{"title":"Fragen an das Dr.-Sommer-Team","authors":"N. Döring","doi":"10.1055/a-2095-3013","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2095-3013","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Jugendzeitschriften wie „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sind auch im Digitalzeitalter noch bedeutsame sexuelle Sozialisationsinstanzen. Insbesondere die Beratung durch das Dr.-Sommer-Team erfreut sich großer Bekanntheit und Beliebtheit unter Jugendlichen in Deutschland. Forschungsziele Ziel der vorliegenden Studie war es herauszuarbeiten, welche Merkmale die Ratsuchenden haben, die in der Dr.-Sommer-Rubrik von „Bravo“ und „Bravo Girl!“ sichtbar werden (Forschungsfrage 1), welche Themen ihre Fragen ansprechen (F2), inwiefern es in den Fragen und Antworten um zentrale Risiken oder Chancen der Sexualität (F3) sowie um sexualbezogenen Mediengebrauch geht (F4). Methoden Im Rahmen einer quantitativen Medieninhaltsanalyse wurden alle Fragen an das Dr.-Sommer-Team samt zugehörigen Antworten ausgewertet, die in den Jahren 2018 und 2019 in der 14-täglich erscheinenden „Bravo“ ( n = 306) und in der monatlich erscheinende „Bravo Girl!“ ( n = 121) veröffentlicht wurden ( N = 427). Die Datenerhebung erfolgte mittels eines reliabilitätsgeprüften Codebuchs durch einen geschulten Codierer. Die Datenanalyse beinhaltete deskriptiv- und inferenzstatistische Auswertungen sowie qualitative Interpretationen. Ergebnisse Es zeigte sich, dass als Ratsuchende vor allem 14-jährige Mädchen mit weißer Hautfarbe und normattraktivem Körper sichtbar waren (F1). Bei den angesprochenen Themen waren Körper, Emotionen, Beziehungen und sexuelle Techniken vorrangig vertreten (F2). Risiken (z. B. ungeplante Schwangerschaft) und Chancen (z. B. sexuelles Vergnügen) wurden in den Fragen und Antworten ausgewogen thematisiert, wobei in der Jugendzeitschrift „Bravo“ die Lust beim Partnersex als Thema signifikant sichtbarer war als in der Mädchenzeitschrift „Bravo Girl!“ (F3). Medienthemen waren in 9 % der Fragen präsent (F4). Schlussfolgerung Die Ergebnisse stehen im Einklang mit früheren Inhaltsanalysen der Sexualaufklärung in Jugendzeitschriften im Allgemeinen und in der „Bravo“ im Besonderen. Mediennutzungs- und Wirkungsstudien zur Sexualberatung in Jugendzeitschriften fehlen indessen weitgehend.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-07-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47682946","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Sexualkundeunterricht per App? Knowbody stellt sich vor","authors":"Vanessa Meyer, Sophie Margo Schuster","doi":"10.1055/a-2055-3548","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2055-3548","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Der vorliegende Praxisbeitrag setzt sich kritisch mit dem Status quo der aktuellen schulischen Sexualaufklärung auseinander. Als ein Lösungsansatz wird die App Knowbody vorgestellt. Die App deckt eine Vielfalt an relevanten Themen der Sexuellen Bildung ab und bereitet diese zeitgemäß multimedial und interaktiv auf. Knowbody kann von Lehrkräften live im Schulunterricht eingesetzt werden und bietet Schüler*innen zudem die Möglichkeit, eigenständig mit der App weiterzulernen. Der Beitrag informiert nicht nur über den Aufbau der App, sondern gibt auch Einblicke in ihre Entwicklung und Evaluation.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"49219489","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Sexualpädagogik als wissenschaftliche Disziplin","authors":"Uwe Sielert","doi":"10.1055/a-2079-5397","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2079-5397","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung Der Begriff Sexualpädagogik wird sowohl im populären Sprachgebrauch als auch in fachlichen Kontexten sehr unterschiedlich gehandhabt. Wissenschaftliche und professionelle Diskurse benötigen jedoch möglichst eindeutige Begriffe. Der Beitrag definiert Sexualpädagogik als wissenschaftliche Disziplin. Zielgruppen sind die wachsende Gruppe der praktisch und konzeptionierend tätigen Fachkräfte sowie forschend und theoretisch Interessierte im weiten Bereich der sexuellen Bildung. Forschungsziele Eingangs wird die Sexualpädagogik als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft mit Bezügen zur Sexualwissenschaft begründet. Es folgt eine Konfrontation mit dem wissenschafts- und gesellschaftstheoretischen Diskurs um den Emanzipationsbegriff. Das aktuelle Instrumentarium der kritisch-reflexiven Erziehungswissenschaft wird als „Grammatik der wissenschaftlichen Diskurse“ zunächst auf die wissenschaftliche Methodologie und im Anschluss auf Handlungstheorien der Sexualerziehung und Sexuellen Bildung bezogen. Ein Ausblick fokussiert Zukunftsperspektiven und den internationalen Diskursraum. Methoden Der Beitrag wählt ein kritisch-hermeneutisches Vorgehen und stützt sich auf Primär- und Sekundärliteratur aus den Bereichen Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie, der Erziehungs- und Sexualwissenschaft sowie der pädagogischen Teildisziplinen Sozial- und Sexualpädagogik. Ergebnisse Der Gegenstandsbereich der Sexualpädagogik umfasst das sexuelle Lernen, die Erziehbarkeit und Erziehungsbedürftigkeit wie auch sexuelle Bildsamkeit und Bildungsbedürftigkeit des Menschen einschließlich der damit korrespondierenden Professionsfelder von Unterricht, Erziehung und Bildung. Damit liegt es nahe, die Erziehungswissenschaft als Bezugsdisziplin mit der Sexualwissenschaft als wichtigster Nachbardisziplin zu verstehen. Emanzipation als Konzept und Erkenntnisinteresse gilt auch heute noch zur normativen Orientierung für alle wissenschaftlichen Bemühungen, die an Mündigkeit und Selbstbestimmung des Menschen interessiert sind, also auch für die Sexualpädagogik. Die methodologischen und ideologiekritischen Kriterien der kritisch-reflexiven Erziehungswissenschaft garantieren der Disziplin zudem ihre wissenschaftliche Autonomie. Schlussfolgerung Sexualpädagogik benötigt als wissenschaftliche Metatheorie die Erziehungswissenschaft und die Nachbardisziplin Sexualwissenschaft mit emanzipatorischem Erkenntnisinteresse und kritisch-reflexiver Methodologie. Eine ausgearbeitete Theorie wie auch internationale Verortung stehen allerdings noch aus.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"47365254","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Vom Antun und Erleiden. Eine Soziologie der Gruppenvergewaltigung","authors":"","doi":"10.1055/a-2055-3307","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2055-3307","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43081973","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Liebe Leser*innen der „Zeitschrift für Sexualforschung“,","authors":"","doi":"10.1055/a-2040-7016","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2040-7016","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"44150022","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"The Ambivalence of Gay Liberation. Male Homosexual Politics in 1970 s West Germany","authors":"","doi":"10.1055/a-2055-3235","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2055-3235","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"41922800","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Die Betreuung transgeschlechtlicher Personen am Universitätsklinikum Leipzig und die Rolle Lykke Aresins zwischen 1960 und 2000","authors":"F. Baumann","doi":"10.1055/a-2076-8699","DOIUrl":"https://doi.org/10.1055/a-2076-8699","url":null,"abstract":"Zusammenfassung Einleitung In Hinblick auf den Umgang mit transgeschlechtlichen Personen in der DDR verzeichnet die derzeitige Forschung Leerstellen. Über die Lebensumstände dieser Menschen lassen sich bis auf wenige Einzelschicksale kaum Aussagen treffen. Bisherige Arbeiten beschränken sich auf den Großraum Berlin, doch auch in Leipzig kann in Bezug auf Transgeschlechtlichkeit eine organisierte medizinische Betreuung nachgewiesen werden. Forschungsziele Im Folgenden ist aufzuzeigen, wie sich das Universitätsklinikum Leipzig als DDR-Behandlungszentrum für Transgeschlechtlichkeit etablierte und welche Bedeutung der Sexualwissenschaftlerin Lykke Aresin in diesem Kontext zukommt. Methoden Unter Berücksichtigung des derzeitigen Forschungsstandes wird die Entwicklung der medizinischen und juristischen Grundpositionen zum Thema Transgeschlechtlichkeit in der DDR dargelegt und mithilfe einer Falldarstellung ein Geschlechtswechsel verdeutlicht. Mittels Analyse verschiedener zeitgenössischer Publikationen kann die Entwicklung von Leipzig als spezialisiertes Behandlungszentrum nachgewiesen werden. Ergebnisse Bis Mitte der 1970er-Jahre waren Geschlechtsangleichungen in der DDR juristisch nicht geregelt. Folglich mussten transgeschlechtliche Menschen enorme administrative Hürden überwinden, um Geschlechtswechsel zu erreichen. Lykke Aresin setzte sich in ihrer Beratungsstelle in Leipzig bereits in den 1960er-Jahren mit dem Thema Transgeschlechtlichkeit auseinander. Sie legte Grundlagen dafür, dass sich in Leipzig ein spezielles Netzwerk etablieren konnte, das bis Anfang der 1990er-Jahre Geschlechtsangleichungen begleitete. Schlussfolgerung Am Universitätsklinikum Leipzig bestand ein sensibilisiertes und hochspezialisiertes Team, das sich der Behandlung von transgeschlechtlichen Menschen annahm und als multiprofessionelles Zentrum genitalangleichende Operationen anbot. Geschlechtsangleichungen wurden in der DDR somit auch außerhalb der Berliner Charité organisiert. Hinweise, dass eine solche Zentrenbildung seitens des DDR-Staates angeregt wurde, lassen sich nicht eruieren. Somit ist davon auszugehen, dass medizinische Expert*innengruppen Handlungsspielräume außerhalb der staatlichen Einflusssphäre nutzten und die Betreuung von transgeschlechtlichen Personen ermöglichten.","PeriodicalId":44203,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sexualforschung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.6,"publicationDate":"2023-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"43170777","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}