Quellen und Bioverfügbarkeit natürlicher Folate insbesondere in fermentierten Lebensmitteln

Lisa Obermaier, Prof. Dr. Michael Rychlik
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Abstract

Die Ziele des Dissertationsprojekts waren es, a) die bestehende SIVA um das 10-Formylfolat als zusätzliches Vitamer zu erweitern und zu validieren, b) die neue Methode auf eine Reihe bekannter und neuartiger Folatquellen anzuwenden, und c) in einer Pilotstudie die Folatbioverfügbarkeit eines fermentierten Milchprodukts zu bestimmen.

Das erste Ergebniskapitel widmet sich der Weiterentwicklung der bestehenden SIVA für Folate, dabei sollte das 10-Formylfolat integriert werden. Dieses Folat führt bisher ein gewisses “Schattendasein” in der Folatforschung, da keine physiologische Funktion beschrieben ist, es aber in Lebensmitteln einen z.T. beträchtlichen Anteil am Gesamtfolatgehalt aufweist. Die erweiterte Methode konnte dann erfolgreich validiert werden und ist seithem der neue Standard in unserer Gruppe.

Im zweiten Ergebniskapitel wird die Folatanalyse in (sub)tropischem Obst behandelt, und da zunächst in nichtkonventionellen, brasilianischen Früchten, die von einem brasilianischen Partner zur Verfügung gestellt wurden. Insbesondere die Pequi als hier unbekannte Frucht zeigte sich mit bis zu 1000 °g/100 g Gesamtfolat in der Trockenmasse als außerordentliche Folatquelle. Leider war die natürliche Varianz der Folatgehalte erheblich, wodurch eine entsprechende Vermarktung weitere Forschung erfordern würde. In zusätzlichen Untersuchungen konnte das Potenzial von weiteren subtropischen Früchten wie Guaven oder den Früchten des Erdbeerbaums als sehr gute Folatquellen bestätigt werden.

Das dritte Ergebniskapitel behandelt verschiedene Fermentationen von Lebensmitteln und deren Auswirkungen auf den Folatgehalt. Hier wurden Bierherstellung, Fermentation von Pilzen und von Milchsäurebakterien addressiert. Im Brauprozess wurde die Folatentwicklung über alle Prozessstufen verfolgt und als entscheidende Parameter wurde die Auswahl der Braugerste und der verwendeten Hefe gefunden. Bei der Fermentation durch Pilze zeigte insbesondere die Tempeh-Herstellung großes Potenzial, wobei auch hier die Auswahl der Hülsenfrucht als “Kulturmedium” entscheidend war. Die Milchsäurefermentation spielte dann eine wichtige Rolle im Kooperationsprojekt VITALAB, bei dem eine Co-Fermentation von Streptokokken und Bifidobakterien in Molke unter Zugabe eines Traubenkernextrakts die höchste „Biofortifikation“ mit Folat ergab.

Ausgehend von letzteren Molkenfermentationsprodukten wurden schließlich im vierten Kapitel die Bioverfügbarkeit der darin enthaltenen Folate in einer Humanstudie untersucht. In der in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (ZIEL) durchgeführten Humanstudie wurde das Molkeprodukt drei Probanden verabreicht. Leider erwies sich das angereicherte Molkegetränk in seiner Bioverfügbarkeit mit maximal 40 % als relativ niedrig. Daneben war die Varianz zwischen den Probanden sehr hoch, so dass dieses Konzept der Biofortifikation generell in Frage zu stellen ist. Gründe für die niedrige Bioverfügbarkeit könnte die relativ geringe Dosis an Folaten und insbesondere des gut bioverfügbaren 5-Methyltetrahydrofolats sein, die schließlich verabreicht wurde oder auch die relativ hohe Osmolarität des Molkegetränks.

天然叶酸的来源和生物利用度,特别是在发酵食品中
Dissertationsprojekts的目标是:(a)利用现有发明10-Formylfolat作为Vitamer扩大和批准;(b)新的治疗方法适用于一系列已知和新型的Folatquellen; (c)在一个Pilotstudie的Folatbioverfügbarkeit fermentierten Milchprodukts决定.第一章讨论了现有的叶酸SIVA的进一步发展,其中10-甲酰基叶酸应该被整合。到目前为止,这种叶酸在叶酸研究中一直处于“阴影”状态,因为它没有被描述为一种生理功能,但在某些情况下,它在食物中占叶酸总含量的很大比例。扩展的方法随后被成功验证,并成为我们组的新标准。第二章研究了(亚)热带水果的叶酸分析,从巴西合作伙伴提供的非传统巴西水果开始。特别是在这里不为人知的Pequi,在干物质中叶酸总量高达1000°g/100 g,被证明是叶酸的特殊来源。不幸的是,叶面含量的自然差异是巨大的,因此需要进一步的研究来推广。进一步的研究证实了其他亚热带水果的潜力,如番石榴或草莓树的果实是叶酸的良好来源。结果的第三章讨论了食品的不同发酵及其对叶面含量的影响。在这里,啤酒的生产、真菌和乳酸菌的发酵都得到了解决。在酿造过程中,叶酸的发育被跟踪到所有阶段,大麦和酵母的选择被确定为关键参数。在真菌发酵方面,坦佩的生产尤其显示出巨大的潜力,在这方面,豆类作为“培养基”的选择也是决定性的。随后,乳酸发酵在VITALAB合作项目中发挥了重要作用,在该项目中,添加葡萄核提取物的链球菌和双歧杆菌在乳清中共同发酵产生了最高的叶酸“生物强化”。最后,在第四章中,基于后一种乳酸浓缩产品,对叶酸的生物利用度进行了人体研究。在与德国食品和食品科学中央研究所(ZIEL)合作进行的一项人体研究中,三名受试者服用了这种乳制品。不幸的是,浓缩牛奶饮料的生物利用度相对较低,最高为40%。此外,受试者之间的差异非常高,因此这种生物强化的概念普遍受到质疑。生物利用度低的原因可能是叶酸的剂量相对较低,特别是生物利用度良好的5-甲基四氢叶酸,或乳清饮料的渗透性相对较高。
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