Christina Deser, Thomas Kapp, Carolin Bischoff, Dr. Jörg Rau
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Üblich sind privatwirtschaftliche Zertifizierungen der Lebensmittelwirtschaft nach Branchenstandards wie IFS oder BRC, welche Food Defense Maßnahmen integrieren [2].</p><p>Aufbauend auf vorhergehenden Projekten arbeitet das CVUA Stuttgart im Rahmen des vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Projektes „Vorsorge gegen Lebensmittelterrorismus in Baden-Württemberg (VoLT)” aktiv an der Sensibilisierung der heimischen Lebensmittelunternehmen für dieses spezielle Thema der Lebensmittelsicherheit. Im Zuge von VoLT werden mehrere Gebiete bearbeitet: Eine speziell gepflegte Datenbank enthält die Eigenschaften von chemischen, biologischen und radiologischen Gefahrstoffen im Hinblick auf ihre Eignung für vorsätzliche Kontaminationen. Daraus leiten sich priorisierte Aufgaben zur Stärkung der Laboranalytik und der Diagnostik ab, beispielsweise in der Untersuchung auf Toxine.</p><p>Hierfür ist die Mitwirkung an Netzwerken, die sich mit spezieller Analytik auseinandersetzen, wichtig.</p><p>Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erstellung praxisnaher Hilfsmittel für Behörden und Unternehmen. Bereits intensiv genutzt wird die „Checkliste <i>Food Defense</i>” zur Erkennung von Schwachstellen in betrieblichen Abläufen. Bei VoLT wird die frei zum Download verfügbare Liste in freiwilligen Fachgesprächen systematisch angewendet [3]. Diese Gespräche sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Ein weiterer Bestandteil wird in der Pflege und dem Ausbau unseres Netzwerks von Fachkontakten zu verschiedenen Disziplinen und Institutionen liegen. Unsere über 20-jährige Erfahrung aus der Begleitung des Themas <i>Food Defense</i> geben wir im Rahmen der Ressourcen an identifizierte Partner weiter.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Food Defense im Land Baden-Württemberg - in 20 Jahren von der Datenbank zur Checkliste\",\"authors\":\"Christina Deser, Thomas Kapp, Carolin Bischoff, Dr. Jörg Rau\",\"doi\":\"10.1002/lemi.202559031\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln und Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Lebensgrundlagen des Menschen. 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Food Defense im Land Baden-Württemberg - in 20 Jahren von der Datenbank zur Checkliste
Die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln und Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Lebensgrundlagen des Menschen. HACCP und andere gängige Konzepte zielen auf die Prävention unbeabsichtigter Kontamination von Lebensmitteln ab [1]. Food Defense Konzepte dienen dagegen dem strukturierten Schutz vor absichtlichen Eingriffen. Im Gegensatz zu den USA fehlen in der EU konkrete rechtliche Vorgaben für entsprechende Maßnahmen. Üblich sind privatwirtschaftliche Zertifizierungen der Lebensmittelwirtschaft nach Branchenstandards wie IFS oder BRC, welche Food Defense Maßnahmen integrieren [2].
Aufbauend auf vorhergehenden Projekten arbeitet das CVUA Stuttgart im Rahmen des vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz geförderten Projektes „Vorsorge gegen Lebensmittelterrorismus in Baden-Württemberg (VoLT)” aktiv an der Sensibilisierung der heimischen Lebensmittelunternehmen für dieses spezielle Thema der Lebensmittelsicherheit. Im Zuge von VoLT werden mehrere Gebiete bearbeitet: Eine speziell gepflegte Datenbank enthält die Eigenschaften von chemischen, biologischen und radiologischen Gefahrstoffen im Hinblick auf ihre Eignung für vorsätzliche Kontaminationen. Daraus leiten sich priorisierte Aufgaben zur Stärkung der Laboranalytik und der Diagnostik ab, beispielsweise in der Untersuchung auf Toxine.
Hierfür ist die Mitwirkung an Netzwerken, die sich mit spezieller Analytik auseinandersetzen, wichtig.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erstellung praxisnaher Hilfsmittel für Behörden und Unternehmen. Bereits intensiv genutzt wird die „Checkliste Food Defense” zur Erkennung von Schwachstellen in betrieblichen Abläufen. Bei VoLT wird die frei zum Download verfügbare Liste in freiwilligen Fachgesprächen systematisch angewendet [3]. Diese Gespräche sollen auch in Zukunft fortgesetzt werden. Ein weiterer Bestandteil wird in der Pflege und dem Ausbau unseres Netzwerks von Fachkontakten zu verschiedenen Disziplinen und Institutionen liegen. Unsere über 20-jährige Erfahrung aus der Begleitung des Themas Food Defense geben wir im Rahmen der Ressourcen an identifizierte Partner weiter.