新吡啶蛋白修饰的合成、表征和检测

Robert Rau, Prof. Dr. Marcus Glomb
{"title":"新吡啶蛋白修饰的合成、表征和检测","authors":"Robert Rau,&nbsp;Prof. Dr. Marcus Glomb","doi":"10.1002/lemi.202552227","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die vorliegende Dissertation befasste sich mit der posttranslationalen Modifizierung von Proteinen durch reaktive Carbonylverbindungen. Die dabei auftretenden nichtenzymatischen Carbonyl-Amin-Reaktionskaskaden werden unter dem Begriff Maillard-Reaktion zusammen-gefasst und führen zu strukturell vielfältigen Endprodukten, den sogenannten Advanced Glycation Endproducts (AGEs). Die Maillard-Reaktion wird mit negativen Veränderungen von Proteinen in Verbindung gebracht, da diese zum Verlust von essentiellen Aminosäuren führt und die biologische Funktionalität von Proteinen beeinträchtigt. Auf der einen Seite spielen AGEs bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle, auf der anderen Seite werden diese in vivo durch metabolische Prozesse gebildet. Das Verständnis der zugrunde liegenden Reaktionsmechanismen in der Modifizierung von Proteinen ist deshalb von essentieller Bedeutung. Ziel der Arbeit war es daher, in verschiedenen Modellinkubationen die mechanistische Bildung von AGEs zu klären, wobei ein besonderer Fokus auf die Strukturklasse der Pyridinium-AGEs gelegt wurde. Des Weiteren wurde die Bildung dieser Proteinmodifikationen in frittierten Kartoffelchips und gebratenem Fleisch untersucht.</p><p>In einer sechsstufigen Synthese wurde ein neuartiges Lysin-Lysin Crosslink (meta-DLP) synthetisiert und dessen Struktur mithilfe verschiedener NMR-Techniken und hochauflösender Massenspektrometrie eindeutig aufgeklärt. Darüber hinaus wurden in einer analogen Synthesestrategie drei weitere monovalente Pyridinium-AGEs (OPLysin, GLAP und HOP-Lysin) hergestellt und charakterisiert. Durch die Entwicklung einer hochsensitiven und leistungsstarken LC-MS/MS Methode, konnten diese Strukturen sicher im Spurenbereich quantifiziert werden. Zunächst konnten auf Grundlage von Modellinkubationen mit N<sup>α</sup>-geschütztem Lysin und verschiedenen α Dicarbonylen (Glyoxal (GX) und Methylglyoxal (MGX)) bzw. a-Hydroxycarbonylen (Glycolaldehyd (GA) und Glyceraldehyd (G3)) die Bildung dieser Pyridinium-AGEs aufgeklärt werden. Definierte Versuchsbedingungen wurden durch die Verwendung eines Phosphatpuffers (0,1 M; pH =7,4) gewährleistet und der Einfluss von Sauerstoff (aerobe vs. anaerobe Bedingungen) näher beleuchtet. Nach sieben Tagen Inkubationszeit konnten die höchsten Konzentrationen von meta-DLP (4,42 μmol/mol Lysin) in der Mischinkubation GA/G3 detektiert werden, wobei die Bildung unabhängig von Sauerstoff war. Im Gegensatz dazu wurde OP-Lysin bevorzugt in anaeroben Inkubationen gebildet (aerobe GA-Inkubation: 11,6 μmol/mol Lysin vs. anaerobe GAInkubation: 25,2 μmol/mol Lysin). Desweiteren ließ die Quantifizierung von meta-DLP und OP-Lysin in diesen Inkubationen auf einen neuartigen, alternativen Bildungsmechanismus schließen, wobei GA und GX involviert sind. Diesen Erkenntnissen folgend, wurden Modellinkubationen mit 1-13C-markierten GA durchgeführt und ein Reaktionsweg postuliert, indem zwei Moleküle GA und ein Molekül GX unter Freisetzung von Ameisensäure zur Bildung von meta-DLP bzw. OPLysin führen. Darüber hinaus konnten GLAP und HOP-Lysin als G3- bzw. GAspezifische AGEs bestätigt werden. Insgesamt zeigten diese Ergebnisse, dass a-Hydroxycarbonyl-verbindungen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Pyridinium-AGEs einnehmen. Neben kurzkettigen Carbonylen wurden zudem längerkettige Kohlenhydrate als potentielle Vorläufer-strukturen von Pyridinium-AGEs identifiziert. Gleichermaßen wurden Modellinkubationen unter aeroben bzw. anaeroben Bedingungen durchgeführt. Die quantitativ bedeutsamsten Mengen wurden in anaeroben Inkubationen mit D-Ribose detektiert (OP-Lysin: 23,9 μmol/mol Lysin; meta-DLP: 0,82 μmol/mol Lysin und GLAP: 0,14 μmol/mol Lysin). Darüber hinaus konnten in diesen Modellinkubationen Einblicke in das Redoxsystem GX/GA gegeben werden. Die Reduktion der entsprechenden Imine durch Natriumbordeuterid führte für GA zu einfach deuteriertem N<sup>6</sup>-Hydroxyethyllysin (HEL-1D) und für GX zu zweifach deuteriertem N<sup>6</sup>-Hydroxyethyllysin (HEL-2D). Im Vergleich zur aeroben D-Ribose-Inkubation lag das Verhältnis in der anaeroben Inkubation deutlich zugunsten von GA, was die bevorzugte Bildung der Pyridinium-AGEs erkärte. Eine Ausnahme bildete HOP-Lysin, hier lieferten Inkubationen mit C4-Zuckern im Vergleich zur Inkubation mit D-Ribose bis zu zehnfach höhere Mengen.</p><p>Fluoreszenzspektroskopische Untersuchungen ergaben, dass die synthetisierten Pyridinium-AGEs fluoreszierende Strukturen darstellen. In diesem Zusammenhang wurde in weiteren Modellversuchen die photochemische Bildung von Singulett-Sauerstoff näher untersucht. Dazu wurden meta-DLP und OP-Lysin in Gegenwart eines wasserlöslichen Naphthalinderivates (NDP) mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Der anschließende Nachweis des korrespondierenden Endoperoxids (NDPO2) mittels LC-MS/MS bewies, dass fluoreszierende Pyridinium-AGEs Photosensibilisatoren darstellen.</p><p>Gleichzeitig wurde in kommerziellen Kartoffelchips ein breites AGE-Spektrum quantifiziert. Neben säurestabilen Proteinmodifikationen, die nach einer salzsauren Hydrolyse quantifiziert wurden, konnten auch säurelabile Strukturen nach einer enzymatischen Hydrolyse in isolierten Proteinfraktionen erfasst werden. Hierbei stellte sich heraus, dass die MGX-AGEs (CEL und MOLD) die GX-Pendants (CML und GOLD) um den Faktor 1,4-3 überstiegen. Nichtsdestotrotz konnte N<sup>6</sup>-Formyllysin als quantitativ bedeutendste Proteinmodifikation mit einem durchschnittlichen Gehalt von 950 °g/100 g quantifiziert werden. Durch kollisionsinduzierte Dissoziationsexperimente konnten erstmalig meta-DLP und OP-Lysin in prozessierten Lebensmitteln nachgewiesen und quantifiziert werden. Die durchschnittlichen Gehalte in kommerziellen Kartoffelchips lagen für meta-DLP bei 0,12 °g/100 g und für OPLysin bei 6,9 °g/100 g. Während GLAP in einem ähnlichen Konzentrationsbereich detektiert wurde, konnte die GA-spezifische Proteinmodifikation HOP-Lysin nicht quantifiziert werden. Weiterführende Experimente mit steigender Frittierdauer von Kartoffelscheiben lieferten genauere Einblicke in die Bildung von AGEs und deren Vorläuferstrukturen. Wie bereits oben angesprochen ließ die Detektion von HEL-1D und HEL-2D Rückschlüsse auf proteingebundendes GA bzw. GX schließen, wobei mit fortschreitender Frittierdauer das Verhältnis deutlich zugunsten von GX verschoben wurde. Abschließend wurde die AGE-Bildung in gegrillten Rindfleischbratlingen betrachtet, wobei D-Ribose als potente Vorläuferstruktur im Fokus stand. Allerdings reichten die natürlich vorkommenden Gehalte des C5-Zuckers nicht aus, um Pyridinium-AGEs in quantitativ relevanten Mengen zu bilden. Die Zugabe von DRibose zu den nativen Rindfleischbratlingen führte zu signifikant erhöhten AGEGehalten.</p><p>Zusammenfassend konnte mit der vorliegenden Dissertation das bisherige Wissen zur posttranslationalen Modifikation von Proteinen erweitert werden. Durch quantitative Betrachtungen wurden Einblicke in die zugrunde liegenden Bildungsmechanismen von Pyridinium-AGEs gewonnen. Darüber hinaus wurde die Strukturklasse der Pyridinium-AGEs als Auslöser von oxidativen Stress identifiziert und können somit in vivo einen Einfluss auf die Entstehung von Katarakt besitzen. Zudem konnte diese Strukturklasse in thermisch behandelten Lebensmitteln quantifiziert werden.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S2","pages":"S2-056-S2-058"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Synthese, Charakterisierung und Nachweis neuartiger Pyridinium-Proteinmodifikationen\",\"authors\":\"Robert Rau,&nbsp;Prof. Dr. Marcus Glomb\",\"doi\":\"10.1002/lemi.202552227\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<p>Die vorliegende Dissertation befasste sich mit der posttranslationalen Modifizierung von Proteinen durch reaktive Carbonylverbindungen. 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Des Weiteren wurde die Bildung dieser Proteinmodifikationen in frittierten Kartoffelchips und gebratenem Fleisch untersucht.</p><p>In einer sechsstufigen Synthese wurde ein neuartiges Lysin-Lysin Crosslink (meta-DLP) synthetisiert und dessen Struktur mithilfe verschiedener NMR-Techniken und hochauflösender Massenspektrometrie eindeutig aufgeklärt. Darüber hinaus wurden in einer analogen Synthesestrategie drei weitere monovalente Pyridinium-AGEs (OPLysin, GLAP und HOP-Lysin) hergestellt und charakterisiert. Durch die Entwicklung einer hochsensitiven und leistungsstarken LC-MS/MS Methode, konnten diese Strukturen sicher im Spurenbereich quantifiziert werden. Zunächst konnten auf Grundlage von Modellinkubationen mit N<sup>α</sup>-geschütztem Lysin und verschiedenen α Dicarbonylen (Glyoxal (GX) und Methylglyoxal (MGX)) bzw. a-Hydroxycarbonylen (Glycolaldehyd (GA) und Glyceraldehyd (G3)) die Bildung dieser Pyridinium-AGEs aufgeklärt werden. Definierte Versuchsbedingungen wurden durch die Verwendung eines Phosphatpuffers (0,1 M; pH =7,4) gewährleistet und der Einfluss von Sauerstoff (aerobe vs. anaerobe Bedingungen) näher beleuchtet. Nach sieben Tagen Inkubationszeit konnten die höchsten Konzentrationen von meta-DLP (4,42 μmol/mol Lysin) in der Mischinkubation GA/G3 detektiert werden, wobei die Bildung unabhängig von Sauerstoff war. Im Gegensatz dazu wurde OP-Lysin bevorzugt in anaeroben Inkubationen gebildet (aerobe GA-Inkubation: 11,6 μmol/mol Lysin vs. anaerobe GAInkubation: 25,2 μmol/mol Lysin). Desweiteren ließ die Quantifizierung von meta-DLP und OP-Lysin in diesen Inkubationen auf einen neuartigen, alternativen Bildungsmechanismus schließen, wobei GA und GX involviert sind. Diesen Erkenntnissen folgend, wurden Modellinkubationen mit 1-13C-markierten GA durchgeführt und ein Reaktionsweg postuliert, indem zwei Moleküle GA und ein Molekül GX unter Freisetzung von Ameisensäure zur Bildung von meta-DLP bzw. OPLysin führen. Darüber hinaus konnten GLAP und HOP-Lysin als G3- bzw. GAspezifische AGEs bestätigt werden. Insgesamt zeigten diese Ergebnisse, dass a-Hydroxycarbonyl-verbindungen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Pyridinium-AGEs einnehmen. Neben kurzkettigen Carbonylen wurden zudem längerkettige Kohlenhydrate als potentielle Vorläufer-strukturen von Pyridinium-AGEs identifiziert. Gleichermaßen wurden Modellinkubationen unter aeroben bzw. anaeroben Bedingungen durchgeführt. Die quantitativ bedeutsamsten Mengen wurden in anaeroben Inkubationen mit D-Ribose detektiert (OP-Lysin: 23,9 μmol/mol Lysin; meta-DLP: 0,82 μmol/mol Lysin und GLAP: 0,14 μmol/mol Lysin). Darüber hinaus konnten in diesen Modellinkubationen Einblicke in das Redoxsystem GX/GA gegeben werden. Die Reduktion der entsprechenden Imine durch Natriumbordeuterid führte für GA zu einfach deuteriertem N<sup>6</sup>-Hydroxyethyllysin (HEL-1D) und für GX zu zweifach deuteriertem N<sup>6</sup>-Hydroxyethyllysin (HEL-2D). Im Vergleich zur aeroben D-Ribose-Inkubation lag das Verhältnis in der anaeroben Inkubation deutlich zugunsten von GA, was die bevorzugte Bildung der Pyridinium-AGEs erkärte. Eine Ausnahme bildete HOP-Lysin, hier lieferten Inkubationen mit C4-Zuckern im Vergleich zur Inkubation mit D-Ribose bis zu zehnfach höhere Mengen.</p><p>Fluoreszenzspektroskopische Untersuchungen ergaben, dass die synthetisierten Pyridinium-AGEs fluoreszierende Strukturen darstellen. In diesem Zusammenhang wurde in weiteren Modellversuchen die photochemische Bildung von Singulett-Sauerstoff näher untersucht. Dazu wurden meta-DLP und OP-Lysin in Gegenwart eines wasserlöslichen Naphthalinderivates (NDP) mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Der anschließende Nachweis des korrespondierenden Endoperoxids (NDPO2) mittels LC-MS/MS bewies, dass fluoreszierende Pyridinium-AGEs Photosensibilisatoren darstellen.</p><p>Gleichzeitig wurde in kommerziellen Kartoffelchips ein breites AGE-Spektrum quantifiziert. Neben säurestabilen Proteinmodifikationen, die nach einer salzsauren Hydrolyse quantifiziert wurden, konnten auch säurelabile Strukturen nach einer enzymatischen Hydrolyse in isolierten Proteinfraktionen erfasst werden. Hierbei stellte sich heraus, dass die MGX-AGEs (CEL und MOLD) die GX-Pendants (CML und GOLD) um den Faktor 1,4-3 überstiegen. Nichtsdestotrotz konnte N<sup>6</sup>-Formyllysin als quantitativ bedeutendste Proteinmodifikation mit einem durchschnittlichen Gehalt von 950 °g/100 g quantifiziert werden. Durch kollisionsinduzierte Dissoziationsexperimente konnten erstmalig meta-DLP und OP-Lysin in prozessierten Lebensmitteln nachgewiesen und quantifiziert werden. Die durchschnittlichen Gehalte in kommerziellen Kartoffelchips lagen für meta-DLP bei 0,12 °g/100 g und für OPLysin bei 6,9 °g/100 g. Während GLAP in einem ähnlichen Konzentrationsbereich detektiert wurde, konnte die GA-spezifische Proteinmodifikation HOP-Lysin nicht quantifiziert werden. Weiterführende Experimente mit steigender Frittierdauer von Kartoffelscheiben lieferten genauere Einblicke in die Bildung von AGEs und deren Vorläuferstrukturen. Wie bereits oben angesprochen ließ die Detektion von HEL-1D und HEL-2D Rückschlüsse auf proteingebundendes GA bzw. GX schließen, wobei mit fortschreitender Frittierdauer das Verhältnis deutlich zugunsten von GX verschoben wurde. Abschließend wurde die AGE-Bildung in gegrillten Rindfleischbratlingen betrachtet, wobei D-Ribose als potente Vorläuferstruktur im Fokus stand. Allerdings reichten die natürlich vorkommenden Gehalte des C5-Zuckers nicht aus, um Pyridinium-AGEs in quantitativ relevanten Mengen zu bilden. Die Zugabe von DRibose zu den nativen Rindfleischbratlingen führte zu signifikant erhöhten AGEGehalten.</p><p>Zusammenfassend konnte mit der vorliegenden Dissertation das bisherige Wissen zur posttranslationalen Modifikation von Proteinen erweitert werden. Durch quantitative Betrachtungen wurden Einblicke in die zugrunde liegenden Bildungsmechanismen von Pyridinium-AGEs gewonnen. Darüber hinaus wurde die Strukturklasse der Pyridinium-AGEs als Auslöser von oxidativen Stress identifiziert und können somit in vivo einen Einfluss auf die Entstehung von Katarakt besitzen. 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摘要

本文研究了反应性羰基化合物对蛋白质的翻译后修饰。在这个过程中发生的非酶化羰基胺反应级联被称为美拉德反应,导致结构多样化的最终产物,称为高级糖基化最终产物(AGEs)。美拉德反应与蛋白质的负面变化有关,因为它会导致必需氨基酸的丢失,并损害蛋白质的生物功能。一方面,AGEs在食物的生产和加工中起着至关重要的作用,另一方面,它们是在体内通过代谢过程形成的。因此,了解蛋白质修饰的潜在反应机制是至关重要的。因此,这项工作的目的是阐明不同模型孵化中AGEs的机械形成,特别关注吡啶AGEs的结构类。此外,还研究了这些蛋白质修饰在炸薯条和烤肉中的形成。通过六步合成,合成了一种新型的赖氨酸-赖氨酸交叉链(meta-DLP),并使用各种核磁共振技术和高分辨率质谱清楚地阐明了其结构。此外,还通过模拟合成策略制备并表征了另外三种单价吡啶AGEs (OPLysin、GLAP和HOP-赖氨酸)。通过开发高度敏感和高性能的LC-MS/MS方法,这些结构可以在痕量范围内安全地量化。首先,基于Nα保护赖氨酸和各种α二羰基(乙二醛(GX)和甲基乙二醛(MGX))和a-羟基羰基(甘油醛(GA)和甘油醛(G3))的模型孵化,可以阐明这些吡啶AGEs的形成。通过使用磷酸盐缓冲液(0.1 M;pH = 7.4),并阐明氧气的影响(有氧与厌氧条件)。经过7天的潜伏期,在混合培养GA/G3中检测到最高浓度的meta-DLP (4.42 μmol/mol赖氨酸),独立于氧形成。相比之下,在厌氧培养中(有氧GA培养:11.6 μmol/mol赖氨酸vs.厌氧GA培养:25.2 μmol/mol赖氨酸),优先形成O -赖氨酸。此外,这些孵化器中元DLP和OP赖氨酸的量化表明了一种新的、替代的形成机制,其中涉及GA和GX。根据这些发现,用1- 13c标记的GA进行了模型孵化,并提出了一个反应路径,两个GA分子和一个GX分子释放甲酸,分别形成meta-DLP和oplyzin。此外,GLAP和HOP-赖氨酸已被确认为G3和gaa特异性AGEs。总的来说,这些结果表明,a-羟基羰基化合物在吡啶AGEs的形成中起着核心作用。除了短链羰基,长链碳水化合物也被确定为吡啶AGEs的潜在前体结构。模型孵化在有氧和厌氧条件下进行。在d核糖厌氧培养中检测到数量最显著的量(OP赖氨酸:23.9 μmol/mol赖氨酸;meta-DLP: 0.82 μmol/mol赖氨酸,GLAP: 0.14 μmol/mol赖氨酸)。此外,这些模型的孵化可以提供对氧化还原系统GX/GA的见解。用硼氘化钠还原相应的亚胺得到GA的单氘化N6-羟基乙基赖氨酸(HEL-1D)和GX的双氘化N6-羟基乙基赖氨酸(HEL-2D)。与有氧d核糖培养相比,厌氧培养的比例明显有利于GA,这证实了吡啶AGEs的优先形成。一个例外是HOP赖氨酸,其中含有C4糖的孵化产生的量是含有d -核糖的孵化的10倍。荧光光谱研究表明,合成的吡啶AGEs具有荧光结构。在这方面,进一步的模型实验更详细地研究了单线态氧的光化学形成。在水溶性萘衍生物(NDP)的存在下,用汞蒸气灯照射元DLP和OP赖氨酸。随后用LC-MS/MS检测相应的内过氧化物(NDPO2),证明荧光吡啶- age是光敏剂。与此同时,在商业薯片中量化了广泛的AGE谱。 除了通过盐酸水解量化的稳定蛋白质修饰外,还可以通过酶水解在分离的蛋白质组分中检测到易酸结构。结果表明,MGX-AGE (CEL和MOLD)比GX-AGE (CML和GOLD)高1.4 -3倍。然而,N6- formylysin是最重要的定量修饰蛋白,平均含量为950°g/100 g。通过碰撞诱导解离实验,首次在加工食品中检测并量化了元DLP和OP赖氨酸。商业薯片中meta-DLP的平均含量为0.12 g/100 g, OPLysin的平均含量为6.9 g/100 g。虽然GLAP在类似的浓度范围内被检测到,但ga特异性蛋白修饰HOP赖氨酸无法被量化。进一步的实验增加了土豆片的油炸时间,为AGEs的形成及其前体结构提供了更准确的见解。如上所述,HEL-1D和HEL-2D的检测为GA和GX提供了蛋白质结合的证据,随着时间的推移,这一比例明显向GX倾斜。最后,研究人员研究了烤牛肉中AGE的形成,重点研究了d核糖作为一种强大的前体结构。然而,天然存在的C5糖含量不足以形成定量相关的吡啶AGEs。将核糖核糖添加到本地肉鸡中会显著增加食糜含量。综上所述,本论文扩展了迄今为止关于蛋白质翻译后修饰的知识。对吡啶AGEs的形成机制进行了定量研究。此外,吡啶AGEs的结构类已被确定为氧化应激的触发因子,因此可能对体内白内障的形成产生影响。此外,这类结构可以在热处理食品中量化。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
Synthese, Charakterisierung und Nachweis neuartiger Pyridinium-Proteinmodifikationen

Die vorliegende Dissertation befasste sich mit der posttranslationalen Modifizierung von Proteinen durch reaktive Carbonylverbindungen. Die dabei auftretenden nichtenzymatischen Carbonyl-Amin-Reaktionskaskaden werden unter dem Begriff Maillard-Reaktion zusammen-gefasst und führen zu strukturell vielfältigen Endprodukten, den sogenannten Advanced Glycation Endproducts (AGEs). Die Maillard-Reaktion wird mit negativen Veränderungen von Proteinen in Verbindung gebracht, da diese zum Verlust von essentiellen Aminosäuren führt und die biologische Funktionalität von Proteinen beeinträchtigt. Auf der einen Seite spielen AGEs bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle, auf der anderen Seite werden diese in vivo durch metabolische Prozesse gebildet. Das Verständnis der zugrunde liegenden Reaktionsmechanismen in der Modifizierung von Proteinen ist deshalb von essentieller Bedeutung. Ziel der Arbeit war es daher, in verschiedenen Modellinkubationen die mechanistische Bildung von AGEs zu klären, wobei ein besonderer Fokus auf die Strukturklasse der Pyridinium-AGEs gelegt wurde. Des Weiteren wurde die Bildung dieser Proteinmodifikationen in frittierten Kartoffelchips und gebratenem Fleisch untersucht.

In einer sechsstufigen Synthese wurde ein neuartiges Lysin-Lysin Crosslink (meta-DLP) synthetisiert und dessen Struktur mithilfe verschiedener NMR-Techniken und hochauflösender Massenspektrometrie eindeutig aufgeklärt. Darüber hinaus wurden in einer analogen Synthesestrategie drei weitere monovalente Pyridinium-AGEs (OPLysin, GLAP und HOP-Lysin) hergestellt und charakterisiert. Durch die Entwicklung einer hochsensitiven und leistungsstarken LC-MS/MS Methode, konnten diese Strukturen sicher im Spurenbereich quantifiziert werden. Zunächst konnten auf Grundlage von Modellinkubationen mit Nα-geschütztem Lysin und verschiedenen α Dicarbonylen (Glyoxal (GX) und Methylglyoxal (MGX)) bzw. a-Hydroxycarbonylen (Glycolaldehyd (GA) und Glyceraldehyd (G3)) die Bildung dieser Pyridinium-AGEs aufgeklärt werden. Definierte Versuchsbedingungen wurden durch die Verwendung eines Phosphatpuffers (0,1 M; pH =7,4) gewährleistet und der Einfluss von Sauerstoff (aerobe vs. anaerobe Bedingungen) näher beleuchtet. Nach sieben Tagen Inkubationszeit konnten die höchsten Konzentrationen von meta-DLP (4,42 μmol/mol Lysin) in der Mischinkubation GA/G3 detektiert werden, wobei die Bildung unabhängig von Sauerstoff war. Im Gegensatz dazu wurde OP-Lysin bevorzugt in anaeroben Inkubationen gebildet (aerobe GA-Inkubation: 11,6 μmol/mol Lysin vs. anaerobe GAInkubation: 25,2 μmol/mol Lysin). Desweiteren ließ die Quantifizierung von meta-DLP und OP-Lysin in diesen Inkubationen auf einen neuartigen, alternativen Bildungsmechanismus schließen, wobei GA und GX involviert sind. Diesen Erkenntnissen folgend, wurden Modellinkubationen mit 1-13C-markierten GA durchgeführt und ein Reaktionsweg postuliert, indem zwei Moleküle GA und ein Molekül GX unter Freisetzung von Ameisensäure zur Bildung von meta-DLP bzw. OPLysin führen. Darüber hinaus konnten GLAP und HOP-Lysin als G3- bzw. GAspezifische AGEs bestätigt werden. Insgesamt zeigten diese Ergebnisse, dass a-Hydroxycarbonyl-verbindungen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Pyridinium-AGEs einnehmen. Neben kurzkettigen Carbonylen wurden zudem längerkettige Kohlenhydrate als potentielle Vorläufer-strukturen von Pyridinium-AGEs identifiziert. Gleichermaßen wurden Modellinkubationen unter aeroben bzw. anaeroben Bedingungen durchgeführt. Die quantitativ bedeutsamsten Mengen wurden in anaeroben Inkubationen mit D-Ribose detektiert (OP-Lysin: 23,9 μmol/mol Lysin; meta-DLP: 0,82 μmol/mol Lysin und GLAP: 0,14 μmol/mol Lysin). Darüber hinaus konnten in diesen Modellinkubationen Einblicke in das Redoxsystem GX/GA gegeben werden. Die Reduktion der entsprechenden Imine durch Natriumbordeuterid führte für GA zu einfach deuteriertem N6-Hydroxyethyllysin (HEL-1D) und für GX zu zweifach deuteriertem N6-Hydroxyethyllysin (HEL-2D). Im Vergleich zur aeroben D-Ribose-Inkubation lag das Verhältnis in der anaeroben Inkubation deutlich zugunsten von GA, was die bevorzugte Bildung der Pyridinium-AGEs erkärte. Eine Ausnahme bildete HOP-Lysin, hier lieferten Inkubationen mit C4-Zuckern im Vergleich zur Inkubation mit D-Ribose bis zu zehnfach höhere Mengen.

Fluoreszenzspektroskopische Untersuchungen ergaben, dass die synthetisierten Pyridinium-AGEs fluoreszierende Strukturen darstellen. In diesem Zusammenhang wurde in weiteren Modellversuchen die photochemische Bildung von Singulett-Sauerstoff näher untersucht. Dazu wurden meta-DLP und OP-Lysin in Gegenwart eines wasserlöslichen Naphthalinderivates (NDP) mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Der anschließende Nachweis des korrespondierenden Endoperoxids (NDPO2) mittels LC-MS/MS bewies, dass fluoreszierende Pyridinium-AGEs Photosensibilisatoren darstellen.

Gleichzeitig wurde in kommerziellen Kartoffelchips ein breites AGE-Spektrum quantifiziert. Neben säurestabilen Proteinmodifikationen, die nach einer salzsauren Hydrolyse quantifiziert wurden, konnten auch säurelabile Strukturen nach einer enzymatischen Hydrolyse in isolierten Proteinfraktionen erfasst werden. Hierbei stellte sich heraus, dass die MGX-AGEs (CEL und MOLD) die GX-Pendants (CML und GOLD) um den Faktor 1,4-3 überstiegen. Nichtsdestotrotz konnte N6-Formyllysin als quantitativ bedeutendste Proteinmodifikation mit einem durchschnittlichen Gehalt von 950 °g/100 g quantifiziert werden. Durch kollisionsinduzierte Dissoziationsexperimente konnten erstmalig meta-DLP und OP-Lysin in prozessierten Lebensmitteln nachgewiesen und quantifiziert werden. Die durchschnittlichen Gehalte in kommerziellen Kartoffelchips lagen für meta-DLP bei 0,12 °g/100 g und für OPLysin bei 6,9 °g/100 g. Während GLAP in einem ähnlichen Konzentrationsbereich detektiert wurde, konnte die GA-spezifische Proteinmodifikation HOP-Lysin nicht quantifiziert werden. Weiterführende Experimente mit steigender Frittierdauer von Kartoffelscheiben lieferten genauere Einblicke in die Bildung von AGEs und deren Vorläuferstrukturen. Wie bereits oben angesprochen ließ die Detektion von HEL-1D und HEL-2D Rückschlüsse auf proteingebundendes GA bzw. GX schließen, wobei mit fortschreitender Frittierdauer das Verhältnis deutlich zugunsten von GX verschoben wurde. Abschließend wurde die AGE-Bildung in gegrillten Rindfleischbratlingen betrachtet, wobei D-Ribose als potente Vorläuferstruktur im Fokus stand. Allerdings reichten die natürlich vorkommenden Gehalte des C5-Zuckers nicht aus, um Pyridinium-AGEs in quantitativ relevanten Mengen zu bilden. Die Zugabe von DRibose zu den nativen Rindfleischbratlingen führte zu signifikant erhöhten AGEGehalten.

Zusammenfassend konnte mit der vorliegenden Dissertation das bisherige Wissen zur posttranslationalen Modifikation von Proteinen erweitert werden. Durch quantitative Betrachtungen wurden Einblicke in die zugrunde liegenden Bildungsmechanismen von Pyridinium-AGEs gewonnen. Darüber hinaus wurde die Strukturklasse der Pyridinium-AGEs als Auslöser von oxidativen Stress identifiziert und können somit in vivo einen Einfluss auf die Entstehung von Katarakt besitzen. Zudem konnte diese Strukturklasse in thermisch behandelten Lebensmitteln quantifiziert werden.

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