V. von Foullon, M. Schröder, C. Plunkett, I. Salomatov, J. Kuballa, E. Jantzen, M. Buchweitz
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Die zu erreichenden Bestimmungsgrenzen (BG) liegen für AOH und AME bei 2 μg/kg in Getreidebeikost sowie 4 μg/kg in allen anderen Lebensmitteln und für TeA bei 20 μg/kg.[1] Außerdem hat die EFSA einen „Threshold of Toxicological Conern” (TTC) für AOH und AME von jeweils 2,5 ng/kg Körpergewicht (KG) und Tag sowie für TeA mit 1500 ng/kg Körpergewicht und Tag festgelegt.[2]</p><p>Um die Einhaltung des TTC auch für Baby- und Kleinkindnahrung gewährleisten zu können, bedarf es allerdings eine niedrigere BG. Unter der Annahme, dass ein Kleinkind 7 kg wiegt, gelten 17,5 ng AOH und AME als unbedenklich. Ein handelsübliches Fertigprodukt im Glas für Kleinkinder beträgt 190 g. Somit muss eine BG von 0,092 μg/kg erreicht werden, um von einer Unbedenklichkeit ausgegangen werden zu können. Dieser Wert liegt deutlich unter der von der EU vorgegebenen BG.</p><p>Ziel dieser Arbeit war es für AOH und AME eine zuverlässige, einfache und schnelle Analysenmethode zu entwickeln, die den toxikologischen Anforderungen der EFSA für Baby- und Kleinkindnahrung entspricht. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Aufarbeitungs- und Analysevarianten untersucht, sodass eine Methode, die sich aus einer Flüssigextraktion gefolgt von einer mit Tandem-Massenspektrometrie gekoppelten Flüssigkeitschromatographie zusammensetzt mit einer Bestimmungsgrenze von 0,05 pg/kg für AOH und AME, etabliert werden konnte.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Kleine Mengen, große Wirkung: Alternariatoxine in Babynahrung im ng/kg-Bereich sicher nachweisen\",\"authors\":\"V. von Foullon, M. Schröder, C. Plunkett, I. Salomatov, J. Kuballa, E. Jantzen, M. 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Kleine Mengen, große Wirkung: Alternariatoxine in Babynahrung im ng/kg-Bereich sicher nachweisen
Alternariatoxine sind Mykotoxine, die unter anderem von Schimmelpilzen der Gattung Alternaria gebildet werden können. Sie befinden sich in dem vom Pilz befallenen pflanzlichen Lebensmittel und können karzinogen sowie geno- und zytotoxisch wirken. Zu den Alternariatoxinen zählen viele Vertreter, zu den bekanntesten Vertreter gehören Alternariol (AOH), Alternariol-Monomethylether (AME), Tenauzonsäure (TeA), Tentoxin (TEN) und Altenuen (ALT). Aufgrund mangelnder Toxizitätsdaten existieren bisher keine gesetzlichen Höchstmengenregelungen. Allerdings erkannte die EU die Problematik und veröffentlichte 2022 eine Monitoring-Empfehlung samt Richtwerten für die AOH, AME und TeA. Die zu erreichenden Bestimmungsgrenzen (BG) liegen für AOH und AME bei 2 μg/kg in Getreidebeikost sowie 4 μg/kg in allen anderen Lebensmitteln und für TeA bei 20 μg/kg.[1] Außerdem hat die EFSA einen „Threshold of Toxicological Conern” (TTC) für AOH und AME von jeweils 2,5 ng/kg Körpergewicht (KG) und Tag sowie für TeA mit 1500 ng/kg Körpergewicht und Tag festgelegt.[2]
Um die Einhaltung des TTC auch für Baby- und Kleinkindnahrung gewährleisten zu können, bedarf es allerdings eine niedrigere BG. Unter der Annahme, dass ein Kleinkind 7 kg wiegt, gelten 17,5 ng AOH und AME als unbedenklich. Ein handelsübliches Fertigprodukt im Glas für Kleinkinder beträgt 190 g. Somit muss eine BG von 0,092 μg/kg erreicht werden, um von einer Unbedenklichkeit ausgegangen werden zu können. Dieser Wert liegt deutlich unter der von der EU vorgegebenen BG.
Ziel dieser Arbeit war es für AOH und AME eine zuverlässige, einfache und schnelle Analysenmethode zu entwickeln, die den toxikologischen Anforderungen der EFSA für Baby- und Kleinkindnahrung entspricht. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Aufarbeitungs- und Analysevarianten untersucht, sodass eine Methode, die sich aus einer Flüssigextraktion gefolgt von einer mit Tandem-Massenspektrometrie gekoppelten Flüssigkeitschromatographie zusammensetzt mit einer Bestimmungsgrenze von 0,05 pg/kg für AOH und AME, etabliert werden konnte.