{"title":"Die Kostbarkeit der Stimmen","authors":"M. May","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-92","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-92","url":null,"abstract":"","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"27 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"121936021","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Handlungsmacht von Vertragsarbeitenden im Ostberlin der späten DDR","authors":"Tom Drechsel","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-80","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-80","url":null,"abstract":"Der vorliegende Aufsatz verfolgt die These, dass DDR-Vertragsarbeitende aktive Subjekte mit eigenständiger Handlungsmacht waren. Trotz staatlicher Restriktionen gelang es ihnen, Agency über das für sie vorgesehene Maß hinaus zu entwickeln, indem sie Kritik an ihren Lebensumständen übten, durch individuelle Handlungen Restriktionen unterliefen oder sich innersowie außerhalb staatlicher Strukturen organisierten. Ausgewählte Beispiele zeigen, dass Vertragsarbeitende nicht nur passiv restriktiven Strukturen unterlagen, sondern diese partiell auch transformierten.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"127372532","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Operative Psychologie","authors":"M. Wieser","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-23","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-23","url":null,"abstract":"Dieser Beitrag rekonstruiert die Entstehung und Entwicklung des Lehrstuhls für Operative Psychologie an der Juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Der Untersuchungsgegenstand wird am Überschneidungspunkt von psychologischer Wissensproduktion und den gesteigerten Erfordernissen der geheimdienstlichen Ausbildung verortet. Auf der Grundlage von archivierten Schulungsmaterialien, Abschlussarbeiten, Dissertationen und Personalakten der Mitarbeiter des Lehrstuhls werden die Gründungsgeschichte des Lehrstuhls und dessen weitere Entwicklung bis zur Auflösung der Juristischen Hochschule Anfang 1990 dargestellt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Personalstruktur des Lehrstuhls sowie den Quellen und Praxisfeldern der Operativen Psychologie. Abschließend wird die Frage nach der Relevanz und der Reichweite des operativ-psychologischen Wissens für die geheimdienstliche Praxis diskutiert.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"62 3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"122422815","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Migrantische Perspektiven auf Leben und Arbeit in der DDR in den 1980er-Jahren","authors":"Ines Grau","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-68","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-68","url":null,"abstract":"Abgesehen von den sowjetischen Besatzungstruppen, stellten Arbeitsmigrant:innen die größte Minderheit ohne deutschen Pass in der DDR dar. Auf Grundlage zwischenstaatlicher Verträge reisten bis 1989 knapp 130.000 Männer und Frauen aus außereuropäischen Ländern ins sozialistische Deutschland ein, um landesweit in der Produktion zu arbeiten. Um deren Perspektive sichtund hörbarer zu machen, legt der Beitrag sein Augenmerk beispielhaft auf Arbeiter:innen aus Mosambik, dem drittwichtigsten Herkunftsland dieser staatlich gelenkten Anwerbepolitik. Angelehnt an das in biografisch-narrativen Interviews erhobene empirische Material leuchtet der Artikel aus, wie sich die individuellen und kollektiven Erfahrungen in der DDR in den Erzählungen verdichten. Er zeichnet die Spannung zwischen einem stark reglementierten Aufenthalt im »sozialistischen Bruderland« und eigensinnigen Praxen der Arbeiter:innen, die eigene Handlungsspielräume erweitern halfen, nach.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"43 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"133144579","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"»Die ›freischaffende‹ Arbeitsweise des Psychologen zu beseitigen«","authors":"Henriette Voelker","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-10","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-10","url":null,"abstract":"Der Beitrag nähert sich der Rolle der Pädagogischen Psychologie im Schulwesen der DDR aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive. Dazu untersucht er die Einbindung von Psycholog:innen in Pädagogische Kreiskabinette ab 1974 anhand von Verwaltungsschriftgut des Ministeriums für Volksbildung. Das Ministerium schuf die neuen Stellen und versah die Pädagogische Psychologie mit dem Auftrag, pädagogische Prozesse zu verbessern und junge Menschen ideologisch zu prägen. Anhaltende Besetzungsschwierigkeiten werden auf die Drosselung der Studierendenzahlen im Kontext der dritten Hochschulreform sowie die Abwanderung von Absolvent:innen in den klinischen Bereich zurückgeführt. Ein verkürztes und spezialisiertes Psychologie-Studium für Pädagog:innen sollte dem so entstandenen Personalmangel entgegenwirken. Die Absolvent:innen erlernten und internalisierten Praktiken, wie die Anwendung psychodiagnostischer Verfahren und Erziehungsberatungsgespräche, die für ihr professionelles Handeln konstitutiv werden sollten. Bedingt durch ein anfängliches ministerielles Anleitungsvakuum, griffen Psycholog:innen auf diesen Praxiskomplex zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen in den Pädagogischen Kreiskabinetten zurück. Auch wenn dies nicht notwendigerweise eine politisch-ideologische Opposition darstellen musste, entstand ein Rationalitätenkonflikt mit dem sich formierenden ministeriellen Anforderungsprofil, das die Weiterbildung von Pädagog:innen priorisierte. Intensivierte ministerielle Steuerungsversuche trafen auf die Eigenlogik psychologischer Praxis und mündeten in einem Aushandlungsprozess, bei dem das Ministerium partielle Zugeständnisse machte. Der Vorstellung von »Herrschaft als sozialer Praxis« folgend zeigt der Beitrag, wie Psycholog:innen die Herrschaftsbeziehung »von unten« mitformten, sodass es dem Ministerium nicht gelang, ihre »freischaffende Arbeitsweise« restlos zu beseitigen.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"114230858","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Raimund Klesse, M. Teising, U. Lewitzka, P. Bäurle, L. Ciompi, G. Fiedler, Isabella Justiniano, T. Kapitany, R. Lindner, Susanne Lippmann-Rieder, T. Niederkrotenthaler, C. Radoš, Barbara Schneider, M. Wolfersdorf
{"title":"Assistierter Suizid und Autonomie – ein Widerspruch?","authors":"Raimund Klesse, M. Teising, U. Lewitzka, P. Bäurle, L. Ciompi, G. Fiedler, Isabella Justiniano, T. Kapitany, R. Lindner, Susanne Lippmann-Rieder, T. Niederkrotenthaler, C. Radoš, Barbara Schneider, M. Wolfersdorf","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-asps169","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-asps169","url":null,"abstract":"In verschiedenen Ländern wird ein »Recht auf assistierten Suizid« angenommen und rechtlich garantiert. Dies wird begründet mit der Annahme, Wünsche nach assistiertem Suizid seien wohlüberlegte, autonome und selbstbestimmte Entscheidungen. Der vorliegende Artikel stellt das vorherrschende Autonomieverständnis anhand grundlegender Erkenntnisse der Anthropologie, Kulturanthropologie, Psychoanalyse, Tiefenpsychologie, Entwicklungspsychologie, Psychiatrie und Psychotherapie infrage. Das Konstrukt der Freiverantwortlichkeit beim assistierten Suizid entspricht nicht der tatsächlichen Entwicklung suizidaler Krisen mit ihren nachvollziehbaren bewussten und unbewussten Motiven. Auch Entscheidungen zum assistierten Suizid erfolgen im zwischenmenschlichen Bezug. Anhand von Beispielen werden Psychodynamik und Therapiemöglichkeiten suizidaler Entwicklungen sowie Aspekte der Suizidprävention dargestellt. Der suizidfördernde Einfluss der Suizidassistenz wird beschrieben. Folgerungen für die Suizidprävention auf individueller Ebene und notwendige Voraussetzungen für die Entwicklung eines antisuizidalen gesellschaftlichen Klimas werden formuliert.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"128898816","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Eigenwilligkeit, Vulnerabilität und Intersektionalität in der DDR","authors":"Charlotta Sophie Sippel","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-53","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-53","url":null,"abstract":"Der Artikel beleuchtet die lesbisch-bisexuellen Lebensund Gefühlswelten der Künstlerin Gabriele Stötzer in der unabhängigen Kunstszene der Deutschen Demokratischen Republik aus der theoretischen Perspektive der »Eigenwilligkeit« nach Sara Ahmed. Das Ergebnis ist eine biografische Momentaufnahme, die die ambivalenten Erfahrungen von Eigenwilligkeit und Anpassung, Körperlichkeit und Verletzlichkeit sowie Repression und Handlungsmacht nachvollzieht. Die Eigenwilligkeit der Interviewpartnerin zeigt sich in verkörperter Kunst, provozierenden feministischen Texten und der Gründung diverser Frauengruppen. Teils in größter Not geboren, war ihre Eigenwilligkeit aber auch Selbstverteidigung, Streben nach Anerkennung und Kampf gegen (soziale) Isolierung. Daher wird, basierend auf den Ergebnissen der biografischen Fallrekonstruktion nach Gabriele Rosenthal, eine Erweiterung der Theorie der Eigenwilligkeit um den Aspekt der Vulnerabilität nach Judith Butler für diktatorische Systeme wie die DDR vorgeschlagen.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"27 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"125955508","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
{"title":"Der Umgang mit Schuld in der Aufarbeitung der SED-Diktatur am Beispiel der halleschen IM-Liste","authors":"Thekla Bartl","doi":"10.30820/0171-3434-2022-3-38","DOIUrl":"https://doi.org/10.30820/0171-3434-2022-3-38","url":null,"abstract":"Im Sommer 1992 wurde in Halle an der Saale eine Liste von rund 4.500 registrierten Inoffiziellen Mitarbeiter:innen der Staatssicherheit veröffentlicht. Anhand dieses Ereignisses wird die Aufarbeitung der DDR-Geschichte im Hinblick auf den Umgang mit Schuld beleuchtet. Im Rahmen von problemzentrierten Interviews wurden Hallenser:innen zu ihrer Meinung über die Veröffentlichung und ihren Reflexionen zum Thema Schuld in der SED-Diktatur befragt. Die Befragten zeigten sehr ähnliche Auffassungen über schuldhaftes Verhalten. Ob sie allerdings die Kollaboration mit der Staatssicherheit generell als schuldhaft bewerten, hängt stark von ihren eigenen Verstrickungen ab. Die Auffassung davon, wie viel Schuld die SED-Diktatur als System trägt, unterscheidet sich ebenfalls deutlich bei den Teilnehmenden. Allerdings ist die Annahme einer Systemschuld nicht gleichbedeutend mit einer geringer veranschlagten Tatverantwortung der Einzelnen. Die Voraussetzungen, um mit der vermeintlich anderen Seite in den Dialog zu treten, unterschieden sich diametral. Gleichzeitig bieten solche Ereignisse der Nachwendezeit, in denen Täter:innenund Opferkategorien nicht immer eindeutig sind, einen idealen Ausgangpunkt, um mit Zeitzeug:innen über das komplexe Thema Schuld ins Gespräch zu kommen.","PeriodicalId":278595,"journal":{"name":"Erinnerung im Widerspruch – Psychologie, Repression und Aufarbeitung (in) der DDR","volume":"28 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"131647282","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":0,"RegionCategory":"","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}