不会有种族歧视

J. Simonson, C. Vogel
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Dass die Forschung zu sozialer Ungleichheit im Alter heute einen zentralen Stellenwert in der Alternsforschung genießt, liegt unter anderem an gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte: (1) Altersarmut, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Deutschland überwunden schien, hat in der letzten Dekade wieder zugenommen (Vogel & Motel-Klingebiel, 2013). Dies bedeutet in einer Gesellschaft des langen Lebens nicht nur, dass die Armutsquote steigt, sondern dass Menschen, die schon zum Beginn des Ruhestandes Alterseinkommen unterhalb der Armutsschwelle erhalten, auch jahrelang in der Altersarmut verbleiben. Während die Möglichkeiten, aus der Armut herauszukommen, im mittleren Lebensalter zum Beispiel durch Erwerbsarbeit nach wie vor gegeben sind, ist Armut im Alter meist ein Dauerzustand. Zudem ist absehbar, dass der Trend zunehmender Altersarmut vor dem Hintergrund der Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge anhalten wird (Motel-Klingebiel & Vogel, 2013; Simonson, Kelle, Romeu Gordo, Grabka, Rasner & Westermeier, 2012; Vogel & Künemund, 2014; siehe auch den Beitrag von Fachinger im vorliegenden Band). (2) Der demographische Wandel stellt die sozialen Sicherungssysteme vor Herausforderungen. Die Politik hat nicht nur die Lebensstandardsicherung durch die gesetzliche Rentenversicherung aufgegeben und im Gegenzug die (teils staatlich geförderte) private und die betriebliche Altersvorsorge gestärkt, sondern auch die stufenweise Erhöhung der Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung von 65 Jahre auf (bislang) 67 Jahre in die Wege geleitet (Fachinger & Schmähl, 2015). Das hat zu einer öffentlichen Debatte geführt, in der die Umverteilung zwischen Jung und Alt sowie die Frage der Generationengerechtigkeit bis hin zur Sorge um einen Krieg der Generationen im Vordergrund stehen (Albertini, Kohli & Vogel, 2007; Künemund & Vogel, 2006). Es hat aber auch die empirische Forschung etwa zur Situation älterer Arbeitnehmer*innen ebenso wie zur Ungleichheit im Alter befruchtet (Simonson, 2013). 1.","PeriodicalId":23809,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Alternsforschung","volume":"63 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":"{\"title\":\"Aspekte sozialer Ungleichheit im Alter\",\"authors\":\"J. Simonson, C. 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摘要

在德国,对社会不平等的研究长期以来没有多大意义。老年社会不平等更多地是不平等的反正问题,也有老年社会障碍。虽然近年来在生物周期的早期也都着重于不平等性研究,这一点对同龄晚期也很重要。与此同时,在年龄s的社会学方面,不平等性研究已经有了发展,大量基于质量的经济衰老研究,以及有时基于质量的丰饶学,都已经成为了今天研究老年生活机会差异的主题。在老年社会不平等方面的研究对于当今老年研究来说是至关重要的,一个原因是过去几十年来的社会和政治变化:(1)在21世纪早期的老年贫困人口,在过去十年里,铃铛和铃铛卷曲再次出现。——2013年这不仅意味着在一个较长的社会中,贫穷的现象有所上升,而且,那些一开始就在法定退休年龄以下的人在老年生活中仍处于贫穷状态多年。虽然能够在中年摆脱贫穷,例如有工作,但老年贫困通常是永久性的。除此之外,在“婴儿潮一代”的退休后,老年受男性贫穷的趋势将一直持续下去。(《西蒙森,凯勒,罗密欧戈戈,墓卡,罗斯娜和韦斯梅耶,2012年。鸟儿(2014)请也见本编汉格的一篇文章。)2)人口变化是对社会保护服务的挑战。政策不但抛弃了Lebensstandardsicherung通过法定养老金作为回报(部分由政府主导的)私人和企业加强养老,也逐渐提高了养老金法律中的Regelaltersgrenze 65年(到目前为止)发起了67年(Fachinger & Schmähl, 2015) .由此引发了公众辩论,这场辩论关注的焦点是:老年人之间的再分配、世代公平的问题,以至担心发生代际战争。(2006年《柳雀》这样的本研究还对老年工人在其体内和年龄不平等的情况进行了深入的实证研究。(《1.
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Aspekte sozialer Ungleichheit im Alter
In der Forschung zu sozialer Ungleichheit in Deutschland spielte die Lebensphase Alter lange Zeit keine große Rolle. Bei sozialer Ungleichheit im Alter handelte es sich eher um ein Nischenthema der Ungleichheits-, aber auch der Alter(n)ssoziologie. Wichtige Schwerpunkte der Ungleichheitssoziologie liegen zwar auch heute in der Regel bei biographisch frühen Lebensphasen. Gleichzeitig hat sich aber die Ungleichheitsforschung in der Soziologie des Alter(n)s etabliert und auch in der quantitativ ausgerichteten ökonomischen Alternsforschung sowie der zum Teil auch qualitativ ausgerichteten Gerontologie sind unterschiedliche Lebenschancen im Alter heute Thema. Dass die Forschung zu sozialer Ungleichheit im Alter heute einen zentralen Stellenwert in der Alternsforschung genießt, liegt unter anderem an gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte: (1) Altersarmut, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Deutschland überwunden schien, hat in der letzten Dekade wieder zugenommen (Vogel & Motel-Klingebiel, 2013). Dies bedeutet in einer Gesellschaft des langen Lebens nicht nur, dass die Armutsquote steigt, sondern dass Menschen, die schon zum Beginn des Ruhestandes Alterseinkommen unterhalb der Armutsschwelle erhalten, auch jahrelang in der Altersarmut verbleiben. Während die Möglichkeiten, aus der Armut herauszukommen, im mittleren Lebensalter zum Beispiel durch Erwerbsarbeit nach wie vor gegeben sind, ist Armut im Alter meist ein Dauerzustand. Zudem ist absehbar, dass der Trend zunehmender Altersarmut vor dem Hintergrund der Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge anhalten wird (Motel-Klingebiel & Vogel, 2013; Simonson, Kelle, Romeu Gordo, Grabka, Rasner & Westermeier, 2012; Vogel & Künemund, 2014; siehe auch den Beitrag von Fachinger im vorliegenden Band). (2) Der demographische Wandel stellt die sozialen Sicherungssysteme vor Herausforderungen. Die Politik hat nicht nur die Lebensstandardsicherung durch die gesetzliche Rentenversicherung aufgegeben und im Gegenzug die (teils staatlich geförderte) private und die betriebliche Altersvorsorge gestärkt, sondern auch die stufenweise Erhöhung der Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung von 65 Jahre auf (bislang) 67 Jahre in die Wege geleitet (Fachinger & Schmähl, 2015). Das hat zu einer öffentlichen Debatte geführt, in der die Umverteilung zwischen Jung und Alt sowie die Frage der Generationengerechtigkeit bis hin zur Sorge um einen Krieg der Generationen im Vordergrund stehen (Albertini, Kohli & Vogel, 2007; Künemund & Vogel, 2006). Es hat aber auch die empirische Forschung etwa zur Situation älterer Arbeitnehmer*innen ebenso wie zur Ungleichheit im Alter befruchtet (Simonson, 2013). 1.
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