{"title":"8. Die Rolle des Grammatischen Aspekts in der Ereignisenkodierung: Ein Vergleich zwischen tschechischen und russischen Lernern des Deutschen","authors":"Theoretischer Hintergrund","doi":"10.1515/9783110615746-008","DOIUrl":"https://doi.org/10.1515/9783110615746-008","url":null,"abstract":"In diesem Kapitel wird eine Sprachproduktionsstudie vorgestellt, die sich im Fokus mit dem Vergleich von zwei slawischen Sprachen und den Aspektpräferen zen der Sprecher befasst. Dabei müssen zunächst einige theoretische Überlegun gen in Bezug auf den Aspekt und die aspektuellen Werte angestellt werden, wel che für die beiden untersuchten Sprachen von hoher Relevanz sind. Diese Überlegungen knüpfen direkt an die bereits in diesem Buch präsentierten theore tischen sowie empirischen Grundlagen zum Gebrauch von Aspekt in der Ereig nisenkodierung an (siehe Kap. 2 – allgemeine Darstellung der Aspektforschung; Kap. 3 – konkrete Verwendung einer Aspektform im Tschechischen, Kap. 5 und 6 – empirischexperimentelle Studien zur Aspektverwendung). In Ergänzung zu den bisherigen Ausführungen kommt in diesem Kapitel eine genauere Beschrei bung der Bildungsmöglichkeiten der aspektuellen Werte im Russischen und Tschechischen hinzu, eine kritische Reflexion der in der Forschungsliteratur vor herrschenden Rezeption des sogenannten slawischen Aspekts und eine Anbin dung an die Theorie von Tempus und Aspekt von Klein (1994). Sprachen verfügen über unterschiedliche Mittel, um Zeitkonzepte auszudrü cken. Zu den wichtigsten zählen drei verbale Kategorien: Tempus, Aspekt und Aktionsart sowie temporale Adverbiale. Jedes dieser Mittel bringt einen Teil tem poraler Informationen zum Ausdruck, die jeweils mit den unterschiedlichen Teil gebieten des Sprachsystems – Lexikon, Morphologie, Syntax und Pragmatik – interagieren. Üblicherweise konzentriert sich die Forschung auf die Analyse eines Teilgebietes innerhalb eines Systems (vgl. Klimonow 2000 für Aspekt und Syn tax; Townsend 2001 für Aspekt und Lexikon; Israeli 2001 für Aspekt und Pragma tik; Mehlig 2001; BabkoMalaya 2003; Yanko 2003 für Aspekt und Morphologie; Zaucer 2005). In der vorliegenden Studie wird das Zusammenspiel der verschie denen temporalen Mittel zum Ausdruck von Zeitlichkeit untersucht. Einen besonders erhellenden Zugang bieten Analysen (sehr) fortgeschritte ner Lernervarietäten. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Frage nach ultimate attainment (Endzustand) im Zweitspracherwerb (vgl. Birdsong 1992, 2014b; Hahne 2001; Davidson/Zacks/Ferreira 2003; Singleton/Ryan 2004) nachgegan gen (siehe Kap. 1, Abschn. 1.1). Untersucht werden soll, inwieweit Strategien, die","PeriodicalId":309837,"journal":{"name":"Sprache und Kognition","volume":"16 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2018-08-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127703457","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}