Lara Engelke, Claudia Calvano, Karoline Klingbeil, Mira Rolle, S. Winter, und Babette Renneberg
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Ergebnisse: Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (12 %), Sorgen um die Entwicklung der Pandemie (11 %) und eingeschränkte Betreuung und schulische Bildung (9 %) wurden am häufigsten als Belastungen genannt. Positive Veränderungen waren vermehrte Wertschätzung, Dankbarkeit und neue Einstellungen (16 %), engere Beziehungen innerhalb der Familie (13 %) und mehr Zeit mit Menschen (11 %). Wichtige Ressourcen für Familien waren das soziale Miteinander innerhalb der Familie (19 %) und positive Aktivitäten (13 %). Diskussion und Schlussfolgerung: Ansatzpunkte für familienzentrierte Präventionsmaßnahmen sind die Offenhaltung von Betreuungseinrichtungen, eine Flexibilisierung der Arbeitssituation, eine fortlaufende Aufklärung über notwendige Maßnahmen, Stärkung digitaler Unterstützungsangebote einschließlich der Verbesserung der Medienkompetenz, die Ermöglichung von Freizeitaktivitäten, sowie die Verbesserung psychosozialer Unterstützungsmaßnahmen.","PeriodicalId":0,"journal":{"name":"","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.0,"publicationDate":"2022-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Belastungen, positive Veränderungen und Ressourcen von Familien in der COVID-19-Pandemie\",\"authors\":\"Lara Engelke, Claudia Calvano, Karoline Klingbeil, Mira Rolle, S. 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Belastungen, positive Veränderungen und Ressourcen von Familien in der COVID-19-Pandemie
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie stellten Familien vor Herausforderungen. Es fehlt an Studien, welche die umfassende Vielfalt der subjektiven Erfahrungen abbilden. Fragestellung: Ziel ist, Belastungen, positive Veränderungen und Ressourcen in Familien zu erfassen. Methode: 4 967 Eltern (87.6 % weiblich, 86.7 % mit Hochschulreife) minderjähriger Kinder (0 – 17 Jahre) nahmen an einer Online-Erhebung im August 2020 teil. Belastungen, positive Veränderungen und Ressourcen während der Pandemie wurden durch offene Fragen erfasst. Auf Basis der Freitextantworten wurde ein Kategoriensystem entwickelt und ausgewertet. Ergebnisse: Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (12 %), Sorgen um die Entwicklung der Pandemie (11 %) und eingeschränkte Betreuung und schulische Bildung (9 %) wurden am häufigsten als Belastungen genannt. Positive Veränderungen waren vermehrte Wertschätzung, Dankbarkeit und neue Einstellungen (16 %), engere Beziehungen innerhalb der Familie (13 %) und mehr Zeit mit Menschen (11 %). Wichtige Ressourcen für Familien waren das soziale Miteinander innerhalb der Familie (19 %) und positive Aktivitäten (13 %). Diskussion und Schlussfolgerung: Ansatzpunkte für familienzentrierte Präventionsmaßnahmen sind die Offenhaltung von Betreuungseinrichtungen, eine Flexibilisierung der Arbeitssituation, eine fortlaufende Aufklärung über notwendige Maßnahmen, Stärkung digitaler Unterstützungsangebote einschließlich der Verbesserung der Medienkompetenz, die Ermöglichung von Freizeitaktivitäten, sowie die Verbesserung psychosozialer Unterstützungsmaßnahmen.