Empirische Arbeit: Der Einfluss von Elaborationsstrategien auf die Lernleistung im Biologieunterricht unter Berücksichtigung unterschiedlicher kognitiver Anforderungsbereiche
{"title":"Empirische Arbeit: Der Einfluss von Elaborationsstrategien auf die Lernleistung im Biologieunterricht unter Berücksichtigung unterschiedlicher kognitiver Anforderungsbereiche","authors":"R. Isaak, Christiane Hüfner, M. Basten, M. Wilde","doi":"10.2378/PEU2020.ART09D","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die bisherige Befundlage zur Auswirkung von Elaborationsstrategien auf die Lernleistung zeigt keinen eindeutig positiven Zusammenhang. Als ein moglicher Grund wird die unterschiedliche Erhebung der Lernleistung diskutiert. In der vorliegenden Studie soll der Einfluss von einer Elaborationsstrategie auf die Lernleistung im Biologieunterricht untersucht werden. Innerhalb eines quasi-experimentellen Pre-Posttest-Designs wurde bei 101 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (M=10.97; SD=0.79 Jahre; 49,5% mannlich) der funften und sechsten Jahrgangsstufe der Lernzuwachs einer sechsstundigen Unterrichtssequenz zum Thema Atmung und Blutkreislauf erhoben. Die Lernleistung wurde auf zwei unterschiedlich hohen kognitiven Anforderungsniveaus erfasst, der Wissenserwerb im Anforderungsbereich I und die Wissenskonstruktion in hoheren Anforderungsbereichen (KMK, 2005; Mayer, 2002). Zur Operationalisierung der Elaborationsstrategie wurde in der Experimentalgruppe in jeder Unterrichtsstunde ein Lerntagebuch verwendet. In der Kontrollgruppe wurde inhaltsgleicher Unterricht durchgefuhrt. Das Lerntagebuch wurde hier nicht verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass fur Anforderungsbereich I die Verwendung von Elaboration keine Rolle spielte. Bei den hoheren kognitiven Anforderungsbereichen dagegen gab es deutliche Unterschiede mit mittlerer Effektstarke zwischen Experimental- und Kontrollgruppe. Damit deuten die Ergebnisse darauf hin, dass tatsachlich die unterschiedliche Erhebung der Lernleistung eine Erklarung fur die bisherigen uneinheitlichen Befunde sein konnte.","PeriodicalId":44398,"journal":{"name":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","volume":"22 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.3000,"publicationDate":"2020-05-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Psychologie in Erziehung Und Unterricht","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.2378/PEU2020.ART09D","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHOLOGY, EDUCATIONAL","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die bisherige Befundlage zur Auswirkung von Elaborationsstrategien auf die Lernleistung zeigt keinen eindeutig positiven Zusammenhang. Als ein moglicher Grund wird die unterschiedliche Erhebung der Lernleistung diskutiert. In der vorliegenden Studie soll der Einfluss von einer Elaborationsstrategie auf die Lernleistung im Biologieunterricht untersucht werden. Innerhalb eines quasi-experimentellen Pre-Posttest-Designs wurde bei 101 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (M=10.97; SD=0.79 Jahre; 49,5% mannlich) der funften und sechsten Jahrgangsstufe der Lernzuwachs einer sechsstundigen Unterrichtssequenz zum Thema Atmung und Blutkreislauf erhoben. Die Lernleistung wurde auf zwei unterschiedlich hohen kognitiven Anforderungsniveaus erfasst, der Wissenserwerb im Anforderungsbereich I und die Wissenskonstruktion in hoheren Anforderungsbereichen (KMK, 2005; Mayer, 2002). Zur Operationalisierung der Elaborationsstrategie wurde in der Experimentalgruppe in jeder Unterrichtsstunde ein Lerntagebuch verwendet. In der Kontrollgruppe wurde inhaltsgleicher Unterricht durchgefuhrt. Das Lerntagebuch wurde hier nicht verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass fur Anforderungsbereich I die Verwendung von Elaboration keine Rolle spielte. Bei den hoheren kognitiven Anforderungsbereichen dagegen gab es deutliche Unterschiede mit mittlerer Effektstarke zwischen Experimental- und Kontrollgruppe. Damit deuten die Ergebnisse darauf hin, dass tatsachlich die unterschiedliche Erhebung der Lernleistung eine Erklarung fur die bisherigen uneinheitlichen Befunde sein konnte.