{"title":"10 Jahre MALDI-Nutzer Plattform MALDI-UP -Ein Katalog für die Zusammenarbeit auch in die Lebensmittelchemie","authors":"Dr. J. Rau","doi":"10.1002/lemi.202559027","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Die MALDI-TOF-Massenspektrometrie (MS) ist als verlässliche Schnellmethode seit Jahren insbesondere für die Identifizierung von Mikroorgansimen von zentraler Bedeutung. Spezifische Protein-Signalmuster ermöglichen die schnelle und sichere Artzuordnung. Die Identifizierung einer unbekannten Probe (z.B. Bakterium, Hefe, Muskelfleisch, Pflanze) gelingt hierbei durch Vergleich des erhaltenen Massenspektrums mit hinterlegten Referenzspektren, welche aus authentischem Material gewonnen wurden. Eine umfassende, gut gepflegte Referenz-Datenbank ist die Basis der verlässlichen Artzuordnung. Für Anwendungen außerhalb der Mikrobiologie, wie die Fleisch- oder Pflanzenart-Erkennung, sind keine kommerziellen Datenbanken erhältlich. Viele MALDI-Nutzer erstellen sich daher eigene Referenzen, um sich Anwendungen beispielsweise für die Aufklärung von Lebensmittelbetrug zu erschließen [1]. Mit den Leitlinien der §64 AG MALDI stehen anerkannte Wege für die Validierung solch eigener Methoden zur Verfügung [2]. Durch einen offenen Austausch kann der Wert selbst erstellter Datenbanken und Validierungen deutlich gesteigert werden. Die Nutzer Plattform https://maldi-up.ua.bw.de des CVUA Stuttgart bietet hierfür einen einfachen nicht kommerziellen Katalog an. Dieser wird inzwischen von über 45 Teilnehmenden der MALDI-Community für eine Vielzahl an Themen genutzt. Neben den bereits etablierten Anwendungen zur Tierarterkennung von Muskelfleisch (Hirsch oder Reh?) und Milchprodukten (Mozzarella vom Büffel?), Fisch oder Insekten werden Methoden zur Artidentifizierung von Pflanzen ergänzt. Der Arbeitsgang benötigt von der Probe bis zum validen Ergebnis dabei oft nur 20 Minuten.</p><p>Diese noch recht junge MALDI Methode ermöglichte unsere Beteiligung an der OPSON XIII Operation, einer regelmäßigen ressortübergreifenden behördlichen Zusammenarbeit gegen Lebensmittelbetrug. Hierbei wurde eine mögliche Falschdeklaration bei Erzeugnissen mit Waldheidelbeeren (<i>Vaccinium myrtillus</i>) überprüft. Die am CVUA Stuttgart entwickelte MALDI-Methode für Beeren-Samen wurde, inklusive der Referenz-Datenbank, anderen OPSON XIII beteiligten Landeslaboratorien über die Nutzer Plattform MALDI-UP unterstützend zur Verfügung gestellt. Ein Weg, um trotz knapper Ressourcen neuen Fragestellungen zu begegnen.</p>","PeriodicalId":17952,"journal":{"name":"Lebensmittelchemie","volume":"79 S3","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Lebensmittelchemie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/lemi.202559027","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die MALDI-TOF-Massenspektrometrie (MS) ist als verlässliche Schnellmethode seit Jahren insbesondere für die Identifizierung von Mikroorgansimen von zentraler Bedeutung. Spezifische Protein-Signalmuster ermöglichen die schnelle und sichere Artzuordnung. Die Identifizierung einer unbekannten Probe (z.B. Bakterium, Hefe, Muskelfleisch, Pflanze) gelingt hierbei durch Vergleich des erhaltenen Massenspektrums mit hinterlegten Referenzspektren, welche aus authentischem Material gewonnen wurden. Eine umfassende, gut gepflegte Referenz-Datenbank ist die Basis der verlässlichen Artzuordnung. Für Anwendungen außerhalb der Mikrobiologie, wie die Fleisch- oder Pflanzenart-Erkennung, sind keine kommerziellen Datenbanken erhältlich. Viele MALDI-Nutzer erstellen sich daher eigene Referenzen, um sich Anwendungen beispielsweise für die Aufklärung von Lebensmittelbetrug zu erschließen [1]. Mit den Leitlinien der §64 AG MALDI stehen anerkannte Wege für die Validierung solch eigener Methoden zur Verfügung [2]. Durch einen offenen Austausch kann der Wert selbst erstellter Datenbanken und Validierungen deutlich gesteigert werden. Die Nutzer Plattform https://maldi-up.ua.bw.de des CVUA Stuttgart bietet hierfür einen einfachen nicht kommerziellen Katalog an. Dieser wird inzwischen von über 45 Teilnehmenden der MALDI-Community für eine Vielzahl an Themen genutzt. Neben den bereits etablierten Anwendungen zur Tierarterkennung von Muskelfleisch (Hirsch oder Reh?) und Milchprodukten (Mozzarella vom Büffel?), Fisch oder Insekten werden Methoden zur Artidentifizierung von Pflanzen ergänzt. Der Arbeitsgang benötigt von der Probe bis zum validen Ergebnis dabei oft nur 20 Minuten.
Diese noch recht junge MALDI Methode ermöglichte unsere Beteiligung an der OPSON XIII Operation, einer regelmäßigen ressortübergreifenden behördlichen Zusammenarbeit gegen Lebensmittelbetrug. Hierbei wurde eine mögliche Falschdeklaration bei Erzeugnissen mit Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) überprüft. Die am CVUA Stuttgart entwickelte MALDI-Methode für Beeren-Samen wurde, inklusive der Referenz-Datenbank, anderen OPSON XIII beteiligten Landeslaboratorien über die Nutzer Plattform MALDI-UP unterstützend zur Verfügung gestellt. Ein Weg, um trotz knapper Ressourcen neuen Fragestellungen zu begegnen.