{"title":"在政治和连续性之间除非这座城市曾是民主国家","authors":"Daniel Mullis, S. Schipper","doi":"10.36900/SUBURBAN.V1I2.97","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In der kritischen Stadtforschung wird die These der postdemokratischen Stadt aktuell immer wieder aufgegriffen und dabei eng mit Prozessen der Neoliberalisierung verknupft. Ausgehend von einer kritischen Diskussion der konzeptionellen Zugange bei Colin Crouch und Jacques Ranciere geht der Beitrag anhand der Geschichte der kommunalen Selbstverwaltung in Frankfurt am Main dem Gehalt der beiden Begriffsbestimmungen in der konkreten historischen Analyse nach. Verwiesen wird dabei auf die unterschiedliche Analysetiefe der beiden Konzepte. Entgegen der bei Crouch vorherrschenden Annahme, dass es vor der neoliberalen Stadt eine demokratische Form stadtischen Regierens gegeben hat, wird unter Ruckbezug auf die Argumentation Rancieres zur Demokratie betont, dass der Fordismus keinesfalls als egalitarer, inklusiver oder demokratischer charakterisiert werden kann. Vielmehr vertreten wir die These, dass die fordistische Stadt zwar aus anderen Grunden, aber vom Grundsatz her nicht weniger postdemokratisch gewesen ist als die neoliberale der Gegenwart und dass die demokratischen Momente am ehesten in den Bruchen und Spalten der sozialen Konflikte der 1970er und 1980er Jahre gefunden werden konnen.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"2 1","pages":"79-100"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2013-12-09","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"6","resultStr":"{\"title\":\"Die postdemokratische Stadt zwischen Politisierung und Kontinuität. Oder ist die Stadt jemals demokratisch gewesen\",\"authors\":\"Daniel Mullis, S. Schipper\",\"doi\":\"10.36900/SUBURBAN.V1I2.97\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"In der kritischen Stadtforschung wird die These der postdemokratischen Stadt aktuell immer wieder aufgegriffen und dabei eng mit Prozessen der Neoliberalisierung verknupft. Ausgehend von einer kritischen Diskussion der konzeptionellen Zugange bei Colin Crouch und Jacques Ranciere geht der Beitrag anhand der Geschichte der kommunalen Selbstverwaltung in Frankfurt am Main dem Gehalt der beiden Begriffsbestimmungen in der konkreten historischen Analyse nach. Verwiesen wird dabei auf die unterschiedliche Analysetiefe der beiden Konzepte. Entgegen der bei Crouch vorherrschenden Annahme, dass es vor der neoliberalen Stadt eine demokratische Form stadtischen Regierens gegeben hat, wird unter Ruckbezug auf die Argumentation Rancieres zur Demokratie betont, dass der Fordismus keinesfalls als egalitarer, inklusiver oder demokratischer charakterisiert werden kann. Vielmehr vertreten wir die These, dass die fordistische Stadt zwar aus anderen Grunden, aber vom Grundsatz her nicht weniger postdemokratisch gewesen ist als die neoliberale der Gegenwart und dass die demokratischen Momente am ehesten in den Bruchen und Spalten der sozialen Konflikte der 1970er und 1980er Jahre gefunden werden konnen.\",\"PeriodicalId\":52201,\"journal\":{\"name\":\"sub\\\\urban\",\"volume\":\"2 1\",\"pages\":\"79-100\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2013-12-09\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"6\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"sub\\\\urban\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V1I2.97\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q3\",\"JCRName\":\"Social Sciences\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"sub\\urban","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V1I2.97","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Social Sciences","Score":null,"Total":0}
Die postdemokratische Stadt zwischen Politisierung und Kontinuität. Oder ist die Stadt jemals demokratisch gewesen
In der kritischen Stadtforschung wird die These der postdemokratischen Stadt aktuell immer wieder aufgegriffen und dabei eng mit Prozessen der Neoliberalisierung verknupft. Ausgehend von einer kritischen Diskussion der konzeptionellen Zugange bei Colin Crouch und Jacques Ranciere geht der Beitrag anhand der Geschichte der kommunalen Selbstverwaltung in Frankfurt am Main dem Gehalt der beiden Begriffsbestimmungen in der konkreten historischen Analyse nach. Verwiesen wird dabei auf die unterschiedliche Analysetiefe der beiden Konzepte. Entgegen der bei Crouch vorherrschenden Annahme, dass es vor der neoliberalen Stadt eine demokratische Form stadtischen Regierens gegeben hat, wird unter Ruckbezug auf die Argumentation Rancieres zur Demokratie betont, dass der Fordismus keinesfalls als egalitarer, inklusiver oder demokratischer charakterisiert werden kann. Vielmehr vertreten wir die These, dass die fordistische Stadt zwar aus anderen Grunden, aber vom Grundsatz her nicht weniger postdemokratisch gewesen ist als die neoliberale der Gegenwart und dass die demokratischen Momente am ehesten in den Bruchen und Spalten der sozialen Konflikte der 1970er und 1980er Jahre gefunden werden konnen.