Vera Clemens, O. Berthold, M. Kölch, Jörg M. Fegert
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Vorgehen bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch medizinisch-therapeutisches Personal
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Im letzten Jahr erreichten mehrere Verdachtsfälle von Professional Sexual Misconduct (PSM) die Medizinische Kinderschutzhotline. Insbesondere meldeten sich Heilberufler_innen, die Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch von Kindern/Jugendlichen durch Kolleg_innen hatten und nicht wussten, wie sie vorgehen sollen. Fragestellung: Zusammenstellung der aktuellen Daten zu PSM und sexuellem Missbrauch von Minderjährigen im Gesundheitswesen. Methode: Ausgehend von diesen Anfragen wurde eine selektiven Literaturrecherche zu Definition, Epidemiologie und rechtlichen Rahmenbedingungen von PSM sowie mögliche Hinweise für PSM durch Kolleg_innen durchgeführt. Ergebnisse: PSM durch Angehörige der Gesundheitsberufe stellt ein relevantes Problem dar. Bei Verdacht auf PSM sollten Kolleg_innen nicht mit dem Verdacht konfrontiert werden, sondern die Führungsebene informiert werden. Die Einbeziehung der Strafverfolgungsbehörden sollte sorgfältig abgewogen werden. Eine Berücksichtigung der Bedürfnisse und des Willens der betroffenen Patient_innen ist hierbei zentral. Diskussion und Schlussfolgerung: PSM in der Medizin ist ein hochkomplexes und bisher wenig erforschtes Thema.