpulse zu einer tiefgreifenden Erneuerung der Oper im Hinblick auf Sujet, Dramaturgie und Musik hervorgegangen war. Die wenig später auch schriftlich fixierten Leitlinien zielten auf die Schaffung einer neuen musikdramatischen Kunstform, in der Text, Musik, Darstellung, Szene Thema
在所有的作品中,克吕克是俄尔浦斯和欧律狄刻惟一篇描述18世纪这个国家最近发生了战争它的形成大约在18世纪中叶。世纪Erneuerungsbestrebungen事件的背景:在所有领域的表演艺术运动当时反对有效的办法和反对Kunstauffassung是欧洲启蒙运动的思想,尤其是符合理想的简洁和Natürlichkeit -»retourà«la nature按照卢梭——entgegenstand .从这段历史历史可以看出,19世纪60年代维也纳的改革思想是格鲁克一名诗人、编剧德·卡尔扎比吉、编剧加斯帕洛·安格里尼和吉尔达米等人的创作创作。作为»«试点项目,目的是证明——值得一提的是——这pantomimische芭蕾Le Festin Don Juan pierre (de) uraufgeführt 1761年10月日维也纳Burgtheater 1762与意大利Azione teatrale Orfeo ed Euridice之后的第一部歌剧,当时活泼精神的基础上讨论Reformimpulse成为深刻革新歌剧Sujet,现在我是个和音乐产生.不久之后,得到书面认可的准则也是针对设计出一种全新的音乐艺术形式,包括歌词、音乐、表演和场景