R. Pöstgens, S. Zahm, T. Segelke, A. Stauff, K. Janßen, F. Heckel
{"title":"Zwischen Authentizitätsanalytik und Börse: Wie zuverlässig ist die Methode zur Bestimmung von Kakaobutteräquivalenten wirklich?","authors":"R. Pöstgens, S. Zahm, T. Segelke, A. Stauff, K. Janßen, F. Heckel","doi":"10.1002/lemi.202559084","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Im Rahmen der Authentizitätsanalytik von Kakaobutter und Schokolade zählt die Untersuchungsmethode der Fremdfettanalytik über die Triglyceridverteilung gemäß CoCal I des Joint Research Centre (JRC), umgesetzt als ISO 23275-1:2006 und -2:2006 zur Routineanalytik [1-3].</p><p>Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Anlage 2 Nr. 2 der Kakao-Verordnung (KakaoV) dürfen nur die dort aufgeführten pflanzliche Fette als sogenannte Kakaobutteräquivalente (engl, cocoa butter equivalent, CBE) verwendet werden [4]. Die CBE unterscheiden sich hinsichtlich des Triglyceridspektrums von dem einer reinen Kakaobutter, sodass ein Verschnitt von Kakaobutter mit CBE anhand einer GC-FID-Analyse identifiziert werden kann. Hierzu definiert die ISO 23275:2006 eine Bestimmungsgrenze von 2 % CBE in reinem Fett (0,6 % bei einer Schokolade mit 30 % Fettgehalt) [3].</p><p>Doch in welchem Maße ist die traditionelle Methode zur Prüfung eines maximalen Fremdfettgehaltes von 5 % in Schokoladenerzeugnissen basierend auf einem 20 Jahre altem Datensatz geeignet, um bei derzeitigen Kurssteigerungen, fortläufigen Rekordständen an den Kakaobörsen und Verfügbarkeitsengpässen auch Food Fraud aufdecken zu können?</p><p>Diese Fragestellung wurde im Rahmen einer Laborvergleichsuntersuchung untersucht. Es wurden eine reine Kakaobutter, eine mit 4 % einer CBE-Mischung (70/30; Palmfett/Sheabutter) dotierter Kakaobutter und ein isoliertes Fett einer Zartbitterschokolade untersucht. Das Poster präsentiert die Ergebnisse und diskutiert die Leistungsfähigkeit der Normmethode.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Lebensmittelchemie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/lemi.202559084","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Im Rahmen der Authentizitätsanalytik von Kakaobutter und Schokolade zählt die Untersuchungsmethode der Fremdfettanalytik über die Triglyceridverteilung gemäß CoCal I des Joint Research Centre (JRC), umgesetzt als ISO 23275-1:2006 und -2:2006 zur Routineanalytik [1-3].
Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Anlage 2 Nr. 2 der Kakao-Verordnung (KakaoV) dürfen nur die dort aufgeführten pflanzliche Fette als sogenannte Kakaobutteräquivalente (engl, cocoa butter equivalent, CBE) verwendet werden [4]. Die CBE unterscheiden sich hinsichtlich des Triglyceridspektrums von dem einer reinen Kakaobutter, sodass ein Verschnitt von Kakaobutter mit CBE anhand einer GC-FID-Analyse identifiziert werden kann. Hierzu definiert die ISO 23275:2006 eine Bestimmungsgrenze von 2 % CBE in reinem Fett (0,6 % bei einer Schokolade mit 30 % Fettgehalt) [3].
Doch in welchem Maße ist die traditionelle Methode zur Prüfung eines maximalen Fremdfettgehaltes von 5 % in Schokoladenerzeugnissen basierend auf einem 20 Jahre altem Datensatz geeignet, um bei derzeitigen Kurssteigerungen, fortläufigen Rekordständen an den Kakaobörsen und Verfügbarkeitsengpässen auch Food Fraud aufdecken zu können?
Diese Fragestellung wurde im Rahmen einer Laborvergleichsuntersuchung untersucht. Es wurden eine reine Kakaobutter, eine mit 4 % einer CBE-Mischung (70/30; Palmfett/Sheabutter) dotierter Kakaobutter und ein isoliertes Fett einer Zartbitterschokolade untersucht. Das Poster präsentiert die Ergebnisse und diskutiert die Leistungsfähigkeit der Normmethode.