{"title":"Radieschenblätter auf dem Prüfstand - Rückstände im Grün unterschätzt?","authors":"Dr. A. Benkenstein, L. Moser, E. Scherbaum","doi":"10.1002/lemi.202559180","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Mit dem Trend, Radieschenblätter zunehmend in der Küche zu verwenden - ob im Salat, Pesto oder Smoothie - gewinnt ein bisher vernachlässigter Pflanzenteil an lebensmittelrechtlicher Relevanz. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat im Frühjahr 2024 und 2025 insgesamt 25 Proben Radieschen und Radieschenblätter aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 750 Pflanzenschutzmitteln und Kontaminanten untersucht. Blatt und Wurzel wurden getrennt analysiert und die Ergebnisse der beiden Projekte verglichen.</p><p>Insgesamt zeigte sich: Die Rückstandsgehalte in den Blättern sind im Mittel deutlich höher als in den Wurzeln - sowohl hinsichtlich der Gesamtgehalte als auch der Anzahl verschiedener Wirkstoffe pro Probe. Im Schnitt wurden in den Blättern rund acht Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen, in den Wurzeln nur etwa drei. Die höchsten Einzelgehalte lagen dabei weiterhin in den Blättern.</p><p>Zwar wurden 2025 keine Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt (es gelten die Rückstandshöchstgehalte für Rucola), dennoch ist die hohe Summe an Rückständen und die Vielzahl nachgewiesener Stoffe auffällig. Die untersuchten Proben aus biologischem Anbau wiesen kaum Rückstände auf. Die Ergebnisse zeigen, dass es notwendig ist veränderte Konsumgewohnheiten bei der Probenplanung und Untersuchung zu berücksichtigen.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Lebensmittelchemie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/lemi.202559180","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Mit dem Trend, Radieschenblätter zunehmend in der Küche zu verwenden - ob im Salat, Pesto oder Smoothie - gewinnt ein bisher vernachlässigter Pflanzenteil an lebensmittelrechtlicher Relevanz. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat im Frühjahr 2024 und 2025 insgesamt 25 Proben Radieschen und Radieschenblätter aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 750 Pflanzenschutzmitteln und Kontaminanten untersucht. Blatt und Wurzel wurden getrennt analysiert und die Ergebnisse der beiden Projekte verglichen.
Insgesamt zeigte sich: Die Rückstandsgehalte in den Blättern sind im Mittel deutlich höher als in den Wurzeln - sowohl hinsichtlich der Gesamtgehalte als auch der Anzahl verschiedener Wirkstoffe pro Probe. Im Schnitt wurden in den Blättern rund acht Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen, in den Wurzeln nur etwa drei. Die höchsten Einzelgehalte lagen dabei weiterhin in den Blättern.
Zwar wurden 2025 keine Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt (es gelten die Rückstandshöchstgehalte für Rucola), dennoch ist die hohe Summe an Rückständen und die Vielzahl nachgewiesener Stoffe auffällig. Die untersuchten Proben aus biologischem Anbau wiesen kaum Rückstände auf. Die Ergebnisse zeigen, dass es notwendig ist veränderte Konsumgewohnheiten bei der Probenplanung und Untersuchung zu berücksichtigen.