{"title":"„Also ich bin fassungslos. Ich bin ehrlich fassungslos über solche Sätze“","authors":"D. Weltzien, Florence Colliard","doi":"10.1026/2191-9186/a000600","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Im Rahmen eines Studienprojekts an der Evangelischen Hochschule Freiburg wurden bundesweit 15 Expert_innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Handlungsfelder dazu befragt, wie sie geschlechts- und genderbezogene Ausführungen des aktuellen Orientierungsplans Baden-Württemberg bewerten. Das Projekt steht im Kontext der 2021 abgeschlossenen Evaluation des Orientierungsplans und der gegenwärtigen Weiterentwicklung unter Federführung des Forums Frühkindliche Bildung 1 . Die leitfadengestützten Interviews wurden mit Hilfe des Integrativen Basisverfahrens nach Kruse (2014) ausgewertet, dabei standen themenspezifische und feinsprachliche Analyseheuristiken im Vordergrund. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf die Fragen, wie (1) ausgewählte Textauszüge zu Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen im Orientierungsplan Baden-Württemberg von Expert_innen verschiedener Bezugsdisziplinen und Arbeitsschwerpunkte gelesen und bewertet werden, (2) welche Argumente für/gegen diese Form der Versprachlichung herangezogen werden und (3) welche zukünftigen Möglichkeiten für gendersensible Formulierungen im Orientierungsplan genannt werden. In der Gesamtschau der Ergebnisse zeigt sich ein deutlicher Überarbeitungsbedarf, insbesondere im Umgang mit Geschlechterdiversität, Rollenstereotypen und Diskriminierung. Deutlich wurde zudem die Notwendigkeit einer sprachlichen Klarheit und – bei aller Komplexität – einer Reduzierung von Deutungsvarianz, um der fachlichen Praxis echte Handlungsorientierung zu bieten.","PeriodicalId":42948,"journal":{"name":"Fruhe Bildung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Fruhe Bildung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1026/2191-9186/a000600","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"EDUCATION & EDUCATIONAL RESEARCH","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung. Im Rahmen eines Studienprojekts an der Evangelischen Hochschule Freiburg wurden bundesweit 15 Expert_innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Handlungsfelder dazu befragt, wie sie geschlechts- und genderbezogene Ausführungen des aktuellen Orientierungsplans Baden-Württemberg bewerten. Das Projekt steht im Kontext der 2021 abgeschlossenen Evaluation des Orientierungsplans und der gegenwärtigen Weiterentwicklung unter Federführung des Forums Frühkindliche Bildung 1 . Die leitfadengestützten Interviews wurden mit Hilfe des Integrativen Basisverfahrens nach Kruse (2014) ausgewertet, dabei standen themenspezifische und feinsprachliche Analyseheuristiken im Vordergrund. Der vorliegende Beitrag bezieht sich auf die Fragen, wie (1) ausgewählte Textauszüge zu Geschlechtsidentität und Geschlechterrollen im Orientierungsplan Baden-Württemberg von Expert_innen verschiedener Bezugsdisziplinen und Arbeitsschwerpunkte gelesen und bewertet werden, (2) welche Argumente für/gegen diese Form der Versprachlichung herangezogen werden und (3) welche zukünftigen Möglichkeiten für gendersensible Formulierungen im Orientierungsplan genannt werden. In der Gesamtschau der Ergebnisse zeigt sich ein deutlicher Überarbeitungsbedarf, insbesondere im Umgang mit Geschlechterdiversität, Rollenstereotypen und Diskriminierung. Deutlich wurde zudem die Notwendigkeit einer sprachlichen Klarheit und – bei aller Komplexität – einer Reduzierung von Deutungsvarianz, um der fachlichen Praxis echte Handlungsorientierung zu bieten.