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Gewalterfahrungen älterer Menschen im sozialen Nahraum – Befunde und Herausforderungen
Im Kontext demografischer Alterungsprozesse moderner Gesellschaften ist ein zunehmendes Interesse am Thema Gewalt gegenüber älteren Menschen im sozialen Nahraum1 zu verzeichnen (Phelan, 2013). Der wissenschaftliche Ursprung dieses einschlägigen Diskurses ist in der medizinischen Fachliteratur der 1970er Jahre verortet (Gorbien & Eisenstein, 2005), in der unter den Termini granny battering oder granny abuse, Gewalterfahrungen älterer Menschen in interpersonellen Kontexten erstmals Aufmerksamkeit erlangte (Baker, 1975; Burston, 1975). Aufgrund kritischer Stimmen an einer genderspezifischen Unterscheidung wurde das Phänomen früh als battered older person syndrom klassifiziert und unter dem gender-neutralen Sammelbegriff elder abuse in das breitere Forschungsspektrum zur familialen Gewalt eingebettet (Barnett et al., 2011). Interessanterweise wurde das Phänomen zunächst als spezifische Frage des Alterns und der pflegerischen Versorgung konzeptualisiert und weckte primär gerontologische und pflegespezifische Forschungsinteressen (Bonnie & Wallace, 2003). In den 1980er Jahren wurde das Phänomen schließlich als bedeutsames soziales Problem der amerikanischen Gesellschaft identifiziert, in Folge dessen das Thema auch politische Aufmerksamkeit erlangte. Schließlich wurden Strukturen mit originärer Zuständigkeit für Fälle von Gewalt gegenüber älteren Personen wie die Adult Protective Services (APS), die eine individuelle Fallbegleitung und zentrale Fallregistrierung ermöglichen, implementiert (Nerenberg, 2008).