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Abschließend rekurriert dieser Aufsatz auf eine zeitgenössische Übernahme von Nietzsches Musikverständnis in einem Roman des britischen Autors Lars Iyer, der die Essenz dieser Musikkonzeption in den Kontext der neuen Medien stellt und ihr dadurch unverminderte Relevanz attestiert.Starting with Clarisse’s reading of Nietzsche in Robert Musil’s The Man without Qualities, this contribution examines the sonantic grounding of the philosopher’s thought and use of language. It argues that Nietzsche was on the way to expressing a ,will to empowering sound‘ by which he saw the aesthetic justification of existence determined. Furthermore, it considers the tension in Nietzsche between music as actually experienced and intellectually envisaged, if not constructed, in short: a kind of music that became a constituent of his ,art of thought‘. 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nr="56"Gedankenklänge – oder: Tanz der Denkschritte : Nietzsche und die Musikalisierung der Reflexion
Abstract Ausgehend von der Nietzsche-Lektüre Clarisses in Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften untersucht dieser Beitrag die sonantische Grundierung von Nietzsches Denk- und Sprachstrukturen. Im Mittelpunkt stehen dabei Nietzsches thesenhafte Überlegungen zu einer Art ,Willen zum Klanghaften‘, durch den er die ästhetische Rechtfertigung des Daseins determiniert sah. Berücksichtigt wird dabei auch das Spannungsverhältnis zwischen erlebter und erdachter Musik bei Nietzsche, also einer Musik, die zum Bestandteil seiner Denkkunst wurde. Abschließend rekurriert dieser Aufsatz auf eine zeitgenössische Übernahme von Nietzsches Musikverständnis in einem Roman des britischen Autors Lars Iyer, der die Essenz dieser Musikkonzeption in den Kontext der neuen Medien stellt und ihr dadurch unverminderte Relevanz attestiert.Starting with Clarisse’s reading of Nietzsche in Robert Musil’s The Man without Qualities, this contribution examines the sonantic grounding of the philosopher’s thought and use of language. It argues that Nietzsche was on the way to expressing a ,will to empowering sound‘ by which he saw the aesthetic justification of existence determined. Furthermore, it considers the tension in Nietzsche between music as actually experienced and intellectually envisaged, if not constructed, in short: a kind of music that became a constituent of his ,art of thought‘. In conclusion, this article refers to the contemporary novelist and philosopher Lars Iyer who, in his novel Nietzsche and the Burbs, puts Nietzsche’s notion of music in the context of the new media, thus testifying to its undiminished significance.