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Abstract
Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin und somit ein essenzieller Nahrungsbestandteil. Als Coenzym verschiedener Carboxylasen ist das Vitamin sowohl am Kohlenhydrat- als auch am Protein- und Fettsäurestoffwechsel beteiligt [1]. Darüber hinaus spielt Biotin eine Rolle bei der Genregulation [2]. Um diese Funktionen aufrecht zu erhalten, empfiehlt die EFSA für Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 40 μg Biotin [3]. Da Biotin in vielen Lebensmitteln enthalten ist, wird die empfohlene Aufnahmemenge mit einer ausgewogenen Ernährung erreicht [4]. Dennoch ist Biotin in vielen Nahrungsergänzungsmitteln erhalten, da dem Vitamin eine positive Wirkung auf Haut, Haare und Nägel zugeschrieben wird [5]. In einigen Nahrungsergänzungsmitteln ist Biotin in Kombination mit dem Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, enthalten. Riboflavin ist ein bekannter Photosensibilisator und beeinflusst damit möglicherweise die Oxidation von Biotin in den Nahrungsergänzungsmitteln.
Ziel dieser Arbeit war es, die Photostabilität von Biotin in Modellsystemen und Nahrungsergänzungsmitteln zu untersuchen. Dabei sollen mögliche Abbauprodukte identifiziert und quantifiziert werden.
Methodik
Die Stabilität von freiem Biotin wurde zunächst in Modellsystemen in Anwesenheit des Photosensibilisators Riboflavin untersucht. Weiterhin wurden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel in Hinblick auf Photooxidation von Biotin untersucht. Die Messungen erfolgten mittels HPLC-QQQ-MS.
Ergebnisse
Biotin ist sehr anfällig gegenüber Photooxidation in Anwesenheit von Riboflavin. Neben Biotinsulfoxid entstehen weitere einfach oxidierte Biotinderivate. Ein Hemithioactal konnte bereits als neues Oxidationsprodukt identifiziert werden. Die Identifizierung weiterer Abbauprodukte sowie die Analyse der Nahrungsergänzungsmittel steht noch aus.